Translate

Freitag, 29. Juni 2007

Von der DDR lernen, heißt...


...siegen lernen!


Karikatur: Satirezeitschrift "Eulenspiegel"

Ein Witz ?

Drei Berliner Knaben unterhalten sich über ihre Väter.
Der erste sagt: " Mein Vater taucht Weihnachtsmänner und Osterhasen in Schokolade und bekommt dafür 1000 €."
Der zweite sagt: "Mein Vater taucht Armreifen und Ringe in Silber und bekommt dafür 2000 €."
Und der dritte sagt: "Und meiner taucht gar nichts, aber er ist bei der Regierung und bekommt 12.000 € !"

Falls Probleme mit dem Unterschied zwischen "taugen" und "tauchen" im Berliner Jargon auftauchen (oder auftaugen ?) , bitte ich um einen Kommentar.

Donnerstag, 28. Juni 2007

Noch mal Starckdeutsch

Arrckiteikturr
Arr, die Arr, die Arrckitucktn -
jarr, di sünd tautul pfarrucktn.
Pauhn onz euburoll Quaduren,
vo se gurrnücht henngehuren.
Vn dem Hurz büsz ze den Ullpn
snd di Häusur steitz di sullpn.

Duch die Arrckitucktn tschumpfn:
Onzre Pauhörrn snd di Tumpfn!
Olle zullte mon kastruren,
düßße auff ze pauhin huren;
odur stott ünn rachtn Winkuln
se dönn pauhin, wi se pinkuln.

Matthias Koeppel

Danke an Michaela, die mich auf diese herrliche Narretei des "Starckdeutsch" aufmerksam gemacht hat. Für Blödsinn mit Hintersinn bin ich immer zu haben!


Das Foto zeigt die arrckitecktonische Perle des Bundeskanzleramtes, im Volksmund auch die Waschmaschine des Kanzlers genannt und ist von Horst Stiller.

Mittwoch, 27. Juni 2007

Rule Britannia


Vom 8. bis 24 Juni fanden in Potsdam die Musikfestspiele Potsdam Sanssouci statt. Die Veranstaltungen habe ich nicht gezählt es waren eine Menge, darunter z.B. Händels "Messias", die Feuerwerksmusik, Purcells "King Arthur", etwas Shakespeare und natürlich Führungen durch die Gärten. M. und ich hatten auch ein paar Karten ergattert - eher durch Zufall, denn sonst bekommt man es als Nordostbrandenburger eher zufällig mit, wenn in Potsdam auch mal was Vernünftiges passiert.
So waren wir zu "Jazz in the Garden" am Schloß Cecilienhof und amüsierten uns köstlich. Wie die BIG Chris Barber Band mit ihren alten Säcken das Publikum aufmischte, war einfach grandios. Der jüngste Musikant ist wohl so um die 50, Barber selbst wird 77 und ist agil wie eh und je. Ich habe ihn bei seinem Gastspiel in Berlin im Jahre 1966 erlebt, ich war mit meinem Vater damals bei allen Konzerten der 3 großen B des englischen Dixielands (Barber, Bilk und Ball) . So war das Ganze natürlich auch ein Ausflug in meine Jugendzeit. Heute spielt Barber vor allem natürlich Dixieland, aber auch Blues und Swing. Die Jungs bekommen mit 11 Mann wirklich eine richtige Big Band hin - alle Achtung ! Auf einer anderen Bühne im Park gab es Free Jazz, daneben Percussions und Pianospieler: insgesamt ein lustiger Abend. Und ganz nebenbei konnten wir mal wieder Schloß Cecilienhof besichtigen.

Dann hatten wir noch Karten für die "Last Night of the proms" am Neuen Palais. Das Abschlußkonzert mit allen aus der Royal Albert-Hall bekannten Liedern wie "Rule Britannia " oder "Jerusalem" erfreute auch mit Stücken aus dem Barbier von Sevilla oder aus Carmen. Nun gut, das Mitsingen der nationalistischen Lieder fiel schwer, auch das Fahneschwenken werden wir wohl nicht mehr lernen, aber es klang so etwas wie Hydepark und London an.
Die Atmosphäre wurde richtig romantisch, als es dunkel wurde und das Neue Palais im Glanz der Scheinwerfer erstrahlte. Mit Edward Elgars "March of Pomp and Circumstance No. 1" wurde dann das Feuerwerk gezündet und uns blieb nur noch eins zu sagen : AAAHHH !


Samstag, 23. Juni 2007

Das ist die Liebe der Matrosen

„ Ihr sollt zusammenschlagen!

Erst die Hacken.

Zweitens die Welt.

Am Schluss

Die Hände überm Kopf.“

Robert Gilbert, der 1918 im Spartakusbund an der Novemberrevolution teilgenommen hatte, floh 1933 rechtzeitig aus Berlin. In seinem obigen Appell an das deutsche Volk gab er eine Probe seines Könnens: Kurz und bündig durch einprägsame Bilder zur unbequemen Wahrheit – auf den Punkt - zu kommen.

Gilbert, eigentlich Robert David Winterfeld, geboren 1899 in Berlin war zwischen I. Weltkrieg und Beginn der Nazizeit ein Star der Unterhaltungsindustrie und der Menschen. Man liebte seine Lieder, auch wenn die wenigsten den Textdichter kannten. Mit seinen Liedern für das „Weiße Rössl“ („Was kann der Sigismund dafür“), die Comedian Harmonists („Das ist die Liebe der Matrosen“; „Ein Freund, ein guter Freund“) und für die Filmoperette “ Der Kongress tanzt“ sowie für Ernst Busch („Stempellied“) hatte er schnell die Straße und die Herzen der Menschen erobert. Ob nun für die Regisseure und Komponisten Frederick Loewe, Nico Dostal, Hermann Leopoldi, Friedrich Hollaender, Werner Richard Heymann, Ralph Benatzky und Erik Charell oder für die Schauspieler Lilian Harvey, Willy Fritsch, Heinz Rühmann, Paul Hörbiger, Zarah Leander und Willi Forst, stets wurden seine Lieder riesige Erfolge. Er schaute den Menschen aufs Maul und wurde mit Heinrich Heine verglichen, der ebenso wie Gilbert der Prosaik des Lebens in seinen Versen Rhythmus eingehaucht hatte.(Hannah Arendt) Auf dem Höhepunkt seines Schaffens musste er durch die judenfeindliche Politik der Nazis Deutschland verlassen , da auch er jüdischer Abstammung war. Über Österreich und Paris floh er schließlich nach New York, wo er 1944 auch die amerikanische Staatsbürgerschaft annahm.

Gerade in den schwärzesten seiner Gedichte schlug er zunächst einen fröhlichen Kinderton an, um dann ganz gezielt zum Grauen überzuleiten, so z.B. in dem Zyklus „Grimmige Märchen“, der Anfang der 40er Jahre in New York erschien:

„Die Bremer Stadtmusikanten

leben jetzt zwischen Jordan und Jemen.

Hoffentlich haben sie keine Verwandten

In Bremen.“

Bedenkt man, dass die 4 Bremer Stadtmusikanten in der gleichnamigen Fabel eigentlich alte, kranke und somit „unnütze“ Tiere sind, fallen einem sofort die unsäglichen Programme der Nazis zur Euthanasie und der Tötung „unwerten Lebens“ ein.

Gilbert kam nach dem Ende des Naziregimes 1949 nach Europa zurück und wurde wieder deutscher Staatsbürger. Trotzdem er z.B. 1950 für die Operette „Das Feuerwerk“ das Lied „Oh, mein Papa“ schrieb und später die Musicals „My fair Lady“, "Oklahoma", "Hello Dolly" und „Annie get your gun“ ins Deutsche übersetzte (der Zungenbrecher „Es grünt so grün, wenn Spaniens Blüten blühen“, den Eliza Doolittle irgendwann fehlerfrei aufsagen kann, ist von ihm) konnte er den Humor der Weimarer Zeit nicht zurückholen. Dazu war in 12 Jahren zuviel passiert. 1978 starb er im Tessin, wo er seit 1955 lebte.

Keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt die folgende Aufzählung seiner größten Erfolge, sei es als Komponist oder Librettist:
  • Durch Berlin fließt immer noch die Spree
  • Kathrin, du hast die schönsten Beine von Berlin ( sein erster Schlager)
  • Was kann der Sigismund dafür, dass er so schön ist
  • Das ist die Liebe der Matrosen (Film: Die drei von der Tankstelle)
  • Im Salzkammergut, da kamma gut lustig sein
  • Das gibt´s nur einmal, das kommt nicht wieder
  • Am Sonntag will mein Süßer mit mir segeln gehn
  • Irgendwo auf der Welt (Musik Heymann)
  • Annemarie (Operette, mit Vater Jean Gilbert 1925)
  • Lene, Lotte, Liese - Josefines Töchter (Volksstück ,mit Vater Jean Gilbert 1926)
  • Die leichte Isabell (Operette, 1926)Pit-Pit (burleske Operette, 1927 )
  • Äffchen (Operette 1928 )
  • Prosit Gipsy (musikalisches Lustspiel 1929 )
  • Im weißen Rößl (Singspiel), Musik von Ralph Benatzky; musikalische Einlagen von Robert Gilbert, Bruno Granichstaedten, Robert Stolz und Hans Frankowski, Libretto vom Komponisten zusammen mit Hans Müller und Erik Charell, nach Oskar Blumenthal und Gustav Kadelburg; 1930 )
  • Strammer Junge angekommen (Schwank mit Musik 1953)

Bücher:
„Mich hat kein Esel im Galopp verloren“. Gedichte aus Zeit und Unzeit. Piper Verlag München, 1971

Quelle: FAZ, Wikipedia u.a.

Wörterbuch Ost-west, Supplement

Das was ich neulich über die Sachsen schrieb
war gar nicht lieb.
Matthias aus Leipzig z.B. ist niedlich.
Den lieb' ich !


Sowohl der Autor als auch Herr M. aus Leipzig legen Wert auf die Feststellung, dass sie weder in der Gegenwart, noch in der Vergangenheit eine homoerotische Beziehung weder miteinander noch mit anderen Männern hatten und auch in Zukunft nicht haben werden. So ist dieses kleine Gedicht nur so zu verstehen, dass der Teufel im Detail steckt. Lernt man nämlich einen Sachsen oder eine Sächsin näher kennen, muss man ihn/sie einfach mögen. So wie jeden netten Menschen...

Donnerstag, 21. Juni 2007

Wörterbuch Ost-west, Teil 4


Heute einige weitere Übersetzungen allgemein unverständlicher Mundartbrocken aus Gegenden, wo zänkische Bergvölker hausen:

Radler- ist mitnichten ein Fahrradfahrer. Im Zuge des immer mehr zunehmenden Einflusses der südlichen Bundesländer auf die deutsche Sprache bezeichnet man damit ein Gemisch aus Limonade und Bier, was im Allgemeinen schon eklig genug ist. Die Bezeichnung "Radler" läßt mich immer an Scharping denken, was dann doppelt eklig ist, mich allerdings auch mit Schadenfreude erfüllt, denn der Volltro... ähm, also der ist ja damals schön auf den Kopf gefallen. Die richtige Bezeichnung für dieses eklige Gemisch (siehe oben) ist in der Berliner Gegend "Potsdamer" und in Norddeutschland "Alsterwasser". Aber da halb Berlin von Schnullis und Schnullienen aus Baden-Würstchenberg überschwemmt ist, werden wir uns an "Radler" gewöhnen, dieses Zeug aber niemals trinken (brrrr).

NBL- auch Neue Bundesländer: seit 1990 ein Paradies,vorher war hier nichts, keinerlei Zivilisation, die Menschen lebten primitiv in Lehmhütten und bestenfalls in Plattenbauten.Igitt. Möbel, Teller und Besteck waren unbekannt, man stritt sich täglich ums Essen und das saubere Wasser. Nur die Bonzen durften ab und zu mal Wodka trinken. Täglich wurden Widerstandskämpfer öffentlich gefoltert und hingerichtet, vor allem die aus der Akademie der Wissenschaften, die heute Bundeskanzler und Bundestagsvizepräsident sind. Kinder mussten in Kinder-KZ gemeinsam auf den Topf und wurden im Guerilla-Kampf ausgebildet. Schulen ? Fehlanzeige. Wurden gegen Westgeld nach Finnland exportiert und die Finnen rücken sie einfach nicht mehr raus. Schweinerei, kürzt ihnen doch die EU-Subventionen ! Nach der Wende (siehe dort) kamen eine Menge Aufbauhelfer aus den alten Bundesländern (siehe dort) und leisteten Abbruch- ähh Aufbauhilfe für ganz wenig Geld. Deshalb ist vom Verramschen der DDR-Wirtschaft auch nichts mehr da. Alles weg. Ja, wo ist es denn, auf welchem Bankkonto ? Wo wird es wohl sein ? Inzwischen hat die Stasi der alten Bundesländer von der Stasi der neuen Bundesländer die besten Methoden übernommen. Also war die Wiedervereinigung (siehe dort) doch nicht Scheiße, wie so oft von interessierten Kreisen behauptet wird !


Karikatur: Roland Beier, Haus der Geschichte Bonn

Mittwoch, 20. Juni 2007

In dieser Zeit


Wir haben keine andre Zeit als diese,
Die uns betrügt mit halbgefüllter Schale.
Wir müssen trinken, denn zum zweiten Male
Füllt sie sich nicht. – Vor unserm Paradiese

Droht schon das Schwert, für das wir auserlesen,
Verlorner Söhne landvertriebene Erben.
Wir wurden alt, bevor wir jung gewesen,
Und unser Leben ist ein Nochnichtsterben.

Wir kamen einst mit Kindes Gläubigkeit
In ein vom Sturm verwüstetes Jahrhundert.
Einst hofften wir. Nun schweigt’s in uns verwundert.
Ihr aber könnt nur helfen dem, der schreit.

Verstohlen träumen wir von Wald und Wiese
Und dem uns zugeworfnen Brocken Glück . . .
Kein Morgen bringt das Heute uns zurück,
Wir haben keine andre Zeit als diese.


Das Foto zeigt Leipzig an der Nikolaikirche im September 1989. Das Gedicht ist von
Mascha Kaléko.

Aus meiner tiefsten Seele...



Langschläfers Morgenlied

Der Wecker surrt. Das alberne Geknatter

Reißt mir das schönste Stück des Traums entzwei.

Ein fleißig Radio übt schon sein Geschnatter.

Pitt äußert, daß es Zeit zum Aufstehn sei.


Mir ist vor Frühaufstehern immer bange.

. . . Das können keine wackern Männer sein:

Ein guter Mensch schläft meistens gern und lange.

- Ich bild mir diesbezüglich etwas ein . . .


Das mit der goldgeschmückten Morgenstunde

Hat sicher nur das Lesebuch erdacht.

Ich ruhe sanft. - Aus einem kühlen Grunde:

Ich hab mir niemals was aus Gold gemacht.


Der Wecker surrt. Pitt malt in düstern Sätzen

Der Faulheit Wirkung auf den Lebenslauf.

Durchs Fenster hört man schon die Autos hetzen.

- Ein warmes Bett ist nicht zu unterschätzen.

. . . Und dennoch steht man alle Morgen auf.



Mascha Kaléko

Wörterbuch Ost-west, Teil 3



Hier eine weitere Folge unseres unmaßgeblichen und populistischen Wörterbuchs für die Kommunikation zwischen Ossis und Wessis:

links- als Seite in Deutschland völlig pfuibaba, als politische Richtung sogar ca. 1000 Jahre lang verboten, weil die Inder sich mit der linken Hand den Hintern abwischen und das Hakenkreuz erfunden haben. Allerdings gibt es seit Montag, dem 18. Juni 2007 wieder eine linke Partei in Deutschland: Die SPD. Wie ihr Generalsekretär, Hubertus Heil, mitteilte, nimmt die SPD für sich in Anspruch "die linke Volkspartei" zu sein. "Das andere Links, Huberta !" möchte man da als verständnisvoller langjähriger Ehemann und Beifahrer ausrufen. Aber wahrscheinlich ist H. Heil inmitten der vielen Hosenmätze und Waschweiber im Präsidium seiner Partei etwas die Orientierung verloren gegangen. Positiv: Der Seeheimer Kreis , der nicht erst seit Schröders Agenda 2010 die Politik der SPD-Spitze bestimmt und etwa so links in seinen Anschauungen ist wie General Franco, hat bisher noch nicht protestiert...

Widmung- so etwas hat jedes ernstzunehmende Werk der Weltliteratur. Muss daher an dieser Stelle nachgeholt werden. Also, ich widme dieses Wörterbuch den letzten drei Männern des SPD-Parteivorstandes: August Bebel, Clara Zetkin und Rosa Luxemburg.

Die Grafik zeigt die Sitzverteilung im 16.Deutschen Bundestag (Quelle: www.bundestag.de), seltsamerweise ist hier die CDU/CSU die linke Volkspartei. Muss man nur weit genug nach rechts gehen, um wieder links anzukommen ? Fragen über Fragen ...

Dienstag, 19. Juni 2007

Die Linkspartei

" Wer die Dummköpfe gegen sich hat, verdient Vertrauen" (?)

Jean Paul

Die Koalitionsparteien CDU, SPD und CSU reagierten am Montag mit heftiger Kritik auf den Zusammenschluss von PDS und WASG zur neuen Linkspartei.CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla sprach von einer linksradikalen Partei. Die neue Partei habe auf ihrem Vereinigungsparteitag "deutlich gemacht, dass sie das System überwinden will".

Pofalla verglich die neue Linkspartei mit Rechtsextremisten: Auch die NPD halte das jetzige System, das Rechtsstaatlichkeit und Demokratie garantiere, nicht für ausreichend. CSU-Generalsekretär Markus Söder konzentrierte seine Kritik unterdessen auf Lafontaine: Dieser sei "eine Schande für aufrechte Sozialdemokraten, er ist ein Radikaler, ein Extremist". Hubertus Heil, SPD-General, formulierte das Ziel der SPD: "Unser Ziel ist, die Westausdehnung der PDS in den anstehenden Wahlkämpfen zu verhindern." Heil nannte die Linke weiterhin PDS, da er ihr absprach, "links" zu sein.

Das Foto zeigt die Generalsekretäre der CDU, CSU und deren Anhängsel SPD. (Copyright: Spiegel online)

P.S.: Ich habe das Zitat von Jean Paul deshalb mit einem Fragezeichen versehen, weil die ehemalige PDS z.B. in Berlin, Brandenburg und Meck-Pomm bisher eigentlich nur bewiesen hat, dass sie ein anderer, vielleicht etwas neuerer korrumpierter und selbstverliebter Wahlverein auf Dummenfang ist. Ob Deutschland nun wirklich mal eine Opposition bekommt, die den Namen auch verdient ?

Montag, 18. Juni 2007

Heimat im märkischen Sand


Emigranten-Monolog

Ich hatte einst ein schönes Vaterland -
So sang schon der Refugee Heine.
Das seine stand am Rheine,
Das meine auf märkischem Sand.

Wir alle hatten einst ein (siehe oben!)
Das fraß die Pest, das ist im Sturm zerstoben.
O Röslein auf der Heide,
Dich brach die Kraftdurchfreude.

Die Nachtigallen werden stumm,
Sahn sich nach sicherm Wohnsitz um.
Und nur die Geier schreien
Hoch über Gräberreihen.

Das wird nie wieder, wie es war,
Wenn es auch anders wird.
Auch, wenn das liebe Glöcklein tönt
Auch wenn kein Schwert mehr klirrt.

Mir ist zuweilen so als ob
Das Herz in mir zerbrach.
Ich habe manchmal Heimweh.
Ich weiß nur nicht, wonach . . .
Mascha Kaléko*


* gebürtig Golda Malka Aufen, geb. 7. Juni 1907 in Krenau oder Schidlow (Chrzanów), Galizien (Österreich-Ungarn, jetzt Polen) ; gest. 21. Januar 1975 in Zürich war eine der Neuen Sachlichkeit zugerechnete Dichterin. Zeitgenossin von Kästner und Tucholsky. Mußte als Jüdin ihre oft besungene neue Heimatstadt Berlin und damit Deutschland 1938 verlassen und ging nach New York. Der Verlust der Heimat wurde ihr Lebensthema. 1960 wollte man ihr den Fontane-Preis der Akademie der Künste in Berlin (West) verleihen; wegen eines ehemaligen SS-Mitglieds in der Jury, Hans Egon Holthusen, lehnte sie dies jedoch ab.


Wie kommt es nur, dass mir dieses Gedicht so nahe geht ? Die Antwort auf diese Frage lese ich jeden Morgen, wenn ich die Zeitung aufschlage und mich über die famose Politik in diesem Deutschland informiere. Dieses Land ist mir seit 17 Jahren immer fremder geworden, wohl auch deshalb, weil es mir jeden Tag sagt, dass es mich und viele andere eigentlich gar nicht braucht. Heimat ? Viel bleibt da nicht, nur der märkische Sand und der ist nicht schuld...

Freitag, 15. Juni 2007

Wo bleiben Deine Steuern ?

Wenn einer keine Arbeit hat,
ist kein Geld da.
Wenn einer schuftet und wird nicht satt,
ist kein Geld da.
Aber für Reichswehroffiziere
und für andre hohe Tiere,
für Obereisenbahndirektionen
und schwarze Reichswehrformationen,
für den Heimatdienst in der Heimat Berlin
und für abgetakelte Monarchien -
dafür ist Geld da.

Für Krankenhaus und Arbeiterquartier
ist kein Geld da.
Für den IV.-Klasse-Passagier
ist kein Geld da.
Aber für Wilhelms seidene Hosen,
für prinzliche Zigarettendosen,
für Kleinkaliberschützenvereine,
für Moltkezimmer und Ehrenhaine,
für höhere Justizsubalterne
und noch eine, noch eine Reichswehrkaserne -
dafür ist Geld da.

Wenn ein Kumpel Blut aus der Lunge spuckt,
ist kein Geld da.
Wenn der Schlafbursche bei den Wirten zuguckt,
ist kein Geld da.
Aber für Anschlußreisen nach Wien,
für die notleidenden Industrien
und für die Landwirtschaft, die hungert,
und für jeden Uniformierten, der lungert,
und für Marinekreuzer und Geistlichkeiten
und für tausend Überflüssigkeiten -
da gibts Zaster, Pinke, Moneten, Kies.
Von deinen Steuern.
Dafür ist Geld da.

Kurt Tucholsky


Hat sich auch nicht viel verändert seit 1920. Sicherlich muss man einige Begriffe umdeuten: Unsere Reichswehrkasernen stehen ja heute in Kundus oder in Bosnien. Statt Wilhelms seidener Hosen leisten wir uns heute Horst Köhler. Der hat zwar nur die Funktion eines Hutes auf der Stange, aber dafür ist er uns teuer. Und - vergessen wir nicht seine drei Vorgänger im Amt, die zwar auch nicht mehr Kompetenz hatten, dafür aber heute ab und zu eine Maßhalterede an die Rentner ablassen (Herzog) und hoch alimentiert werden. Statt der prinzlichen Zigarettendosen gibt es heute einen nutzlosen "Gipfel" nach dem anderen. (Aber die Kanzlerin steigert ihre außenpolitsiche Kompetenz, ist das nicht wichtiger als alles andere ?)
Der Kaiser heißt heute Landrat oder MdB oder so. Die hohen abgetakelten, natürlich von uns zu versorgenden Tiere anstelle der Monarchie werden auch immer mehr. Mit Hartz IV oder unter dem Mindestlohn (den es nicht gibt ) wird man zwar gerade noch satt, aber das ist es dann auch. Außer ICE fährt bei der Bahn bald nichts mehr, jedenfalls nicht mehr pünktlich oder sogar überall hin. Krankenhäuser werden - weil angeblich kein Geld da ist - für'n Appel und 'n Ei an irgendwelche Profitgeier verscherbelt. Bei Arzt, Apotheke, Notdienst und Physiotherapie zahlen wir auch wegen der Profitgeier zu - immer mehr. TBC ist wegen einer verfehlten Einwanderungspolitik auf dem Vormarsch - immer mehr.
Schützenvereine - natürlich über die Steuer vom Staat subventioniert- schießen wie Pilze aus dem Boden, denn hier kann man lernen und üben, wie man seine Ehefrau oder die Mitschüler und Lehrer umnietet. Dafür will man aber Ballerspiele für den Computer verbieten, denn Computer bringen Menschen um, nicht Waffen. Preiswerte Wohnungen im Osten werden abgerissen oder teuerst saniert - beides auf
Steuerzahlers Kosten. Dann wird spekuliert und wenn die Blasen platzen gehen Bundesländer daran fast kaputt. Ehrenhaine für unsere frisch Gefallenen brauchen wir auch schon wieder. Statt Moltkezimmer gibt es Kasernen und Straßen, die nach Nazi-Offizieren benannt wurden und sogar noch werden. Nazirichter haben ja nur ihre Pflicht und kein Unrecht getan und werden weiterhin hochgejubelt. Anschlußreisen nach Wien heißen heute Lustreisen. U-Boote bauen wir noch und nöcher, um sie dann auf Steuerzahlers Kosten an Israel zu verschenken, denn die haben kein Geld oder nur das bißchen, was man für den Umbau der Boote auf Atomraketen braucht. Panzerkreuzer bauen wir zur Zeit nicht, denn die werden vom Feind in Afghanistan so schnell gesehen. Und das Land Brandenburg zahlt per Staatsvertrag nach wie vor jedes Jahr Millionen direkt an den Vatikan - für dessen Verluste aus Reformation und Säkularisierung- neulich im Jahre 1806. Unglaublich, aber leider wahr. Und keiner fragt, woher der Vatikan diese damals enteigneten Besitztümer eigentlich hatte. Auch unglaublich. Und von den zehntausend Überflüssigkeiten kann wohl jeder von uns wenigsten 1000 Gigabyte aufzählen, man denke nur an die neuen schwarzen (blauen) SS-Uniformen der Polizei...


Das Foto zeigt Kurt Tucholsky im Jahre 1928 und ist von Wikipedia.

Donnerstag, 14. Juni 2007

Volkes Stimme

" Der Kapitalismus hat nicht gesiegt, er ist nur übrig geblieben." - Graffitti in Leipzig, gesehen schon 1994.


... und es gibt immer noch eine Menge Politiker, die das noch nicht gemerkt haben.

Foto: Pressedienst der Bundesregierung

Wie fabriziere ich linke Staatsfeinde ?

Meines Erachtens werden die Nachfolger des Ministeriums für Volksaufklärung und Propaganda unter Minister Goebbels junior immer geschickter. Seht Euch nur mal die Nachrichten der letzten Monate an. Alles läuft auf einen einzigen Höhepunkt zu: Heiligendamm. Wir müssen uns nicht über das Ergebnis dieser Volksbelustigung auslassen, wahrscheinlich wurde dort lediglich soviel Kohlendioxyd produziert, wie die G8-Staaten "schon" bis zum Jahr 2050 einsparen wollen. Viel mehr muss man darüber nicht sagen. Aber es geht mir um die ideologische Aufrüstung, die durch die gleiche miese Drecksbande betrieben wird, denen wir demnächst auch wieder Kriegerdenkmale zu verdanken haben werden. Da wird in Phase 1 über Monate die gute alte RAF als Bürgerschreck reaktiviert, so dass es auch jedem Spießbürger so richtig kalt den Rücken herunter läuft. Es könnte ja sein, dass der Christian Klar wieder freikommt und dann mein Auto ansteckt. Oder die Linke mit Oskar Lafontaine erweckt Ulrike Meinhof wieder zum Leben und die entführt dann Edmund Stoiber. Wie schrecklich, was für ein Verlust für diese Republik. Dann brennen in Phase 2 im Zeitplan der G8-Vorbereitung wirklich einige Autos, wobei nicht klar wird, wer die angesteckt hat. Jeden Schnellfahrer hat man sofort am Arsch, aber die Brandstifter ??? Wenn ich daran denke, dass das Bundesverfassungsgericht ein Verbotsverfahren gegen die NPD deshalb abgelehnt hat, , weil 3/4 dieser Bande vom Verfassungsschutz bezahlt wird, schwant mir auch in Richtung der Brandstifter einiges. Die linke Szene der Republik nimmt man also in Phase 2 schon Wochen vor dem Gipfel ins Visier und schickt ihnen erst mal ein paar Hundertschaften auf die Bude. Vorwurf: Verdacht auf Bildung einer terroristischen Vereinigung. Angeblich wurden Personaldokumente gefälscht. Das ganze auf den bewährten Paragrafen 129a gegründete Anklagegebäude bröckelt dann zwar zusammen wie zeitweise das Sicherheitskonzept für Heiligendamm.. Denn das gefälschte Personaldokument entpuppt sich als gefälschter Schülerausweis. Da war offenbar Gefahr im Verzug! Möglicherweise wollte ein 15-Jähriger die Tante an der Kinokasse hinters Licht führen? Man beschlagnahmt medienwirksam vor allem Computer, wobei dem Spießbürger klar wird, dass Autos vor allem mit Computern angesteckt werden. Gegen die G-8-Gegner vor dem Zaun, deren Auftritte eher an Jugendzeltlager erinnern als an revolutionäre Stoßtrupps, bringt man in Phase 3 Sondereinsatzkommandos in Stellung. Dieser schwarze Block der Polizei wird eigentlich eher bei Geiselnahmen oder Schießereien angefordert. Man platziert einige Agents provocateur in den Reihen der Demonstranten, die natürlich auch ein paar dumme Jungs finden, die einfach nur Polizisten aufklatschen wollen. Der gewünschte Krawall startet dann auch. Millionen von Polizisten werden verletzt, nach Nachfrage durch die Presse sind es dann noch zwei, vielleicht sogar durch eigenes Tränengas. Man kann nun aber die bösen Demonstranten endlich mit Plastikhandschellen knebeln und in Drahtkäfige stecken. Ein Wunder, dass niemand auf die Idee gekommen ist, ihnen auch noch orangene Häftlingskleidung zu besorgen, damit die Demonstranten sich wie in Guantanamo fühlen können Natürlich wird durch eine solche Behandlung kaum jemand radikalisert, oder ? Und damit die Demonstranten gar keinen Zweifel daran haben, wo Big Brother heute wohnt, lässt man sie in Phase 4 wie die Taliban von Bundeswehr-Tornados im Tiefflug fotografieren. Hi Guantanamo, welcome back in Afghanistan! Man kann sich denken, wer sich so etwas ausdenkt. Dieser Staat hat aus 60 Jahren Unterdrückungsgeschichte gelernt, seine Kritiker zu diskreditieren und er tut es mit aller zur Verfügung stehender Macht. Auch mit Spähpanzern der Bundeswehr, von denen bisher ja noch gar keiner gesprochen hat. Aber die waren auch vor Heiligendamm, war da mal was mit dem Grundgesetz ? Unbedingt abschaffen oder weiter entstellen ! Und- alle Achtung - das Konzept geht auf: Lest einfach mal die Leserbriefe in der "Bild". Käfige für die G8 - Demonstranten sind ja viel zu milde, die müssen ins KZ und vergast werden. Wo doch die Regierungschefs nur unser Bestes wollen. Der Spießbürger hat Angst und wird auf diese famose Regierung eingeschworen. Solidarisierung mit attac oder anderen G8-Gegnern ? Pustekuchen. Manchmal frage ich mich, wie oft diese Strolche dem Volk noch ins Gesicht spucken müssen. Rente mit 67, Kürzungen überall, Hartz IV, Billiglöhne, Beitragserhöhungen, Zuzahlungen, Steuererhöhungen, noch mehr Profite für die Konzerne und all diese Sauereien am eigenen Volk reichen offensichtlich noch nicht aus. Und ich glaube, Montagsdemos wie in Leipzig 1989 hätte sich unsere heute regierende Bande niemals gefallen lassen. D i e hätten die NVA eingesetzt und schiessen lassen. Ohne irgendwelche Skrupel...


Das Diagramm zeigt die Klimabilanz der beim G8-Gipfel eingesetzten Boote und Hubschrauber, darunter auch der Greenpeace-Boote mit 50-PS-Außenbordmotoren, von denen eines von der Polizei einfach überfahren wurde und über deren Kohlendioxydausstoß sich unsere Bundeskanzlerin so überaus intelligent geäußert hat. (Quelle: "Spiegel online")

Mittwoch, 13. Juni 2007

In Rom, in Rom, da steht der Kölner Dom...

... was für ein Quatsch, lieber Ingo Insterburg und lieber Karl Dall, den Ihr da Ende der 60er Jahre zusammengereimt habt. Soviele Kirchen und Kathedralen wie in Rom gibt es nicht mal bei den Katholen im Rheinland. Da werden die in Rom den popligen Kölner Dom brauchen...
M. und ich waren also für 4 Tage in der ewigen Stadt. Tony, unser englischer Freund, hatte uns eingeladen. Er hatte eine große Ferienwohnung mitten in der Altstadt angemietet und lud abwechselnd einige seiner Freunde, Verwandten und Bekannten ein, sodass die Wohnung auch voll wurde. Hier einige ungeordnete - eben sehr italienische - Eindrücke von einem Ort, der seit 2700 Jahren von Menschen besiedelt wird:
Wie immer überfiel uns mit dem Überfliegen der Alpen diese unerträgliche Leichtigkeit des Seins. Wir wissen nicht woran es liegt, dass wir uns in Italien einfach wohl fühlen. Vielleicht am Licht,vielleicht am Essen, vielleicht am lebensfrohen Lärm der Italiener, vielleicht an der nostalgischen Unordnung und dem morbiden Charme der Städte, aber doch wahrscheinlich an der Kombination aller dieser Faktoren. So auch diesmal: Rom ist verkehrstechnisch gesehen ein einzigartiges und brüllendes Chaos. Wenn Berlin so wäre, würde ich es keine drei Minuten aushalten. Aber in Rom ist es etwas anderes. Man hält es nicht nur aus, man schwimmt im großen Schwarm der Verkehrsmittel und Fußgänger mit. Fast jeder auf der Straße telefoniert unterbrochen , natürlich benutzen Italienern nur Klapp-Telefoninos. Am schönsten war es an einem Regentag in einem kleinen Bistro etwas außerhalb der City, wo man wirklich nur Italiener traf. Diese Atmoshäre ist einfach unnachahmlich. Einen Riesenlacherfolg erzielte ich in der Straßenbahn, nachdem ein älterer Mann mir den Entwerter erklärt hatte und ich ihm leider gestehen musste, dass ich außer Pasta, Pizza, Espresso und ähnlichen wichtigen italienischen Begriffen kein Wort verstehen würde. Der halbe Straßenbahnwagon lachte verständnisvoll, einer stellte fest, dass wir Deutsche wären und immerhin die wichtigen Vokabeln für das Essen beherrschen. Großes Gelächter! Ich liebe diese Art von Image-Kampagnen für mein Vaterland !
Und dann die Kulturdenkmäler! Ich glaube, ein Schrebergarten in Rom ist unvorstellbar. Sobald man den Spaten in die Erde sticht, hat man schon einen römischen Tempel ausgegraben. Natürlich waren wir auch beim Papst und- haben ihn nicht gesehen. Nur etliche Tausende von ganz normal aussehenden Menschen, die auf Grund einiger im Petersdom verteilter Oblaten in völlige Verzückung gerieten. Aber vielleicht lag das ja auch an der starken Sonneneinstrahlung und den langen Wartezeiten vor St. Peter.
Es gäbe noch eine Menge zu erzählen. Natürlich haben wir auch mit unseren englischen FreundenTony und Jenny ausführlich geklönt. Immerhin hatten wir uns fast sieben Jahren nicht gesehen. Jedenfalls beschlossen wir, dass diese vier Tage nicht unsere letzte Romreise waren. Es gibt noch eine Menge zu sehen, was man in der kurzen Zeit nicht schaffen konnte. Und mit Tony und Jenny fahren wir irgendwann mal an das Schwarze Meer nach Odessa...

Foto: Die kapitolinische Wölfin säugt die Knaben Romulus und Remus, die sagenhaften Begründer Roms
Copyright und Bearbeitung: fv

Dienstag, 12. Juni 2007

Klassenkeile

Folgende Meldung von DPA möchte ich ausnahmsweise mal nicht kommentieren:

"Politiker hatten wenige Freunde

Kinder ohne Freunde gehen nach ei­ner britischen Studie später oft in die Politik. Forscher erklären dies damit, dass man dort nicht so schnell abge­lehnt werde: Seine Parteifreunde kann man sich nicht aussuchen. Wie die britische Zeitung „The Daily Te­legraph" berichtete, wertete das In­stitut für soziale und wirtschaftliche Forschung der Universität Essex für die Studie Angaben zu über 16 000 Menschen aus, die im April 1970 geboren wurden. Sie wurden im Alter von fünf, zehn, 16, 26 und 30 Jahren jeweils ausführlich befragt. Als sie zehn Jahre alt waren, sprachen sie unter anderem über ihre Freunde. Auch die Lehrer schätzten jeweils die Popularität ein. Damalige Außensei­ter, die schlecht integriert waren, sind den Angaben zufolge heute überdurchschnittlich oft in Parteien, aber auch in Kirchen aktiv. Dort kön­nen sie leichter Kontakte und An­erkennung finden, so die Forscher, als in einem selbst aufgebauten Freundeskreis ohne unterstützende Strukturen einer Organisation."
dpa

Das Foto zeigt den sogenannten Umweltminister S. Gabriel
Copyright: "Berliner Morgenpost"

Montag, 11. Juni 2007

Ein Schluckspecht regiert die USA

© David Hecker/DDP

Angeblich trinkt er hier in Heiligendamm alkoholfreies Bier - extra aus den USA eingeflogen. Und angeblich ist der Alkoholiker Bush seit Jahren "trocken". Hier die Meinung von Experten:


"Alkoholfreies Bier ist leider nur dem Namen nach wirklich alkoholfrei. Ein Restbestand von Alkohol ist auch in diesem Getränken enthalten. Die Gesetzgebung erlaubt bei einem sehr geringen Alkoholgehalt, die Bezeichnung "Alkoholfrei" zu benutzen. Das Trinken von alkoholfreiem Bier wird daher sehr oft unterschätzt. Auch der eindeutige Biergeschmack ist sehr gefährlich, weil die geistige Abhängigkeit bei Alkoholismus viel stärker zu bekämpfen ist als die körperliche Abhängigkeit. Jeder Alkoholabhängige sollte sich bewußt sein, das er jegliche Form von Alkohol vermeiden muß, um eine realistische Chance für seine Trockenheit zu haben."

Am nächsten Tag war dem Schorschdabbelju schlecht - und die Mini-Bar in seiner Hotel-Suite wahrscheinlich leer. Wir sollten bei dem allem nicht vergessen, dass dieser Säufer den aggressivsten Staat dieser Erde regiert, seinen Wählern seit Jahren einredet, dass er "trocken" ist und auch bei den Kriegsgründen gegen den Irak hemmungslos gelogen hat.

Zitat von
www.forum-alkoholiker.de


Donnerstag, 7. Juni 2007

Wahrheit

Die neue Glaubwürdigkeitsoffensive der Polizei startet gleich sehr stark: Polizei bestätigt, daß der enttarnte Agent Provocateur für sie gearbeitet hat, aber er habe nicht den Auftrag gehabt, andere zu Straftaten oder Störungen anzustiften.

Gestern:
Ulf Claassen, Sprecher der Polizei-Sondereinheit "Kavala", hatte gestern dementiert, dass Kavala einen Zivilbeamten eingesetzt habe. "Tatsache ist, dass wir keinen Beamten vermissen, es handelt sich also um keinen Kavala-Polizisten", sagte er. So etwas gehöre seiner Meinung nach auch "nicht in einen Rechtsstaat, das wäre inakzeptabel und unverhältnismäßig". Allerdings sei er über das, was beispielsweise der Verfassungsschutz tue, nicht informiert.
Und heute:
Nachdem die Polizei heute bestätigte, dass ein getarnter Mitarbeiter vor Ort ermittelte, sagte Claasen zu SPIEGEL ONLINE: "Das ist ein neuer Sachstand. Was ich gestern gesagt habe, war gestern zutreffend. Was ich heute sage, ist heute zutreffend." Er bleibe bei seiner Darstellung, dass er den Einsatz von agents provocatuers für verfassungswidrig und unangemessen halte. Aber bei dem Zivilpolizisten habe es sich eben nicht um einen agent provocateur gehandelt.

Natüüüüürlich nicht. Deshalb haben ihn friedliebende Demonstranten auch seinen Herren zurückgegeben. Weil er die Demonstranten nämlich zum Steinewerfen anstiften wollte.....

Collage: "Titanic", danke für den Link an fefe's blog/ Text von "Spiegel online"

Ein Leserbrief

Micha schreibt mir aus dem Norden der Republik
( nicht aus Heiligendamm, aber der Terror dieses Staates ist ja schon fast überall - und wenn er fest in den Köpfen steckt) :

" Was mich immer wieder verblüfft, ist die Staatsgläubigkeit meiner Wessi-Kollegen hier in FL. Nicht nur hier, auch bei Wessi-Studenten in Berlin war mir das aufgefallen.
Ein Beispiel: Wenn linke Demonstranten in Hamburg bei der G8-Demonstration von der Polizei eingekesselt werden, obwohl sie nur demonstrieren wollen, ist das für meine Wessi-Bekannten hier "richtig" denn "die verdienen es nicht besser". Wenn in Moskau irgendwelche schwulen Politiker verhaftet werden, weil sie dort Kulturkolonialismus betreiben, sprich den Leute dort vorschreiben wollen, wie sie zu denken und zu handeln haben, dann ist das "menschenrechtswidrig" und "gehört angeprangert". Genau dieselbe Doppelmoral, wie sie täglich in den gleichgeschal... äh normalen Medien vermittelt wird.

Zweitens: In Heiligdamm werden Passanten verhaftet, weil sie die Internationale singen. In Moskau werden bekannte Krawallmacher an der Reise zu einer internationalen Konferenz gehindert. Das in Deutschland ist normal, denn "die müssen doch den G8-Gipfel sichern", in Russland ist das ein "Verstoß gegen elementare demokratische Rechte".
Lernen die Wessis in der Schule immer noch: "Der Russe ist böse und will uns alle fressen"? Bringt ihnen hier niemand bei, dass es zwar schwieriger ist, aber von mehr Intellekt zeugt, wenn man selbst denkt, anstatt sich einer politischen Strömung anzuschließen?
Fragen über Fragen...

Ich bin ja auch in der Bundesrepublik zur Schule gegangen. Nur- da haben sie uns beigebracht, der Kalte Krieg sei vorbei. Antwort meiner Kollegen: "Es besteht zwischen Russland und Deutschland ja auch keine Vergleichbarkeit." Aha ...

Meine Deutschlehrerin hat immer gesagt: Man kann alles vergleichen. Vergleichen heißt Herausstellen der Unterschiede und Gemeinsamkeiten. Mir fällt jetzt eine lange Liste von Unterschieden und Gemeinsamkeiten ein. Ich begnüge mich damit herauszustellen, dass Russland zur Zeit einen fähigen und gebildeten Staatschef hat."

50 Jahre Indoktrinierung hinterlassen eben Spuren in den Gehirnen...

Das Foto zeigt den "friedliebenden" Schwarzen Block unserer Polizei vor Ort in Heiligendamm . Übrigens, der "Spiegel" meldet, die Zahl der ernsthaft verletzten Polizisten vom Sonnabend sei wesentlich niedriger gewesen: "Nur zwei Polizisten, meldete die Nachrichtenagentur dpa heute, seien überhaupt stationär in einem Krankenhaus behandelt worden. Waren die gemeldeten Verletztenzahlen in der Nacht der fliegenden Steine eine grandiose Übertreibung?"
Link: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,487039,00.html

Freitag, 1. Juni 2007

Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten !

Die Mauer steht doch längst, nicht nur in Heiligendamm. Auch zwischen Oben und Unten, Politikern und Volk, Ossis und Wessis, Alten und Jungen, Kassen- und Privatpatienten usw. Und das ist gewollt, denn wie sagten schon die alten Römer: Divide et impera oder Teile und Herrsche !
Denn es geht vor allem immer um eins: Um's Geld. Und dafür geht man eben auch über Leichen oder schafft mal eben die Demokratie ab...



Collage: "Eulenspiegel"-Leserblog

Impressum und V.i.S.d.P.

Dieser Weblog ist ein privates Tagebuch von
Dr. F. Valentin
Waldstr. 70
16321 Bernau
frank(at)drvalentin.de

Alle Beiträge geben ausschließlich meine eigene Meinung zu den besprochenen Themen wieder.Das Recht auf eigene Meinung ist durch das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland geschützt. Um meine Beiträge ohne längere Erklärungen verständlich machen zu können, sind manchmal Zitate aus Büchern, Filmen, Zeitschriften, Fernsehsendungen, Liedtexten oder auch von Internetseiten nötig. Diese Zitate ( auch Bilder, Karikaturen, Grafiken, Tabellen, Diagramme oder Zeichnungen) dienen lediglich als sogenannte "Aufhänger", um Meinungen oder gesellschaftliche Tendenzen besser und gegebenenfalls komprimierter darstellen und herausarbeiten zu können. Zitate sind somit ein weltweit erlaubtes Mittel der Publizistik. Die Verwendung von Zitaten ist durch das Urheberrecht (UrhG) geregelt und unter bestimmten Voraussetzungen gestattet, ohne dass eine Erlaubnis des Urhebers eingeholt oder diesem eine Vergütung gezahlt werden müsste. Paragraph 51 UrhG in Deutschland besagt dazu: "Zulässig ist die Vervielfältigung, Verbreitung und öffentliche Wiedergabe, wenn in einem durch den Zweck gebotenen Umfang

1. einzelne Werke nach dem Erscheinen in ein selbständiges wissenschaftliches Werk zur Erläuterung des Inhalts aufgenommen werden,
2. Stellen eines Werkes nach der Veröffentlichung in einem selbständigen Sprachwerk angeführt werden..."
Die allgemeine Begründung dafür ist, dass Zitate der kulturellen und wissenschaftlichen Weiterentwicklung einer Gesellschaft dienen.Trotzdem: Sollten mit diesen Zitaten irgendwelche weitergehenden Urheberrechte berührt werden, bitte ich um umgehende Mitteilung- der entsprechende Beitrag oder Link wird sofort entfernt.
Achtung: Inhalte dieses Blogs - sofern sie einen publizistischen Neuwert darstellen - unterliegen natürlich ebenfalls dem Urheberrecht. Selbstverständlich sind Zitate erlaubt, aber alles was über das gesetzlich Zulässige (siehe oben) hinaus geht, bedarf meiner vorherigen schriftlichen Zustimmung.

Die Kommentarfunktion am Ende jedes Beitrages ermöglicht für den Leser dieses Blogs die Diskussion der angesprochenen Themen. Die jeweiligen Verfasser sind für den Inhalt ihrer Kommentare selbst verantwortlich. Anonyme Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht. Ich behalte mir außerdem vor, Kommentare zu löschen. Soweit Links auf externe Seiten führen, bedeutet dies nicht, dass ich mir den dortigen Inhalt zu Eigen mache.

Haftungsausschluss:

Haftung für Inhalte:
Die Inhalte dieses Blogs wurden mit größter Sorgfalt erstellt. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Diensteanbieter sind gemäß § 7 Abs.1 TMG für eigene Inhalte auf diesen Seiten nach den allgemeinen Gesetzen verantwortlich. Nach §§ 8 bis 10 TMG sind Diensteanbieter jedoch nicht verpflichtet, übermittelte oder gespeicherte fremde Informationen zu überwachen oder nach Umständen zu forschen, die auf eine rechtswidrige Tätigkeit hinweisen. Verpflichtungen zur Entfernung oder Sperrung der Nutzung von Informationen nach den allgemeinen Gesetzen bleiben hiervon unberührt. Eine diesbezügliche Haftung ist jedoch erst ab dem Zeitpunkt der Kenntnis einer konkreten Rechtsverletzung möglich. Bei Bekanntwerden von entsprechenden Rechtsverletzungen werden wir diese Inhalte umgehend entfernen.

Haftung für Links:
Dieses Blog enthält Links zu externen Webseiten Dritter, auf deren Inhalte wir keinen Einfluss haben. Deshalb können wir für diese fremden Inhalte auch keine Gewähr übernehmen. Für die Inhalte der verlinkten Seiten ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber der Seiten verantwortlich. Die verlinkten Seiten wurden zum Zeitpunkt der Verlinkung auf mögliche Rechtsverstöße überprüft. Rechtswidrige Inhalte waren zum Zeitpunkt der Verlinkung nicht erkennbar. Eine permanente inhaltliche Kontrolle der verlinkten Seiten ist jedoch ohne konkrete Anhaltspunkte einer Rechtsverletzung nicht zumutbar. Bei Bekanntwerden von Rechtsverletzungen werden derartige Links umgehend entfernt.

Urheberrecht:
Die durch die Seitenbetreiber erstellten Inhalte und Werke auf diesen Seiten unterliegen dem deutschen Urheberrecht. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedürfen der schriftlichen Zustimmung des jeweiligen Autors bzw. Erstellers. Downloads und Kopien dieser Seite sind nur für den privaten, nicht kommerziellen Gebrauch gestattet. Soweit die Inhalte auf dieser Seite nicht vom Betreiber erstellt wurden, werden die Urheberrechte Dritter beachtet. Insbesondere werden Inhalte Dritter als solche gekennzeichnet. Sollten Sie trotzdem auf eine Urheberrechtsverletzung aufmerksam werden, bitte ich um einen entsprechenden Hinweis. Bei Bekanntwerden von Rechtsverletzungen werden derartige Inhalte umgehend entfernt.

Datenschutz:
Die Nutzung unserer Webseite ist in der Regel ohne Angabe personenbezogener Daten möglich. Soweit auf unseren Seiten personenbezogene Daten (beispielsweise Name, Anschrift oder eMail-Adressen) erhoben werden, erfolgt dies, soweit möglich, stets auf freiwilliger Basis. Diese Daten werden ohne Ihre ausdrückliche Zustimmung nicht an Dritte weitergegeben.
Wir weisen darauf hin, dass die Datenübertragung im Internet (z.B. bei der Kommunikation per E-Mail) Sicherheitslücken aufweisen kann. Ein lückenloser Schutz der Daten vor dem Zugriff durch Dritte ist nicht möglich.

Der Nutzung von im Rahmen der Impressumspflicht veröffentlichten Kontaktdaten durch Dritte zur Übersendung von nicht ausdrücklich angeforderter Werbung und Informationsmaterialien wird hiermit ausdrücklich widersprochen. Die Betreiber der Seiten behalten sich ausdrücklich rechtliche Schritte im Falle der unverlangten Zusendung von Werbeinformationen, etwa durch Spam-Mails, vor.

Datenschutzerklärung für die Nutzung von Facebook-Plugins (Like-Button):
Auf unseren Seiten sind Plugins des sozialen Netzwerks Facebook, 1601 South California Avenue, Palo Alto, CA 94304, USA integriert. Die Facebook-Plugins erkennen Sie an dem Facebook-Logo oder dem "Like-Button" ("Gefällt mir") auf unserer Seite. Eine Übersicht über die Facebook-Plugins finden Sie hier: http://developers.facebook.com/docs/plugins/.
Wenn Sie unsere Seiten besuchen, wird über das Plugin eine direkte Verbindung zwischen Ihrem Browser und dem Facebook-Server hergestellt. Facebook erhält dadurch die Information, dass Sie mit Ihrer IP-Adresse unsere Seite besucht haben. Wenn Sie den Facebook "Like-Button" anklicken während Sie in Ihrem Facebook-Account eingeloggt sind, können Sie die Inhalte unserer Seiten auf Ihrem Facebook-Profil verlinken. Dadurch kann Facebook den Besuch unserer Seiten Ihrem Benutzerkonto zuordnen. Wir weisen darauf hin, dass wir als Anbieter der Seiten keine Kenntnis vom Inhalt der übermittelten Daten sowie deren Nutzung durch Facebook erhalten. Weitere Informationen hierzu finden Sie in der Datenschutzerklärung von facebook unter http://de-de.facebook.com/policy.php. Wenn Sie nicht wünschen, dass Facebook den Besuch unserer Seiten Ihrem Facebook-Nutzerkonto zuordnen kann, loggen Sie sich bitte aus Ihrem Facebook-Benutzerkonto aus.

Datenschutzerklärung für die Nutzung von Twitter:
Auf unseren Seiten sind Funktionen des Dienstes Twitter eingebunden. Diese Funktionen werden angeboten durch die Twitter Inc., Twitter, Inc. 1355 Market St, Suite 900, San Francisco, CA 94103, USA. Durch das Benutzen von Twitter und der Funktion "Re-Tweet" werden die von Ihnen besuchten Webseiten mit Ihrem Twitter-Account verknüpft und anderen Nutzern bekannt gegeben. Dabei werden auch Daten an Twitter übertragen. Wir weisen darauf hin, dass wir als Anbieter der Seiten keine Kenntnis vom Inhalt der übermittelten Daten sowie deren Nutzung durch Twitter erhalten. Weitere Informationen hierzu finden Sie in der Datenschutzerklärung von Twitter unter http://twitter.com/privacy. Ihre Datenschutzeinstellungen bei Twitter können Sie in den Konto-Einstellungen unter http://twitter.com/account/settings ändern.


Wir sind noch lange nicht am Ende, wir fangen ja gerade erst an...