Zugegeben: Ich war schon 23 Jahre nicht mehr im politischen Kabarett. Auch diese Sendungen im Öffentlich-Rechtlichen wie "Scheibenwischer" oder "Neues aus der Anstalt" habe ich noch nie gesehen. Der Grund liegt einfach darin, dass auch die eifrigsten Kabarettisten in diesem Land nicht gehört werden. Das Publikum lacht und - das war's. Und die Bonzen sind sowieso über alles erhaben, die kümmern sich nun schon gar nicht um so ein wenig Satire.Also bleibt alles, wie es ist. Selbst wenn ein Unternehmer wie Claus Hipp vor der IHK Ostbrandenburg über die Politiker herzieht, dabei (fast) alle Missstände in diesem Land von Altenpflege über Bildung und Bundeswehr im Ausland bis hin zu den Zuständen im Gesundheitswesen beim Namen nennt, denkt nicht einmal jemand mehr nach. Is' eben so, so bleibt es. Göttlicher Wille.
Neulich habe ich mal wieder mit meiner amerikanischen Schwiegertochter diskutiert und gemeint, die nächste Revolution sollten wir hier im Juni anfangen. Im November würden immer gleich alle wegen des schlechten deutschen Wetters nach Hause gehen und die Laternen blieben wieder einmal unbenutzt
So dass wir anschließend wieder genau denselben Menschentyp an den Schaltstellen der Macht haben. Im günstigsten Fall mit einem anderen Parteiabzeichen, aber genauso dumm, falsch, obrigkeitsgläubig, untertänig, karrieregeil und verlogen. Das Mädel winkte nur ab, genauso wäre doch überwiegend der Charakter der meisten Deutschen. Die Jahreszeiten hätten damit gar nichts zu tun. Und ihr Ehemann, also der von mir erzogene eigene Sohn, meinte noch, dass im Juni eh alle auf Malle wären. Nichts mit Revolution,.wieder nichts.
Bleibt mir nur der Trost, dass ich neulich zum Ami ehrenhalber ernannt wurde und deshalb den Button " Live free or die" hier rechts im Blog angebracht habe. Ich weiß, auch in Amiland ist nichts so, wie es scheint oder sein sollte, vor allem sind die normalen Menschen ganz anders. Aber ich denke, die Amis werden sich irgendwann auch mal wieder am eigenen Haarschopf aus dem Dreck ziehen, in den ihre Politiker sie gestoßen haben.
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Die größere Flasche hat die SPD (birgitH / pixelio.de ) |
Zurück zum Kabarett: Die deutschen Politnarren und Clowns wie Steinbrück, Westerwelle, Rösler und wie sie alle heißen ersetzen ihre Profi- Kollegen auf der Bühne ganz vortrefflich. Das spart Geld für Eintrittskarten. Ich bewundere zum Beispiel den P€€r Steinbrück. Wie der ständig oder wenigstens einmal in der Woche um Prügel durch die Medien bittet! Und seine permanenten Freud'schen Versprecher, wenn es um Alkohol geht. Eierlikör wollte er mit seinen Wählern trinken, auf einer einsamen Insel wäre von drei möglichen Dingen natürlich unbedingt Rotwein an Bord. Und wer implantiert dann auf der Insel die neue Leber? Schlecht durchdacht, lieber P€€r.
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Flughafen Berlin-Brandenburg (Modell) © fv 2010 |
Ein anderer großer Kasper ist der Superriesenmonumental-Männätscher ( 1,52 m hoch) Mehdorn, in Fachkreisen bei Heidelberger Druck, Deutscher Bahn und Air Berlin auch Mähdown genannt. Auf dem Flughafen BER arbeitet seit Monaten kein Mensch, im JUNI will man endlich schon weiter machen. Obwohl die Halle eigentlich ein Dach hat, das Licht Tag und Nacht brennt, arbeitet dort niemand! An der Brandschutzanlage?
Um so einen kleinlichen Mist kann sich Mähdown nicht kümmern. Der 71-jährige muss einen 78 Jahre alten, gerade von Wowereit und Plattschek gekündigten Architekten zurück holen,
eine Führungskraft von Stuttgart 21 abwerben und für Sympathien bei den Westberliner Wende-Verlierern in Zehlendorf und Steglitz betteln, denen man schon ihren Flucht-Flughafen Tempelhof geschlossen hat und die sich immer noch davor fürchten, dass die Russen irgendwann kommen könnten und dann auch noch Tegel geschlossen ist. Wo sollen dann bloß die Rosinenbomber landen? In der Zone? In diesem Schönefeld? Ohgottohgott. Also sülzt der Mähdown etwas von Tegel offen halten und ist umgehend der Star von Tout Westberlin. Kabarett vom Feinsten und alles ohne Eintritt, zu verfolgen beim Tagesspiegel und den Online-Leser-Kommentaren.
Alle emanzipierten, politisch korrekten Frauen und Männer mögen mir verzeihen, wenn ich hier zu guter Letzt noch einen üblen,chauvinistischen, sexistischen, kapitalistischen Witz bringe: Ein junger Mann freut sich auf den ersten gemeinsamen Abend mit seiner neuen Freundin bei Kerzenschein, Rotwein und Häppchen in deren möbliertem Zimmer. Er klingelt, sie macht ihm schnell auf. Keine Kerze brennt, Rotwein ist nicht zu sehen, keine Häppchen. In sein ratloses Gesicht sagt sie: "Zu Essen und zu Trinken gibt es nichts. Aber guck mal, wie ich daliege..."
Es tut mir leid, dass mir bei diesem Mähdown aber auch immer dieser blöde Uralt-Witz einfällt! Einen Flughafen haben (und kriegen wir auch nicht), aber hört mal, wie schön ich schwätze !