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Montag, 30. Oktober 2006
Mittwoch, 25. Oktober 2006
Der Große Stechlin
"Im Norden der Grafschaft Ruppin, hart an der mecklenburgischen Grenze, zieht sich von dem Städtchen Gransee bis nach Rheinsberg hin (und noch darüber hinaus) eine mehrere Meilen lange Seenkette durch eine menschenarme, nur hie und da mit ein paar Dörfern, sonst aber ausschließlich mit Förstereien, Glas- und Teeröfen besetzte Waldung. Einer der Seen, die diese Seenkette bilden, heißt »der Stechlin«. Zwischen flachen, nur an einer einzigen Stelle steil und kaiartig ansteigenden Ufern liegt er da, rundum von alten Buchen eingefaßt, deren Zweige, von ihrer eignen Schwere nach unten gezogen, den See mit ihrer Spitze berühren. Hie und da wächst ein weniges von Schilf und Binsen auf, aber kein Kahn zieht seine Furchen, kein Vogel singt, und nur selten, daß ein Habicht drüber hinfliegt und seinen Schatten auf die Spiegelfläche wirft. Alles still hier. Und doch, von Zeit zu Zeit wird es an ebendieser Stelle lebendig. Das ist, wenn es weit draußen in der Welt, sei's auf Island, sei's auf Java zu rollen und zu grollen beginnt oder gar der Aschenregen der hawaiischen Vulkane bis weit auf die Südsee hinausgetrieben wird. Dann regt sich's auch hier, und ein Wasserstrahl springt auf und sinkt wieder in die Tiefe. Das wissen alle, die den Stechlin umwohnen, und wenn sie davon sprechen, so setzen sie wohl auch hinzu: »Das mit dem Wasserstrahl, das ist nur das Kleine, das beinah Alltägliche; wenn's aber draußen was Großes gibt, wie vor hundert Jahren in Lissabon, dann brodelt's hier nicht bloß und sprudelt und strudelt, dann steigt statt des Wasserstrahls ein roter Hahn auf und kräht laut in die Lande hinein.«
Das ist der Stechlin, der See Stechlin."
Soweit der olle Theodor Fontane in seinem letzten Roman "Der Stechlin". Uns hatten Reinhard und Angelika sowie das schöne Herbstwetter verleitet, eine Radtour um den Stechlin zu unternehmen und - es wurde ein wunderschöner Tag. Zunächst einmal wurden beim Fischer frisch geräucherte Maränen und Forellen gekauft. Dann - nach einem ausgiebigen Bad von Angelika und Reinhard im sehr frischen See und der anschließenden Umrundung des halben Sees - mussten diese Köstlichkeiten natürlich verspeist werden. Die Folge: Ich war irgendwie sehr bauchlastig geworden und kam die Berge mit dem Fahrrad nicht mehr so richtig hoch. Die schöne Landschaft, die Ruhe, die sich gerade färbenden Buchenwälder sind ein Gedicht. Abschließend ein Latte Macchiato im Fontane-Haus. Unter dieser Linde dort hatte der alte Theodor schon gesessen.
Am Abend gab es dann in Basdorf noch "Himmel und Erde" nach einem Original-Rezept von G.'s Großmutter aus Ostpreußen. Und wie das schmeckte !!! Die nächste Nahrung konnte ich allerdings erst am Montag wieder zu mir nehmen.
Mittwoch, 11. Oktober 2006
Drachen im Herbst
Bei wunderbarem Wanderwetter - nicht zu kalt und nicht zu warm - trafen wir uns am 03. Oktober zu unserer Herbstwanderung durch den Schönower Wald. Einige unserer 15 Gäste hatten Drachen dabei, zwar nicht so schöne Exemplare wie im Bild, aber dafür wesentlich farbenfroher. Leider liess uns der Wind etwas im Stich. Vielleicht klappt es ja im nächsten Jahr mit dem Drachen steigen lassen. So gingen wir in bunten Grüppchen durch den Wald, freuten uns am sich langsam färbenden Laub, den Äpfeln am ehemaligen Schönower Forsthaus (von dem außer den Obstbäumen im ehemaligen Garten aber auch gar nichts geblieben ist ) und verliefen uns mal wieder prächtig. Ziel war ursprünglich "Anglersruh" gewesen, letztlich kamen wir aber an der Forstschule (natürlich auch aufgelöst - in diesem Land hat in den vergangenen 16 Jahren ein schlimmerer Kahlschlag stattgefunden als nach dem II. Weltkrieg) raus. Machte aber nichts, die Forstschüler hatten vor Jahren eine große Holzhütte gebaut, die wir als Partyraum nutzen konnten. Bei wärmenden Feuer genossen wir Margrits Kürbissuppe, die Buletten und die anderen Köstlichkeiten.
Nachmittags noch Kaffee mit Apfel-und Pflaumenkuchen bei uns. Vorher Bewunderung von G.`s Enkelin. Die junge Mutti war mit Baby und der Schwiegermutter aus der Schweiz angereist. Die drei Schweizer fühlten sich bei uns wohl und Opa Reinhard war sichtlich stolz auf den kleinen Schatz. Margrits Hefekuchen- Rezept wurde dann noch in die Schweiz übermittelt und danach brachen alle auf nach Hause...
Dienstag, 10. Oktober 2006
Kanu fahren
Forsthaus Schwarz am 16.
September 2006: Eine Armada sticht in See. Indien (oder so ?) muss entdeckt werden. Drei Canadier und ein Kanu machen sich bei starkem Wellengang auf, in unbekanntes Mecklenburger Land vorzustoßen. Der Auftrag: Kilometer machen, Klausens Tütensuppen essen, Rotwein vernichten, Neuigkeiten austauschen, einfach Quatschen - kurzgefaßt: Erholen !
Der See stemmte sich uns entgegen. Starker Wellengang und Gegenwind liessen uns die Tour zunächst nur als anstrengend empfinden. Später - auf dem Reetzsee - wurde es dann wieder etwas erholsamer. In der ersten Pause ging es schon los- das allgemeine Geschnatter: Karen haben wir seit Jahren nicht mehr gesehen, ihr Freund entpuppte sich als netter Kerl und auch sonst gibt es viel zu erzählen. Natürlich gingen die Kräuterhexen Lili, Karen und Hilfs-Hexe Margrit zum Pilzesuchen in den Wald und wurden auch fündig. Nach der Pilzmahlzeit übernachteten wir dann im Zelt. Die Wildschweine wurden vom wilden Geschnarche im Nachbarzelt abgeschreckt. Am nächsten Tag eine wunderschöne Tour durch fast zugewachsene Kanäle. Als wir einen größeren See überquerten, machte es an der Bordwand eines unserer Canadier plötzlich "plopp". Eine Ringelnatter hatte sich beim Überqueren des Sees (Motto: Quer 'rüber ist besser als außen 'rum) die Nase gestoßen. Nach kurzer Gesundheitsprüfung durch Klaus wurde sie wieder entlassen und schlängelte einfach weiter. Im nächsten Kanal faszinierte uns ein Reiher, der uns bis auf 3 m an sich heran liess und in aller Seelenruhe sein Mittagessen fing und verzehrte. Natur pur. Nach längerer Pause und der nächsten Pilzmahlzeit ging unsere Tour am Sonntag abend dem Ende entgegen. Beim Ausladen und Abtakeln wurde beschlossen, dass wir im nächsten Jahr eine gleichartige Tour durch Schweden machen wollen. Die Planungen laufen schon...
Donnerstag, 5. Oktober 2006
Haase und Band
Von vielen wurde er mit der ostdeutschen Liedermacher-Ikone Gundermann verglichen: Christian Haase aus Leipzig, 25 Jahre alt. Im Sommer haben wir ihn auf der kleinen Freilichtbühne von Landsmanns am Werbellinsee das erste Mal gesehen und gehört und waren vor allem von seinen Texten begeistert. Siggi hat uns für sein nächstes Konzert Karten gekauft. Nun also am 23. September in der Wabe in Berlin.Die treue Fangemeinde aus Leipzig ist auch wieder da. So gibt es wie am Werbellinsee zunächst ein Getränk auf die Bühne, später kommt dann noch ein Kuchen dazu. Diese Betreuung haben die Jungs sich aber auch verdient. Die Fans kennen die Texte natürlich auswendig und vor der Bühne wird fleißig mitgesungen und getanzt. Bis fast Mitternacht fahren wir mit dem "Kapitän", freuen uns an an der "Weißen Wolke Carolin", fürchten uns vor den "Wölfen" und zücken Haases rostiges Schwert, um Haus und Herd zu verteidigen. Als wir schon die Klamotten aus der Garderobe holen, fangen sie erst noch mal an: Vollblutmusiker eben. Die Band eine Klasse für sich, inklusive der Super-Maus, die für drei Stücke die Trommelstöcke übernimmt und unsere Zwerchfelle vibrieren läßt. Ein toller Abend, dank Haase und Band.
P.S. Siggi hat beide CDs gekauft und spielt sie ununterbrochen zuhause ab.
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