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Samstag, 31. Oktober 2009

Friedrich Schiller zum 250. Geburtstag - Teil 2

"Schnell fertig ist die Jugend mit dem Wort,
das schwer sich handhabt wie des Messers Schneide;
aus ihrem heißen Kopfe nimmt sie keck
der Dinge Maß, die nur sich selber richten,
Gleich heißt ihr alles schändlich oder würdig,
bös' oder gut - und was die Einbildung
phantastisch schleppt in diesen dunkeln Namen,
das bürdet sie den Sachen auf und Wesen."

Wallensteins Tod, II 2, Wallenstein zu Max Piccolomini

Jeder ist so alt wie er sich fühlt. Und deshalb wollte ich mir auch genau dieses schnell fertige Wort nicht abgewöhnen, denn im reiferen Alter macht man meist die Erfahrung, dass der erste Eindruck immer der richtige ist...

Freitag, 30. Oktober 2009

Friedrich Schiller zum 250.Geburtstag - Teil 1

"Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens"(aus: Die Jungfrau von Orléans, III,6)

Trotzdem gebe ich nicht auf...


Mittwoch, 28. Oktober 2009

Rechnungen

"Bundeskanzlerin Angela Merkel ist mit klarer Mehrheit für eine zweite Amtszeit wiedergewählt worden. Die 55-Jährige erhielt im Bundestag in Berlin 323 von insgesamt 612 abgegebenen Stimmen" berichten soeben die Nachrichtenagenturen. Mal nachrechnen:

Der Bundestag hat 612 Abgeordnete, davon gehören 332 der CDU/CSU/FDP an. Das heißt, 9 "eigene" Abgeordnete haben gegen Merkel gestimmt oder haben sich der Stimme enthalten. 285 stimmten insgesamt gegen sie, 4 Abgeordnete haben sich enthalten. Insgesamt bekam Merkel somit nur 52,7 Prozent der Stimmen.  Eine Kanzlerin  mit einer klaren Mehrheit sieht wohl anders aus...



Vater Staat und Mutter Merkel

Die wahrhafte Fürsorge, die Vater Staat in Gestalt der Bundesanstalt für Arbeit (oder wie die gerade heißt) den tausenden geschaßten Mitarbeitern von Quelle angedeihen lässt - man fuhr dort vorgestern in Nürnberg extra ein mobiles Arbeitsamt auf den Hof - bringt mich auf eigenartige Gedanken: Wie arm sind wir dran, dass wir die Zukunft dieses Landes und seiner Bewohner zwei Menschen anvertrauen müssen, die niemals in ihrem Leben die Freuden, das Glück oder auch die Nöte und Sorgen von Familien mit Kindern erfahren und verstehen werden - aber jeden Tag mit Verve in deren Schicksale eingreifen?

Dienstag, 27. Oktober 2009

Von Island lernen heißt Siegen lernen


"Infolge der Finanzkrise wird Island ab dem kommenden Wochenende McDonald's-freie Zone. Die drei Filialen der Schnellimbisskette auf der Insel - alle in der Hauptstadt Reykjavik - schließen, weil dem Franchisenehmer die Gewinne wegbrachen" berichtet N 24 soeben." Wegen des Verfalls der isländischen Währung und hoher Importzölle hätten sich die Kosten im Laufe des vergangenen Jahres verdoppelt, sagte Herr Ogmundsson, der Geschäftsführer des isländischen Franchisenehmers. Damit sei das Unternehmen gegenüber Konkurrenten, die einheimische Produkte nutzten, nicht mehr wettbewerbsfähig. 

Was für ein Elend ! Stellt euch einmal vor, wir lebten in Island. Für uns hier in Berlin und Umland würde das - vorausgesetzt die Regierung würde sich auch wirklich mal kümmern, die Verbraucher aufklären und schützen und einheimische Produkte oder gar die einheimischen Bauern fördern - Folgendes bedeuten:

 - keine menschlichen Elefanten und Monster mehr in S- und U-Bahn, die nur für einen Sitzplatz     zahlen, aber drei beanspruchen.

-  keine unnützen Fettabsauge-OPs mehr, geschweige denn Mehrausgaben der GKV in                    Millionenhöhe für Folgeerkrankungen der Fettsucht, wie Diabetis, Arthrose usw.

- keine übergewichtigen und damit auch psychisch gestörten Kinder mehr. 

Nun ist McDonalds in Deutschland sicher nur ein kleines Teil des Problems. Und sicher fiele mir noch viel mehr ein, was sich mit einer gesundernährten  Bevölkerung alles an Kosten im Gesundheitswesen einsparen ließe. Wenn - ja wenn - sich die Koalition der Kompetenten aus CDU/CSU und FDP sich in ihrem Koalitionsvertrag nicht gerade ausdrücklich auch vom Verbraucherschutz zum Beispiel in Form der Ampelkennzeichnung von Lebensmitteln verabschiedet hätte. Konzerngewinne sind ja viel  wichtiger als gesunde, gut ernährte Menschen. Also, die Verfettung geht weiter...


Foto: Hamburger (Thommy Weiss, www.pixelio.de)



Montag, 26. Oktober 2009

Die neuen Leiden des jungen W.


Holden Caulfield, J.D. Salingers tragischer Romanheld aus der Bibel der westlichen Jugendrebellion, dem "Fänger im Roggen", kam nicht und das war schade. Wir hätten uns bestimmt verstanden. Wir - das waren junge Studenten, junge Arbeiter, Lehrlinge und Schüler in der damaligen DDR. Ulrich Plenzdorf hatte seinem Buchhelden Edgar Wibeau den Vorschlag an Holden Caulfield in den Mund gelegt, doch einfach in die DDR rüberzumachen. Dort würde er schon endlich ein paar Freunde finden.

Wir alle litten damals , wie unsere Altersgenossen überall in der Welt, an der Vorherrschaft der alten Säcke, die uns 10 Jahre nach den Beatles und Stones immer noch vorschreiben wollten, welche Hosen wir anzuziehen hätten und vor allem, wie unser Haarschnitt oder unser Bart aussehen müssten. Drei Jahre vor Erscheinen von Plenzdorfs Roman "Die neuen Leiden des jungen W." war ich auf Befehl des Schuldirektors aus der mündlichen Abitur-Prüfung im Fach Biologie geflogen, weil ich zum FDJ-Hemd eine nigelnagelneue Cordjeans aus dem Centrum-Warenhaus am Alex trug. Ich durfte die Prüfung mit mäßigem Erfolg wiederholen, mein Abiturzeugnis war halbwegs versaut. Die Zeit heilt durchaus nicht alle Wunden: Den "Mafia-Harry" - wie wir diesen grandiosen Pädagogen ob seiner Erziehungsmethoden intern nannten - würde ich auch heute noch gern einmal wenigstens anspucken. Nun gut. Wie ich später lernen durfte, wird getretenes Gras erst richtig stark und richtet sich schnell wieder auf. Ich habe trotzdem meinen Weg gemacht.

Jedenfalls könnt Ihr Euch sicher vorstellen, wie wir Plenzdorfs und Salingers Buch verschlungen haben. Salingers Buch gab uns - jedenfalls mir und meinen Kumpels - dabei nicht soviel,aber den Edgar W. haben wir geliebt und vor allem verstanden. Ich bleibe auch deshalb schon seit 20 Jahren bei meiner These, dass die sogenannte Wende 1989 auch und vielleicht vor allem aus einem Generationenkonflikt resultierte und dieser Konflikt bis heute gesellschaftlich nicht gelöst ist. Dem können auch Berufsjugendliche der FDP oder CDU oder gar der SPD nicht abhelfen.

Ulrich Plenzdorf, der Schöpfer des genialen Bühnenstückes "Die neuen Leiden des jungen W.", das im Jahre 1972 in Halle (Saale) seine Uraufführung hatte und 1975 als Romanfassung herauskam, wäre heute 75 Jahre alt geworden. Seine Werke, zu denen auch der Film "Die Legende von Paul und Paula" gehört, haben eine ganze Generation beeinflusst. Er ist leider am 9. August 2007 nach langer, schwerer Krankheit verstorben.

Foto. Platten der Rolling Stones ( naddi Gleim, www.pixelio.de)


Sonntag, 25. Oktober 2009

Ist das Dein Ernst, Äntschie?




Also Süße, ich duze Dich jetzt mal, denn wir sind fast gleichaltrig und ich war mal Sportfunktionär in unserer FDJ-GOL an der Uni. Wir sind also quasi Kollegen gewesen. Und mal ehrlich, ich glaube nicht, dass Du damals von den Fans von Egon Krenz für diesen Humbug Beifall bekommen hättest, den Du da gestern auf der Pressekonferenz abgeliefert hast. Peinlich, peinlich. Selbst Eberhardt Aurich wäre ziemlich traurig über Deine Arroganz und Einfalt gewesen. Ehrlich gesagt, mir kommen sowieso schon immer die Tränen über diese Show, die Du seit Jahren ablieferst. Das hast Du auch nicht in unserer Jugendorganisation gelernt, das muss aus deinem geheimen Leben in der Kirche stammen. Es war mehr als blamabel, das war der von Dir so geliebte Gipfel. Ich habe mich richtig für Dich und für dieses Deutschland geschämt. Nun ja, in der Regel sind derartige Auftritte der Anfang vom Ende.

Darüber, was passiert, wenn man die Menschen so richtig vom hohen Ross herab behandelt, hat übrigens unser gemeinsamer ehemaliger Chef, der Genosse Krenz, gerade ein Buch geschrieben. Ich weiss, Dir geht es jeden Tag um die Macht und Du musst Deine kleinen Jungs niederhalten. Du hast keine Zeit zum Lesen. Deshalb will ich dir eine einfache Lebensweisheit mitgegeben: Hochmut kommt vor dem Fall! Wir hatten schon so oft großkotzige Regierungschefs in Deutschland. Großkotzigkeit ist ein Zeichen von Größenwahn und daher vor allem von Dummheit. Irgendwann wächst deshalb über jeden Großkotz das Gras des Vergessens...

Freitag, 23. Oktober 2009

Wirres Wirken und kein Ende - die Bernauer Ortsumgehung

Über die seit 15 Jahren verschleppte Planung für eine Ortsumgehung von Bernau habe ich ja schon mehrmals geschrieben. Zur Zeit ist deshalb soviel Unruhe unter den Bernauern, dass sogar unser Brandenburger Fernsehen gestern über die Super-Pläne der Landesregierung berichtete. Eine Einwohnerversammlung sollte zur Klärung beitragen und war wohl von vornherein darauf angelegt, doch noch alle Einwohner zu überzeugen. Das dürfte schwer gefallen sein. Eine Bürgerinitiative hat inzwischen 1300 Unterschriften gegen die Straße gesammelt.

Bernau ist die Stadt mit der zweithöchsten Feinstaubbelastung in der Bundesrepublik. Eine Lösung tut Not und ist doch lange nicht in Sicht. Kurzgefasst: Man will mit kühnem Strich aus zwei Landestraßen eine einzige machen und damit alle Verkehrsprobleme der Stadt lösen. Dabei ist die Zusammenfassung der Straßen schon allein ein Unding. Man müsste z.B. die gerade fertig gestellte Bundesautobahn durchörtern, sieht aber für die gesamte Strecke nur 7 Millionen Euro Baukosten vor. Die zusammengeführten Straßen enden dann im Südosten der Stadt, am Bahnhofscenter, d.h. an einem Einkaufscenter, das heute schon die gesamte Kaufkraft aus der Innenstadt abzieht. Ein Narr, wer Böses dabei denkt? Niemand weiß bisher, wie der gebündelte Verkehr von dort abgeführt werden soll - außer, man leitet ihn wieder durch die Innenstadt. Denn ansonsten müsste man nun den Bahndamm durchörtern. Aber das Land zahlt nur die Straße bis zum Bahnhofscenter, d.h. die Kosten für die Abführung des gebündelten Verkehrs bleiben bei der Stadt. Wer jetzt noch nicht blöde geworden ist, sieht sich mal folgende Karte an:




Zur Erklärung: Links in Pink ist die Autobahn, an der roten Straße ganz links am Punkt mit der Bezeichnung 64,3 soll die neue Straße beginnen und südlich des Bahndamms (schwarze Linie) bis zur Ziffer 67,9 geführt werden. Man durchschneidet quasi die Niederung der Panke (durch neue EU-Gesetze geschützt) und bringt nebenbei einige kleine Gewerbetreibende in Bahnhofsnähe und an der heutigen L 200 um ihre Grundstücke. Dann nimmt die neue Straße an der L200 (rote senkrechte Linie in der Mitte) hier den Verkehr einer weiteren Landesstraße auf. Weiter geht es in Richtung Osten immer an der Bahn entlang, wobei einige Dutzend Kleingärtner enteignet werden müssen. An der Ziffer 67,9 endet die neue Trasse, bis hierher und nicht weiter zahlt das Land. Wie nun weiter mit dem gesammelten Verkehr ? Im Plan ist der einzig mögliche weitere Weg eine Bahnunterführung in Richtung Nordwest, die heute schon besteht und den Verkehr zunächst wieder in Richtung Nord-Nord-West und dann in die Eberswalder Straße nach Osten führt. Es sei denn, man einigt sich für einige Millionen mit der Deutschen Bahn und durchörtert weiter nordöstlich den Bahndamm, wobei dieser Trassenführung wieder das Gebiet des Teufelspfuhls und damit der Pankequellen im Wege stehen. Der Witz ist, dass die Stadtverwaltung nun die Landesregierung überreden will, auch die Baukosten für dieses letzte, noch zu planende Stück - also den Casus knaxus -zu übernehmen. Alles klar ? Übrigens, fast alle Fraktionen in der Bernauer Stadtverordnetenversammlung lehnen den gequirlten Unsinn ab. Bis auf die CDU. Die ist der Meinung, man sollte alles mitnehmen, was man geschenkt bekommt. Wahrscheinlich hätten die damals auch das Trojanische Pferd in die Stadt gezogen.

Mich erinnert diese Posse an die schöne Geschichte vom Eisenbahnbau zwischen St. Petersburg und Moskau. Die Pläne der Trasse hatte man dem Zaren vorgelegt und der mokierte sich über die aufgrund der sumpfigen Landschaft notwendigen Kurven. Kurzerhand nahm er ein Lineal und einen Bleistift und verband die beiden Städte mit einem geraden Strich. Genauso wurde die Strecke gebaut. Dort, wo der Zar mit dem Daumen beim Andrücken des Lineals leicht über die Linealkante gekommen war und mit dem Bleistift einen Schlenker auf dem Papier zeichnete, zeugt noch heute eine größere Streckenkurve vom planerischen Eingriff von Dero Höchstwohlgeboren. Die Geschichte ist leider nicht verbürgt, klingt aber ganz gut und glaubhaft.

Allerdings wurde die Eisenbahnstrecke Moskau - St. Petersburg tatsächlich gebaut. Aber ich bin sicher, dass wir auch noch in 15 Jahren über allerlei wirre Pläne für eine neue Ortsumgehungsstraße für Bernau reden werden...

Feigheit und Weisheit


" Was bei jungen Menschen als Feigheit gilt, ist bei den Alten Weisheit, und dennoch kann man sich der Weisheit schämen." schrieb Graham Greene in seiner Erzählung "Zwei sanftmütige Menschen". Graham Greene (* 2. Oktober 1904 in Berkhamsted, Hertfordshire, Großbritannien; † 3. April 1991 in Vevey, Schweiz; eigentlich Henry Graham Greene) war ein britischer Schriftsteller. Er gilt als der Autor von Weltruf mit den meisten Nominierungen überhaupt für den Literaturnobelpreis, erhielt ihn aber letztendlich doch nicht. 

Also, öfter mal was trauen, egal wie alt man sich fühlt...


Foto: Eiserne Weisheit ( r.lopatitsch, www.pixelio.de)


Donnerstag, 22. Oktober 2009

Umstürzlerische Gedanken meiden


Der deutsche Michel schätzt ein geordnetes Staatswesen und meidet umstürzlerische Gedanken. Und das schon seit Jahrhunderten. Es ist müßig, über die Gründe dafür zu spekulieren. Sie liegen wahrscheinlich in der deutschen Geschichte, in den Blutbädern der Bauernkriege und der Reformation und vielleicht auch darin, dass der Michel immer etwas mehr zu verlieren hatte als seine Ketten. Sollte es wider Erwarten doch einmal einigen Aufwieglern gelingen, sich an die Spitze einer Volksbewegung zu setzen und den Versuch eines Neuanfangs zu wagen, ist entweder die Ordnungsmacht da und spielt den Noske oder das Volk geht irgendwann einfach nach Hause wie im kalten Herbst 1989 und überlässt die Bühne einigen rückwärts gewandten Pfaffen und deren Pendants aus dem Westen. In der Regel gehen daher Revolutionen in Deutschland schief, sie werden verschleppt, zerredet, verraten, meistens aufgegeben, ergo nicht zu Ende geführt. Die Laternen bleiben leer, die Guilliotinen im Keller. Schade. Ab und zu gründet mal jemand eine neue Partei und die endet dann so wie die Grünen. Und statt Fortschritt erleben wir nur jahrzehntelang die gleichen trüben, abonnierten Typen aus der Politik und bedauern bei jeder Wahl, dass an den Laternen nur deren Konterfeis hängen.

Ich selbst habe es in den letzten Wochen aufgegeben, mich über Irgendetwas aus der "großen" Politik zu ärgern. Schattenhaushalte und verschleppter Staatsbankrott? Zweiklassenmedizin bei Grippe-Seren?Verlagerung des Impfrisikos mit einem nicht erprobten Schweinegrippen-Impfstoff allein auf die anwendenden Ärzte ? Zusätzliche private Pflegeversicherung unter Ausschluß der Unternehmer ? Nebbich ! Weiterer Abbau bürgerlicher Rechte ? Noch 'n paar Soldaten und Millionen Euro nach Afghanistan, um dort das korrupte Regime eines Karsai zu stützen? Längere Laufzeiten für marode AKWs? Geht mich nichts an! Das Volk hat gesprochen und das Volk hat Triefauge und den Leichtmatrosen gewählt.Weil die so klug sind, viel für die Familien tun, in der Außenpolitik so kompetent sind, der Gu-i-do so toll ist , sie die Interessen der Arbeitnehmer vertreten, sich für die Umwelt einsetzen, so sympathisch sind. Diese Begründungen habe ich mir nicht etwa ausgedacht, die haben deutsche Michels und Michelinen vor der Wahl dem "Stern" verraten. Also, was soll's ?

Es folgen nun vier weitere verlorene Jahre in einer noch neoliberaleren, erstarrten Republik von Globalisierungsgnaden - quasi in Aspik. Das einzig Neue werden die höheren Beiträge, Steuern und Abgaben für's Volk natürlich unter Auslassung der großen Konzerne sein. Die Medien werden uns schon erklären, dass es dazu keine Alternativen gibt. Und wir - das Volk - haben es so gewollt...


Foto: Graffiti am Viadukt Lauffenmühle im Remstal (Stihl024, www.pixelio.de)

Mittwoch, 21. Oktober 2009

Machtgeile Polit-Nutten

"Ungeachtet der Opposition zu Schwarz-Gelb im Bund wollen die Grünen in den Ländern notfalls auch mit Union und FDP regieren. Auf dem bevorstehenden Bundesparteitag wollen die Grünen-Fraktionschefs der Landtage ihre Partei mit einem ungewöhnlichen Vorstoß auf konsequenten Regierungskurs einschwören." meldet dpa gestern. Und weiter: " Jetzt kommt die Kraft aus den Ländern», sagte der Berliner Fraktionschef Volker Ratzmann der Deutschen Presse-Agentur dpa am Dienstag in Berlin. Ein von Ratzmann initiierter Antrag für den Parteitag vereint die Landtagsfraktionschefs mit dem Anspruch, bald möglichst in vielen Ländern an die Regierung zu kommen. Das betrifft die Wahlen in Nordrhein-Westfalen 2010 sowie in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Berlin 2011. In Bremen soll die Regierungsbeteiligung verteidigt werden.

Abseits jeder politischen Korrektheit muss man diese hirn-, prinzipien- und charakterlosen Typen als das bezeichnen, was sie sind: Als machtgeile Polit-Nutten.


Hubert stellt sich vor

Hubert ist unser Steuermann. Weiß inzwischen jeder, habe ich schon oft genug erzählt. Hubert ist seit fast 17 Jahren Bürgermeister von Bernau und will am 1. November für weitere 8 Jahre wiedergewählt werden. Nach 25 Jahren im Amt bekäme er dann auch endlich ein Reiterstandbild auf dem Bernauer Marktplatz. Mit Hubert tritt natürlich sein Chor der Speichellecker wieder an. Diese Dezernenten und ihre Familienmitglieder, die es sich seit Jahren im Rathaus bequem gemacht haben, speisen den Bürger in der Regel mit lapidaren Allgemeinplätzen ab und tragen nicht wirklich zum Fortschritt in Bernau bei. Einfache Mitarbeiter der Verwaltung wünschen sich allerdings schon lange mehr Verantwortung und Entscheidungsfreiheit bei der Arbeit, denn im Bernauer Rathaus soll dem Vernehmen nach ein übles Regiment, das manchmal schon an Mobbing grenzt, herrschen.

Wie gesagt, Hubert ist nur Bürgermeister, aber man fragt sich schon, warum er nicht wie der amerikanische Präsident nach zwei Wahlperioden nicht mehr antreten darf, denn um Neues und Richtungsweisendes geht es unter seiner Herrschaft nicht mehr, er kämpft vor allem um den Machterhalt.

Gestern nun durften sich die drei Kandidaten für die Bernauer Bürgermeisterwahl dem Ortsausschuß hier in Schönow stellen. Ich bin sonst eher geneigt, Kandidaten in meinem Alter einen gewissen Bonus einzuräumen. Diese Einstellung habe ich gestern ganz schnell über Bord werfen müssen. Die Fragen der Ortsausschußmitglieder und auch der Bürger an die Kandidaten waren durchaus eindringlich und kritisch und die Antworten der Kandidaten waren - mit einem Wort gesagt - bezeichnend.

Den Kandidaten der LINKEn kann man getrost vergessen. Als ehemaliger Philosoph hat er zwar Marxens Zitat von den Philosophen, die die Welt nur verschieden interpretiert haben, wahrscheinlich mehr als verinnerlicht. Allerdings gibt es wohl kaum Vorstellungen, wie sie zu verändern wäre.

Unser Hubert führte ausgerechnet die seit 15 Jahren verschleppte Ortsumgehung von Bernau als Beispiel dafür an, wie Dinge unter seiner Führung angepackt werden. Nämlich: Zuerst fragen, was man machen kann und nicht zuerst nach den Problemen suchen. Da musste nicht nur ich lächeln. Wenn sich Bürger jetzt nach 15 Jahren gegen eine mit Brachialgewalt und ohne jede Überlegung eingebrachte Planung für eine sogenannte Ortsumgehung wehren, verhindern sie den Fortschritt in Bernau und behindern die progressive Arbeit der Stadtverwaltung? Na ja, mehr muss man dazu nicht sagen. Von ähnlicher Qualität waren auch die übrigen Ausführungen unseres Huberts und als ein Mitglied des Ortsausschusses das nur auf den ersten Blick erheiternde Schreiben der Bernauer Stadtverwaltung zur nächtlichen Beleuchtung der Pankstraße in Schönow vorlas (Fazit der Stadtverwaltung: Es ist dort nachts nicht dunkel, obwohl es keine einzige Laterne gibt!), war die Wahl für Hubert zumindest im Schönower Ortsausschuss nicht gut gelaufen.

Bleibt der jüngste Kandidat. Sollte ein 25jähriger Bürgermeister werden? Nach der gestrigen Veranstaltung steht diese Frage nicht mehr so im Raum. Amts-und Altersbonus spielen bei meinen Überlegungen keine Rolle mehr. Ich habe meine Wahl getroffen....




Montag, 19. Oktober 2009

Kleinigkeiten erleben

" Ich fühle, dass Kleinigkeiten die Summe des Lebens ausmachen" sagte Charles John Huffam Dickens ( * 7. Februar 1812 in Landport bei Portsmouth, England; † 9. Juni 1870 auf Gad’s Hill Place bei Rochester, England). Er war ein englischer Schriftsteller. Seine wichtigsten Werke sind "Oliver Twist" ( Januar 1837 - März 1839, deutsch 1838) "Nicholas Nickleby" ( März 1838 - September 1839) , "Eine Weihnachtsgeschichte" (A Christmas Carol) vom Dezember 1843,
( deutsch 1844) und David Copperfield (Mai 1849 - November 1850, deutsch 1850).

Freitag, 16. Oktober 2009

Äntschie eröffnet und denkt nicht weiter

Unser aller Äntschie eröffnet heute das Neue Museum in Berlin nach einer mehr als zwanzigjährigen Planungs- und Bauphase und Baukosten von rund 200 Millionen Euro. Das Haus wurde im Zweiten Weltkrieg durch Bombenangriffe vollkommen zerstört. Die Kunstschätze - darunter die Büste der Nofrete, die jetzt wieder hierhin zurückgekehrt ist- waren glücklicherweise ausgelagert worden. Insgesamt werden im Neuen Museum auf rund 8000 Quadratmetern verteilt auf vier Ebenen fast 9000 Exponate präsentiert. Auf der 1999 ins Unesco-Weltkulturerbe aufgenommenen Museumsinsel sind nun erstmals seit der kriegsbedingten Schließung der Häuser im Jahre 1939 alle fünf Museen enthalten.

Fast fünfundsechzig Jahre hat es gedauert, die Kriegsschäden auf der Berliner Museumsinsel zu beseitigen. Es wäre wenigstens eine kurze Erinnerung wert, was Krieg anrichten kann, angerichtet hat. Allerdings ist eine derartige Botschaft von dieser Kanzlerin, die immer noch zu den Truppeneinsätzen der Bundeswehr in aller Welt steht, nicht zu erwarten...

Wahrsager und Super-Konzepte

Die Herbstumfrage bei der Berliner Wirtschaft hat ergeben, dass die Wirtschaftskrise wohl vorbei ist. Wahrsager, Spökenkieker und Gesundbeter bestimmen die öffentliche Meinung, weit und breit keine Spur von Objektivität. Obwohl, diese Art der Krisenbewältigung lobe ich mir. Demnächst werde ich diese Methode gegenüber meinem Finanzamt anwenden. Einfach behaupten, die Krise ist wohl noch nicht vorbei - ich kann diese Behauptung anhand meines Kontostandes sogar beweisen - und keine Steuern mehr zahlen.

Donnerstag, 15. Oktober 2009

Neidisch könnte man werden

Passend zu meinen Gedanken über die Koalitionsverhandlungen zwischen Schwarzer Pest und Gelbem Elend in Berlin erreicht mich gerade eine E-Mail meiner Freundin E. aus Wien, die ich Euch nicht vorenthalten möchte, :

Hallo Frank,
...
Wie geht es Dir? Ich habe heute bei der Sozialversicherung erfahren, dass ich die nötigen Versicherungszeiten erlangt habe, aber trotzdem noch nicht die Jahre habe für die Pension! Da ich mich in einer "Übergangsregelung" befinde! Laut Pensionsreform müssen nämlich Frauen, die ab 1.1.1957 geboren sind, bereits 60 Jahre arbeiten, ich daher bis 58. Ich werde das durchstehen!
Liebe Grüße
E.

Frage: Was haben wir eigentlich verbrochen, dass wir nicht in Österreich geboren sind ? Dazu fiel mir natürlich auch noch ein, dass wir jetzt in der sozialen Marktwirtschaft und in einem Rechtsstaat leben. Und dass in dem totalen Unrechtsstaat, aus dem wir vor nunmehr 19 Jahren in dieses wahrhaft-wirkliche und einzige Paradies aller Arbeitnehmer gekommen sind, Frauen nur bis 60 und Männer bis 65 Jahre arbeiten mussten..



Gefährliche Märchenerzähler

Da es angeblich keine "Wiederholungsgefahr" gebe, wies das Bayerische Verwaltungsgericht Regensburg in einer Verhandlung Ende September die Unterlassungsklage des Philosophen Michael Schmidt-Salomon gegen den Regensburger Bischof Müller ab, der ihn in einer Predigt diffamiert hatte.

Der Vorstandssprecher der Giordano Bruno Stiftung hatte den Bischof verklagt, da dieser im Mai des vergangenen Jahres die unwahre, diffamierende Tatsachenbehauptung aufgestellt hatte, der Philosoph würde in seinen Schriften Kindstötung legitimieren, da dies u.a. bei Berggorillas ein natürliches Verhalten sei.

Der Vergleichsvorschlag von Richter Dr. Pfister, dass der Beklagte Bischof Müller eine Erklärung vor Gericht abgeben solle, dass er diese Behauptung so nicht wiederholen werde, wurde von Müllers Rechtsanwalt Himmelsbach abgelehnt. Er meinte, dass ein Bischof in einer Predigt ein besonderes Recht der Meinungsfreiheit habe und dass ohnehin kein Zuhörer von einer Predigt erwarte, dass in ihr über Tatsachen gesprochen werde. Eine Bemerkung, die im vollbesetzten Gerichtssaal für allgemeine Erheiterung sorgte.

Schmidt-Salomon erklärte nach dem Urteilsspruch gegenüber den anwesenden Reportern, dass er selbstverständlich in Berufung gehen werde. Die Frage, ob ein Bischof tatsächlich ein besonderes Recht besitze, andere ungestraft zu diffamieren, müsse dringend juristisch geklärt werden. Hintergründe zum Verfahren (incl. Presseberichte):
http://www.schmidt-salomon.de/mss-mueller.htm

Hmh. Märchenerzähler stehen da also überall in diesem Land auf den Kanzeln. Wäre fast schön, so wie im alten Orient beim kleinen Muck oder bei Till Uhlenspiegel. Wenn die Kanzelterroristen und Volksverhetzer heute nicht meist so gemeingefährlich daher kämen...

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Das Vaterland

So wie das Einhorn vor den Geistern allen
Hervorsticht durch Empfindsamkeit und Wissen,
Wie der Demant vor minderen Kristallen,
Der Kaviar vor sonstigen Leckerbissen,
So wie der Panther vor den Waldnaturen
Und Greta Garbo vor den andern Huren,

So stach einmal mein liebes Vaterland
Unter den Reichen dieser Welt hervor.
Das Land, wo keiner darbte, keiner fror.
Das Land, wo jeder Dach und Arbeit fand.
Wie lob ich es? Wie enden, wie beginnen?
Ich sage, es war ganz und gar bei Sinnen.

Wer reifen wollte, war befugt zu hoffen.
Die Seelen nahmen Form an und die Leiber.
Dem Ärmsten stand die höchste Stelle offen.
Was Männer durften, durften auch die Weiber.
Und weder Aberglauben, weder Schulden
Fand sich sein stolzes Herz bereit zu dulden.

Und keine Krankheit, wenn sie heilbar war,
Blieb von der Kunst der Ärzte ungeheilt.
Und kein Verdruß, sofern er teilbar war,
Ward redlich nicht von Fürst und Volk geteilt.
Kein Eigentümer konnte uns befehlen,
Zu seinemVorteil selbst uns zu bestehlen.

Wie aufgeklärt hier alles. Wie durchheitert.
Wie voller Frische, voller Ahnungen.
Ins Morgen ward die Gegenwart erweitert
Des Vaterlands durch seine Planungen.
Es ist ein Hochgenuß, von ihm zu sprechen.
Es war ein Staat und scheute das Verbrechen.

Wer kann die Pyramiden überstrahlen?
Den Kreml, Sanssouci, Versailles, den Tower?
Von allen Schlössern, Burgen, Kathedralen
Der Erdenwunder schönstes war die Mauer.
Mit ihren schmucken Türmen, festen Toren.
Ich glaub, ich hab mein Herz an sie verloren.

Das war das Land, in dem ich nicht geboren,
Das Land, in dem ich nicht erzogen bin.
Das ich mir frei zum Vaterland erkoren,
Daß bis zum Grab ich atmete darin.
Das mit dem Grab hat sich nun auch zerschlagen.
Doch war das Glück mit meinen Mannestagen.

In dieser Hundewelt geht vieles ohne
Ideen, aber nichts ohne Spione.
Schuld, daß ich alles deutlich offenbare,
Schuld trug der KGB. Wohl zwanzig Jahre
Hat insgeheim mit Langley oder Harvard
Er über unsern Untergang palavert.

Die Sowjetmacht, sie schenkte uns das Leben.
Sie hat uns auch den Todesstoß gegeben.
Nur täuscht euch nicht. Rußland und wir, wir beiden,
Sind niemals, auch nicht durch Verrat, zu scheiden.
So viel für jetzt. So viel zum, künftig schwierigen
Verhältnis zwischen Preußen und Sibirien.

Fremd ist die Sonne, die mir heute leuchtet.
Und bloß im sich versenkenden Gemüte
Sah ich die Landschaft, die hier vormals blühte.
Nicht immer bleibt mein Auge unbefeuchtet.
Man weint um Hellas. Sonst geschieht es selten,
Daß einer Staatseinrichtung Tränen gelten.

Und derer laßt mich denken, die es schufen,
Das Vaterland, ihm Hirn und Willen liehen,
Es kräftigend zu menschlichstem Behufen.
Kaum einer ist mehr. Laßt mich nicht verziehen,
Als Greis dem Sterbenden mich mitzuteilen.
Für Alfred Neumann schrieb ich diese Zeilen.

Peter Hacks


Viel Wahres drin, zum Nachdenken und sicher Vieles zum Diskutieren - eben nicht so einfach wie der heute oft gehörte Satz: "Bei euch war doch alles Scheiße...!


Nachdruck/Vervielfältigung nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Rechteinhabers. © Eulenspiegel Verlag, Berlin 

Würdigung und Dank


"Das Leben ist kurz, aber die Stunde ist lang" meinte der alte Fontane, den man auch erst im reiferen Zustand besser versteht und lieben lernen kann.

Apropos "Leben" und "kurz": Dieses ist der 1000. Post hier im Blog. Dazu gibt es heute keine Statistik, keine Leserzahlen, keinen Dank an meinen Internet-Provider. Keine Würdigung, keine Selbstkritik, kein GarNichts. Nur ein Danke an alle Leser und vor allem an die Kommentatoren. Ihr gebt mir Kraft.

Ich rufe mir selbst ein fröhliches "Weiter so" zu und verbleibe mit freundlichen Grüßen und hoffentlich bis morgen

Euer Valli

Mittwoch, 7. Oktober 2009

60 Jahre DDR - eine sehr persönliche Aufarbeitung


„Mit Arbeitslosigkeit und Hartz IV macht Demokratie nicht soviel Spaß“ sagte der letzte Ministerpräsident der DDR, Lothar de Maizière in einem Interview mit der „Märkischen Oderzeitung“ zum heutigen 60. Jahrestag der DDR.


War da mal was ? Hat es da mal einen zweiten deutschen Staat gegeben, der angetreten war, eine Alternative zum westlichen Kapitalismus aufzubauen ? Ist dieser vergangene Staat es wert, dass man seiner gedenkt ? Egal, wie man diese Fragen beantwortet: Man begibt sich auf sehr glattes Eis und wird je nach Antwort von fast allen angefeindet.


Da sind auf der einen Seite die ewig Gestrigen, für die die DDR mit Walter Ulbricht an der Spitze niemals untergegangen wäre und alle Übel dieser vermeintlich sozialistischen Welt der DDR mit Honecker anfingen. Mit letzterem haben sie wahrscheinlich sogar Recht. Nur erschließt sich mir nicht, was am Alt-Stalinisten und ebenso realitätsfernen Ulbricht besser gewesen sein soll ? Die alten Genossen, darunter auch sehr verdiente Leute, fordern seit nunmehr zwanzig Jahren eine Aufarbeitung der Fehler, die beim Aufbau des Sozialismus in der Deutschen Demokratischen Republik gemacht worden sind. Wenn dann allerdings jemand Anstalten macht, wirklich mal ein paar gravierende Fehler der hauptamtlichen Sekretäre und ihrer willfährigen Blockflöten beim Namen zu nennen, ist er natürlich ein Revisionist, wird wütend in Grund und Boden diskutiert und hat absolut Unrecht. Insofern hat sich nichts geändert, nur dass kein Politbüro mehr die Richtung vorgibt.


Auf der anderen Seite sind die ewig Gestrigen genau der anderen Seite. Diejenigen, die tatsächlich meinen, sie haben den Kalten Krieg gewonnen. Für sie war die DDR von Anfang an eine Totgeburt , die nur die Aufgabe hatte, die eigene Bevölkerung zu unterdrücken und den sowjetischen Einfluss in Westeuropa zu stabilisieren. Die Geschichte der Ostzone besteht für diese Menschen nur aus dem 17. Juni, dem 13. August und dem 9.November. Dazwischen war nichts, was zu erwähnen wäre. Alles Böse war auf ostdeutscher Seite versammelt. Diese Geschichtsklitterer bestimmen zur Zeit die offizielle Geschichtsschreibung und vor allem die Medien und die elende Subkultur der DDR-Aufarbeitung. Machwerke wie „Die Frau vom Checkpoint Charly“ oder „Die Mauer“ , Pseudo- Dokumentationen über die Stasi, den Urlaub der DDR-Bürger oder sogar die Pornographie in der DDR sind Ausdruck für diese offensichtlich gesteuerte Kampagne und rufen bei mir ob ihrer offenkundigen Bestimmung nur noch ein müdes Gähnen hervor. Wenn man nicht ganz offen die Häme über die zurückgebliebenen DDR-Bürger ausschüttet, erschöpfen sich die Darlegungen in historischen Halbwahrheiten oder Deutungen aus heutiger Sicht. Oft lügt man auch gleich ganz und primitiv. Am schlimmsten auf dieser Seite sind dabei die Renegaten, die heute auf ihr Leben in der DDR als verlorene Zeit zurückblicken und sich als Widerstandskämpfer gerieren. Dabei haben sie während ihres Lebens in der DDR meistens nur ehrlicher und harter Arbeit widerstanden. Diese Leute und ihre Anstifter haben noch nicht gemerkt, dass sie nicht gewonnen haben – sie sind nur übrig geblieben.


Ich als halbwegs denkender Mensch stehe zwischen allen Fronten und muss mich in Diskussionen wechselseitig entweder als Neofaschist oder als linker Demagoge beschimpfen lassen. Das tut schon weh, vor allem, weil ich eigentlich nur versuche, ein wenig mein Gehirn anzustrengen.Gerade in den letzten 20 Jahren musste ich allerdings mühsam und unter Schmerzen erkennen, dass gerade dieses menschliche Organ in der Bundesrepublik Deutschland am wenigsten geschätzt wird.Auch die Erarbeitung eines eigenen Urteils tut offensichtlich vielen weh, da es mit Denken verbunden ist. Dabei ist gerade das Faktensammeln heute so einfach !


In diesem Blog habe ich schon des öfteren dargelegt, was ich von der offiziellen Geschichtsschreibung und -aufarbeitung in dieser Bundesrepublik halte. Die wirklich wichtigen Fragen werden ausgespart. So ist auch die von unwissenden oder böswilligen Menschen oft kolportierte Meinung, die DDR wäre 1989 kurz vor dem Staatsbankrott gewesen, in ihrer Einfachheit mit äußerster Vorsicht zu genießen. Bei einem Bruttoinlandsprodukt von 2492 Milliarden Euro im Jahre 2008 und einer Staatsverschuldung in Höhe von zur Zeit 1697 Milliarden Euro – das sind immerhin rund 68 Prozent des BIP - könnte man auch die BRD für bankrott halten. Immerhin steigt die Verschuldung der öffentlichen Haushalte, Gebietskörperschaften und des Bundes (so die offizielle Bezeichnung für diese Staatsverschuldung) gegenwärtig in jeder Sekunde um 4439 Euro. Die Frage sollte daher nicht lauten, ob die DDR bankrott war – sie war es jedenfalls nicht aufgrund ihrer Verschuldung – sondern wann die gegenwärtige Staatsverschuldung das BIP der Bundesrepublik eingeholt hat.


Auch die simple Unterteilung in lieben, geduldigen Westen und bösen Osten zieht nicht. Wir haben es anders erlebt. Selbst meine Eltern – wahrlich keine Kommunisten, mein Vater war hier geblieben, weil drüben im Westen die alten Nazis ganz schnell wieder das Sagen hatten – waren froh, als endlich die Mauer gebaut wurde, obwohl jetzt die wöchentlichen Besuche bei der Westberliner Tante und deren Finanzspritzen ausfielen.Endlich konnte man sich darauf verlassen, dass der Kinderarzt beim nächsten Besuch mit dem kranken Kind nicht im Westen war. Auch die bis dahin in den Westen verschobenen Lebensmittel gingen jetzt an die Bevölkerung.


Warum macht man sich die Mühe mit Dutzenden Filmen, die teilweise läppische Begebenheiten zu Taten des Widerstandes aufblasen sollen ? Warum Interviews mit abgehalfterten, desillusionierten Wende-Politikern, die uns unbeholfen erklären wollen, wie wir vor 20 Jahren gelebt haben ? Warum eine Riesen-Behörde mit einer unfähigen Leiterin, die uns immer wieder erzählt, wie schlimm das Ministerium für Staatssicherheit war ? Einen Beweis dafür, dass Verfassungsschutz und BND in Wirklichkeit so handeln, als ob sie dem Kinderschutzbund unterstehen, hat man uns allerdings noch nicht erbracht. Ist die DDR immer noch so gefährlich, weil dort erstmals in der deutschen Geschichte versucht worden war, ohne Börse, Krieg, Bankenkrisen, Prekariat, Sozialhilfeempfänger und überhaupt ohne Kapitalismus auszukommen ? Im „Streit um die DDR“ wird deutlich, dass es nicht um die „Aufbereitung“ historischer Fehler eines Gesellschaftssystems oder Staates geht, sondern um Revanche für das ‚Unrecht’, die Macht des Kapitals für einige Zeit beschränkt zu haben.


Es ist doch in Wirklichkeit nicht besser geworden in Deutschland, nur anders. Die wegen ihrer Gradlinigkeit geachtete Brandenburger Sozialministerin im ehemaligen Brandenburger Kabinett von Dr. Stolpe, Dr. Regine Hildebrandt (SPD), erklärte nach dem Anschluss der DDR an die BRD: „Jetzt, wo die Euphorie vorbei ist, überlegen viele ehemalige DDR-Bürger, wie es wirklich war. Und wie ist es jetzt?“ Und Kerstin Schenke aus Eisenach, Mutter dreier Kinder, machte zur gleichen Zeit mit folgendem Leserbrief ihrem Herzen Luft :“Nimmt man das für uns neue System der sogenannten freien Marktwirtschaft genauer unter die Lupe, dann zeigt sich: Es lebt nur von Bauernfängerei und Leutebeschiss – von Politik bis Wirtschaft, nur eben gut getarnt. Andere übers Ohr zu hauen und auszutricksen, wird zur Überlebensfrage und zahlt sich in bare Münze aus. Da die meisten Ex-DDR-Bürger diese (noch) nicht beherrschen, wird ihnen Trägheit und mangelnde Flexibilität vorgeworfen.“ Hat sich seit diesem Leserbrief etwas geändert?


Gelogen wird noch mehr als in der DDR. Perspektiven für die menschliche Gesellschaft im Allgemeinen und für den Einzelnen im Speziellen gibt es kaum. Man wird entweder Millionär oder landet in der Gosse. Für die paar Leute dazwischen, die noch Steuern zahlen können, gibt es keine Lobby. Genauso wenig wie für unseren Planeten, denn der Kapitalismus ist zu Wachstum, Profit und damit zur Ausbeutung der Ressourcen dieser Erde bis zu deren Untergang verdammt.


Was sollte überhaupt übrig bleiben von der DDR und der Erfahrung ihrer Bürger ? Zunächst einmal die Maxime, das man den Anfängen wehren muss - Leuten wie Schäuble und Zensursula gehört auf die Finger geklopft. Sicherheit als Selbstzweck gibt es nicht und man kann nicht ein ganzes Volk überwachen,. weil man ihm misstraut. Das Mielke-Wort vom Zweck, der alle Mittel heiligt, sollte spätestens nach Guantanamo aus dem menschlichen Sprachschatz verschwinden. Auch die Staatspolitik der DDR, dass von deutschem Boden nie wieder ein Krieg ausgehen soll, gehört erneut auf die Tagesordnung dieses Staates BRD, der zur Zeit rund 10.000 Soldaten in aller Welt eingesetzt hat - ob die Völker in den Einsatzländern (oder gar wir) es wollen oder nicht.


Aber es gibt noch interessantere Denkansätze: Peter Marcuse, der Sohn des Erfinders der Konvergenz-Theorie und US-Amerikaner ist nach der Wende viel durch die ehemalige DDR gereist. Er warf Fragen zur Geschichte auf, deren Beantwortung fern aller ideologischen Scheuklappen uns als Menschheit insgesamt weiter bringen würde. Unter anderem stellte er fest: "In der Geschichte der DDR gibt es viele Elemente, die uns bei der Behandlung solcher ( perspektivischer - der Autor) Problemkreise nützlich sein könnten. Selbst abseits der moralischen Frage - wofür sind Individuen in einer Gesellschaft verantwortlich, in der Ungerechtigkeit herrscht, eine unvernünftige Ungleichheit existiert und unmenschliche Politik betrieben wird..., kann viel von der DDR gelernt werden. Viele Menschen in der DDR hatten dieselben Ideale, die die Menschen im Westen haben, aber sie probierten andere Wege aus, sie umzusetzen - in manchen Fällen mit mehr Erfolg, in anderen mit weniger als im Westen. Wir können und wir müssen von ihren Erfahrungen lernen: Welche Maßnahmen zur Erreichung der Vollbeschäftigung erwogen werden können (und zu welchem Preis kann sie erreicht werden, wie wird dieser Preis gezahlt und wie kann er möglicherweise reduziert werden); was geplant werden kann, was besser geplant werden kann, was anders und wie; welche Rolle Privateigentum und privater Profit spielen muss, kann und sollte, wie weit Solidarität als Motivation reicht, wie sie angeregt werden kann, was ihre Grenzen und was ihre Gefahren sind; wie Städte ohne die Kommerzialisierung der Innenstädte (commercial downtowns) funktionieren und was das Fehlen eines Immobilienmarktes bewirkt und nicht bewirkt; wie Integration erreicht werden kann und zu welchen Kosten; was und mit welchen Grenzen mit staatlicher Politik für die Gleichberechtigung der Frau erreicht werden kann, und wie zweischneidig viele dieser Ansätze sein können; wie eine Gesellschaft mit einer Einkommensspanne (vom höchsten bis zum niedrigsten Einkommen) mit 7:1 aussieht (im Vergleich zu anderen, wo diese Spanne bei 16 :1 liegt) und so weiter."

Marcuse stellt zurecht fest, dass die Bilanz der DDR auf all diesen Gebieten gewiss nicht von großem Erfolg gekennzeichnet ist, "aber die Formulierung der Ziele war signifikant anders als die in der BRD und was zu ihrer Erreichung" getan wurde, ist es wert, untersucht zu werden`.. Und Marcuse sagt schließlich völlig zutreffend:"... es ist genau eine solche Untersuchung, ein sorgfältiger Blick auf die DDR-Vergangenheit, die positive wie auch die negative - wie das System genau funktionierte, und was seine spezifischen Ergebnisse waren - die durch ausschließliche Konzentration auf die Stasi und die Frage der Moral der Individuen verhindert werden.
" Und das ist in der Tat kein Zufall. "Weil eine solche Untersuchung nämlich möglicherweise zu radikalen oder sogar subversiven Schlüssen führen könnte..."


Was bleibt von diesem Staat, der mein Vaterland war und es wahrscheinlich auch bleiben wird, trotz aller seiner Fehler ? Die Sehnsucht nach einer menschlicheren und freien Gesellschaft, einer Gesellschaft, die mal kurz aufschien zwischen dem Dezember 1989 und dem März 1990 und die mit etwas Mühe vielleicht möglich gewesen wäre. An der aber natürlich kein Interesse bestand. Die einen wollten verdienen und ihr Eigentum zurück, die anderen wollten buntes Blech. Wir sind ein Volk ! So wuchs kurzzeitig zusammen, was zusammen zu gehören schien. Als dann die Begrüßungsgelder, Abfindungen und Sozialpläne verbraucht waren, winkte Hartz IV. Das Kapital aber zog noch weiter nach Osten und ließ das einige Volk zurück...


Montag, 5. Oktober 2009

Wetterprognose

Wenn die Bucheckern geraten wohl,
Nuss-und Eichbaum hängen voll,

meist folgt ein harter Winter darauf,
und es fällt der Schnee zuhauf.


An diesen Spruch aus dem Sagen- und Schatzkästchen des deutschen Volksmundes fühlte ich mich am Wochenende erinnert. Wir hatten Wind mit Stärke 4, in Böen war er wesentlich stärker. Und unsere beiden Walnussbäume warfen ihre Pracht ab, dass es nur so krachte. Man konnte nicht mehr laufen, ohne auf eine wunderschöne Walnuss zu treten. Inzwischen haben wir die ganze Ernte aufgehoben, die Nüsse trocknen auf dem Dachboden. Mal sehen, was es mit dem Wahrheitsgehalt der obigen Bauernregel auf sich hat...



Wo Nüsse sind, sind auch Erntehelfer - bei uns sind es drei.



Foto: Birgit Heim, www.pixelio.de





















Sonntag, 4. Oktober 2009

Die Feier ohne Grund


Am 3. Oktober 1990 wuchs endlich "zusammen, was zusammen gehört" - die Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten wurde offiziell besiegelt. Ein knappes Jahr zuvor, am 9. November 1989, war die Berliner Mauer gefallen. Im Zuge der Wiedervereinigung sollte es keinem ehemaligen DDR-Bürger schlechter gehen. Nun gut, jeder hat inzwischen sein buntes Blech und kann sich auch eine Westzeitung leisten. Dass Freiheit und Wohlbefinden aber doch etwas mehr sind, können vor allem unsere westlichen Landsleute überhaupt nicht verstehen. Zum Beispiel gehören auch Arbeit und das Gefühl des Gebrauchtwerdens dazu. Und mit der Arbeit und dem Gebrauchtwerden ist auch nach 20 Jahren vollmundiger Versprechen und Augenverkleisterei u.a. mit gefälschten Arbeitslosenstatistiken nicht so weit her.

Aber bald hat ja die Meckerei der Ossis, die sich mit dem einseitigen Anschluss der DDR immer noch über denn Tisch gezogen fühlen, endlich ein demographisches Ende: Jeden Tag zieht es 140 Ostdeutsche in die alten Bundesländer. Allein Sachsen-Anhalt verliert auf diese Weise täglich 32 Bürger.Wenn die Abwanderung weitergeht, leben in Bayern bald mehr Menschen als in den fünf neuen Bundesländern zusammen. Seit der deutschen Einheit ist die Wohnbevölkerung in den neuen Bundesländern von 14,5 Millionen auf 13 Millionen im Jahr 2008 zurückgegangen.Der Aufholprozess der wirtschaftlichen Entwicklung Ostdeutschlands machte in den vergangenen Jahren nur langsame Fortschritte. Es sind besonders junge Menschen, die im Zuge ihrer Ausbildung oder nach deren Abschluss auf Arbeitssuche gen Westen wandern, da sie nur hier Zukunftsperspektiven haben. Und auch deshalb habe ich gestern nicht gefeiert, denn soll ich etwa darüber froh darüber sein, dass meine Kinder in Stuttgart oder sonstwo am Arsch der Welt leben und arbeiten müssen? Und meine Familie stellt dabei leider überhaupt keine Ausnahme dar...

Foto: Gedenktafel in Erlangen (Hartmut910, www.pixelio.de)

Samstag, 3. Oktober 2009

Gewöhnung

"Jeder Tag führt den Beweis, dass sich der Mensch NICHT an alles gewöhnt"

Auch von Theodor Fontane. Er hätte sagen sollen: "Jeder Tag in diesem Land..."

Deutsch-deutsches Gute-Nacht-Gedicht

Die Stasi ist gegangen,
Mercedes-Sternlein prangen
im Osten hell und klar.
Ein deutscher Denker schweiget
nicht einen Tag. Er zeiget
den Weg zum Wohlstand
wunderbar.

Seht Ihr den Denker stehen ?
Im Fernsehen oft zu sehen,
so groß und rund und schön.
Er macht so tolle Sachen,
worüber viele Leute lachen,
weil sie den tiefen Sinn nicht
sehen.

Die Sozialismus - Kinder
sind alles arme Sünder,
Sie wissen gar nicht viel
von Geld und Dividenden
und von Parteienspenden.
Monopoly heißt jetzt das Spiel.

So legt das Hirn , Ihr Brüder,
in D-Marks Namen nieder!
Macht davon keinen Gebrauch.
Der Kanzler wird's schon richten
und schöne Sprüche dichten!
Gelobt sei unser Wohlstandsbauch!

Gute Nacht!

Als "Beitrag zur Imagepflege des Kanzlers" stellte die ARD-Sendung "Monitor" am 24.4.1990 diese Zeilen von Rolf Bräuer vor. Kanzler sind austauschbar, meine Meinung zum heutigen "Feiertag" findet Ihr auf Twitter. Für einmal im Monat ordentlich shoppen bei ALDI reicht auch Hartz IV. Genau dafür haben wir ja 1989 demonstriert...

Freitag, 2. Oktober 2009

Nostalgie


Früher war alles besser. Oft behauptet, oft bewiesen, von den Jüngeren nie geglaubt. Noch ein Beispiel gefällig ? Gerade die vor kurzem erfolgte Abschaffung unseres Fernsehapparates gibt Gelegenheit zur Rückbesinnung:

Anfang der 60er Jahre des vorigen Jahrhunderts gab es noch nicht soviele Fernsehapparate. Die Dinger waren teuer. Außerdem wurde nicht rund um die Uhr gesendet. Zunächst gab es nur das Abendprogramm, später kamen Kinderprogramm am Nachmittag und noch später das Vormittagsprogramm für Schichtarbeiter dazu. Besonders beliebt bei uns Kindern waren damals die "Sendungen für Industrie und Handel." Um mal eine Abwechslung zum ewigen Testbild zu bieten, sendete der Deutsche Fernsehfunk am frühen Nachmittag gegen 13:30 Uhr einen Film. Potentielle Käufer eines Fernsehapparates konnten sich so besser von der Qualität des Apparates überzeugen und auch die Endmontage im Werk war wohl damit nicht mehr so langweilig. Für uns Gören fiel der Beginn des Films glücklicherweise meist mit dem Schulschluss zusammen. Natürlich mussten die Schularbeiten erst mal warten. Für die Abenteuer von "Kotschubej" während des Bürgerkrieges in der Sowjetunion, für "Fünf Patronenhülsen " oder "Alarm im Zirkus" ließ nicht nur ich die Mathe- und Deutschhefte ruhen. Fernsehereignisse, die es heute einfach nicht mehr gibt.

M. erzählt heute noch gern die Geschichte, mit welcher Hektik ihr Bruder und sie nach dem Fernsehfilm immer den Abwasch erledigt haben. Wenn der Film sehr lang war, konnte es eng werden. Denn der Abwasch sollte schon fertig sein, wenn Mutter kurz nach drei von der Arbeit nach Hause kam.

Außerdem war es besser, wenn die Erwachsenen nichts von unseren Fernsehfreuden mitbekamen. Denn auch damals waren die älteren Leute den neuen Medien gegenüber sehr kritisch eingestellt. Wenigstens d a s hat sich nicht verändert...

Bild: Testbild vom ersten Programm des DDR-Fernsehens

Donnerstag, 1. Oktober 2009

Chronische Verräter

Wer hat uns wieder verraten ?
Sozialdemokraten!

Einzig möglicher Kommentar zu SPD-Matschbirnes Liebesspiel mit der Schwarzen Pest in Thüringen. Danke, SPD ! Danke, Verräterpartei ! In spätestens 10 Jahren ist dieser Haufen mit seinen ständigen Taschenspielertricks hoffentlich ganz verschwunden. In Thüringen gegründet, in Thüringen bekam der endgültige Niedergang heute den entscheidenden Anstoß...

Altes und Neues


"Alles Alte, soweit es Anspruch darauf hat, sollen wir lieben, aber für das Neue sollen wir recht eigentlich leben." schrieb Theodor Fontane (* 30. Dezember 1819 in Neuruppin; † 20. September 1898 in Berlin). Er war ein deutscher Schriftsteller und approbierter Apotheker und gilt als bedeutendster deutscher Vertreter des poetischen Realismus.

Geburtstage machen mich immer sehr nachdenklich. Auch wenn ich die ab 40 gar nicht mehr feiern wollte, freue ich mich doch über alle Glückwünsche. So auch gestern abend. Da ich zur Zeit wieder viel zu tun habe - das Sommerloch ist wohl endlich vorbei - habe ich noch bis halb acht im Büro gewühlt. Ein alter Schulfreund rief an und konnte gar nicht nicht verstehen, warum ich nicht schon laut singend mit der Sektflasche in der Hand um die Häuser ziehen würde. Na ja, der Bursche versteht sich als Lebenskünstler - ich aber habe eine Hypothek. Es hat eben alles Vor- und Nachteile. Sekt haben wir gestern abend nicht getrunken, dafür aber eine sehr schöne Flasche Rotwein. Mein Dank für diesen edlen Tropfen geht an Elke und Harald, die sich daran erinnerten, dass uns die Erzeugnisse ihres Lieblingswinzers sehr zugesagt hatten.

Nachts um zwei wurde ich dann leider wach und konnte erst mal nicht wieder einschlafen. Mir gingen die vielen Menschen durch den Kopf, die mich im Leben schon begleitet haben. Einige Freunde sind leider schon tot, andere habe ich völlig aus den Augen verloren. Und ich dachte an die Schultern, auf denen ich hier in Schönow stehe. An meinen Urgroßvater, der als um 1880 aus dem Spreewald zugewanderter Berliner unser Anwesen hier am Rande der Hauptstadt im Jahre 1903 kaufte. An meinen Großvater und natürlich an meinen Vater, der immer da war, wenn man ihn brauchte und der uns in diesem Jahr verlassen musste. Es ist schon eine große Verantwortung, die da auf einem lastet, nicht nur die Hypothek. Aber wie oft sitzen wir in unserem recht ursprünglich gehaltenen Garten und sind uns darüber einig, dass wir trotz der meist lärmigen Nachbarn eigentlich in einem Paradies leben dürfen. Irgendwann bin ich bei diesen tröstlichen Gedanken wieder eingeschlafen.

Geburtstag gefeiert wird am Sonntag im Kreise der Familie. Und vorher treffen wir uns am Sonnabend noch mit vielen Freunden zu einer kleinen Wanderung. Denn für das Neue sollen wir recht eigentlich leben - meint nicht nur der olle Theodor...

Foto: Altes und Neues - Die 1900 gebaute CAROLA ( Fortuna, Rauna ...) vor einem Kreuzfahrer (sokaeiko, www.pixelio.de)

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Wir sind noch lange nicht am Ende, wir fangen ja gerade erst an...