Sterweise aufgeschichtet (berggeist007 / pixelio.de) |
Dr. Andreas Steiner setzt sich in seiner Leserzuschrift (nur im Eberswalder Teil des Barnim Echos zu lesen) zum Artikel mit diesem Thema auseinander und beleuchtet vor allem die Politik des Barnimer Landrates und des Eberswalder Bürgermeisters sowie die Rolle des unseligen "Hokawe", das dieser Landrat zwar nicht kaufen durfte, das aber nichtdestotrotz immer noch die Umwelt ruiniert.
Herr Dr. Steiner fordert ganz klar:
Herr Landrat Ihrke, Herr Bürgermeister Boginski: Legen Sie das Holzkraftwerk Eberswalde endlich still!
Nach Einschätzung des Landeskompetenzzentrums Forst in Eberswalde wird im Barnim der langsam nachwachsende Rohstoff Holz immer knapper.
Es ist zu betonen, dass zu dieser Verknappung das Holzkraftwerk Eberswalde (HoKaWe) einen nicht unerheblichen Teil beiträgt und die Ressource Holz hinsichtlich der regionalen Verfügbarkeit in absehbarer Zeit an seine Grenzen stoßen wird. Denn das Werk hat einen unersättlichen Appetit, folglich werden die heimischen Wälder übernutzt und ausgebeutet. Seit dem Bau des HoKaWe weisen seine Kritiker unermüdlich darauf hin, dass es keineswegs nachhaltig arbeitet und warnen vor negativen ökologischen und ökonomischen Auswirkungen für die Region.
Doch nicht nur die großen Mengen an Holz, die das Werk verschlingt, stimmen bedenklich. Das HoKaWe verwendet wenig abgelagertes Frischholz mit einem hohen Wasseranteil. Um vor der Verbrennung die Feuchtigkeit zu entfernen muss zunächst viel mehr Energie als bei gut abgelagerten Kaminholz hineingesteckt werden. Im Vergleich zu modernen Kaminspeicheröfen, die eine energetische Ausnutzung von mindestens 75 % haben, liegt die Effizienz des Holzkraftwerkes Eberswalde entsprechend auf dem Niveau einer frühindustriellen Dampfmaschine. Je nach Feuchtegehalt des Holzes weist es eine Energieausnutzung von nur 25 – 30 % auf. Welche große Mengen an Wasserdampf mit darin enthaltener Energie bei der Verbrennung freigesetzt und ungenutzt in die Atmosphäre verpuffen kann man eindrucksvoll zu Nachtzeiten am beleuchteten Kraftwerk sehen.
Ganz übel ist aber, dass nicht nur bei der Durchforstung entstehendes Restholz für die thermische Verwertung verwendet wird, sondern nachgewiesenermaßen dicke Stämme an wertvollem Hartholz, u.a. Eiche, welches für eine stoffliche Verwertung (Möbelindustrie, Bauholz) bestimmt sein sollte. Trotz erheblicher technologischer Bedenken wurde das HoKaWe vom Land Brandenburg unter dem Anschein ökologischer Nachhaltigkeit jahrelang mit billigem Holz subventioniert, eine „Schmutzkonkurrenz“ etabliert und damit Marktverfälschung betrieben.
Andere Holzverwerter leiden darunter. Die Verfügbarkeit von Holz ging stetig zurück und sie konnten Holz nur zu höheren, marktüblichen Preisen einkaufen. Im letzten Jahr war dann glücklicherweise Schluss mit der Subventionierung von Billigholz. Trotz erheblicher finanzieller Unterstützung mit Steuergeldern hat es das Kraftwerk seit Inbetriebnahme jedoch nicht schaffen können, rentabel zu wirtschaften. Wie wir wissen ging es im letzten Jahr in die Insolvenz.
Vor diesem Hintergrund erneut mein Appell an den Landrat des Landkreises Barnim und den Bürgermeister von Eberswalde: Herr Ihrke, Herr Boginski: Zeigen Sie Herz für die holzverarbeitende mittelständige Wirtschaft, für die Holzofen betreibenden Eigenheimbesitzer sowie für unsere Wälder und legen Sie das Holzkraftwerk Eberswalde endlich still! Seien Sie vernünftig und sehen Sie es bitte endlich ein: Jeder weitere Tag der Aufrechterhaltung seines Betriebes ist schädlich für die Region.
Dr. Andreas Steiner
auf jedem Fall ist diese Energiepolitik bedenklich.
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