Rest der Berliner Mauer (olga meier-sander / pixelio.de) |
Was sind Recht und Gesetz noch wert in diesem Land? Es gibt eine Baugenehmigung, nach der der Investor handelt/handeln darf. Da man nun auf rechtlichen Wege nichts mehr unternehmen kann, wird zu Mitteln der Stasi, nämlich der Denunziation gegriffen. Siehe da, der Investor dort an der East-Side-Gallery ein Lumpenhund, ein Stasi-Mann! Und? Ist er rechtsstaatlich verurteilt für irgendwelche Schandtaten?
Jeder Totschläger wäre bei guter Führung nach 15 Jahren wieder raus aus dem Knast. Auf gesetzlicher Grundlage könnte er von vorn anfangen. Auch mit Immobilien handeln oder welche aufbauen. Vermeintliche Stasi-Spitzel haften ihr Leben lang? Nur weil Rachsucht, Eigensucht oder der Wille zur Ablenkung von den heutigen Schandtaten der Politik es so wollen? Rechtsstaat? Nein, ein Staat, der auf unterstem Niveau die Sensationslust und den Geifer des geistig armen Pöbels bedient. Werft sie den Löwen vor, diese Stasi-Barbaren, dann ist der Pöbel abgelenkt. Auch nach 23 Jahren. Das alte Rom lässt grüßen.
Noch was zur East-Side-Gallery als angebliches Kunstwerk oder Unesco-Kulturerbe: Kunstgeschmack ist bekanntlich Ansichtssache. Mir gefällt das Spreeufer nicht, wie es heute aussieht. Es ist zu einem ganz eigenartigen Biotop verkommen, zur Müllkippe und Pinkelecke. Es kann nur aufgewertet werden, wenn diese sogenannten Kunstwerke weg sind. Vielleicht sogar im Museum. Ob dort nun rechts der Oberbaumbrücke Luxuswohnungen hin müssen ? Darüber hat der Bezirk mit seinen zuständigen Ausschüssen schon ganz demokratisch entschieden. Es gibt nämlich eine nach Recht und Gesetz zustande gekommene Baugenehmigung. Damals hätte man protestieren können. Einfach hingehen zu den Ausschusssitzungen und dort Transparente hoch halten. Wenn nur genug hingehen und ihre Meinung sagen, denken auch Stadtverordnete nach. Wenn keiner kommt, ist eben alles in Butter, oder?
Nebenbei: Dass diese erst jetzt mit soviel Vehemenz und Raffinesse verteidigte Betonwand mit der eigentlichen Mauer soviel zu tun hatte wie der Müggelsee mit dem Atlantischen Ozean, sollte sich auch bei den eifrigen Verteidigern herum gesprochen haben. Beide Gewässer sind zwar nass, aber schon geographisch unterschiedlich gelegen.
Es gäbe sicher wichtigere Objekte in Berlin, für die sich mündige Bürger engagieren könnten.
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