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Sonntag, 31. August 2008
Pidgin for you and leider for me auch
Hier meine neueste Auswahl aktueller Begriffe aus dem Pidgin-English, der Sprache der von Kolonialjoch und Globalisierung gebeutelten,unterdrückten Deutschen:
- shared space: bedeutet wörtlich übersetzt "rasierter Weltraum". Entsteht, wenn die ISS mit Weltraum- bzw. vergleichbar mit Wortschrott zusammenstößt.
- Coffee to go: Ist ein Kaffee in einer undichten Kaffeemaschine.
- Tent station: völlig unerklärlich, wahrscheinlich ein Bahnhof für Wohnwagen auf Schienen.
- Flour Art Museum:Verschiedene Mehlarten werden in einem Museum ausgestellt.
- Back Shop: Ein Laden, den man nur rückwärts betreten darf oder aber ein Geschäft für den An- und Verkauf von Arschgesichtern.
- Traktor pulling: Kommt vom Wort "Pullern", also ein Traktor mit undichtem, ölendem Motorblock.
Mal sehen, ob ich bis morgen die "richtigen" Übersetzungen dieser ungemein wertvollen und wichtigen Begriffe aus der Pidgin-Sprache finde...
Foto: "Deutsches Wörterbuch" (Sandor Sumkuli, www.pixelio.de)
Samstag, 30. August 2008
Lügen, Bomben, Blut
"Alle Kriege beginnen mit Lügen. Aber auch über die Methoden der Kriegführung, über die Folgen, die Opfer, die Kosten werden die Völker aller Erfahrung nach systematisch getäuscht, vor allem von den Angreifern. Im Krieg gegen den Irak erprobten die USA als neue Methode zur Irreführung der Öffentlichkeit erfolgreich den „embedded journalism“. Das Widerwärtigste daran ist nicht der Versuch einer kriegführenden Regierung, die Journalisten und den ganzen Journalismus „einzubetten“, sondern die fast durchgehende Bereitschaft auch deutscher Medien, sich vom Militär zu Bett bringen zu lassen." (Eckart Spoo in seinem Beitrag "Die Medien demokratisieren!" - Tabus der deutschen Geschichte)
Zehn Konzerne haben heute in ganz Deutschland den weit überwiegenden Teil der Zeitungen und Zeitschriften in der Hand. Da braucht man natürlich kein Ministerium für Volksaufklärung und Propaganda und keinen Goebbbels mehr.Die Gleichschaltung funktioniert, wie man gerade wieder am Beispiel der Kaukasusberichte wunderbar sehen kann. Und die Kriegsberichte fließen wie von selbst aus der Feder...
Foto: Bedrohter Frieden (Marco Vollmann, www.pixelio.de)
Freitag, 29. August 2008
Aufschwung, Teil 08/2008
Und wie immer mit schöner Regelmäßigkeit und passend zu den Heilsbotschaften der Bundesanstalt für Arbeit eine kleine Liste mit den Unternehmen, die für die nächste Zeit einen drastischen Stellenabbau angekündigt haben:
- Airbus Industries 3500 (nur in D)
- Sinn Leffers 1200
- Deutsche Telekom 859 (in Berlin)
und 127 (in Potsdam)
- E.ON 1800 (über 4 Jahre verteilt)
Tja, liebe Jugendfreundin* Merkel,an Deiner Innenpolitik soll man Dich messen...
Grafik: Gerd Altmann, www.pixelio.de
* Jugendfreundin/Jugendfreund war die offizielle Anrede eines FDJ-Mitgliedes. Als Sekretärin für Agitation und Propaganda der FDJ-Kreisleitung der Akademie der Wissenschaften der DDR war Frau Merkel sicher eine Speerspitze des Widerstandes gegen die SED.
Donnerstag, 28. August 2008
Russlandfeldzug
Auch langsam die Nase voll von der einseitigen Berichterstattung zum Kaukasuskonflikt zwischen Abchasien, Südossetien, Russland und dem Aggressor Georgien ? Sind Sie auch der Ansicht, unsere Bundeskanzlerin sollte sich um deutsche und europäische Belange kümmern - und die sind nun mal andere als die von Bush und Co.? Möchten Sie auch im Winter nicht frieren, weil die EU gerade "Sanktionen" gegen Russland verhängen will (wie sollen die wohl aussehen, wollen wir denen kein Gas mehr liefern ?) Stefan wollte sich die Kriegspropaganda gegen Russland wenigstens von einem Käseblatt mit hohem Anspruch an sich selbst, nämlich der "Zeit", nicht mehr gefallen lassen und nahm in einem Leserbrief Bezug auf deren unter dem Titelthema "Die Russische Gefahr" in Nr.34, S.1-4 veröffentlichte Artikel einiger Kriegsberichterstatter von Goebbels' Gnaden. (Allein die Überschrift lässt mich meinen Mageninhalt entleeren, das ist finsterste und einseitigste Hetze.) Hier ist sein Leserbrief, der in der heutigen "Zeit" Nr. 36 abgedruckt wurde:
"Ihre plumpe Provokation unterfordert mich als Leser der "Zeit" und ist auf dem Boulevard preiswerter zu haben. Statt einseitiger, emotionaler Berichterstattung aus georgischer und amerikanischer Sicht ist eine Beleuchtung der geostrategischen Interessen Amerikas, Russlands und der inneren Lage ihres georgischen "Spielballs" erforderlich. Warum dieser hasardöse Angriff der Georgier auf ihre teilautonome Region, welche so offensichtlich von der Militärmacht Russland geschützt wird? Wie demokratisch ist die georgische Regierung wirklich und warum versucht sie innere Konflikte mit Militärgewalt zu lösen? Welche strategischen Interessen stecken hinter der sogenannten Freundschaft der USA mit Georgien? Welche Gefahr stellt die derzeitige US-Militärstrategie (Stützpunkt in Georgien an Russlands Südgrenze und Raketenabwehrschirm an seiner Westgrenze) für die weltweite Sicherheit dar?
Auf diese Fragen verspreche ich mir von der "Zeit" aktuelle Antworten. Auf Ihr emotionales Wiederbeschwören des Kalten Krieges kann ich verzichten."
Und zu einer derartigen ausgewogenen und erhellenden Berichterstattung, die nicht zuletzt im deutschen Sinne wäre, sollten wir die gleichgeschaltete,dumme Journalistenbande langsam zwingen, nicht nur bei der "Zeit"...
Danke, Stefan.
Das Foto zeigt eine irakische Dinar- und eine Dollarnote und läßt erahnen, worum es in Kriegen immer geht - um Profit. (Autor: Drops, www.pixelio.de)
Karrieren und Shakespeare
"Im dritten Jahr in Folge hat das US-Magazin "Forbes" Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zur mächtigsten Frau der Welt gekürt."So teilt uns der "Tagesspiegel" heute mit. "Die Kanzlerin führt die Liste der hundert einflussreichsten Frauen der Welt vor der wenig bekannten Chefin des staatlichen Einlagenfonds der US-Banken (FDIC), Sheila Bair, an, wie das Magazin am Mittwoch bekanntgab."
Was bietet Politik - selbst die eher einfluss- und einfallslose,USA-abhängige, deutsche Politik - auch heute noch für wahrhaft shakespearesche Stoffe! Von der FDJ-Sekretärin zur einflussreichsten Frau der Welt. Vom Taxifahrer, Brandflaschen -und Steinewerfer über den Außenminister zum USA-Dozenten. Vom Meineidigen zum Mielke 2.0. Vom dicksten Bundeskanzler aller Zeiten zum Eidbrecher und zig-fachen "Ehren"doktor. Vom Super-Minister zum Super-Arbeiter-und Parteienverräter. Vom SPD-Bundeskanzler zum Berater eines Schweizer Revolverblattes. Nur wird die Theaterstücke aus Gründen der political correctness wohl nie jemand schreiben.Und das ist auch gut so, denn eigentlich taugen die handelnden Personen sowieso nur für's Kasperletheater...
Foto: Kasper (Tina, www.pixelio.de)
Mittwoch, 27. August 2008
Gurkentruppe
Nichts gegen Gurken. Ich mag Sie als Salat,geschmort oder gefüllt. Aber eine ganze Truppe Gurken in der Landesregierung ? Danke für Backobst würde da der Berliner sagen. Warum (mal wieder) diese rhetorischen Ausfälle ? Beim "Bildungsmonitor 2008" ist Brandenburg im Bundesvergleich auf einem der hinteren Plätze gelandet. Ein schlechteres Zeugnis für ihr Bildungssystem erhielten lediglich der "geniale" Brandenburger Lehrmeister Nordrhein-Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern, wie die arbeitgebernahe Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) am Dienstag in Köln mitteilte.Brandenburg belegt mit 57,8 Punkten Platz 14, im Vorjahr hatte es noch für den 12. Rang gereicht. Eigentlich kein Wunder, dass mir die Schuhe aufgehen. Sogar unserer staatstreuen Presse reicht es langsam:"Jahrelang wurde an den Schulformen herumgedoktert. Seit der Einführung der Oberschule vor drei Jahren ist diese Frage zwar geklärt, die Unruhe ist jedoch geblieben" schreibt die "Märkische Oderzeitung".Hilft eigentlich nur noch eine einzige Maßnahme: Da unser genauso famoser wie unfähiger Ministerpräsident Platzeck eigentlich immer nur dadurch auffällt, dass er in jede verfügbare Kamera grinst, würde ich einfach an allen Brandenburger Schulen Überwachungskameras anbringen.Vielleicht kann man ihn dadurch mal für das Bildungswesen und damit quasi für seine Arbeit in diesem Land interessieren ?
Foto: "Schule" (knipseline, www.pixelio.de)
Dienstag, 26. August 2008
Nazismus und Sprache 2008
"...Sprache dichtet und denkt nicht nur für mich, sie lenkt auch mein Gefühl, sie steuert mein ganzes seelisches Wesen, je selbstverständlicher, je unbewusster ich mich ihr überlasse. Und wenn nun die gebildete Sprache aus giftigen Elementen gebildet oder zur Trägerin von Giftstoffen gemacht worden ist? Worte können sein wie winzige Arsendosen: Sie werden unbemerkt verschluckt, sie scheinen keine Wirkung zu tun, und nach einiger Zeit ist die Giftwirkung doch da." (zitiert nach Victor Klemperer: " LTI - Notizbuch eines Philologen", Reclam Taschenbuch Nr. 20149)
Manch einer mag fragen: Was geht uns heute noch die Sprache des dritten Reiches an, die Sprache der Nazis, mit der sie ein ganzes Volk vergiftet haben? Nun, dass dieses Gift noch 53 Jahre später wirkt, zeigt die Hitliste für den " 19. Preis der beleidigten Zuschauer": Von 12 Vorschlägen auf dem Wahlschein,lassen allein 6 auf tief verinnerlichtes Nazi-Gedankengut bei den Urhebern schließen. Da verbreitet Günter Netzer nicht allein mit seiner Stahlhelm-Frisur, sondern auch mit seinen militaristisch-dumpfen Sprüchen "Angst und Schrecken"; meint man nach wie vor, dass "Arbeit frei macht" wie im KZ Buchenwald; bedauert, dass die Nürnberger Rassengesetze nicht mehr gelten; vergleicht Niederländer mit Hitler oder macht sich als deutscher, aufrecht gehender Herrenmensch über die "niederrassigen" Spanier und deren vermeintlichen Gang lustig. Und GEZ-Gebührenschmarotzer Pilawa meint, andere Leute als "Sozialschmarotzer" brandmarken zu müssen, nur weil sie nicht auch noch an seinen, durch uns zwangsweise wohlgefüllten Fleischtöpfen sitzen dürfen. Schade eigentlich, dass ihm das Wort "Untermenschen" nicht einfiel, das hat er wohl nur gedacht? Das alles leider nicht etwa auf der Nipkow-Scheibe im Jahre 1936, sondern ganz offiziell 2008 im deutschen Fernsehen- life, laut und in greller Farbe. Noch Fragen ?
Foto:Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin (Martina Marken, www.pixelio.de)
Montag, 25. August 2008
Berlin und (fast) eine Sommernacht
Als wir 1994 zum ersten Mal vom "Hexenkessel Hoftheater" hörten und die Vorstellung besuchten, spielte die Truppe noch in einem besetzten Abrisshaus in der Schönhauser Allee. Die Aufführung war genial. So genial, dass wir seit jenem Jahr keine der Inszenierungen versäumt haben. Ob das Goldonis "Diener zweier Herren" oder "Der Widerspenstigen Zähmung" war - immer amüsierten wir uns köstlich. Und die Spiellust der Komödianten ist unvergleichlich. In diesem Jahr spielt man im neuen Amphitheater im Monbijoupark gegenüber vom Bodemuseum den "Sommernachtstraum" von William Shakespeare. Wie immer ein Genuss, in jedem Jahr denkt man, dass die Mädchen und Jungs der Komödiantentruppe nicht mehr besser werden können. Aber im nächsten Jahr sind sie dann noch besser.Und wegen Carsta Zimmermanns Darstellung des Puck in der saukalten Herbstnacht am vergangenen Sonnabend tut mir heute noch das Zwerchfell weh - vom Lachen. Also: Die Leute spielen noch bis 6. September, Karten 16,-€ bzw. ermäßigt 12,-€. Auch das Theaterschiff fast direkt an der Museumsinsel, auf dem von einem anderen Teil der Truppe "Der Geizige" von Moliere gespielt wird, ist einen Besuch wert.Tipp von mir: Immer Decken,Regenjacken und Arschkissen mitnehmen, denn in Berlin gibt es leider meistens nur fast eine Sommernacht...
Bild: "Vorhang auf" ( Stephanie Hofschlaeger, http://www.pixelio.de)
Neues aus der Mittelstraße
Als die Bauarbeiter vor einigen Wochen mit dem Straßenbau in der Mittelstraße, in der Kleinen Straße und in der Schillerstraße hier in Schönow anfingen, hatte ich gewettet, dass die ganze Aktion wenigstens 3 Jahre dauert. Mein Kumpel D. - Beamter und deshalb von Amts wegen immer etwas obrigkeitsgläubiger als ich - hatte mir natürlich pflichtbewußt widersprochen. Und zwischendurch sah es auch so aus,als ob ich meine Wette verlieren würde. Die Jungs klotzten wirklich ran, die Straße wurde ausgebaggert, riesige Sandberge aufgeschüttet, Leitungen wurden verlegt, eine Straßenentwässerung eingegraben und man begann schon mit der Pflasterung der Gehwege. Anfang August hatte ich dann gegenüber der Lokalzeitung bemängelt, dass die Telekom-Kabel immer noch nicht in der Erde wären. Seitdem ruht still der See. Ab und zu sieht man noch drei bis vier Bauarbeiter an irgendeiner Straßenecke herum bauen oder die Bordsteine an den Straßenkreuzungen verlegen. Das ist alles. Selbst in der Kleinen Straße, in der es keine Telekom-Kabel gibt, wurde schon lange kein Bauarbeiter mehr gesehen. Es kann also nicht allein an meiner Anfrage liegen, was mich etwas beruhigt. Ruhig bin ich auch, was den Ausgang meiner Wette betrifft. Da ich in puncto Beamten und Verwaltung immer von der maximalen Unfähigkeit und allen möglichen Fehlplanungen und Baupannen ausgehe, hatte ich nämlich gesagt,dass der Straßenbau wenigstens drei Jahre dauert. Damit liege ich bei meiner Wette offenbar auf der total sicheren Seite...
Bild: "Umleitung" (Gerd Altmann, www.pixelio.de)
Freitag, 22. August 2008
Sprache und Gedanken
"Man zitiert immer wieder Talleyrands Satz, die Sprache sei dazu da, die Gedanken des Diplomaten (oder eines schlauen und fragwürdigen Menschen überhaupt) zu verbergen. Aber genau das Gegenteil hiervon ist richtig. Was jemand willentlich verbergen will, sei es nur vor anderen, sei es vor sich selber, auch was er unbewußt in sich trägt: die Sprache bringt es an den Tag. Das ist wohl auch der Sinn der Sentenz: Le style c'est l'homme, die Aussagen eines Menschen mögen verlogen sein - im Stil seiner Sprache liegt sein Wesen hüllenlos offen." schrieb Victor Klemperer in seinem Werk "LTI - Notizbuch eines Philologen".
Tut mir Leid, Leute: Ich höre mir die Kommentare über die Olympischen Spiele in Peking an, ich sehe die Berichte über den Konflikt im Kaukasus.Beides ist stillos und beides ist verlogen.Wir sind immer noch oder schon wieder im Kalten Krieg. Und ich sehe Pippin den Kurzen alias Sarkozy bei seiner heuchlerischen Rede vor den Särgen der französischen Soldaten in Afghanistan, sehe ihn beten und sehe ihn an den Gräbern heucheln - und stelle mal wieder fest: die Menschheit in Gestalt unserer Herrscher lernt nie dazu und ändert sich nie...
Foto: "Trauer" (Verdun) von Peter B. Weber (www.pixelio.de)
Donnerstag, 21. August 2008
Größenwahn und verplanschte Gelder
Der „Stern“ berichtet in seiner Ausgabe 27/2008 über eine Tauchfahrt mit U-33, einem neuartigen U-Boot der Bundesmarine: „Für globale Missionen im 21. Jahrhundert hat die deutsche Marine jetzt eine neue Klasse von Schiffen in Dienst gestellt, die in Kiel und Emden gebaut wurden und einen revolutionären Antrieb haben: eine Brennstoffzelle, mit der sie wochenlang ohne Außenluft unter Wasser operieren können. Mit 20 Knoten Höchstgeschwindigkeit sind sie langsamer als amerikanische und russische Atom-U-Boote, aber viel leiser und wendiger.'Im Moment sicher das modernste Material, die besten nichtnuklearen U-Boote weltweit', sagt U-33-Kommandant Kai Brand stolz.“
An dem Artikel sind mehrere Dinge interessant:
• Da ist einmal der Anspruch an die Bundesmarine, globale Missionen durchzuführen, für die bei es einer vernünftigen vertraglichen Gestaltung der Weltwirtschaft und des Verhältnisses der Staaten untereinander keinerlei Rechtfertigung, ja zurzeit noch nicht mal offizielle Denkspiele gibt. Trotzdem schwelgt Fregattenkapitän Andreas Verheyen, Kommandeur des U-Boot-Geschwaders in Zukunftsvisionen. „.. wenn wir in derselben Liga wie andere Nationen mitspielen wollen, wir unsere Seewege und die Transporte von Rohstoffen sichern wollen, müssen wir langfristig planen. Wir wissen nicht, welche geopolitische Lage in zehn Jahren auf uns zukommt. Diese Boote werden 30 Jahre und länger in Dienst sein." Und der Kapitän von U-33, offensichtlich ein sehr nüchterner Mensch, berechnet kühl im Stile von Kaleu Prien und anderer skrupelloser deutscher U-Bootkommandanten des II. Weltkrieges die Menge an Seeleuten, die sein Boot zu den Fischen schicken könnte: „Wir müssen uns das nicht schönreden, diese Dinger sind konzipiert für den klassischen Seekrieg, also in erster Linie für U-Boot-Jagd und den Kampf gegen Überwasserziele. Wir haben zwölf Schwergewichte an Bord, die wir über Dutzende von Kilometern bis unter feindliche Schiffe leiten. Die werden bei der Detonation durch eine Gasblase in die Höhe gehoben und brechen in der Mitte durch. Das ist schon 'ne echte Hausnummer, eine gigantische Kampfkraft. Damit können Sie das gesamte Skagerrak abriegeln, bevor man Sie überhaupt bemerkt." Der Herr Kaleu plaudert aus dem Nähkästchen, denn plötzlich geht es nicht etwa um Piraten oder Terroristen, wie Verheyen dem "Stern" weis machen wollte. Welche Schiffe meint der Käpitän da wohl? Russische, chinesische, al-Kaida-Wüstenschiffe ? Was wird hier geplant? Und- schon einmal hatte Deutschland die besten U-Boote der Welt. Das führte u.a. zu einer Verlustquote bei den eigenen U-Bootfahrern von rund 66 Prozent.
• Eines dieser U-Boote – vier sind schon in Dienst gestellt, weitere vier sollen noch folgen- kostet (ausgeschrieben) 460.000.000 Euro in der Anschaffung (das sind kurz gefasst 460 Millionen). Insgesamt blättert unsere famose Regierung für diese gigantischen Badeentchen einiger Globalstrategen also rund 3,7 Milliarden (genau sind es 3.680.000.000 Euro) hin. Folgerichtig stellt ein Leser dem „Stern“ die nahe liegende Frage: „Wie viel Sinnvolles könnte man für diese unvorstellbare Summe wohl machen?“ (Rubrik "Leserbriefe" in Heft 29/2008) Und dabei hat noch gar keiner über die Betriebskosten dieser Mordmaschinen gesprochen!
Oppositionspolitiker von FDP und LINKEN werden gern ob ihrer Forderungen an die Koalitionsregierung, endlich Steuersenkungen durchzuführen, ein besseres Steuerrecht einzuführen oder Hartz IV wieder abzuschaffen, als Populisten gegeißelt. Die stets kolportierte Lieblingsfrage heißt dann sofort: „Ja, aber Westerwelle/Lafontaine usw. sagen ja nicht, wie das gegenfinanziert werden kann, woher das Geld dafür kommen soll?“ Diese Behauptung, dass nämlich kein Geld da ist, wird so oft wiederholt, bis sie auch der kleine, indoktinierte Mann auf der Straße glaubt. Aber nur sehr törichte oder auf einem ganz bestimmten Auge blinde Menschen sowie krankhafte Söldner können oder wollen immer noch nicht 1 und 1 zusammen zählen. Nur die bisherigen Kosten für den Afghanistaneinsatz der Bundeswehr und die Kosten für die neuen U-Boote belaufen sich zusammen auf 6,3 Milliarden Euro (oder genau 6.280.000.000 €). Und mit dieser Summe, eingesetzt z.B. für Beschäftigungsprogramme, Ausbildung, Umweltschutz ,neue Energien, eine vernünftige Infrastruktur und für eine gezielte Entwicklungshilfe wäre ein Populist plötzlich nicht mehr populistisch…
Bild: "Portokasse" (P. Kirchhoff, www.pixelio.de)
Mittwoch, 20. August 2008
Und wieder mal kein Auskommen mit dem Einkommen
"Beim Einkommen ist Brandenburg Schlusslicht" titelte die "Märkische Oderzeitung" gestern. Nach dem Leitartikel der "MOZ" lagen die Bruttoeinkommen der Arbeitnehmer in Brandenburg im vergangenen Jahr um rund 10 000 Euro und damit 25 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt. Das hat unser Amt für Statistik Berlin-Brandenburg in Potsdam auch schon gemerkt.Witzig ist, dass im Gegensatz dazu der Bruttoverdienst der Berliner im Vorjahr leicht über dem Bundesdurchschnitt lag, kein Wunder, rechnet man doch höchstwahrscheinlich die hochbezahlten Bundesbeamten in diese Statisktik mit ein. Vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmer verdienten 2007 in der Hauptstadt inklusive Sonderzahlungen durchschnittlich 40 888 Euro. Die Wirklichkeit abseits der immer ausgleichenden Statistik ist allerdings etwas anders: Der öffentliche Dienst der Hauptstadt hat bei steigenden Leistungen und immer weniger Personal seit Jahren keine Gehaltserhöhung mehr bekommen.Dafür erntet er aber seit Jahren saudumme Sprüche vom Finanzsenator Sarrazin. Weiter: Einer Renteninformation der BfA musste ich unlängst entnehmen, dass sich die Entgeldpunkte Ost und West auch 19 Jahre nach der Wende noch gravierend unterscheiden. In Zahlen ausgedrückt würde ich als ehemaliger DDR-Bürger etwa 1000 € weniger Rente im Jahr bekommen als ein vergleichbarer Bürger der westlichen Bundesländer. Menschen aus den neuen Bundesländern werden also auch bei ihren Renten gegenüber Leuten aus dem Westen noch immer benachteiligt. Dasselbe trifft übrigens auch auf die Arbeitszeiten zu. Selbst in der aktuellen Mindestlohn-Debatte wird immer noch zwischen Ost und West unterschieden. Daran hat auch nichts geändert, dass die Bundeskanzlerin aus den neuen Bundesländern kommt. Ich finde , dass dies fast 18 Jahre nach der staatlichen Einheit ein himmelschreiendes Unding ist. Aber es kommt noch schlimmer: Ein 17-jähriger, der heute in Frankfurt/Oder eine Arbeitsstelle findet, wird noch in 50 Jahren an seiner Rente merken, dass er ein "Ossi" war. Denn er wird selbst dann noch weniger bekommen , als ein heute 17-jähriger aus Frankfurt am Main. Die LINKE hat als einzige Partei diese Sauerei schon lange erkannt und im Bundestag thematisiert - bisher allerdings vergeblich.Interessant ist, dass es bei Bundestagsabgeordneten, Bundeskanzlern und Bundesministern kein Ost-West-geteiltes Diäten-und Rentenrecht gibt.
Wenden wir uns doch daher über www.abgeordnetenwatch.de an die Bundestagsabgeordneten unser Wahlkreise aus der CDU, CSU, SPD, FDP und der Grünen.Oder suchen wir das persönliche Gespräch mit diesen Herrschaften. Auch wenn sie unsere Anfragen ignorieren sollten, dürfen wir nicht locker lassen. Sie müssen authentisch erfahren, dass wir auch diese Ost-West-Ungerechtigkeiten nicht länger schweigend hinnehmen werden. Anderenfalls fühlen sich diese Parteien womöglich auch noch bestätigt...
Grafik: Gerd Altmann (pixelio.de)
Dienstag, 19. August 2008
Et voilá la merde
Märchen und Sagen aller Völker haben meist einen realen Bezug in der oral überlieferten Geschichte oder sollen eine Moral im Sinne einer Lehre vermitteln. So auch folgende kleine Geschichte:
Ein kleiner Hase sitzt am Waldesrand und spielt Balalaika. Das Spiel ist nicht besonders schön, aber es scheint niemanden zu stören. Bis der Wolf vorbeikommt.Der verbietet dem Hasen kategorisch das Balalaikaspiel und droht ihm harte Konsequenzen an, sollte er das Verbot missachten. Kaum ist der Wolf weg, spielt Häschen weiter. Der Wolf hört das erneute greuliche Geklimper, kommt zurück und fängt an, den Hasen grässlich an den Ohren zu zausen.Plötzlich kommt der Bär aus dem Wald, packt den Wolf und vertrimmt ihm dermaßen das Fell, dass der nur noch heulend davon hinken kann.Als der Wolf sich verdrückt hat, brüllt der Bär über die Waldlichtung: "Und, hat noch jemand etwas dagegen, dass hier Balalaika gespielt wird?"
Moral von der Geschichte: Willst Du im Kosovo,in Südossetien oder Abchasien,im Baskenland oder im Gebiet der türkischen Kurden unbedingt Deine eigene Musik machen, suche Dir einen Bären als Freund. Es muss nicht immer die NATO sein, es geht auch ein echter russischer Bär. Und um wieder Ernst zu werden und den Bezug auf die Überschrift herzustellen: Jetzt hat Herr Saakaschwili die Sch... bzw. den Salat. Und damit hätte er wohl lieber den Hasen füttern - sprich: mit den Südosseten und Abchasen verhandeln- sollen...
Foto von Peashooter (www.pixelio.de)
Montag, 18. August 2008
Außendienst und Streuselschnecken - Liebstöckel empfiehlt
Am 1. September vor nunmehr 18 Jahren habe ich mit dem Außendienst angefangen. Das war 1990. Viel hat sich seit damals verändert - zum Positiven, aber auch zum Negativen. Bei einem Grundproblem aller Außendienstler, nämlich der Frage,wie man sich während der langen Touren einigermaßen vernünftig und ohne langen Zeitverlust ernährt, ist kaum eine Verbesserung eingetreten.Während man noch viele Jahre nach der Wende an fettigen Wurstbuden auf Autobahnparkplätzen halb verbrannte Bratwürste in sich hineinschlang - der dröhnende Generator, der die Bude mit Strom versorgte, machte jeden Aufenthalt dort zur Folter - hat man heute die Wahl zwischen McDoofnalds und Würgerking.Beides ist teuer und nicht wirklich gesund oder gar befriedigend. Nur der reine Hunger wird gestillt.Die wenigen noch verbleibenden Autobahnraststätten sind keine Alternative, wer will schon für ein Wiener Würstchen 3 Euro bezahlen? Ist man in der Stadt unterwegs, ist die Auswahl nicht besser. Innenstadtrestaurants bieten zwar verbilligte Mittagsmenüs,aber ein Restaurantbesuch
bedeutet Zeitverlust und der Parkplatz ist dann noch meist teurer als das Essen. Doch wieder Würstchenbude oder Bäcker.Bei einem Bäcker in Lankwitz habe ich mir mal Salmonellen geholt.Also keine Kuchenstücke mit Pudding, Sahne oder Krem.Eine Zeitlang wollte ich dann einen Streuselschneckenratgeber für Deutschland schreiben, d.h. einen Atlas herausgeben, auf dem die besten Streuselschneckenbäcker Deutschlands eingezeichnet waren. Aber auch bei Streuselschnecken wurde die Qualität immer schlechter, so dass ich den Plan bald aufgab.Das Bäckersterben tat ein Übriges. (Mit Trauer denke ich immer an den Bäcker an der Autobahnabfahrt Prenzlau zurück, der seinen Sauerteig noch selber machte.Immer wenn ich da vorbei kam, deckte ich mich mit Broten ein. Bis auch er eines Tages geschlossen war.) Überhaupt die Streuselschnecke: Ein einfaches Feingebäck, mit Hefe gelockert.Der Tütenbäcker (Tüte mit Fertigmehl auf und ausschütten, Wasser dazu, umrühren, backen) ertränkt sie nach dem Backen noch in etwa einem Liter Zuckerguss, so dass auch gar nicht vom Geschmack der Streusel und des Hefeteigs übrigbleibt. Eine Zeit lang waren die Schnecken unseres Klosterfelder Bäckerwagens ganz gut. Für den Preis von 65 ct - über den Preis darf man wirklich nicht nachdenken- gab es einigermaßen anständige Qualität. Vor einigen Wochen hat er den Preis auf 70 ct erhöht und die Schnecken kleiner gemacht. Ich weiss, dass der Mann sich nicht bereichern will und genau wie alle anderen einfachen Menschen in diesem Land am "Aufschwung" zu knabbern hat.Trotzdem hege ich finstere Gedanken ihm gegenüber und hoffe, dass ihn mein Boykott hart trifft! Also, selber backen, Hunger verkneifen und wenn es geht, zu Hause essen:
Streuselschnecken
500 g Mehl, 75 g Zucker, 1 Päckchen Vanillin-Zucker und eien Prise Salz mischen, 75 g Butter in Flöckchen zufügen. 1/4 Liter Milch handwarm erwärmen und 1 Tütchen Trockenhefe darin verrühren, dann unter die Mehlmischung kneten, einen feuchten Teig herstellen und diesen ca. 30 Minuten im max. auf 40 ° C erwärmten Ofen gehen lassen.
Dann den Teig auf etwa 1,5 bis 2 cm Dicke ausrollen - je nachdem, ob man die Schnecken noch füllen will oder nicht.Daraus mit einer Kompottschale oder ähnlichem 5... 6 cm breite runde Fladen ausstechen. Diese Fladen auf 2 mit Backpapier ausgelegte Bleche legen und im Ofen nochmals 30 min gehen lassen.Inzwischen 125 g Mehl, 75 g Zucker, 1 Pck. Vanillin-Zucker, 1 Prise Salz mit 90 g Butter so lange per Hand kneten, bis Streusel entstanden sind. Nach der Garzeit der Fladen darauf verteilen. Den Ofen auf 200°C (Umluft auf 175 °C)vorheizen, die Schnecken ca. 25 Minuten backen bis sie am Rand leicht braun werden.Man kann die Schnecken jetzt nach dem Abkühlen noch aufschneiden und mit einer Pudding-Sahne-Mischung oder nur mit Vanillepudding füllen. Ich empfehle allerdings den puren Genuss und verzichte auch bewußt auf den Zuckerguss.
Für alle, die schon immer mal einen Hefekuchen oder eine Pizza mit Hefeteig backen wollten und deren Hefe nie so richtig mit machte, planen M. und ich im Herbst ein kleines Praxis-Seminar. Bitte per e-mail anmelden.
Foto. Buchstabenrätsel aus Hefegebäck (siggibau, www.pixelio.de)
Samstag, 16. August 2008
Parteigenossen und andere Zombies
Victor Klemperer notiert in seinem Tagebuch vom Herbst 1944 - quasi 5 Minuten vor 12 - folgenden politischen Witz:
"Wenn man 10 neue Parteigenossen(Pg) für die NSDAP wirbt, darf man aus der Partei raus. Wenn man 20 neue Pg wirbt, bekommt man eine Bestätigung, dass man niemals in der NSDAP war."
Nun ist es in Deutschland nicht etwa schon wieder 5 Minuten vor 12. Entstandene Ähnlichkeiten mit dem obigen Witz sind daher rein zufällig und sicher nicht durch den einzelnen, kleinen Parteifreund der sogenannten "Volks"parteien verursacht...
Bild: "Abstimmung" (S. Hofschlaeger, www.pixelio.de)
Freitag, 15. August 2008
Gibt es einen Gott?
Auf diese Frage antwortete das Usenet Orakel: "Das kommt darauf an, ob man Anhänger der These ist, dass für jeden Mist irgend jemand verantwortlich sein muss."
Als Denkansatz schon ganz gut, aber auch Orakel können irren bzw.orakeln nur herum. Meines Erachtens braucht man Gott nur, wenn man für jeden Mist irgend jemand Anderen beschuldigen will und zu feige ist, für die eigenen Taten auch die Verantwortung zu übernehmen.
Das Foto (bildpixel, www.pixelio.de) zeigt den Tempel des Apollon in Delphi/Griechenland.Das bekannteste Orakel der Antike war das Orakel der Phytia eben hier in Delphi,nördlich des Golfs von Korinth am Berg Parnassos. Von weither kamen die Ratsuchenden, um die Weissagungen (das Orakel) der Priesterin Phytia zu hören. Als offizielles Orakel übrig geblieben ist aus dieser Zeit und in dieser Tradition der Wetterbericht. Aber auch der stimmt fast nie...
Donnerstag, 14. August 2008
Olympische Erfolge
Auch unter Dilettanten gibt es große Könner... meinte Dr. Rolf Handke zu den bisherigen Ergebnissen des Deutschen Ruderverbandes auf der olympischen Regattastrecke in Peking.Nachdem man nun auch noch den letzten Rudertrainer,der etwas von seinem Fach verstand, nämlich Dieter Grahn aus Dresden, rausgeekelt hat,ist der Katzenjammer - wenigstens bei den Athleten - groß. Macht weiter so, Genossen Funktionäre ! So etwas wie Leistungskurven zur punktgenauen Vorbereitung auf Olympia gibt es im West-Sport offenbar nicht.Hat euch euer berühmter Ruderprofessor Adam nicht beigebracht, oder ? Dafür ist der aber in der "Halle off Pflaume" des deutschen Sports und dieser Dieter Grahn nicht. Ätsch, blöder Ossi! Aber ihr, liebe Funktionäre, werdet auch diesen Sport noch kaputtkriegen. Das Volk braucht doch eigentlich nur Tennis und Fußball, alles andere ist viel zu verwirrend für einfache Gemüter! Und zur Not und zum Schluss verwaltet ihr euch eben selber.Das eint euch dann mit den übrigen Staatskonzernen wie Bundesbahn, Telekom und Post...
Foto: Ruderinnen ( Albrecht E. Arnold, http://www.pixelio.de )
Krimis und ein durstiger Hund
Die Freundinnen Irene M.(32) und Sigrid B. (45) wollen sich mit Irenes Bruder Peter M.(47) im Wald zum Pilze sammeln treffen.Sie besteigen gegen Mittag Irene M.s "Trabant" und fahren los. Am vereinbarten Treffpunkt keine Spur von Peter M. Statt seiner finden die beiden Frauen einen Plastikbeutel mit Kastanien und eine Heckenschere mit überdimensionalen Schneiden. Sie sehen sich die riesige Heckenschere an, heben sie auf und legen sie schließlich wieder an den Straßenrand, da sie wirklich sehr groß und unhandlich ist.Den Beutel mit den Kastanien legen sie in das Auto, weil Irene wie ihr Bruder Peter sehr gern mit Kindern bastelt. Peter kommt nicht. Die Frauen beschließen, wieder nach Hause zu fahren. Unterwegs werden sie von einem schwarzen Hubschrauber fast von der Straße gedrängt. Sie können dem Ungetüm gerade noch ausweichen. Einige Kilometer weiter stoppt sie eine Straßensperre der Polizei. Sie werden wegen Mordes an Peter M. festgenommen. Irene soll wegen der Erbschaft ihres vor 3 Jahren verstorbenen Vaters den Bruder umgebracht haben. Sigrid wird der Mittäterschaft verdächtigt. Mit Hilfe eines DNA-Vergleichs hat man auf der Heckenschere Blut von Peter M. nachgewiesen.Die Leiche von Peter M. ist allerdings verschwunden. Die Staatsanwaltschaft führt die von den Frauen stammenden Fingerabdrücke auf der Heckenschere gegen sie ins Feld. Der Hubschrauber sollte sie stoppen, sie flüchteten, was zusätzlich für ihre Schuld spricht.Allerdings hatte der Hubschrauber keinerlei Kennzeichen, die Heckenschere wurde von beiden erst auf dem Parkplatz angefasst und die Erbschaftsangelegenheit wurde bereits 4 Monate nach dem Tod des Vaters per Erbschein und Anwalt zur Zufriedenheit aller Beteiligten geregelt.Wo ist Peter M. oder wer ist der Täter ?
In diesem Moment der höchsten Spannung weckte mich der Willy-Hund, weil er unbedingt in der Küche etwas trinken wollte und natürlich mit seinen Pfoten die Schlafzimmertür nicht aufmachen kann. So werde ich nie erfahren, wie dieser Fall ausgegangen ist...
Foto: "Handschellen" (S. Hofschlaeger, http://www.pixelio.de )
Mittwoch, 13. August 2008
Geistlosigkeit und Menschenglück
"Manche Zeitgenossen sind so geistlos,
dass man sie nicht einmal als Gespenst verwenden kann..." sagte Dr. Rolf Handke, dt. Ingenieur u. Hobby-Aphoristiker, geb. 1942.
Mit fallen in diesem Zusammenhang vor allem die Macher unserer Massenmedien auf, die gerade dabei sind, endlich den letzten heißen Krieg Deutschlands gegen Russland zu gewinnen oder China jeden Tag der Unmenschlichkeit, Unfreiheit und Bosheit überführen müssen. Für mich bedeutet das penetrante "antikommunistische Häkchen" an fast jedem Olympia-Bericht, dass ich mir einfach keinen Bericht mehr ansehe.Über den hanebüchenen Unsinn zum 13. August und die einseitige Geschichtsaufarbeitung in diesem Zusammenhang verliere ich schon gar keine Worte mehr. Es ist doch ein wahrhaftes Glück, dass es wenigstens eine Region auf der Erde gibt, in der Menschenrechte, Demokratie, Freiheit, Brüderlichkeit und Gleichheit so überaus blühen.Und diese eine wahre Bastion für Menschenglück ist der Westen. Natürlich bis auf Guantanamo...
Foto: A. Dreher (http://www.pixelio.de)
Dienstag, 12. August 2008
Wörterbuch Ost-west, Teil 7
Der gestrige Auftritt eines sehr ungepflegt und verwirrt wirkenden Bundes-Parteivorsitzenden im Landkreis Barnim - zusammen mit einem weiteren Großmufti und Geisterfahrer der Brandenburger Politszene- veranlasst mich, das Wörterbuch Ost-west weiterzuführen. Herr B., nebenbei Landesvater eines politischen und ökonomischen Zwergstaates irgendwo an der französischen Grenze, spricht natürlich einen abartigen und schwerverständlichen Dialekt. Und obwohl viele Bürger sich genervt abwandten ( siehe Foto ), erschreckte er gestern auf dem Markt von Angermünde Brandenburger Kleinkinder, indem er ihnen in unverständlicher Mundart erklären wollte, was für eine Sorte Speiseeis sie gerade verzehren würden. Das ist natürlich wichtig und richtig, da Ossis vor der Wende kein Speiseeis kannten. Hier also einige weitere wichtige Vokabeln - gegen Zahlung einer Schutzgebühr auf mein Konto auch von dicken Politzwergen zu nutzen - damit man sich hierzulande verständlich machen kann und nicht immer so unangenehm auffällt:
Heidelbeeren: heißen hierzulande schon seit Generationen Blaubeeren, Herr Beck. Wie die Farbe schon sagt, sind die Beeren blau und wachsen im Wald, nicht auf der Heide. Müssten Sie eigentlich wissen,Herr Plattscheck. Oder widersprechen Sie Ihrem Fürsten nie ?
Metzger: heißen hierzulande Fleischer, weil sie sich in der Regel mit Fleisch beschäftigen - außer natürlich bei Buletten - und Metzen nur zum Feierabend aufsuchen. (Es wäre mehr als schlimm, wenn man eine junge Dame egal welchen Gewerbes in der Wurst eines Fleischers finden würde) Allerdings soll es nach der Wende westliche Arbeitsamt-Beamte gegeben haben, die das Wort "Fleischer" nicht verstanden und ihre ostdeutschen Klienten aufforderten, erst mal richtig deutsch zu lernen. Schade, dass ich niemals in meinem Leben arbeitsloser Fleischer war, denn dann hätte es spätestens bei dieser blöden Ansprache Kleinholz und AA-Wurst gegeben.
Demse: ist das, was der oben genannte fettige Problem-Vorsitzende B. und Konsorten nicht nur bei ihren überflüssigen Wahlkampfauftritten im Übermaß produzieren - nämlich heiße stickige Luft.
Foto:"Aussichtslos?" (Klaus-Uwe Gerhard, http://www.pixelio.de )
Montag, 11. August 2008
Konspirative Treffen
Veranstaltungen, bei denen man eigentlich alle demokratischen Kräfte einbeziehen müsste, passieren in meinem Heimatdorf Schönow grundsätzlich unter Ausschluss der Öffentlichkeit, quasi unter dem Ladentisch.Sei es aus Dummheit der Bürgermeisterin oder aus Berechnung - immer wenn man sich als interessierter Bürger einbringen oder auch mal ein paar Fragen an die Obrigkeit los werden könnte, erfährt man am nächsten Tag aus der Zeitung, dass irgendwo im Ort irgendein Zirkel der Haute Volaute getagt hat und wichtige Reden geredet sowie Beschlüsse wieder einmal am Volk vorbei - aber in dessen Namen - gefasst wurden. So auch vor wenigen Wochen, als "alle" demokratischen Kräfte des Ortes sich unter Anleitung der ehrenamtlichen Bürgermeisterin Adelheid R. zu einer Protestveranstaltung trafen - gegen die zunehmende Präsenz der NPD im Dorfkrug. Zumindest die Anwesenden sprachen sich dagegen aus, dass Schönow zu einem Hort der Nazis wird.Der normale Bürger erfuhr schon am nächsten Tag aus der Zeitung, dass eine derartige Sitzung der Dorfoberen stattgefunden hatte. Und angeblich sollen auch die Bürger eingeladen gewesen sein. Es gibt zwar wenigstens drei Schaukästen für amtliche Aushänge im Ort - aber wie gesagt: Heimlich ist schöner, man ist unter sich, kann weiter schön unkonkret bleiben, keiner stellt unbequeme Fragen und man feiert sich wieder mal schön selbst.Das Resultat nunmehr am Wochenende: Als wir am Sonnabend gegen 20:00 Uhr von einem Besuch nach Hause kamen, wunderten wir uns über den kreisenden Hubschrauber über Schönow. Die Polizei versuchte gerade, ein rechtsextremes Konzert im Dorfkrug aufzulösen. Schönow ist wieder in den Medien, ist das nicht wunderbar ? Das ist so richtig geschäftsschädigend. Ich erinnere mich mit einem unguten Gefühl an die 90er Jahre, als es hier schon einmal eine stabile Nazigruppe gab. Übrigens war Frau Reimann auch damals Bürgermeisterin.Wie wäre es denn, liebe Frau Reimann, lieber Herr Handke und lieber Herr Geissler vom "Bündnis gegen rechts", wenn Sie bei Ihrer nächsten Selbstbeweihräucherung mal ein paar Bürger einladen würden ?
Foto: "Stolperstein" von alipictures, http://www.pixelio.de
Ein Stolperstein erinnert an ermordete Opfer der NS-Zeit.
Donnerstag, 7. August 2008
Kuddeldaddeldu zum 125. Geburtstag
Heute vor 125 Jahren wurde Joachim Ringelnatz in Wurzen geboren. Wie so viele geniale Menschen also ein Sachse, der auch in Berlin berühmt wurde. In Wurzen soll demnächst eine Gasse nach ihm benannt werden. Und irgendwie könnte man ob der klaren Definition seines eigenen Lebensziels schon recht neidisch (cum grano salis) werden:
Ehrgeiz
Ich habe meinen Soldaten aus Blei
Als Kind Verdienstkreuzchen eingeritzt.
Mir selber ging alle Ehre vorbei,
Bis auf zwei Orden, die jeder besitzt.
Und ich pfeife durchaus nicht auf Ehre.
Im Gegenteil. Mein Ideal wäre,
Daß man nach meinem Tod (grano salis)
Ein Gäßchen nach mir benennt, ein ganz schmales
Und krummes Gäßchen, mit niedrigen Türchen,
Mit steilen Treppchen und feilen Hürchen,
Mit Schatten und schiefen Fensterluken.
Da würde ich spuken.
Lang hat's ja gedauert, doch es hat geklappt...
Foto: Das Ringelnatz-Museum in Cuxhaven (Jan van Bröckel, www.pixelio.de)
Joachim Ringelnatz war in Cuxhaven während des Ersten Weltkrieges stationiert.
Mittwoch, 6. August 2008
Sand in die Augen
Wie die Nazis mit Hilfe der Sprache die Bevölkerung verdummten, brutalisierten und auf Linie hielten, hat der Dresdner Philologe Victor Klemperer in seinem Werk " Lingua Tertii Imperii" (Die Sprache des Dritten Reiches) herausgearbeitet. Wie unsere heutigen Demagogen den Menschen ein X für ein U vormachen wollen,kann man hier nachlesen.
Bild: Wilson Urlaub (www.pixelio.de)
Serverprobleme
Google hat Serverprobleme. Zur Zeit ist es also z.B. nicht möglich, eine neue Umfrage zu veröffentlichen oder eine neue Bücherliste einzustellen. Auch die grafischen Gestaltungsmöglichkeiten des Blogs sind schon seit einiger Zeit etwas eingeschränkt. Was noch geht, sind neue Beiträge und auch Kommentare der Leser - auf die ich mich sehr freue!
Unser täglicher Hubert
Hubert ist unser Steuermann - ich meine natürlich: Bürgermeister.Und Hubert ist schlau. So versucht er sich ständig auf allen Wissensgebieten zu profilieren. Neulich war mal wieder Geschichte dran: In einem Interview mit der "Märkischen Oderzeitung" behauptete er kühn, die Hussitenfestspiele in Bernau wären zu DDR-Zeiten nur deshalb nicht begangen worden, weil die Hussiten für die DDR eine fortschrittliche geschichtliche Rolle eingenommen hätten und der Sieg der Bernauer über die Hussiten deshalb nicht in das offizielle Geschichtsbild passte.Abgesehen davon, dass auch heute viele Erfahrungen der Menschen nicht in das offiziell propagierte Geschichtsbild passen, habe ich hier an meiner Schönower polytechnischen Oberschule (3 km von Bernau entfernt) und von meinen Eltern etwas ganz anderes erfahren können: Die Hussitenfestspiele dienten während der 12 Jahre Naziregime vor allem dazu, die Überlegenheit der Germanen über die minderwertige slawische Rasse zu beweisen. Deshalb wurde dieser völkische Unsinn in der DDR nicht gefeiert - was in meinen Augen berechtigt und auch kein wesentlicher Verlust war. Als man Ende der 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts in Bernau anfing, den Stadkern abzureissen, habe ich auf einem alten Dachboden ein Hussitenfest-Abzeichen aus dem Jahre 1936 gefunden. Das Hakenkreuz darauf war größer als das Steintor, das als Basis für den Anstecker diente.Wohin diese Ideologie führte, ist eigentlich bekannt. Nun, da Hubert ja nicht aus Bernau oder Umgebung kommt und auch nach 18 Jahren Bürgermeisteramt noch nicht hier wohnt, kann er vieles aus der Bernauer Geschichte nicht wissen. Aber auch als Hobby-Historiker und DDR-Aufarbeiter hätte er ja mal jemanden fragen können.Und das würden wir uns von ihm auch öfter in seiner Eigenschaft als Bürgermeister wünschen...
Foto: O. Fischer,www.pixelio.de
Dienstag, 5. August 2008
2 600 000 000 Euro
Auf gut Deutsch sind das 2,6 Milliarden*. Nach richtigem Geld 5,085 Milliarden DM. Wieviele Schulen könnte man dafür bauen oder renovieren, wieviele Lehrer bezahlen, wieviele sogenannte High-tec-Cluster an Universitäten und Hochschulen schaffen? Wieviele junge Menschen müssten nicht ins Ausland gehen, um eine vernünftige, gut bezahle Arbeit zu finden? Stattdessen hat man das Geld lieber in den sprichwörtlichen Sand gesetzt, in Afghanistan in einem sinnlosen Krieg verpulvert...
* 2,6 Mrd. € hat uns nach offiziellen Angaben der Afghanistan-Krieg bisher gekostet. Nach Äußerungen des Herrn Hindukush-Struck von der SPD, der für den Einsatz dort federführend war, muss die Bundeswehr noch mindestens 1o Jahre da bleiben. Kenner des Landes sprechen allerdings von wenigstens 500 Jahren.
Foto: Muster im Sand (sunnytiffi,www.pixelio.de)
Montag, 4. August 2008
Ich war es
Ich habe die Bauarbeiten in der Mittelstraße gestoppt! Und mein Freund Bernd hat gleich gewusst, dass nur ich dahinter stecken kann! Ja, es besteht begründeter Verdacht, dass die Bauarbeiten am größten Straßenbauprojekt der Schönower Nachwendegeschichte aufgrund meiner e-mail an die "Märkische Oderzeitung" ruhen. Folgendes war passiert: Ich ging mal wieder mit dem Hund spazieren (was man mir wohl bald verbieten wird) und benutzte die noch unzusammenhängend geplasterten Gehwege in der Mittelstraße. Dabei stellte ich fest, dass man dabei war, die inzwischen schon 18 Jahre stehenden hölzernen Telegrafenpfähle der Telekom fein säuberlich mit Mosaiksteinchen einzufassen. Vor meinem geistigen Auge erschienen unsere Bürgermeister Hubert H. und Adelheid R., wie sie kurz vor der Kommunalwahl das Band der neuen Straße durchschneiden und sich im Glanze des Asphalts sonnen. Und am nächsten Tag würden die Jungs mit der großen Fräse anrücken, die Straße wieder aufreissen und die Telekomkabel endlich unter die Erde verlegen.Ich gebe zu: Ich wollte beides gern verhindern.Und mein netter Nachbar Detlef, der Toni-Onkel, das Toni-Herrchen,die Raika-Familie und all die anderen armen Anlieger sollten ein wenig von den immensen Ausbaukosten sparen. Deshalb habe ich eine e-mail an die Zeitung geschickt. Die hat sich drum gekümmert. Am Dienstag der vergangenen Woche erschien ein kurzer Artikel mit der Aussage, dass die Kabel vor Fertigstellung der Straße verlegt werden. Seit diesem Tage sieht man keine Bauarbeiter mehr - heute baggerte ein einziger einsam vor sich hin - und die Bauarbeiten scheinen zu ruhen. Böse Menschen denken jetzt, dass wohl doch vergessen worden ist, die Telekom in das Unternehmen einzubeziehen und dass im letzten Augenblick die Notbremse gezogen wurde. Einige schon gepflasterte Grundstückeinfahrten müssen ja bereits wieder aufgerissen werden...
Bild: Stephanie Hofschlaeger (pixelio.de)
Eine Tüte Mücken
Am Sonnabend waren Mike und E. mit ihren beiden Jungs bei uns. Mike ist ein alter Freund unseres Stefans, sie hatten vor Jahren mal zusammen in unserem Kinderhaus hier im Garten ein Tonstudio eingerichtet und dort Musik gemacht. Wir haben alle vier fast zwei Jahre nicht gesehen. Als es an der Gartentür klingelte und ich zum Aufschließen rausging, suchte ich zuerst mit den Augen den Kinderwagen. Der war natürlich nicht da, denn die beiden Jungs sind inzwischen vier und fünf Jahre alt und so strahlten mich vier fröhliche Kinderaugen an. Die beiden Kerlchen sind ungeheuer schnell gewachsen, N. kommt in diesem Jahr noch zur Schule.Der kleine J. ist im Warum-Alter und stellt deshalb manchmal sehr knifflige Fragen.Zum Glück hat er die meisten Fragen bald wieder vergessen,denn man kommt manchmal ziemlich ins Grübeln. Am interessantesten für die beiden war natürlich der Willy-Hund. Der liess sich auch von den vier kleinen Händen willig befummeln. Aber als er dann einmal niesen musste, sprangen die beiden Zwerge vor Schreck fast auf einen Baum! Bei der abendlichen Hunde-Runde durfte jeder der zwei ihn ein Stück an der Leine führen.Ein großer Spaß mit viel Verantwortung, den sie voller Stolz absolvierten. Es war sehr anstrengend, die beiden immer im Auge zu behalten, denn leider ist unser Garten doch noch nicht zwergentauglich.Mit Herumtoben, Topfschlagen, Tannenzapfensammeln, Vorlesen, Milchtrinken, Kuchenessen und Herumschnattern ging der Tag sehr schnell vorbei. M., Willy und ich haben nach diesen aufregenden Stunden bestimmt genauso gut geschlafen wie die beiden kleinen Racker...
Foto: Jutta Rotter (pixelio.de)
Freitag, 1. August 2008
Der Blick in die Programmzeitschrift
Ich gestehe (wieder einmal), denn ich gehe offensiv mit meinen Lastern um: Ab und zu ist mir mal nach einem guten Krimi oder auch mal 'ner Liebesschnulze im Fernsehen. Gerade nach einer arbeitsreichen Woche liege ich dann gern im Sessel und ziehe mir irgendwelchen nicht zu anspruchsvollen Quark rein. Nur - was seit Wochen in unserer Medienlandschaft geboten wird, ist meistens getretener Quark, d.h. es wird zum x-ten Male wiederholt.Also bleibt die Kiste aus. Überhaupt ist ja das Fernsehen ein ewiger Quell für Fröhlichkeit, gepaart mit Tiefsinn.Oliver Kalkofe hat neulich mit einer Neuauflage seiner Sendung "Kalkofes Mattscheibe" begonnen. Er berichtet im "Spiegel" (24/2008) über die ungeahnten Schwierigkeiten, die ihm dabei nach seiner längeren Kunstpause erwachsen sind:
" Die eigentlich schwere Arbeit ist es, die wirklichen Perlen des Irrsinns zu finden. Einfach nur blöd ist ja heute fast alles im Fernsehen."
Dem gibt es nichts hinzuzufügen...
Foto: "Besser als Fernsehen..." (J. Friedrich, pixelio.de)
Currywurst und Spatzen
Gestern in brüllender Hitze nach Berlin, in Tempelhof einen Kunden besuchen. Um die Mittagszeit nervt der knurrende Magen. Eigentlich hatte ich schon seit Monaten vor, mal wieder eine Currywurst bei Konnopke in der Schönhauser Allee zu essen. Also, ich muss sowieso nach Nordosten, auf einen ganz kleinen Umweg kommt es nicht an.Finde auch gleich einen Parkplatz, wegen der Hitze stehen nicht so viele Leute an der Wurstbude an wie gewöhnlich.Bilde ich es mir ein, oder wird man freundlicher behandelt, wenn man die Currywurst im Stück bestellt und sich so als Eingeborener ausweist? (Die gehäckselte Wurst ist für mich ein typisch Westberliner Frontstadt-Produkt, die sind offensichtlich sogar zum Kauen zu faul. Dabei entfaltet sich der typische Currywurstgeschmack für mich erst beim Reinbeissen.) Beim Essen und Geniessen bleibt Zeit für einen Rundblick. Ich freue mich an den wuselnden Menschenmassen und so leer ist es auch nicht mehr am Wurststand. Rings herum sind in der Schönhauser Allee viele neue Kneipen entstanden, u.a. auch welche zum Wasserpfeiferauchen.Während man sich gerade wieder einmal die Mäuler am gekippten Rauchverbot zerfetzt, sind diese sogenannten Shisha-Kneipen scheinbar ganz doll "in". Dabei ist die Wasserpfeife doch noch viel gefährlicher als eine Zigarette. Aber da es sich sicher um wertvolles morgenländisches Kulturgut handelt, drückt man wohl wieder alle Hühneraugen zu. Ähnlich wie die benachbarte Kastanienallee scheint sich die Schönhauser zur Schickimicki-Gegend zu entwickeln. Ich weiss nicht, ob ich mich darüber freuen soll.Weitere sozialkritische Gedanken vertreibt ein kleiner Spatz, der so frech auf meinem Tisch landet, dass ich ihm sogleich meine verbale Ablehnung seiner unverschämten Bettelei an den hübschen Kopf werfe. Da fällt mir gerade noch rechtzeitig ein, dass der Haussperling schon auf der "Roten Liste" der bedrohten Vögel steht. Die frechen Knopfaugen sehen mich so lieb an, ich kann nicht anders: Der kleine Kerl bekommt einen großen Brocken von meinem Brötchen und fliegt erstmal zum Essen. Minuten später ist er wieder da und trinkt nach - am Hundenapf, dass die Konnopkes hier fürsorglich aufgestellt haben. Mach's gut kleiner Kerl, ich wünsche Dir ein langes, gesundes Leben und uns viele Deiner Nachkommen. Auf dem Weg nach Hause erinnere ich mich noch an mein erstes (Wiener) Würstchen hier am gleichen Ort, dass mir in den fünfziger Jahren mein Vater gekauft hatte. Ein ganzes Menschenleben im wahrsten Sinne rund um die Wurst...
Foto: Spatz (apole, pixelio.de)
Wie die Fettaugen auf der Suppe
"Wenn man einen Körper in Flüssigkeit taucht, erhält er einen Auftrieb.Deshalb steigen Politiker immer nach oben,nachdem sie vorher baden gegangen sind..." sagte Dr. Rolf Handke.
Und die Schiedskommission der SPD in Nordrhein-Westfalen hat den Parteiausschluss des ehemaligen Bundeswirtschaftsministers Wolfgang Clement beschlossen - wegen parteischädigenden Verhaltens nach 38 Jahren Parteimitgliedschaft. Zeit wurde es, wer so hartnäckig und immer wieder um Parteiprügel bettelt, hat nichts anderes verdient. Aber sicher hat der Mann jetzt wieder eine große politische Zukunft vor sich: Wenigstens als übernächster Bundespräsidentenkandidat der CDU...
Foto: Die Willy-Brandt-Statue aus der Zentrale der SPD in Berlin (her-life.com, pixelio.de)
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Die Kommentarfunktion am Ende jedes Beitrages ermöglicht für den Leser dieses Blogs die Diskussion der angesprochenen Themen. Die jeweiligen Verfasser sind für den Inhalt ihrer Kommentare selbst verantwortlich. Anonyme Kommentare werden nicht mehr veröffentlicht. Ich behalte mir außerdem vor, Kommentare zu löschen. Soweit Links auf externe Seiten führen, bedeutet dies nicht, dass ich mir den dortigen Inhalt zu Eigen mache.
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