
"Beim Einkommen ist Brandenburg Schlusslicht" titelte die "Märkische Oderzeitung" gestern. Nach dem Leitartikel der "MOZ" lagen die Bruttoeinkommen der Arbeitnehmer in Brandenburg im vergangenen Jahr um rund 10 000 Euro und damit 25 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt. Das hat unser Amt für Statistik Berlin-Brandenburg in Potsdam auch schon gemerkt.Witzig ist, dass im Gegensatz dazu der Bruttoverdienst der Berliner im Vorjahr leicht über dem Bundesdurchschnitt lag, kein Wunder, rechnet man doch höchstwahrscheinlich die hochbezahlten Bundesbeamten in diese Statisktik mit ein. Vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmer verdienten 2007 in der Hauptstadt inklusive Sonderzahlungen durchschnittlich 40 888 Euro. Die Wirklichkeit abseits der immer ausgleichenden Statistik ist allerdings etwas anders: Der öffentliche Dienst der Hauptstadt hat bei steigenden Leistungen und immer weniger Personal seit Jahren keine Gehaltserhöhung mehr bekommen.Dafür erntet er aber seit Jahren saudumme Sprüche vom Finanzsenator Sarrazin. Weiter: Einer Renteninformation der BfA musste ich unlängst entnehmen, dass sich die Entgeldpunkte Ost und West auch 19 Jahre nach der Wende noch gravierend unterscheiden. In Zahlen ausgedrückt würde ich als ehemaliger DDR-Bürger etwa 1000 € weniger Rente im Jahr bekommen als ein vergleichbarer Bürger der westlichen Bundesländer. Menschen aus den neuen Bundesländern werden also auch bei ihren Renten gegenüber Leuten aus dem Westen noch immer benachteiligt. Dasselbe trifft übrigens auch auf die Arbeitszeiten zu. Selbst in der aktuellen Mindestlohn-Debatte wird immer noch zwischen Ost und West unterschieden. Daran hat auch nichts geändert, dass die Bundeskanzlerin aus den neuen Bundesländern kommt. Ich finde , dass dies fast 18 Jahre nach der staatlichen Einheit ein himmelschreiendes Unding ist. Aber es kommt noch schlimmer: Ein 17-jähriger, der heute in Frankfurt/Oder eine Arbeitsstelle findet, wird noch in 50 Jahren an seiner Rente merken, dass er ein "Ossi" war. Denn er wird selbst dann noch weniger bekommen , als ein heute 17-jähriger aus Frankfurt am Main. Die LINKE hat als einzige Partei diese Sauerei schon lange erkannt und im Bundestag thematisiert - bisher allerdings vergeblich.Interessant ist, dass es bei Bundestagsabgeordneten, Bundeskanzlern und Bundesministern kein Ost-West-geteiltes Diäten-und Rentenrecht gibt.
Wenden wir uns doch daher über www.abgeordnetenwatch.de an die Bundestagsabgeordneten unser Wahlkreise aus der CDU, CSU, SPD, FDP und der Grünen.Oder suchen wir das persönliche Gespräch mit diesen Herrschaften. Auch wenn sie unsere Anfragen ignorieren sollten, dürfen wir nicht locker lassen. Sie müssen authentisch erfahren, dass wir auch diese Ost-West-Ungerechtigkeiten nicht länger schweigend hinnehmen werden. Anderenfalls fühlen sich diese Parteien womöglich auch noch bestätigt...
Grafik: Gerd Altmann (pixelio.de)
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