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Nur mal so nebenbei ... |
Man muss McKinsey nicht mögen. Sie sind teuer und wenn diese Leute mit ihren Luxuskarossen auf den Hof eines Unternehmens rollen, kann man den Laden als Unternehmer gleich zumachen. Oder sich als Arbeitnehmer schnellstmöglich woanders bewerben. Für die Bundesregierung erstellen sie teure Konzepte - Pfuschi von der Leine war ohne ihre McKinseys nichts. Allerdings auch mit diesen teuren Berater ist sie nach wie vor geistig hilflos.
Sollte man diesen Beratern trauen? Als Erbsenzähler sind sie gut. Und wenn ihre Erkenntnisse mit dem gesunden Menschenverstand und den eigenen Beobachtungen übereinstimmen? Versuchen wir es, bezahlen müssen wir sie ja sowieso:
"Acht Jahre Energiewende – jetzt droht ein Versorgungsproblem" schreibt die "Welt" online heute, leider hinter der Bezahlschranke. McKinsey hat die Energiepolitik der Murksel-Regierung auseinander genommen und fand - wie nicht anders zu erwarten - nichts als Murks. Was eigentlich jeder Verbraucher anhand der Strompreise in seinem Portemonnaie feststellen kann. Die Berater ziehen eine desaströse Bilanz der vergangenen acht Jahre – und
sehen Risiken in allen drei Dimensionen der Energiewirtschaft.

„Mittlerweile manifestieren sich die Probleme in allen drei Dimensionen
des energiewirtschaftlichen Dreiecks – Klimaschutz,
Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit.“ stellt man fest. So wird das Ziel
der Bundesregierung, die CO2-Emissionen bis 2020 auf 750 Millionen
Tonnen zu verringern, deutlich verfehlt, denn im vergangenen Jahr
stand der Zähler noch bei 866 Millionen Tonnen.
Vielleicht noch gravierender: Inzwischen kann die Stromversorgung nicht
mehr garantiert werden. „Selbst bei der Versorgungssicherheit – in
Deutschland über Jahrzehnte auf sehr hohem Niveau – beginnt sich das
Blatt zu wenden“, warnt McKinsey: „Im Juni dieses Jahres kam es
wiederholt zu kritischen Situationen im deutschen Stromnetz: An drei
Tagen wurden starke Unterspeisungen festgestellt.“ So hätten in der Spitze sechs Gigawatt Kraftwerksleistung gefehlt – also
ungefähr sechs Großkraftwerke, bilanzieren die Gutachter. „Nur
kurzfristige Importe aus den Nachbarländern konnten das Netz
stabilisieren.“ schreibt die "Welt" weiter.
„Es ist davon auszugehen, dass sich die Versorgungssicherheit in
Zukunft weiter verschärft“, warnen die McKinsey-Experten: „Durch den
laufenden Atomausstieg bis Ende 2022 sowie den geplanten Kohleausstieg
wird weitere gesicherte Kapazität sukzessive außer Betrieb gesetzt, was
die Reservemarge ohne weitere Zubauten deutlich verschlechtern wird.“
Betroffen seien „insbesondere die Industrieregionen in West- und in
Süddeutschland, in denen viele Kapazitäten vom Netz gehen und
gleichzeitig nicht mit hohen Ausbauraten von Erneuerbaren zu rechnen
ist.“
Der Wegfall der Kraftwerke hat aus Sicht der Beobachter
noch einen anderen Effekt: „Es ist davon auszugehen, dass sich
Deutschland insbesondere ab 2023 vom Stromexporteur zum Stromimporteur
entwickeln wird.“
Weiter im Text: "Die geplante Abschaltung einer erheblichen Zahl von Kohlekraftwerken ist
hier noch nicht einmal enthalten. Bis 2023 gingen infolge der
Abschaltung der restlichen Atomkraftwerke und des Kohleausstiegs noch
einmal mindestens 17,7 Gigawatt gesicherte Leistung vom Netz, stellen
die Berater fest: Bei gleichbleibender Spitzenlast und ohne Neubauten
ergäbe sich damit ein Fehlbetrag von 16,6 Gigawatt“ – was in etwa dem
Fehlen von 17 Großkraftwerken entspricht."

Und bevor wir jetzt alle in den Baumarkt sausen, um ein leistungsfähiges Notstromaggregat zu kaufen und Billigsprit aus Polen horten, hab ich noch etwas zu den Kosten des ganzen sinnlosen Spasses: "Die Zeche für die Energiewende zahlen vor allem die privaten
Verbraucher. Nach den Zahlen von McKinsey liegen die deutschen
Haushaltsstrompreise 45 Prozent über dem europäischen Durchschnitt. Die
Stromkonzerne sind dafür nicht verantwortlich: Während sie die Kosten
für Strombeschaffung und Vertrieb seit 2012 um 16 Prozent reduziert
haben, gingen allerdings die staatlichen Steuern und Abgaben um 17
Prozent nach oben, so dass sie in Deutschland insgesamt heute 54 Prozent
des Haushaltsstrompreises ausmachen, während es im europäischen
Durchschnitt nur 37 Prozent sind."
Danke, Frau Dr. Murksel! Wie war das noch? Ach ja, wir schaffen das ... in Indien oder Mali?