Translate

Mittwoch, 31. Dezember 2008

Schon wieder Statistik



Es geht dem Ende entgegen, unwiderruflich, endlich, leider - wie auch immer: In wenigen Stunden ist das Jahr 2008 Geschichte. Zeit wieder einmal für die Zählarbeit. Was war los hier im Blog, wer war hier im Blog, wo kamen die Leser her ?


  • Im vergangenen Jahr 2008 erschienen auf Vallis Blog insgesamt 382 Beiträge.
  • 8142 Besucher wurden hier gezählt.
  • Die meisten Leser kamen mit 25,2 % aus Berlin und Brandenburg, gefolgt von 3% aus Stuttgart (Danke, Jeanette !).
  • 91,2 % der Besucher kamen aus Deutschland, 2,57 % aus der Schweiz und 2,49 % aus Österreich. Das sind nur die ersten drei Plätze. Mexiko ist leider das Schlußlicht mit 0,04 % der Besucher, was genau einem Leser entspricht.
Herzlichen Glückwunsch an meine lieben Leser, denn ohne Euch würde ich das hier nicht machen. Ab Januar 2009 gehen wir zusammen schon in das vierte Jahr ! Ich wünsche Euch und uns allen gemeinsam ein schönes Jahr 2009, viel Gesundheit und immer einen kritischen Verstand.
Bis bald.

Grafik: Auf ins Neue... (Gerd Altmann, www.pixelio.de)

Dienstag, 30. Dezember 2008

Eine Pioniergruppe unter sich oder: Unheilige Allianzen


Niemand soll behaupten können, dass ich etwas gegen Pionierleiter hätte. Eine generelle Verurteilung dieser Berufsgruppe käme einer pauschalen Abstemplung aller katholischen Priester wegen Kindesmissbrauchs gleich. Aber es gibt in jedem Berufsstand so'ne und solche. Dass wir im Barnim leider ausgerechnet eine "solche" Pionierleiterin bekommen haben ist wohl Schicksal. Dass diese Dame aber immer wieder gewählt wird, ist schon nicht mehr komisch, sondern Mächtig eigenartig. An ihrem überragenden Intellekt kann es jedenfalls nicht liegen, der bewegt sich eher unter Pionierleiter-Niveau. Jetzt scheint sie allerdings die ersten Schritte zu ihrer Abwahl tun zu wollen. Die "Märkische Oderzeitung" bringt heute folgende Nachricht:

"Ohne Vorlage eines Konzepts kein Geld für den Eberswalder Zoo aus dem Kreishaushalt. Auf diesen kurzen Nenner kann man die Vereinbarung bringen, die die Vorsitzenden der drei großen Fraktionen im Kreistag, Margitta Mächtig (Die Linke), Petra Bierwirth (SPD) und Danko Jur (CDU) gestern getroffen haben. In einem Brandbrief hatte Eberswaldes Bürgermeister Friedhelm Boginski (FDP) sie vor einer Woche noch einmal gebeten, sich für den Zuschuss an den Zoo stark zu machen. Doch auch diesmal fand das Stadtoberhaupt kein Gehör... Sichtlich betroffen zeigte sich gestern Zoo-Chef Bernd Hensch von der Entscheidung der drei Fraktionschefs. "Ich verstehe das nicht. Ich bin doch erst für den 5. Januar in die Fraktionssitzungen von CDU und Linken und am 9. Januar bei der SPD eingeladen", wunderte er sich. "Und dazu habe ich schon alle Unterlagen parat. Natürlich haben wir ein Konzept, sonst wären wir doch nicht bester Zoo Deutschlands geworden", so Hensch. "Ich kann über jedes noch so kleine Detail Auskunft geben, über jedes", versicherte er und hofft, dass er im Januar das Ruder in den Fraktionen noch einmal herum reißen kann...
Doch die Vorsitzenden der drei großen Fraktionen im Kreistag, Linke, SPD und CDU, zeigten sich von dem Boginski-Brief wenig beeindruckt. Auf einer gemeinsamen Beratung gestern in Marienwerder wurden sie sich schnell einig. "Nach wie vor fehlt das Konzept", stellte Margitta Mächtig (Linke) fest. Es gebe kein Papier, dass die Einnahmen und Ausgaben des Zoos dokumentiere, kritisierten sie und ihre Amtskollegen von SPD und CDU, Petra Bierwirth und Danko Jur."

Man könnte nun natürlich fragen, ob es im Kreis Barnim keine besseren Sparvorschläge gibt, als am Futter der Zoo-Tiere ´rum zu knappsen. Ich hätte mir jedenfalls genau derartig harsche Worte und Sparvorschläge der drei Fraktionen von Linken, CDU und SPD gewünscht, als es z.B. um das großkotzige, häßliche und vor allem teure Kreishaus in Eberswalde ging. Aber wahrscheinlich will man dem Eberswalder Bürgermeister zeigen, wer Mächtig im Kreis ist. Nebenbei: Jeder drittklassige Showmaster könnte dem teuflischen Trio beibringen, dass man jede miese Show mit Kindern und vor allem Tieren aufpeppen und zum Erfolg bringen kann. Aber auch diese Politclowns aus der tiefsten Eberswalder Provinz sind schon von Geburt an beratungsresistent. Besonders schön ist natürlich, dass die Blockflöten aus alter Gewohnheit schön brav ihrer Pionierleiterin hinterher trotten. Spontan fiel mir allerdings heute morgen beim Lesen dieser Nachricht folgender Satz von Curt Goetz - passend zu fast allen bisherigen politischen Ereignissen nach der Brandenburger Kommunalwahl - ein:

"Sobald die Würstchen an der Macht sind, wird auch schon der Senf rationiert. "

Wie skrupellos und verdorben muss man eigentlich sein, um sich aus politischen Gründen an den Tieren im Zoo auszutoben ? Allerdings habe ich nach meinen Erlebnissen im Kommunalwahlkampf von diesen armen Würstchen auch nichts anderes erwartet...

Foto: "Armes Würstchen" (Bredehorn J., www.pixelio.de)

Montag, 29. Dezember 2008

Das Jahr geht...


Mit wem man auch spricht: Fast jeder sagt, 2008 war ein Sch... jahr! Mag sein, diese Erkenntnis bringt in der Sache aber auch nicht weiter. Für uns hier in der Familie gab es Höhen und Tiefen - eigentlich wie immer. Das nächste Jahr wird natürlich besser, denn wir halten es mit Daniel Chodowiecki:

"Gerät es heute nicht, so muss man es morgen wieder versuchen, nicht eben mit derselben Sache, mit etwas anderem!"


Grafik: "Die zündende Idee" (berwis, www.pixelio.de)

Freitag, 26. Dezember 2008

Geschafft


So Leute, das war's. Der Alte (siehe Bild) war nett, das Essen reichlich, die Stimmung friedlich, die Geschenke waren ausreichend, die Verwandschaft ist gerade wieder abgereist, gleich geht es an den letzten Weihnachtsabwasch. Und morgen ruhen wir uns so richtig aus, genießen endlich mal den Anblick unseres Weihnachtsbaumes und lassen die Seele weihnachtlich besinnlich baumeln...

Foto: © sv 12/2008

Dienstag, 23. Dezember 2008

Fröhliche Weihnachten...

... wenn ich so darüber nachdenke, dass ich diesen Weihnachtsmist mit Shopping malls und völlig mallen Shoppern noch jedes Jahr bis zum Ende meiner Tage ertragen soll ! Und morgen nach 13 Uhr (solange haben die Geschäfte morgen auf!) schalten die alle auf Kommando um auf Besinnlichkeit und seelenvolle Einkehr ? Na gut, ich sage nichts mehr, sondern lasse Eric Idle ran:




Ich mache dann mal ein paar Tage Computer-Pause. Allen Lesern, bekannten und unbekannten, ein Frohes Weihnachtsfest!

Im Tierpark Berlin


Wir waren heute im Tierpark in Berlin. Der Vorteil vom Tierpark ist ja, dass Hunde an der Leine mit rein dürfen. Willy hat die Wölfe, Tiger und Löwen gut ertragen, nur im Alfred-Brehm-Haus hatte er etwas Angst vor einem sehr schrill schreienden Vogel. Hätte ich vielleicht auch gehabt, wenn ich nicht wüßte, was ein Zoo ist. Die Giraffen waren wieder imponierend. Die Seekühe im Elefantenhaus und natürlich das höchstens 8 Wochen alte Elefanten-Mädchen haben mir am besten gefallen. Ansonsten schien die Sonne, aber nach 2 Stunden waren wir trotzdem durchgefroren und machten, dass wir wieder nach Hause kamen. Es war nicht sehr voll, was sicher auch an den Eintrittspreisen liegt. Inzwischen löhnt man als Erwachsender 11 Euro. Überlegungen zu Happy hours oder einer generellen Absenkung der Eintrittspreise scheint es nicht zu geben. Wenn ich so zurückdenke: Wir waren früher im Herbst und Winter fast an jedem Wochenende mit den Kindern im Tierpark. Das könnte sich wohl heute kaum noch ein Elternpaar leisten...

Das Foto zeigt eine Brücke im Tierpark Berlin (marctwo, www.pixelio.de)

Sonntag, 21. Dezember 2008

Wohltäter und Rebellen


"Was für die herrschende Klasse gut ist, soll gut sein für die ganze Gesellschaft, mit der die herrschende Klasse sich identifiziert. Je weiter also die Zivilisation fortschreitet, je mehr ist sie genötigt, die von ihr mit Notwendigkeit geschaffnen Übelstände mit dem Mantel der Liebe zu bedecken, sie zu beschönigen oder wegzuleugnen, kurz eine konventionelle Heuchelei einzuführen, die weder früheren Gesellschaftsformen noch selbst den ersten Stufen der Zivilisation bekannt war und die zuletzt in der Behauptung gipfelt: Die Ausbeutung der unterdrückten Klasse werde betrieben von der ausbeutenden Klasse einzig und allein im Interesse der ausgebeuteten Klasse selbst; und wenn diese das nicht einsehe, sondern sogar rebellisch werde, so sei das der schnödeste Undank gegen die Wohltäter, die Ausbeuter."

aus: Friedrich Engels : "Der Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staats" in: Karl Marx/Friedrich Engels - Werke. (Karl) Dietz Verlag, Berlin. Band 21, 5. Auflage 1975, unveränderter
Nachdruck der 1. Auflage 1962, Berlin/DDR. S. 152-173.


Mantel der Liebe , Beschönigung und Heuchelei: Man vergleiche dazu unsere sogenannten Nachrichtenmagazine oder den übrigen Teil der gleichgeschalteten Presse, von den Funkmedien ganz zu schweigen...

Foto: Gerd Altmann (www.pixelio.de)

Es hat sich wirklich nichts geändert...


... und leider muss jede Generation ihre Erfahrungen selber machen. So hat es niemand geglaubt, als man uns damals in der DDR immer wieder predigte, dass der Kapitalist nur an den Profit denkt. Es war doch alles so schön sauber in der Bundesrepublik und die Arbeiter fuhren größere Autos als bei uns. Oder dass die Regierenden im staatsmonopolistischen Kapitalismus nur die Geschäfte der Monopole besorgen. Aber die hatten doch für den Wohlstand der Bürger gesorgt, dass Zauberwort hieß "soziale Marktwirtschaft". Oder dass die industrielle Reservearmee der Arbeitslosen dazu dient, die Löhne zu drücken. Aber den paar Arbeitslosen ging es ja besser als den Arbeitern im Osten. So wenig war der Sozialismus stalinistischer Prägung in der sowjetischen Kolonie DDR eine Alternative, so wenig glaubte man den Bonzen noch, die sich auch nur in die eigene Tasche logen, sich vor allem bereicherten und in ihrer eingebildeten Weisheit auf das Volk herab sahen. Dann warfen einige westdeutsche Schlaumeier vor allem über Sachsen ein paar Tafeln West-Schokolade und einige Bananen ab und schon schrie das Volk: " Wir sind e i n Volk!" Es ist heute ein billiger Trost, dass die größten Schreihälse garantiert als erste von der grassierenden und bis heute anhaltenden Arbeitlosigkeit betroffen waren. Denn jetzt war ja nur ein Gesellschaftssystem übrig geblieben, man musste die eigenen Arbeiter nicht mehr ruhig stellen, die soziale Konkurrenz "Drüben" war weg. Und schon ging es los mit dem Sozial- und Bildungsabbau und der Profitmaximierung namens Globalisierung. So werden wohl in ca. 500 Jahren Archäologen die Ruinen unsere jetzt gerade geschlossenen Schulen ausgraben und sicher feststellen, dass es da einmal eine Gesellschaftsordnung gab, die wenigstens auf diesem Gebiet schon einmal viel weiter war.

Also, machen wir unsere Erfahrungen! Da müssen wir jetzt durch! Zwischendurch lesen wir ein bißchen und merken erstaunt, dass es auch früher schon Krisen des Kapitalismus gegeben hat und dass diese Krisen keine Erfindung der Kommunisten waren:


Die freie Wirtschaft


Ihr sollt die verfluchten Tarife abbauen.
Ihr sollt auf euern Direktor vertrauen.
Ihr sollt die Schlichtungsausschüsse
verlassen.
Ihr sollt alles Weitere dem Chef überlassen.
Kein Betriebsrat quatsche uns mehr herein,
wir wollen freie Wirtschaftler sein!
Fort die Gruppen – sei unser Panier!
Na, ihr nicht.
Aber wir.

Ihr braucht keine Heime für eure Lungen,
keine Renten und keine Versicherungen.
Ihr solltet euch allesamt was schämen,
von dem armen Staat noch Geld zu nehmen!
Ihr sollt nicht mehr zusammenstehn –
wollt ihr wohl auseinandergehn!
Keine Kartelle in unserm Revier!
Ihr nicht.
Aber wir.

Wir bilden bis in die weiteste Ferne
Trusts, Kartelle, Verbände, Konzerne.
Wir stehen neben den Hochofenflammen
in Interessengemeinschaften fest
zusammen.
Wir diktieren die Preise und die Verträge –
kein Schutzgesetz sei uns im Wege.
Gut organisiert sitzen wir hier ...
Ihr nicht.
Aber wir.

Was ihr macht, ist Marxismus.
Nieder damit!
Wir erobern die Macht, Schritt für Schritt.
Niemand stört uns. In guter Ruh
sehn Regierungssozialisten zu.
Wir wollen euch einzeln. An die Gewehre!
Das ist die neuste Wirtschaftslehre.
Die Forderung ist noch nicht verkündet,
die ein deutscher Professor uns nicht
begründet.
In Betrieben wirken für unsere Idee
die Offiziere der alten Armee,
die Stahlhelmleute, Hitlergarden ...


Ihr, in Kellern und in Mansarden,
merkt ihr nicht, was mit euch gespielt wird?
mit wessen Schweiß der Gewinn erzielt
wird?
Komme, was da kommen mag.
Es kommt der Tag,
da ruft der Arbeitspionier:
»Ihr nicht.
Aber Wir. Wir. Wir.«

Theobald Tiger (Kurt Tucholsky)
aus: "Die Weltbühne" , 4. 3. 1930, Nr. 10, S. 351

Quelle: "Rotfuchs" Nr. 12/2008
Grafik: " Straße des Erfolgs" , Gerd Altmann (www.pixelio.de)

Noch 'ne Vorhersage


"Unser werden sein lange Jahre und lange Tage mit falschen Königen und verdorrenden Früchten."
- Weissagung des Merlin (aus "Hoianan", einem keltischen Heldenlied aus Wales, 9. Jahrhundert nach Christus) .

Es kommt darauf an, ob wir uns die falschen Könige noch länger gefallen lassen. Im nächsten Jahr sind Wahlen auf fast allen Ebenen. Eine kleine Chance - im Rahmen der wenigen Möglichkeiten...

Foto: sassi (www.pixelio.de)

Samstag, 20. Dezember 2008

Schuhe werfen

Vielleicht wird es eine gute alte Sitte, so wie Hällowien oder der Valentinstag: Das Schuhewerfen auf Politiker. Auf den Schorschdabbelju macht es inzwischen jeder. Hier gibt es ein Spiel mit eigenen Hohlköpfen. Habt Ihr Lust ? Dann mal einfach anklicken und los:







(Design und Programmierung: René Walter, nach der heldenhaften Idee eines irakischen Journalisten.)

Freitag, 19. Dezember 2008

Wettervorhersage


Advent
Der Frost haucht zarte Häkelspitzen
Perlmuttergrau ans Scheibenglas.
Da blühn bis an die Fensterritzen
Eisblumen, Sterne, Farn und Gras.

Kristalle schaukeln von den Bäumen,
Die letzten Vögel sind entflohn.
Leis fällt der Schnee... in unsern Träumen
Weihnachtet es seit gestern schon.

Mascha Kaléko



Wenn ich mich richtig erinnere, war das Wetter früher zu Weihnachten genauso, wie in dem Gedicht beschrieben. In diesem Jahr wird es hier in der Berlin-Brandenburgischen Gegend genauso sein wie immer: Temperaturen um die + 2° C, leichter Nieselregen. Was soll's, gar kein Wetter wäre wahrscheinlich schlimmer...


Foto:
Alter Baum im Winterkleid auf der Schwäbischen Alb (Reiner Durst, www.pixelio.de)

Donnerstag, 18. Dezember 2008

Gestalten, die man immer wieder sehen muss


Ich gebe es zu: Manche dieser Typen aus der bundesdeutschen Politszene habe ich mir absolut übergesehen. Zu meinen erklärten "Lieblingen" im Medienzirkus gehören neben den gängigen Parteivorsitzenden ( z.B. lieber tot als Claudia Roth) vor allem auch diese Gruselgestalten, die sich heute als Bundesminister oder Ministerpräsidenten eines Landes austoben dürfen, so wie Plattscheck oder der Nazirichter-Freund Öttinger. Hämische Freude empfinde ich vor allem immer dann, wenn einer oder eine von diesen Schönschwätzern irgendwie zu Fall gebracht wird, wenn sie sich mal für fünf Minuten so abstrampeln müssen, wie es der Normalsterbliche jeden Tag tun muss. Besonders unterhaltend war ja der sogenannte "Heide-Mord" , bei dem die Ministerpräsidentin von Schleswig-Holstein von einem eigenen Genossen aus der SPD virtuell erlegt wurde. Auch ihre fürchterlichen , wie Stahlhelme getragenen Hüte nutzten ihr nicht mehr, es war vorbei. Peinliche Auftritte als weiblicher Gigolo im Fernsehen und als sogenannte Chefin von UNICEF Deutschland folgten, ich hatte mich schon damit abgefunden, das arrogante und gleichzeitig beleidigte Gesicht weiter ständig auf dem Bildschirm sehen zu müssen. Aber auch der kurze Gastauftritt bei UNICEF erledigte sich irgendwie. Mit tiefem Misstrauen erwarte ich jetzt ihr erneutes Comeback, sie sitzt bestimmt wieder in irgendeinem stillen Kämmerlein und feilt an einer neuen Polit-oder Wirtschaftkarriere. Diese Typen wird man nie los, es sei denn, es ergibt sich eine biologische Lösung. Ich schätze, auch Honecker - hätte er nicht das Zeitliche gesegnet - wäre irgendwann wieder aufgetaucht. So wie Theo Waigel. Erinnert sich noch irgend jemand an den? Neben schrecklichen Augenbrauen und einer abservierten ersten und einer viel zu jungen zweiten Frau fiel er in seiner Tätigkeit als Finanzminister vor allem durch eine enorme Steigerung der Bundesverschuldung auf. Waigel begann mit einer Bundesverschuldung im Jahre 1988 bei 224 Milliarden und 949 Millionen und legte in seinem ersten Amtsjahr 250 Milliarden und 809 Millionen Euro Schulden des Bundes hin. Da war auch noch nicht von Wiedervereinigung die Rede (nebenbei bemerkt: Eine sehr beliebte Ausrede) . Bis 1998 erreichte Waigel 487 Milliarden und 991 Millionen Euro. Bezogen auf seinen Ausgangswert steigerte er die Schulden des Bundes damit um mehr als das Doppelte. Also, mit anderen Worten: Der Mann kann mit Geld umgehen. So ist es nur folgerichtig, dass das Bundesbezirksgericht in Washington Theo Waigel zum unabhängigen Wächter (Compliance Monitor) über das Weltunternehmen Siemens mit Sitz in der bayerischen Landeshauptstadt bestimmt hat. Er braucht sich allerdings nicht mit der Korruption bei dem Konzern herum zu schlagen, er soll die geschäftsethische Sauberkeit - das ist das, was Unternehmen an Verhaltensregeln aufschreiben, die Mitarbeiter auswendig lernen lassen und woran sie sich die Manager nie halten - an den deutschen und ausländischen Unternehmensstandorten sicherstellen. Die wirklich wichtige Frage ist jetzt aber vor allem, wo bleibt Nobsy-Die-Rändä-is-sischa Blüm ? Diese Typen wird man doch wirklich nie los...

Grafik: "Schwarzgeld" (rike, www.pixelio.de)

Mittwoch, 17. Dezember 2008

Lügen: Auch in Hessen.

"Wie kommt es eigentlich, daß ein Blatt, welches in einer Stadt produziert wird, die ein Herr regiert, der mit koksenden Rassisten, durchgeknallten Sterbehelfern und grünen Umfallern Politik macht, beim Thema Machtgeilheit immer nur an Hessen denkt?"

Diese Frage stellt die online-Ausgabe der "titanic" dem "Stern" über den Inhalt eines wie immer fragwürdigen Artikels zu Andrea Ypsilanti. Der Artikel des eigenartigen Hamburger Magazins "Stern" strotz wie alle Artikel der Journaillie nur so von den üblichen Phrasen. Was mich ganz persönlich wieder einmal zu mehreren Fragen bewegt:

  • Ypsilanti hat also die Wähler belogen. Was hat dann Koch getan ?
  • Lügen alle hessischen Politiker oder nur die von CDU und SPD ?
  • Warum durfte ein Lügner Ministerpräsident bleiben ?
  • Warum durfte eine Lügnerin nicht Ministerpräsidentin werden ?
  • Welche Politiker lügen mehr, die von SPD oder die von der CDU ?
  • Welche Lüge ist schlimmer ?
  • Und welche Lüge wird von den Meinungsmachern in Medien und Parteien schneller weggelogen?

Langsam wird es Weihnachten


M. muss noch zwei Tage zur Arbeit, ab Freitag hat sie endlich frei. Ich ärgere mich mit kaputten Computerteilen herum, die nicht richtig repariert oder gar nicht erst angeguckt wurden , und erledige letzte Weihnachtspost an meine Kunden. Auch draussen wird es- außer auf den Straßen - etwas ruhiger. Der erste Auftrag für's neue Jahr liegt schon bereit und wartet, um am 2. Januar 2009 zügig bearbeitet zu werden. Es ist trübe und dunkel. Der Willy-Hund verschläft den größten Teil des Tages, wenn er nicht gerade den Briefträger zerfetzt oder zu großen Schnüffeltouren aufbricht. Neulich stellte eine Radiosprecherin eine imaginäre Verwandschaft des Menschen mit den Bären wegen deren Winterschlafes und der Wintermüdigkeit der Menschen her. Aber so viel Schlafen ist auch langweilig, mir juckt eher das Fell: Ich denke an neue Ausflüge mit dem Kanu im nächsten Jahr, hoffe, dass Stefan schon das Segelboot für Pfingsten gechartert oder wenigstens schon Pläne dafür hat und wünsche mir Sonne und Wärme herbei. Meine Pläne 2009 für Haus und Garten sind schon lange fertig. Der Traum vom Frühjahr und von großen Taten. Bis dahin bleibt die Hoffnung auf Schnee und kommende schöne Winterspaziergänge. Wie passend dazu ein Gedicht von Mascha Kaléko, die meine Sehnsucht auf den Punkt bringt:

Sehnsucht nach dem Anderswo

Drinnen duften die Äpfel im Spind,
Prasselt der Kessel im Feuer.
Doch draussen pfeift Vagabundenwind
Und singt das Abenteuer!

Der Sehnsucht nach dem Anderswo
Kannst du wohl nie entrinnen:
Nach drinnen, wenn du draussen bist,
Nach draussen, bist du drinnen.


Der Mensch ist wohl nie richtig zufrieden. Und das ist auch ganz gut so. In diesem Sinne: Lasst uns die letzten Tage bis zum Fest noch ertragen, spätestens dann wird es wieder heller und wir können bald wieder starten. Zu neuen Taten...

Foto: Kleine Blaue im Winter (Dieter Haugk, www.pixelio.de)

Dienstag, 16. Dezember 2008

Die LINKE, Rosa Luxemburg und der Hort der Demokratie


"Freiheit ist immer Freiheit des Andersdenkenden." (Rosa Luxemburg)

Die LINKE hier im Barnim wird nicht müde, sich als Erfinder und vor allem Hüter der bürgerlichen Demokratie aufzuspielen. Vor der Brandenburger Kommunalwahl Ende September diesen Jahres lief man zur Hochform auf. Da hatte man die Feinde der Demokratie ganz rechts von der CDU und in NPD-Nähe ausgemacht: Das Bürgerbündnis BVB/50plus. Den Hauptakteuren dieses Bürgerbündnisses wies man in einer breiten Pressekampagne nach, dass sie ganz böse Nazis seien und verbiss sich so mächtig in deren Waden, dass NPD und DVU quasi unbemerkt in viele Parlamente hier im Barnim rutschen konnten. Den unbescholtenen Bürgern, die sich in Vorbereitung der Wahl nicht am Postenschacher der etablierten Parteien beteiligen wollten und sich daher als unabhängige Kandidaten aufstellen liessen, bescheinigte eine gelernte Pionierleiterin und vor allem Ellenbogenbesitzerin, dass sie wohl geistig ziemlich unbedarft seien und nicht wüssten, mit wem sie da zusammenarbeiten wollten. Hintergrund der ganzen Schlammschlacht waren wahrscheinlich einmal die Angst, liebgewordene Versorgungsposten aufgeben zu müssen und zum anderen der Ärger darüber, dass die Unabhängigen gern einmal die Kungeleien der Linken mit der ehemaligen Blockpartei CDU öffentlich machen.Vor allem, wenn es um die Stasi-Spitzel unter den Blockflöten geht.. Nun sitzt man also nach der Wahl im Kreistag Barnim, der von der Linken dominiert wird. Es gibt unter anderem 62 Ausschusssitze zu vergeben, in den Ausschüssen wird die Arbeit gemacht und diese Arbeit ist wichtig. Es gibt nur 57 Kreistagsabgeordnete, theoretisch wäre also für jeden Abgeordnteten mehr als ein Sitz in einem Ausschuss sicher. Geht aber nicht, da nach neuem hochdemokratischen Kommunalgesetz (wahrscheinlich unter Beteiligung der Linken im Landtag geschmiedet) nur jeweils 4 Abgeordnete eine Fraktion bilden dürfen. Bis zur letzten Wahl waren es drei. Pech für BVB/50plus, denen fehlt ein Abgeordneter an der notwendigen Zahl. Also kein Ausschusssitz für diese Abgeordneten der Nicht-Fraktion, die immerhin mehr als fünf Prozent der Wählerstimmen im Landkreis geholt haben. Ein Appell an das Demokratieverständnis der Kollegen Abgeordneten verhallt ungehört. Als "nicht demokratisch" lehnt die Abgeordente der Linken Ulrike Glanz den Vorstoß des Bürgerbündnisses ab, die 3 Abgeordneten in die Besetzung der Ausschüsse einzubeziehen. Und natürlich verweigern auch CDU und SPD die Zustimmung. Was auch sonst ? So geht die Besetzung der Ausschüsse seinen gewohnten Gang.Die Nationale Front lebt weiter.

Es liegt mir völlig fern, diese Renegaten-und Opportunistenpartei, die sich da LINKS nennt, mit der KPD zu vergleichen. Ihre Wurzeln, zu denen auch einmal Rosa Luxemburg (siehe oben) gehörte, haben diese üblen FreibeuterInnen der Macht sowieso längst vergessen. Rosa
Luxemburg rief auf dem Gründungsparteitag der KPD am 31.12.1918 aus: "Wir sind wieder bei Marx, unter seinem Banner". Die Genossen und Genossinnen der LINKEN sind schon längst wieder bei Stalin, unter seiner blutigen Fahne angekommen. Am meisten aber denken sie an sich, wie fast alle Politiker in Deutschland. Sie wollen nur an die Macht, koste es, was es wolle. Und das ist eigentlich ziemlich traurig - für diesen Landkreis, für dieses Bundesland und vor allem für diesen Staat, der eine richtige, ehrliche linke Opposition so dringend brauchen könnte...

Bild: Touts directions (Gerd Altmann, www.pixelio.de)

Dummheit und Politik

"Er ist im Ergebnis zwar gescheitert, aber seine Vorurteile und Denkfiguren werden noch jahrelang eine vernünftige Politik blockieren. Es fällt doch auf, daß weder auf internationaler noch auf nationaler Ebene eine durchgreifende Regulierung der Finanzmärkte in Gang kommt. Einfach gesagt: Die Verantwortlichen bereiten jetzt schon die nächste Krise vor. Und in Deutschland kommt hinzu, daß wir den SPD-Politiker Peer Steinbrück als Finanzminister haben, dem der Nobelpreisträger Paul Krugmann mit Recht Dummheit vorgeworfen hat. Ihm muß schnell Einhalt geboten werden, bevor die Krise Deutschland stärker als andere Industriestaaten erfaßt."

Der Vorsitzende der Partei "Die Linke", Oskar Lafontaine, im Interview mit der Tageszeitung "junge welt" auf die Frage, ob der Neoliberalismus gescheitert ist.

ABC


Wie wir schon des öfteren - auch in diesem Blog - lesen oder hören konnten , ist Deutschland ja wieder wer. Wir mischen wieder mit in der Welt. Nicht nur mit genialen Konzepten a la Merkel, wie die Welt vor der Krise zu retten ist, nein: Mit Soldaten, trutzigen Schiffen und mit Flugzeugen sowieso. Wie schön ist es da, dass dass wir uns nun auch bei der Erforschung biologischer und chemischer Waffen vom Terroristen/Chinesen/Russen/Feind in spe (Schweizer? Holländer? Dänen ? Polen ? Belgier ? Tschechen? Ösis ? Ossis ? ) nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Unsere Provinzzeitung titelte am vergangenen Freitag "Bundeswehr unternimmt Tierversuche" und brachte folgende dpa-Meldung:

"Die Bundeswehr hat seit 2004 in großem Umfang Tierversuche zur Erforschung biologischer und chemischer Waffen veranlasst. Ein Sprecher des Sanitätsdienstes der Bundeswehr bestätigte gestern entsprechende Medienberichte. Danach wurden bei den Experimenten mindestens 3300 Tiere getötet. Der Sprecher sagte, die Versuche stünden im Einklang mit dem Tierschutzgesetz und den gesetzlichen Genehmigungsverfahren. "

Da fallen mir auf Anhieb wieder mehrere Fragen ein:
  • Kann es sein, dass das Tierschutzgesetz und die gesetzlichen Genehmigungsverfahren nicht nur moralisch nicht ausreichen ?
  • Warum schreien die Tierschutzorganisationen nicht auf ?
  • Was ist mit den gleichgeschalteten Medien ?
  • Ist es nicht auch aufgrund solcher Nachrichten an der Zeit, dass sich die Grünen wieder etwas von ihrem Ortsverein Bundeswehr distanzieren?
  • Wann übt man endlich mit richtigen Menschen ?
  • Und warum spart man eigentlich Atomwafffen aus ?
Interessant ist natürlich auch, dass diese Sauerei pünktlich mit Antritt der großen Koalition begann. Im übrigen bin ich der Ansicht, dass wer Tiere umbringt, auch irgendwann Menschen umbringen wird....

Foto: Medizinische Instrumente in der KZ-Gedenkstätte Buchenwald (Paul Marx, www.pixelio.de)

Montag, 15. Dezember 2008

Realeinkommen und Mondpreise


Es ist müßig, darüber zu diskutieren, ob jeder Deutsche ein Auto braucht. Die meisten Menschen in diesem Land brauchen einen fahrbaren Untersatz - für Beruf, Familie und Freizeit. Sicher müssen die meisten Menschen auch wieder lernen, nicht jeden Schritt mit dem Auto zurück zu legen, sondern öfter mal die schon fast degenerierten "Laufwarzen" oder das Fahrrad zu benutzen. Aber das steht auf einem anderen Blatt. Fakt ist, dass Autos, eventuell mit etwas "ÖKO" drin, immer weniger erschwinglich werden.

Volker Lange, seit 1990 Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK), hat jetzt ein wahres Wort gelassen ausgesprochen. Auf die Feststellung, dass vielen Autohändlern das Wasser bis zum Hals steht und dass Rabatte von 30 % beim Autokauf keine Seltenheit sind, sagte er in einem Interview der "Ostsee-Zeitung" Rostock am Wochenende:

" Aus meiner Sicht ist die Grenze des wirtschaftlich Sinnvollen schon lange überschritten. Hier muss über die aktuelle Preisgestaltung der Modelle diskutiert werden. Fakt ist, dass bundesweit der durchschnittliche Neuwagen-Preis im Jahre 2000 bei umgerechnet 20.045 € lag. 2007 betrug der Wert 25.970 €. Dieser Sprung ist für viele Privatkäufer zu groß, zumal das durchschnittliche Realeinkommen der Bürger in den letzten fünf Jahren um 15 Prozent sank."

Danke für diese wunderschöne Prozentzahl. Und nicht vergessen: Zwischendurch wurden wir auch noch mit dem (T)Euro und einer saftigen Mehrwertsteuererhöhung beglückt...

Grafik: "Geht die Autoindustrie baden ?" (Gerd Altmann, www.pixelio.de)

Bericht aus Zinnowitz

Von Freitag bis Sonntag waren wir mal auf der Insel Usedom, im Seebad Zinnowitz. Schon auf der Hinfahrt - wir fuhren diesmal über Wolgast - staunten wir über die mächtige Brücke, die das Festland bei Wolgast mit der Insel Usedom verbindet. Die Brücke soll die größte Waagebalkenklappbrücke in Europa sein. Die Öffnung beträgt rund 50 m und die Gesamtlänge 255,90 m. Im Sommer sorgt die Brückenöffnung für regelmäßige Verkehrsstaus auf der Hauptstraße, es soll schon Leute gegeben haben, die in ihrem PKW im Stau bei Zempin standen und darauf gewartet haben, dass die Brücke endlich wieder schließt. Ich gehe da immer als Wassersportler ran und stelle mir vor, ich würde auf der Peene schwimmen und die Brücke hätte gerade für mich aufgemacht. In Zinnowitz hatten wir ein nettes Hotel gebucht mit Sauna, Dampf- und Schwimmbad. So mussten wir nicht in die Ostseetherme zum Erholen, sondern latschten im Bademantel und -schlappen in den Wellnesstrakt des Hotels. Es war naturgemäß um die Jahreszeit nicht sehr voll. Das genossen wir besonders. Am Sonnabend wanderten wir rund drei Stunden bis Koserow und zurück, überzeugten uns davon, dass das gute alte Koserow im tiefen Winterschlaf liegt und gingen anschließend ins Cafe Wien in Zinnowitz. Bei Wiener Walzer und schöner Torte bereiteten wir uns auf den nachmittäglichen Badbesuch vor. Bevor uns allerdings vor lauter Baderei Kiemen wachsen konnten, mussten wir am Sonntag wieder nach Hause. Zinnowitz wird übrigens im nächsten Jahr 700 Jahre alt und hat sich mächtig gemausert. Vom Fischerdorf zum Ostseebad...

Foto: Abflug ( © fv 2008)

Donnerstag, 11. Dezember 2008

Piraten und der liebe Herrgott

"Wenn ich einmal der Herrgott wär
Ich glaub, ich käm in Wut
Weil diese Menschheit auf der Welt
Grad tut, was sie gern tut
Ich schaute nicht mehr länger zu
Wenn's miteinander raufen
Ich ließe eine Sintflut los
Und ließ sie all ersaufen".

Karl Valentin (* 4. Juni 1882 in München; † 9. Februar 1948 in Planegg bei München; eigentlich Valentin Ludwig Fey) war ein bayerischer Komiker, Kabarettist, Autor und Filmproduzent. Dieses kurze Gedicht schuf er 1943. Gestern gab es einen ganz annehmbaren Film über die Liebe zwischen ihm und seiner großartigen Partnerin Liesl Karlstadt ( eigentl. Elisabeth Wellano , * 12. Dezember 1892 in München; † 27. Juli 1960 in Garmisch).

Das Gedicht fiel mir heute morgen wieder ein, nachdem ich die Bilder stolzer deutscher Fregatten, die nun endlich endlich endlich am Horn von Afrika nach deutscher Art aufräumen dürfen, gesehen habe. Zuerst fischen die EU-Fangflotten den Leuten dort unten die Fische weg und lassen sie damit halb verhungern. Wenn die sich dann einen anderen "Wirtschaftszweig" suchen müssen, damit sie eben nicht verhungern, wird die gesamte Flotte in Bewegung gesetzt. Ich bleibe dabei: Banditentum, Terrorismus, Piraterie haben überwiegend sozialökonomische Ursachen. Aber diese zu beheben, ist schwerer und aufwändiger, als Kriege oder Strafaktionen zu führen oder KZs wie Guantanamo einzurichten. Was für ein Armutszeugnis der westlichen sogenannten Zivilisation...



Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte

Viel Geplapper gestern in den Medien über Menschenrechte und über all die ausländischen Schurken und Bösewichte, die sie in 60 Jahren nicht verwirklicht haben, die

Resolution 217 A (III) der Generalversammlung der Vereinten Nationen vom 10. Dezember 1948,

die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte:

PRÄAMBEL

Da die Anerkennung der angeborenen Würde und der gleichen und unveräußerlichen Rechte aller Mitglieder der Gemeinschaft der Menschen die Grundlage von Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden in der Welt bildet,

da die Nichtanerkennung und Verachtung der Menschenrechte zu Akten der Barbarei geführt haben, die das Gewissen der Menschheit mit Empörung erfüllen, und da verkündet worden ist, daß einer Welt, in der die Menschen Rede- und Glaubensfreiheit und Freiheit von Furcht und Not genießen, das höchste Streben des Menschen gilt,

da es notwendig ist, die Menschenrechte durch die Herrschaft des Rechtes zu schützen, damit der Mensch nicht gezwungen wird, als letztes Mittel zum Aufstand gegen Tyrannei und Unterdrückung zu greifen,

da es notwendig ist, die Entwicklung freundschaftlicher Beziehungen zwischen den Nationen zu fördern,

da die Völker der Vereinten Nationen in der Charta ihren Glauben an die grundlegenden Menschenrechte, an die Würde und den Wert der menschlichen Person und an die Gleichberechtigung von Mann und Frau erneut bekräftigt und beschlossen haben, den sozialen Fortschritt und bessere Lebensbedingungen in größerer Freiheit zu fördern,

da die Mitgliedstaaten sich verpflichtet haben, in Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen auf die allgemeine Achtung und Einhaltung der Menschenrechte und Grundfreiheiten hinzuwirken,

da ein gemeinsames Verständnis dieser Rechte und Freiheiten von größter Wichtigkeit für die volle Erfüllung dieser Verpflichtung ist,

verkündet die Generalversammlung

diese Allgemeine Erklärung der Menschenrechte als das von allen Völkern und Nationen zu erreichende gemeinsame Ideal, damit jeder einzelne und alle Organe der Gesellschaft sich diese Erklärung stets gegenwärtig halten und sich bemühen, durch Unterricht und Erziehung die Achtung vor diesen Rechten und Freiheiten zu fördern und durch fortschreitende nationale und internationale Maßnahmen ihre allgemeine und tatsächliche Anerkennung und Einhaltung durch die Bevölkerung der Mitgliedstaaten selbst wie auch durch die Bevölkerung der ihrer Hoheitsgewalt unterstehenden Gebiete zu gewährleisten.

Artikel 1

Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeit begegnen.

Artikel 2

Jeder hat Anspruch auf alle in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten, ohne irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Anschauung, nationaler oder sozialer Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand.

Des weiteren darf kein Unterschied gemacht werden auf Grund der politischen, rechtlichen oder internationalen Stellung des Landes oder Gebietes, dem eine Person angehört, gleichgültig ob dieses unabhängig ist, unter Treuhandschaft steht, keine Selbstregierung besitzt oder sonst in seiner Souveränität eingeschränkt ist.

Artikel 3

Jeder hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person.

Artikel 4

Niemand darf in Sklaverei oder Leibeigenschaft gehalten werden; Sklaverei und Sklavenhandel in allen ihren Formen sind verboten.

Artikel 5

Niemand darf der Folter oder grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe unterworfen werden.

Artikel 6

Jeder hat das Recht, überall als rechtsfähig anerkannt zu werden.

Artikel 7

Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich und haben ohne Unterschied Anspruch auf gleichen Schutz durch das Gesetz. Alle haben Anspruch auf gleichen Schutz gegen jede Diskriminierung, die gegen diese Erklärung verstößt, und gegen jede Aufhetzung zu einer derartigen Diskriminierung.

Artikel 8

Jeder hat Anspruch auf einen wirksamen Rechtsbehelf bei den zuständigen innerstaatlichen Gerichten gegen Handlungen, durch die seine ihm nach der Verfassung oder nach dem Gesetz zustehenden Grundrechte verletzt werden.

Artikel 9

Niemand darf willkürlich festgenommen, in Haft gehalten oder des Landes verwiesen werden.

Artikel 10

Jeder hat bei der Feststellung seiner Rechte und Pflichten sowie bei einer gegen ihn erhobenen strafrechtlichen Beschuldigung in voller Gleichheit Anspruch auf ein gerechtes und öffentliches Verfahren vor einem unabhängigen und unparteiischen Gericht.

Artikel 11

1. Jeder, der einer strafbaren Handlung beschuldigt wird, hat das Recht, als unschuldig zu gelten, solange seine Schuld nicht in einem öffentlichen Verfahren, in dem er alle für seine Verteidigung notwendigen Garantien gehabt hat, gemäß dem Gesetz nachgewiesen ist.

2. Niemand darf wegen einer Handlung oder Unterlassung verurteilt werden, die zur Zeit ihrer Begehung nach innerstaatlichem oder internationalem Recht nicht strafbar war. Ebenso darf keine schwerere Strafe als die zum Zeitpunkt der Begehung der strafbaren Handlung angedrohte Strafe verhängt werden.

Artikel 12

Niemand darf willkürlichen Eingriffen in sein Privatleben, seine Familie, seine Wohnung und seinen Schriftverkehr oder Beeinträchtigungen seiner Ehre und seines Rufes ausgesetzt werden. Jeder hat Anspruch auf rechtlichen Schutz gegen solche Eingriffe oder Beeinträchtigungen.

Artikel 13

1. Jeder hat das Recht, sich innerhalb eines Staates frei zu bewegen und seinen Aufenthaltsort frei zu wählen.

2. Jeder hat das Recht, jedes Land, einschließlich seines eigenen, zu verlassen und in sein Land zurückzukehren.

Artikel 14

1. Jeder hat das Recht, in anderen Ländern vor Verfolgung Asyl zu suchen und zu genießen.

2. Dieses Recht kann nicht in Anspruch genommen werden im Falle einer Strafverfolgung, die tatsächlich auf Grund von Verbrechen nichtpolitischer Art oder auf Grund von Handlungen erfolgt, die gegen die Ziele und Grundsätze der Vereinten Nationen verstoßen.

Artikel 15

1. Jeder hat das Recht auf eine Staatsangehörigkeit.

2. Niemandem darf seine Staatsangehörigkeit willkürlich entzogen noch das Recht versagt werden, seine Staatsangehörigkeit zu wechseln.

Artikel 16

1. Heiratsfähige Männer und Frauen haben ohne jede Beschränkung auf Grund der Rasse, der Staatsangehörigkeit oder der Religion das Recht, zu heiraten und eine Familie zu gründen. Sie haben bei der Eheschließung, während der Ehe und bei deren Auflösung gleiche Rechte.

2. Eine Ehe darf nur bei freier und uneingeschränkter Willenseinigung der künftigen Ehegatten geschlossen werden.

3. Die Familie ist die natürliche Grundeinheit der Gesellschaft und hat Anspruch auf Schutz durch Gesellschaft und Staat.

Artikel 17

1. Jeder hat das Recht, sowohl allein als auch in Gemeinschaft mit anderen Eigentum innezuhaben.

2. Niemand darf willkürlich seines Eigentums beraubt werden.

Artikel 18

Jeder hat das Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit; dieses Recht schließt die Freiheit ein, seine Religion oder seine Weltanschauung zu wechseln, sowie die Freiheit, seine Religion oder seine Weltanschauung allein oder in Gemeinschaft mit anderen, öffentlich oder privat durch Lehre, Ausübung, Gottesdienst und Kulthandlungen zu bekennen.

Artikel 19

Jeder hat das Recht auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung; dieses Recht schließt die Freiheit ein, Meinungen ungehindert anzuhängen sowie über Medien jeder Art und ohne Rücksicht auf Grenzen Informationen und Gedankengut zu suchen, zu empfangen und zu verbreiten.

Artikel 20

1. Alle Menschen haben das Recht, sich friedlich zu versammeln und zu Vereinigungen zusammenzuschließen.

2. Niemand darf gezwungen werden, einer Vereinigung anzugehören.

Artikel 21

1. Jeder hat das Recht, an der Gestaltung der öffentlichen Angelegenheiten seines Landes unmittelbar oder durch frei gewählte Vertreter mitzuwirken.

2. Jeder hat das Recht auf gleichen Zugang zu öffentlichen Ämtern in seinem Lande.

3. Der Wille des Volkes bildet die Grundlage für die Autorität der öffentlichen Gewalt; dieser Wille muß durch regelmäßige, unverfälschte, allgemeine und gleiche Wahlen mit geheimer Stimmabgabe oder einem gleichwertigen freien Wahlverfahren zum Ausdruck kommen.

Artikel 22

Jeder hat als Mitglied der Gesellschaft das Recht auf soziale Sicherheit und Anspruch darauf, durch innerstaatliche Maßnahmen und internationale Zusammenarbeit sowie unter Berücksichtigung der Organisation und der Mittel jedes Staates in den Genuß der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte zu gelangen, die für seine Würde und die freie Entwicklung seiner Persönlichkeit unentbehrlich sind.

Artikel 23

1. Jeder hat das Recht auf Arbeit, auf freie Berufswahl, auf gerechte und befriedigende Arbeitsbedingungen sowie auf Schutz vor Arbeitslosigkeit.

2. Jeder, ohne Unterschied, hat das Recht auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit.

3. Jeder, der arbeitet, hat das Recht auf gerechte und befriedigende Entlohnung, die ihm und seiner Familie eine der menschlichen Würde entsprechende Existenz sichert, gegebenenfalls ergänzt durch andere soziale Schutzmaßnahmen.

4. Jeder hat das Recht, zum Schutze seiner Interessen Gewerkschaften zu bilden und solchen beizutreten.

Artikel 24

Jeder hat das Recht auf Erholung und Freizeit und insbesondere auf eine vernünftige Begrenzung der Arbeitszeit und regelmäßigen bezahlten Urlaub.

Artikel 25

1. Jeder hat das Recht auf einen Lebensstandard, der seine und seiner Familie Gesundheit und Wohl gewährleistet, einschließlich Nahrung, Kleidung, Wohnung, ärztliche Versorgung und notwendige soziale Leistungen, sowie das Recht auf Sicherheit im Falle von Arbeitslosigkeit, Krankheit, Invalidität oder Verwitwung, im Alter sowie bei anderweitigem Verlust seiner Unterhaltsmittel durch unverschuldete Umstände.

2. Mütter und Kinder haben Anspruch auf besondere Fürsorge und Unterstützung. Alle Kinder, eheliche wie außereheliche, genießen den gleichen sozialen Schutz.

Artikel 26

1. Jeder hat das Recht auf Bildung. Die Bildung ist unentgeltlich, zum mindesten der Grundschulunterricht und die grundlegende Bildung. Der Grundschulunterricht ist obligatorisch. Fach- und Berufsschulunterricht müssen allgemein verfügbar gemacht werden, und der Hochschulunterricht muß allen gleichermaßen entsprechend ihren Fähigkeiten offenstehen.

2. Die Bildung muß auf die volle Entfaltung der menschlichen Persönlichkeit und auf die Stärkung der Achtung vor den Menschenrechten und Grundfreiheiten gerichtet sein. Sie muß zu Verständnis, Toleranz und Freundschaft zwischen allen Nationen und allen rassischen oder religiösen Gruppen beitragen und der Tätigkeit der Vereinten Nationen für die Wahrung des Friedens förderlich sein.

3. Die Eltern haben ein vorrangiges Recht, die Art der Bildung zu wählen, die ihren Kindern zuteil werden soll.

Artikel 27

1. Jeder hat das Recht, am kulturellen Leben der Gemeinschaft frei teilzunehmen, sich an den Künsten zu erfreuen und am wissenschaftlichen Fortschritt und dessen Errungenschaften teilzuhaben.

2. Jeder hat das Recht auf Schutz der geistigen und materiellen Interessen, die ihm als Urheber von Werken der Wissenschaft, Literatur oder Kunst erwachsen.

Artikel 28

Jeder hat Anspruch auf eine soziale und internationale Ordnung, in der die in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten voll verwirklicht werden können.

Artikel 29

1. Jeder hat Pflichten gegenüber der Gemeinschaft, in der allein die freie und volle Entfaltung seiner Persönlichkeit möglich ist.

2. Jeder ist bei der Ausübung seiner Rechte und Freiheiten nur den Beschränkungen unterworfen, die das Gesetz ausschließlich zu dem Zweck vorsieht, die Anerkennung und Achtung der Rechte und Freiheiten anderer zu sichern und den gerechten Anforderungen der Moral, der öffentlichen Ordnung und des allgemeinen Wohles in einer demokratischen Gesellschaft zu genügen.

3. Diese Rechte und Freiheiten dürfen in keinem Fall im Widerspruch zu den Zielen und Grundsätzen der Vereinten Nationen ausgeübt werden.

Artikel 30

Keine Bestimmung dieser Erklärung darf dahin ausgelegt werden, daß sie für einen Staat, eine Gruppe oder eine Person irgendein Recht begründet, eine Tätigkeit auszuüben oder eine Handlung zu begehen, welche die Beseitigung der in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten zum Ziel hat.


Interessant, nicht wahr ? Ich habe tatsächlich bis zum Ende gelesen und musste feststellen, dass alle unsere Regierungen wohl auf der Hälfte der Strecke eingeschlafen sein müssen. Auch die meisten Medien waren gestern wieder schnell mit Vorwürfen gegen Russland, China und ähnliche Schurkenstaaten bei der Hand, haben aber offensichtlich noch nie etwas von Artikel 22, 23, 24, 25, 26 oder 27 dieser Resolution - also von den ökonomischen Menschenrechten - gehört. Wie wären sonst z.B. Hartz IV, die unterschiedliche Bezahlung von Ossis und Wessis oder von Frauen und Männern zu erklären? Wer kann sich in diesem Land noch Kultur leisten - ich meine richtige Kultur, nicht RTL oder Dieter Bohlen ? Warum ist die Schulbildung so schlecht geworden, dass sie kaum noch als Bildung zu bezeichnen ist ? Und was ist mit den übrigen nicht verwirklichten Artikeln, z. B. mit der privatisierten Bespitzelung durch Unternehmen wie der Telekom oder Lidl ( heute braucht man nicht mal mehr den Mielke), mit der Diskriminierung z.B. von Alten, Frauen, Ausländern oder Ossis? Was ist mit der ärztlichen Versorgung der gesetzlich Versicherten, die gerade wieder einen Teuerungsschub für den Versicherten erfährt und deren Leistungen immer mehr eingeschränkt werden, von den Wartezeiten beim Arzt ganz zu schweigen ? Musterschüler BRD ? Alles paletti in diesem Staat ? Mitnichten ! Oder: Nur für die Reichen ! Wie wäre es, wenn Merkel einmal nicht große, dümmliche Erfolgsreden schwingt, sondern mal einen Plan vorlegt, wie man in dieser Bundesrepublik Deutschland endlich diese wunderschöne Allgemeine Erklärung der Menschenrechte nachhaltig (ein "schönes", weil nichts sagendes Politikerwort) und vollständig durchsetzt? Und wie wäre es, wenn ihr Parteifreund Schäuble mal eine Zeitlang nicht davon träumt, wie er wesentliche Menschenrechte unter dem Vorwand der Terrorbekämpfung abschaffen kann...

Grafik: Gerd Altmann(geralt)/dezignus(free vector grafics), www.pixelio.de


Mittwoch, 10. Dezember 2008

Leben als Ware


"Das Wertvollste, was der Mensch besitzt, ist das Leben. Es wird ihm nur ein einziges Mal geschenkt, und er muss es so verbringen, dass ihn später die zwecklos verlebten Jahre nicht qualvoll gereuen, die Schande einer unwürdigen, nichtsagenden Vergangenheit ihn nicht bedrückt..." schrieb Nikolai Alexejewitsch Ostrowski (* 29. September 1904 in Schepetowka, Ukraine; † 22. Dezember 1936 in Sotschi/Sowjetunion) in seinem Roman "Wie der Stahl gehärtet wurde". Ostrowski war ein ukrainischer Revolutionär und sowjetischer Schriftsteller.

In dieser Gesellschaft ist auch das Leben nur eine Ware . Und deshalb findet man Menschen, die das Wertvollste, was sie besitzen, für ein Butterbrot in Form zusätzlichen Soldes von 92 Euro pro Tag verkaufen und die ihr Leben sinnlos auf's Spiel setzen, indem sie in fremden Ländern die Geschäfte des Kapitals besorgen...

Grafik: Gerd Altmann (www.pixelio.de)


Dienstag, 9. Dezember 2008

Quislinge

Wie nennt man kleine Arschkriecher, die in einem besetzten Land mit der Besatzungsmacht kollaborieren ? Quislinge? Ich meine solche Leute wie den Iraker Maliki oder den Drogenboss Karsai aus Kabul. Ja, genau solche Würstchen, die ihr eigenes Volk verraten und verleugnen und die die Geschäfte der Besatzer besorgen. In Deutschland ist es wie immer komplizierter: Die Besatzer sprechen sogar unsere Sprache. Und sie reden uns unser Leben kaputt, machen unsere Erfahrungen verächtlich und finden uns meistens komisch. Sie haben auch einige kleine miese Quislinge gefunden, die hier die Geschäfte der Besatzer besorgen und in den Chor der Häme mit einstimmen. Oder wie soll man folgendes Zitat einordnen?

"Niemand werde behaupten, dass die DDR-Vergangenheit "eine Zeit gewesen ist, auf die er besonders stolz sein könnte", sagte Böhmer auch mit Blick auf seinen sächsischen Amtskollegen Stanislaw Tillich." (Zitat "Märkische Oderzeitung" - online vom 30.11.2008

Wenn Herr Böhmer auf seine DDR-Vergangenheit nicht stolz ist, ist das einzig allein seine Sache. Ob er seine Wähler als "Niemand" bezeichnet ? Vielleicht hat er damals nicht ordentlich gearbeitet. Vielleicht muss er das aber auch sagen, damit ihn seine Partei, die CDU, wieder zur Wahl aufstellt. Ich glaube allerdings nicht, dass er für die Mehrheit der ehemaligen DDR-Bürger spricht. Denn wir sind keine Quislinge...


Montag, 8. Dezember 2008

Grauer Star und Sport


Der Graue Star oder die Katarakt ist eine Trübung der natürlichen Linse des Auges, die in der Regel zur Erblindung des Patienten führt. Allgemein ist man bisher immer davon ausgegangen, dass es weder eine Vorbeugungs- noch eine konventionelle Behandlungsmöglichkeit für den altersbedingten, überwiegend auf Stoffwechselstörungen beruhenden Grauen Star gibt. Als einzige Möglichkeit, etwas gegen diese Krankheit zu tun, gilt die Entfernung der trüben natürlichen Linse. Seit etwa 60 Jahren wird während dieser OP meist eine Kunstlinse eingesetzt: In Deutschland jährlich etwa 600.000mal und damit häufiger als die berühmte Blinddarmoperation.

Eine jetzt vorliegende Studie des Lawrence Berkeley Laboratory in Kalifornien zeigt nun, dass man mit Sport der Katarakt vorbeugen kann. Der Wissenschaftler Paul Thomas Williams hat dazu mehr als 40.000 Läufer über 7 Jahre lang untersucht und festgestellt, dass das Kataraktrisiko für Männer signifikant im Verhältnis zur pro Woche gelaufenen Strecke abnahm. Männer, die wöchentlich 64 Kilometer oder mehr liefen, hatten ein um 35 Prozent geringeres Risiko für die Entstehung eines Grauen Stars als diejenigen, die pro Woche weniger als 16 Kilometer liefen. Männer mit größerer Fitness in Bezug auf Herz und Atmung waren ebenfalls bevorteilt. Auch die Geschwindigkeit des Laufs spielt eine Rolle: Männer, die schneller als 4,75 m/s liefen, hatten ein 50 Prozent geringeres Risiko für eine neu auftretende Katarakt.

Eine Zusammenfassung der hier natürlich nur sehr verkürzt wieder gegebenen Ergebnisse der Studie"Prospective epidemiological cohort study of reduced risk of incident cataract with vigorous physical activity and cardiorespiratory fitness during 7-years follow-up " gibt es hier.

Na dann: Sport frei - und immer schön den Durchblick bewahren !

Quelle: "Ophthalmologische Nachrichten" 11/2008
Föto: MarMar (www.pixelio.de)

Donnerstag, 4. Dezember 2008

Rezept

Jage die Ängste fort

Und die Angst vor den Ängsten.

Für die paar Jahre

Wird wohl alles noch reichen.

Das Brot im Kasten

Und der Anzug im Schrank.

Sage nicht mein.

Es ist dir alles geliehen.

Lebe auf Zeit und sieh,

Wie wenig du brauchst.

Richte dich ein.

Und halte den Koffer bereit.

Es ist wahr, was sie sagen:

Was kommen muß, kommt.

Geh dem Leid nicht entgegen.

Und ist es da,

Sieh ihm still ins Gesicht.

Es ist vergänglich wie Glück.

Erwarte nichts.

Und hüte besorgt dein Geheimnis.

Auch der Bruder verrät,

Geht es um dich oder ihn.

Den eignen Schatten nimm

Zum Weggefährten.

Feg deine Stube wohl.

Und tausche den Gruß mit dem Nachbarn.

Flicke heiter den Zaun

Und auch die Glocke am Tor.

Die Wunde in dir halte wach

Unter dem Dach im Einstweilen.

Zerreiß deine Pläne. Sei klug

Und halte dich an Wunder.

Sie sind lang schon verzeichnet

Im grossen Plan.

Jage die Ängste fort

Und die Angst vor den Ängsten.

Mascha Kaléko

Mit Arbeit versaut man sich den ganzen Tag


Ich bin dann mal zwei Tage weg. In Berlin, auf einem Augenarztkongress. Die sogenannte "Nikolaustagung" der Berliner und Brandenburger Augenärzte findet in jedem Jahr Anfang Dezember statt. Und in diesem Jahr ist sie wirklich mal am Nikolaustag. Bei mir am Ausstellungsstand gibt es daher Lübecker Marzipanherzen. Und sicherlich fallen zum Jahresende auch ein noch paar Aufträge an. Schaun mer mal...

P.S. Die Überschrift ist natürlich Spaß. Ich hatte noch nie so viel Freude an der Arbeit wie in den letzten 5 Jahren.

Grafik: © fv 2008

Ein sehr guter Vorschlag


"...Man muss immer sehen, dass die DDR-Systemträger nicht nur die Menschen unterdrückt, sondern ein Land über Jahrzehnte bankrott gemacht haben. Dafür dürfen sie nicht noch besonders alimentiert werden." (Der Berliner Stasi-Landesbeauftragte Martin Gutzeit zur Begründung der Abstriche bei sogenannten Stasi-Renten)

Also, das spricht mir voll aus dem Herzen! Ist doch ein tolles Prinzip, aber warum eigentlich soll es nur wieder für Ost-Bonzen gelten? Ich schlage vor, daraus ein Bundesgesetz und einen Artikel des Grundgesetzes (das wird ja sowieso andauernd geändert) zu machen: Alle Systemträger werden nach ihrer Leistung bezahlt und letztendlich auch berentet. Beispiele: Wer hat die über 2 Billionen Euro Staatsschulden der BRD angehäuft und das Land damit quasi bankrott "gemacht" (mann beachter der feiner deutsher Ausdrücke von die Herrn Gutzeit und auch seine herausragenden Geschichtskenntnisse!) ? Wer hat immerzu getönt: "Die Rändä iss sischa!!!" und hätte es besser wissen müssen ? Ab unter die Brücke mit euch! Wer hat Hartz IV eingeführt? Du bekommst Hartz VI oder VII! Wer hat die Bundeswehr in Kriege in aller Welt gejagt? 26,75 € pro Monat! Wer hat die Wiedervereinigung total vergeigt? 17,50 € pro Monat! Wer hat dem Kohl immer im fetten A... gesteckt? 0,50 € ! Wer hat die Bürger am meisten belogen ? Ab in die Produktion! Äntschie, Steinbrück, Koch und der Rest der Sippe müssten natürlich zunächst einmal ihr Erspartes abliefern....

Zitat: "Märkische Oderzeitung" vom 04. Dezember 2008
Foto: "Den Gürtel enger schnallen" (Fionn Große, www.pixelio.de)

Dienstag, 2. Dezember 2008

Kapitalismus für Dummies


"Die Geschichte aller bisherigen Gesellschaft ist die Geschichte von Klassenkämpfen.

Freier und Sklave, Patrizier und Plebejer, Baron und Leibeigener, Zunftbürger und Gesell, kurz, Unterdrücker und Unterdrückte standen in stetem Gegensatz zueinander, führten einen ununterbrochenen, bald versteckten, bald offenen Kampf, einen Kampf, der jedesmal mit einer revolutionären Umgestaltung der ganzen Gesellschaft endete oder mit dem gemeinsamen Untergang der kämpfenden Klassen...

...Unsere Epoche, die Epoche der Bourgeoisie, zeichnet sich jedoch dadurch aus, daß sie die Klassengegensätze vereinfacht hat. Die ganze Gesellschaft spaltet sich mehr und mehr in zwei große feindliche Lager, in zwei große, einander direkt gegenüberstehende Klassen: Bourgeoisie und Proletariat..." (Karl Marx und Friedrich Engels: Das kommunistische Manifest)

Grob gesagt: Die einen sind die, denen die Regierung sofort und uneigennützig Kredite und Bürgschaften in Millardenhöhe zur Verfügung stellt. (Wobei man uns dann mit sanftem und treudoofem Augenaufschlag erzählt, dass es ja um unsere Arbeitsplätze, nicht etwa um die Profite der Herrschenden geht). Die anderen sind wir, die wir uns von unserer Hände Arbeit ernähren, die von Regierungen mit billigem Trost abgespeist werden und die bei Strafe von Hartz IV die Klappe zu halten haben...


Grafik: Gerd Altmann (www.pixelio.de)



Montag, 1. Dezember 2008

Unterschiede und Ähnlichkeiten


"Es sind nicht die Unterschiede zwischen den beiden von mir erlebten Systemen, die mich erschrecken. Es sind die Ähnlichkeiten." sagte Peter Ensikat. Ensikat (* 27. April 1941 in Finsterwalde) ist ein deutscher Schriftsteller und Kabarettist.

Auch mir fallen da so einige Übereinstimmungen ein. Und ich kann leider nicht sagen , dass sich beide deutsche Staaten in ihren besten Eigenschaften ähnlich sind...

Grafik: Tag der deutschen Einheit (Gerd Altmann, www.pixelio.de)

Heute abend in Schönow: Literatur und Musik gegen Rechts

Heute abend um 19:00 Uhr findet hier in Schönow im Gemeindezentrum die zweite musikalisch-literarische Diskussionsveranstaltung gegen Rechts statt. Mitwirkende sind u.a. die Musiker Wilfried Staufenbiel und Warnfried Altmann. Zwischen der Musik und den Lesungen von Gedichten und Texten gegen Neonazismus und Gewalt wird auch Zeit für Gespräche sein. Veranstalter ist der Verein "Wir für Schönow".

M. und ich haben einen kleinen Text über Mascha Kaléko vorbereitet und werden ihn verlesen. Mascha K.s Gedichte haben hier im Blog schon breiten Raum eingenommen, ich bin immer wieder von der Genialiät des Ausdrucks und des tiefen (Hinter-) Sinns der Dichterin begeistert. Wie wäre es zum Beispiel mal mit diesem hier:

Der Fettnäpfchentreter

Von Zeit zu Unzeit -
o Freunde, lasset uns beten ! -
muß ich, ob ich nun will oder nicht,
in irgendein Fettnäpfchen treten.

Ha, wie das spritzt !
Und wie das sitzt.
Der gnädige Herr sind pikiert,
und die gnädige Frau sind betreten.
Sogar Leonhard, mein zweitbester Freund,
schwitzt.

Eben noch
luden sie dich ein
in ihre Villa bei Mailand,
begossen dich mit Weihwasser,
Komplimenten und Sekt,
reichten dich herum
wie ein erlesenes Konfekt...

Nun aber
hockst du allein
auf deinem festgefrorenen Eiland.
Wie ein von der Pest befallener
Robinson,
mit nichts bekleidet als einem erbärmlichen
Dashastdunundavon !

Ein Schädling, ein Ketzer, ein Soundso
im Tempel des heiligen
Status Quo.

So ist das nun mal in den besseren Kreisen
dieser nicht sonderlichen besseren Welt.
Da sind überall, daheim und auf Reisen,
Fettnäpfchen unsichtbar aufgestellt.
Das eine heißt: Davonsprichtmannicht
und das andere: Achtung, Tabu !
Und der ganze Verein kennt die
Stillschweigepflicht.
Bloß du, du gehörst nicht dazu.

Und preist man die Kleider des Kaisers
voll Takt,
trittst du in Näpfchen:
"Der Kaiser ist nackt !"

Du Schädling, du Ketzer, du Soundso
im Tempel des heiligen
Status Quo.

Von Zeit zu Unzeit -
o Freunde, lasset uns loben !-
muß ich, ob ich nun will oder nicht
(Fortsetzung:-wird verschoben).


Von Zeit zu Unzeit muss auch ich, ob ich nun will oder nicht... ( Fortsetzung siehe oben )

Samstag, 29. November 2008

Nachdenken am Ersten Advent


Bevor ab morgen die Weihnachtsflut über uns allen endgültig zusammen schlägt, man uns mit dem Gefasel vom "Frieden auf Erden" besoffen macht, am nächsten Tag aber wieder die Kanonen und ihre Bedienmannschaften segnet, und bevor einige von uns sich auf ihren einzigen Kirchenbesuch des Jahres vorbereiten, kommt hier noch eine kleine Sentenz zum Nachdenken:

"Die sozialen Prinzipien des Christentums haben die antike Sklaverei gerechtfertigt, die mittelalterliche Leibeigenschaft verherrlicht und verstehen sich ebenfalls im Notfall dazu, die Unterdrückung des Proletariats, wenn auch mit etwas jämmerlicher Miene, zu verteidigen.

Die sozialen Prinzipien des Christentums predigen die Notwendigkeit einer herrschenden und einer unterdrückten Klasse und haben für die letztere nur den frommen Wunsch, die erste möge wohltätig sein.

Die sozialen Prinzipien des Christentums setzen die konsistorialrätliche Ausgleichung aller Infamien in den Himmel und rechtfertigen dadurch die Fortdauer dieser Infamien auf der Erde.

Die sozialen Prinzipien des Christentums erklären alle Niederträchtigkeiten der Unterdrücker gegen die Unterdrückten entweder für gerechte Strafe der Erbsünde und sonstigen Sünden oder für Prüfungen, die der Herr über die Erlösten nach seiner unendlichen Weisheit verhängt.

Die sozialen Prinzipien des Christentums predigen die Feigheit, die Selbstverachtung, die Erniedrigung, die Unterwürfigkeit, die Demut, kurz alle Eigenschaften der Kanaille, und das Proletariat, das sich nicht als Kanaille behandeln lassen will, hat seinen Mut, sein Selbstgefühl, seinen Stolz und seinen Unabhängigkeitssinn noch viel nötiger als sein Brot.

Die sozialen Prinzipien des Christentums sind duckmäuserig, und das Proletariat ist revolutionär." - Karl Marx: "Der Kommunismus des Rheinischen Beobachters«, 1847


Allen Lesern dieses Blogs einen schönen, besinnlichen ersten Advent...


Foto: Joujou, www.pixelio.de


Freitag, 28. November 2008

Geistige Militarisierung


1927 schrieb Kurt Tucholsky: »Die geistige Militarisierung Deutschlands macht Fortschritte wie nie zuvor – nur die Form hat gewechselt. Was früher dümmlich und dickfäustig für Bauernjungen zurechtgehauen wurde, ist heute aus bestem Stahl, biegsam und wesentlich moderner. Diese geistige Militarisierung, der fast alle Parteien hemmungslos unterliegen, ist unsittlich, verabscheuenswert und infam. Sie wird ihre blutigen Früchte tragen – und auch das nächste Mal wird niemand, niemand schuld sein.«

Im November 2008 sagte der bundesdeutsche Kriegsminister am Donnerstag bei der Grundsteinlegung des »Ehrenmals« für im Einsatz getötete Bundeswehrsoldaten:"Die Forderung nach Tapferkeit schließt auch die Bereitschaft ein, das Teuerste zu geben was man hat – das eigene Leben...Staat und Gesellschaft haben eine Verpflichtung, alle, die in Ausübung ihres Dienstes für die Bundeswehr ihr Leben verloren haben, zu ehren".

Bester Stahl, biegsam, modern, mit Kupferhülle. Deutschland ist wieder wer. Wir sind endlich wieder da angekommen, wo wir 1945 notgedrungen aufhören mussten...

Foto: "Geschosse"(arkadius neumann, www.pixelio.de)

Donnerstag, 27. November 2008

Back-Erfolge: Eine Mail mit Genuss


Es ist vollbracht!!!!!!!!!!!!! Hefe-Streusel der ERSTE wurde abgebacken. Ein Genuss!!  Vielen Dank noch einmal für RAT und TAT.
Viele Grüße Walter


Erinnerungen


"Die in eine Enteignungszentrale verwandelte Treuhandanstalt zerstörte mit einer radikalen Privatisierung die Industrielandschaft Ostdeutschlands und verschleuderte das Volkseigentum. Dabei machte sie aus dem von Detlef Carsten Rohwedder auf 600 Milliarden DM geschätzten Vermögen der volkseigenen Betriebe 270 Milliarden DM Schulden.

Die industrielle Produktion verringerte sich 1991 gegenüber 1989 in Ostdeutschland auf etwa ein Drittel. Exakte Angaben über den Anteil westdeutscher und ausländischer Erwerber sind spärlich. Michael Benjamin schätzte ein, daß 80 Prozent der Betriebe in die Hände westdeutscher und zehn Prozent in die Hände ausländischer Erwerber überging. Von dem noch im Einigungsvertrag (Artikel 25, Abs. 6) fixierten Anteilsrechten der DDR-Bürger am volkseigenen Vermögen war keine Rede mehr. Zugleich vollzog sich im Zuge der kapitalistischen Restauration eine regelrechte Abwicklung der Arbeiterklasse und eine Säuberung der staatlichen und politischen Einrichtungen. Von den 9,2 Millionen Erwerbstätigen Ende 1989 in der DDR waren bereits Ende 1992 in Ostdeutschland noch 6,3 Millionen (ohne Westpendler) übriggeblieben. Arbeiter und Arbeiterinnen wurden »vom ziemlichen Souverän zum wichtigsten Kostenfaktor«. Die Arbeitskraft wurde wieder zur Ware. Ende 1989 waren im verarbeitenden Gewerbe der DDR 3,5 Millionen Personen beschäftigt gewesen. 1995 waren es nicht einmal eine Million. Von 86000 industriellen Forschern der DDR gab es 1992 noch 26300. Ein Viertel aller Lehrer, 75 Prozent der Hochschullehrer und Wissenschaftler, z.B. auch 22560 Mitarbeiter im Bereich des Bundesministeriums für Verkehr wurden entlassen, 14716 blieben. Von den in den Jahren 1994 bis 1999 berufenen 1878 Professorinnen und Professoren kamen 1769 oder 94,7 Prozent aus Westdeutschland. Ungefähr 30000 Politiker und Beamte aus der Alt-BRD besetzten bis 1992 staatliche und politische Schlüsselpositionen in Ostdeutschland. Von 1990 bis 1992 stieg die Zahl der Arbeitslosen von 240000 auf 1,35 Millionen."

Diese kurze Zusammenfassung deckt sich wohl mit den Erfahrungen vieler ehemaliger DDR-Bürger. Apropos Einigungsvertrag: Mitte 1990 hatte ich die große, heute als sehr zweifelhaft angesehene Ehre, im Rahmen der mir zugestandenen Möglichkeiten am Einigungsvertrag zwischen beiden deutschen Staaten "mitzuwirken". Das sah wie folgt aus: Aus dem Bonner Landwirtschafts-/Ernährungsministerium kamen die entsprechenden Ausarbeitungen, in die wir die fehlenden Zahlen einsetzen mussten. Am Text selbst durfte natürlich nichts geändert werden. Mein Gott, was waren wir doch gleichberechtigt! Trotzdem habe ich diese "Wiedervereinigung" auch unter solch ungünstigen Vorzeichen damals noch als Chance angesehen. Ewiger Optimist...

Zitat nach:"Reale Alternative-Die Gegenwart der DDR. Ein Beitrag in der Erinnerungsschlacht" (Teil II) von Ekkehard Lieberam und Roland Wötzel, "junge Welt online" vom 27.11.2008
Foto: Berühmter Ossi (Rainer Sturm, www.pixelio.de)

Mittwoch, 26. November 2008

Und noch 'ne Grundgesetzänderung


" Der Verdacht, dass der Krieg gegen den Terrorismus gefährlicher als der Terrorismus selbst ist, erscheint mir völlig gerechtfertigt." sagte der US-amerikanische Philosoph und Sprachwissenschaftler Richard McKay Rorty (* 4. Oktober 1931 in New York City; † 8. Juni 2007 in Palo Alto, Kalifornien). Rorty gilt als ein Vertreter des Neo-Pragmatismus sowie des politischen Liberalismus. Aufgrund seines klaren und oft humorvollen Stils und wegen seiner Fähigkeit, für sicher gehaltene Annahmen zu unterminieren, ist Rorty einer der am meisten gelesenen Philosophen der Gegenwart.

Unser Bundesminister Wolfgang S. wird nicht müde, immer wieder neue Grundgesetzänderungen zur Diskussion zu stellen. Bundeswehreinsatz im Innern, BKA-Gesetz, Vorratsdatenspeicherung, Abhören des Telefons und des Internets, Postkontrolle, neue Bluthündinnen im BKA usw. - alles das soll uns vor Terroristen schützen. Gottseidank wird zur Zeit noch viel von diesem reaktionären Schwachsinn durch das Bundesverfassungsgericht kassiert. Die Betonung liegt auf dem Wörtchen "Noch". Allerdings bin ich - was die Beweggründe unseres Rollstuhl-Mielkes betrifft - zu einer anderen Vermutung gekommen: Die herrschenden Kreise in diesem Staat wissen ganz genau, dass sich die Lebensverhältnisse der überwiegenden Mehrheit des Volkes in näherer Zukunft gravierend verschlechtern werden. Und genau dafür macht man sich vorausschauend die Gesetze...

Grafik: Gerd Altmann (www.pixelio.de)

Impressum und V.i.S.d.P.

Dieser Weblog ist ein privates Tagebuch von
Dr. F. Valentin
Waldstr. 70
16321 Bernau
frank(at)drvalentin.de

Alle Beiträge geben ausschließlich meine eigene Meinung zu den besprochenen Themen wieder.Das Recht auf eigene Meinung ist durch das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland geschützt. Um meine Beiträge ohne längere Erklärungen verständlich machen zu können, sind manchmal Zitate aus Büchern, Filmen, Zeitschriften, Fernsehsendungen, Liedtexten oder auch von Internetseiten nötig. Diese Zitate ( auch Bilder, Karikaturen, Grafiken, Tabellen, Diagramme oder Zeichnungen) dienen lediglich als sogenannte "Aufhänger", um Meinungen oder gesellschaftliche Tendenzen besser und gegebenenfalls komprimierter darstellen und herausarbeiten zu können. Zitate sind somit ein weltweit erlaubtes Mittel der Publizistik. Die Verwendung von Zitaten ist durch das Urheberrecht (UrhG) geregelt und unter bestimmten Voraussetzungen gestattet, ohne dass eine Erlaubnis des Urhebers eingeholt oder diesem eine Vergütung gezahlt werden müsste. Paragraph 51 UrhG in Deutschland besagt dazu: "Zulässig ist die Vervielfältigung, Verbreitung und öffentliche Wiedergabe, wenn in einem durch den Zweck gebotenen Umfang

1. einzelne Werke nach dem Erscheinen in ein selbständiges wissenschaftliches Werk zur Erläuterung des Inhalts aufgenommen werden,
2. Stellen eines Werkes nach der Veröffentlichung in einem selbständigen Sprachwerk angeführt werden..."
Die allgemeine Begründung dafür ist, dass Zitate der kulturellen und wissenschaftlichen Weiterentwicklung einer Gesellschaft dienen.Trotzdem: Sollten mit diesen Zitaten irgendwelche weitergehenden Urheberrechte berührt werden, bitte ich um umgehende Mitteilung- der entsprechende Beitrag oder Link wird sofort entfernt.
Achtung: Inhalte dieses Blogs - sofern sie einen publizistischen Neuwert darstellen - unterliegen natürlich ebenfalls dem Urheberrecht. Selbstverständlich sind Zitate erlaubt, aber alles was über das gesetzlich Zulässige (siehe oben) hinaus geht, bedarf meiner vorherigen schriftlichen Zustimmung.

Die Kommentarfunktion am Ende jedes Beitrages ermöglicht für den Leser dieses Blogs die Diskussion der angesprochenen Themen. Die jeweiligen Verfasser sind für den Inhalt ihrer Kommentare selbst verantwortlich. Anonyme Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht. Ich behalte mir außerdem vor, Kommentare zu löschen. Soweit Links auf externe Seiten führen, bedeutet dies nicht, dass ich mir den dortigen Inhalt zu Eigen mache.

Haftungsausschluss:

Haftung für Inhalte:
Die Inhalte dieses Blogs wurden mit größter Sorgfalt erstellt. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte kann jedoch keine Gewähr übernommen werden. Diensteanbieter sind gemäß § 7 Abs.1 TMG für eigene Inhalte auf diesen Seiten nach den allgemeinen Gesetzen verantwortlich. Nach §§ 8 bis 10 TMG sind Diensteanbieter jedoch nicht verpflichtet, übermittelte oder gespeicherte fremde Informationen zu überwachen oder nach Umständen zu forschen, die auf eine rechtswidrige Tätigkeit hinweisen. Verpflichtungen zur Entfernung oder Sperrung der Nutzung von Informationen nach den allgemeinen Gesetzen bleiben hiervon unberührt. Eine diesbezügliche Haftung ist jedoch erst ab dem Zeitpunkt der Kenntnis einer konkreten Rechtsverletzung möglich. Bei Bekanntwerden von entsprechenden Rechtsverletzungen werden wir diese Inhalte umgehend entfernen.

Haftung für Links:
Dieses Blog enthält Links zu externen Webseiten Dritter, auf deren Inhalte wir keinen Einfluss haben. Deshalb können wir für diese fremden Inhalte auch keine Gewähr übernehmen. Für die Inhalte der verlinkten Seiten ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber der Seiten verantwortlich. Die verlinkten Seiten wurden zum Zeitpunkt der Verlinkung auf mögliche Rechtsverstöße überprüft. Rechtswidrige Inhalte waren zum Zeitpunkt der Verlinkung nicht erkennbar. Eine permanente inhaltliche Kontrolle der verlinkten Seiten ist jedoch ohne konkrete Anhaltspunkte einer Rechtsverletzung nicht zumutbar. Bei Bekanntwerden von Rechtsverletzungen werden derartige Links umgehend entfernt.

Urheberrecht:
Die durch die Seitenbetreiber erstellten Inhalte und Werke auf diesen Seiten unterliegen dem deutschen Urheberrecht. Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtes bedürfen der schriftlichen Zustimmung des jeweiligen Autors bzw. Erstellers. Downloads und Kopien dieser Seite sind nur für den privaten, nicht kommerziellen Gebrauch gestattet. Soweit die Inhalte auf dieser Seite nicht vom Betreiber erstellt wurden, werden die Urheberrechte Dritter beachtet. Insbesondere werden Inhalte Dritter als solche gekennzeichnet. Sollten Sie trotzdem auf eine Urheberrechtsverletzung aufmerksam werden, bitte ich um einen entsprechenden Hinweis. Bei Bekanntwerden von Rechtsverletzungen werden derartige Inhalte umgehend entfernt.

Datenschutz:
Die Nutzung unserer Webseite ist in der Regel ohne Angabe personenbezogener Daten möglich. Soweit auf unseren Seiten personenbezogene Daten (beispielsweise Name, Anschrift oder eMail-Adressen) erhoben werden, erfolgt dies, soweit möglich, stets auf freiwilliger Basis. Diese Daten werden ohne Ihre ausdrückliche Zustimmung nicht an Dritte weitergegeben.
Wir weisen darauf hin, dass die Datenübertragung im Internet (z.B. bei der Kommunikation per E-Mail) Sicherheitslücken aufweisen kann. Ein lückenloser Schutz der Daten vor dem Zugriff durch Dritte ist nicht möglich.

Der Nutzung von im Rahmen der Impressumspflicht veröffentlichten Kontaktdaten durch Dritte zur Übersendung von nicht ausdrücklich angeforderter Werbung und Informationsmaterialien wird hiermit ausdrücklich widersprochen. Die Betreiber der Seiten behalten sich ausdrücklich rechtliche Schritte im Falle der unverlangten Zusendung von Werbeinformationen, etwa durch Spam-Mails, vor.

Datenschutzerklärung für die Nutzung von Facebook-Plugins (Like-Button):
Auf unseren Seiten sind Plugins des sozialen Netzwerks Facebook, 1601 South California Avenue, Palo Alto, CA 94304, USA integriert. Die Facebook-Plugins erkennen Sie an dem Facebook-Logo oder dem "Like-Button" ("Gefällt mir") auf unserer Seite. Eine Übersicht über die Facebook-Plugins finden Sie hier: http://developers.facebook.com/docs/plugins/.
Wenn Sie unsere Seiten besuchen, wird über das Plugin eine direkte Verbindung zwischen Ihrem Browser und dem Facebook-Server hergestellt. Facebook erhält dadurch die Information, dass Sie mit Ihrer IP-Adresse unsere Seite besucht haben. Wenn Sie den Facebook "Like-Button" anklicken während Sie in Ihrem Facebook-Account eingeloggt sind, können Sie die Inhalte unserer Seiten auf Ihrem Facebook-Profil verlinken. Dadurch kann Facebook den Besuch unserer Seiten Ihrem Benutzerkonto zuordnen. Wir weisen darauf hin, dass wir als Anbieter der Seiten keine Kenntnis vom Inhalt der übermittelten Daten sowie deren Nutzung durch Facebook erhalten. Weitere Informationen hierzu finden Sie in der Datenschutzerklärung von facebook unter http://de-de.facebook.com/policy.php. Wenn Sie nicht wünschen, dass Facebook den Besuch unserer Seiten Ihrem Facebook-Nutzerkonto zuordnen kann, loggen Sie sich bitte aus Ihrem Facebook-Benutzerkonto aus.

Datenschutzerklärung für die Nutzung von Twitter:
Auf unseren Seiten sind Funktionen des Dienstes Twitter eingebunden. Diese Funktionen werden angeboten durch die Twitter Inc., Twitter, Inc. 1355 Market St, Suite 900, San Francisco, CA 94103, USA. Durch das Benutzen von Twitter und der Funktion "Re-Tweet" werden die von Ihnen besuchten Webseiten mit Ihrem Twitter-Account verknüpft und anderen Nutzern bekannt gegeben. Dabei werden auch Daten an Twitter übertragen. Wir weisen darauf hin, dass wir als Anbieter der Seiten keine Kenntnis vom Inhalt der übermittelten Daten sowie deren Nutzung durch Twitter erhalten. Weitere Informationen hierzu finden Sie in der Datenschutzerklärung von Twitter unter http://twitter.com/privacy. Ihre Datenschutzeinstellungen bei Twitter können Sie in den Konto-Einstellungen unter http://twitter.com/account/settings ändern.


Wir sind noch lange nicht am Ende, wir fangen ja gerade erst an...