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Donnerstag, 28. Februar 2013

Mongos, Killer und Gehirnamputierte

Vier Marine-Soldaten sollen auf dem Schnellboot "Hermelin" einen Vorgesetzten angegriffen ihn  mit Tape und Spanngurt auf einem Tisch festgebunden und einen Spruch aufs Bein gemalt haben.  "Hier wohnen die Mongos" lautete der überaus sinnreiche und intelligente Spruch. Gegen die vier Unteroffiziere, Dienstgrad Obermaat, ermittelt nun die Staatsanwaltschaft Rostock – "wegen des Verdachts eines tätlichen Angriffs auf einen Vorgesetzten". Dass der Vorgesetzte thailändischer Herkunft ist bedeutet nicht, dass die Tat einen ausländerfeindlichen Hintergrund hat - wie man selbstverständlich an dem klugen aufgemalten Spruch sehen kann. Gottseidank haben wir in Deutschland schlaue Staatsanwälte, sonst wäre noch jemand auf die Idee gekommen,.dass "Mongo" ein Schimpfwort für Mongole oder allgemein für Asiat sein könnte. In Wirklichkeit bezeichnet es natürlich einen Volksstamm, der im Inneren Afrikas, am Kongo lebt. Und da ja ein artiger Bundeswehrsöldner auch in Vorbereitung kommender weltweiter Einsätze gelernt hat, nicht mehr "Neger" zu sagen, sagt man eben "Mongo" ....

Da diese Armee immer mehr verroht -und sie  vom geistigen Niveau offenbar immer weiter nach unten und nach rechts abdriftet - ist dieses Ereignis leider kein Einzelfall.

Mittwoch, 27. Februar 2013

Die sieben Weltwunder der Neuzeit

Heute: Das neue Mühlentor in Bernau - sinnlos, zwecklos, nutzlos

Zweifellos kann man über die Eskapaden unserer Super-Politiküsse bei ihren gigantomanischen Bauvorhaben  wie Elbphilharmonie, Stuttgart 21, Flughafen BBI, Berliner Staatsoper, Kölner U-Bahn und ähnlichen Glanzleistungen nur den Kopf schütteln. Allerdings werden - voraussichtlich - irgendwann einmal Züge im neuen Stuttgarter Hauptbahnhof halten, Flugzeuge in Schönefeld oder anderswo abheben, Musik in der Philharmonie oder der Staatsoper erklingen. Die Kölner U-Bahn fährt ja schon (ein wenig jedenfalls) und lässt sogar den Dom in seinen Grundfesten wackeln.

Wie man sieht, haben diese Bauvorhaben alle einen gewissen Sinn für den Bürger. Manchmal ist dieser Sinn umstritten, aber immerhin kann man mit einigermaßen guten Willen einen Sinn oder Zweck des Bauwerks erkennen  Man weiß, warum das Zeug  gebaut wird. (Die Profitinteressen der am Bau Beteiligten lassen wir an dieser Stelle einmal außen vor)

Auch hier sind die Bernauer Provinzbonzen ihrer Zeit weit voraus. Hier baut man wegen der Bewegung, man tut so, als ob man Fortschritt will:  Man baut ein Parkhaus, das  keiner benutzt - gestern um 11 Uhr vormittags, die Bahnhofpassage platzte vor Kundschaft aus allen Nähten, waren ganze drei Autos im Parkhaus an der Waschspüle. Eine Fehlinvestition?

Man fummelt jahrelang an einem Bahnhofsvorplatz herum, auf dem man dann keine Familien mit Kinderwagen oder Behinderte mit Rollstuhl absetzen kann, nur ein paar Taxis warten  und die Busse nicht wenden können.  Man baut eine Kinderplansche, von der immer die Fliesen abfallen und schreibt die eingeplanten fürstlichen Eintrittsgelder jahrelang in den Mond. Im einzigen überdachten Schwimmbad, das von der Stadt aufwendig gefördert wird,  geht einem Erwachsenen das Wasser bis zum Bauchnabel. Und man kauft schon mal überteuerte Immobilien auf  Vorrat. Glanzleistungen, wohin man blickt. Allerdings hat Bernau auch die Eigenschaft, dass es immer noch ein wenig schlimmer geht.

So wurde bei einem ganz besonderen Bauwerk am Montag Richtfest gefeiert. Ein Danaergeschenk feierten da der edle Spender und der Bürgermeister. So wie sich das trojanische Pferd für die Trojaner als unheilvoll und schadensstiftend erwies, steht nun das neue Mühlentor in seiner ganzen Hässlichkeit und versperrt den Blick in und aus der Stadt.  In einem längeren Post habe ich schon darüber geschrieben. Der Wahnsinn wurde durchgezogen und er hat inzwischen Methode. Hübler, der Vereinsvorsitzende und Spender, schlug den letzten Nagel zum Sarg einer frei zugänglichen Innenstadt ein.

Seine Aussagen im verlinkten Artikel muss man sich auf der Zunge zergehen lassen:  Man könnte diese Aussagen auch spaßhaft nehmen. Wenn jemand nach Jahren der Agitation und Propaganda für ein Kitsch-Bauwerk immer noch nicht weiß, wozu das Ding eigentlich da ist, muss es wirklich Kitsch sein. Allerdings werden Phrasen, immer wieder wiederholt, auch im Laufe der Jahre nicht wahrer. Wie die, dass das Mühlentor für die Stadt kostenlos ist. Wo sich die Stadtverwaltung sonst jeden Stempel extra bezahlen lässt, war die Umleitung ganz kostenlos? Die Verlegung der Versorgungsleitungen? Wer bezahlt eigentlich die Instandhaltungskosten? Der Steuerzahler? Wem gehört das Ding? Wem gehört das Grundstück, auf dem es steht? Allein die Nerven der Bürger, die die monatelangen Totalsperrungen und Umleitungen kosten, sind wohl nicht zu bezahlen. Dass jetzt dafür gesorgt ist, den einzig schönen Ausblick von der Mühlenstraße auf die Marienkirche mit einem hässlichen braunen Klotz zu verstellen, ist schon infam.

Noch viel schlimmer ist es, dass man nun auch der Feuerwehr Schritttempo zumuten will und die Verursacher der Misere noch immer nicht  wissen, was mit und in dem Tor passieren soll !? Verkehrshindernis, Graffiti-Übungsfläche, illegales Pissoir? Niemand weiß es, zumal das hässliche braune Teil im Winter nicht beheizbar und zu klein für ein Museum oder ein Büro ist.

Dieses Mühlentor und seine "Geschichte" sind ein Lehrstück für den Kleingeist und die geistige Enge, die immer noch in den Köpfen der meisten Bernauer Großkopfeten herrschen. Kleingeister mauern sich eben gern ein. Und den letzten Satz des Anstifters dieser wahnsinnigen Materialverschwendung  werte ich als Drohung gegen jeden Menschen mit gutem Geschmack. Hoffentlich finden sich einige Stadtverordnete, die Herrn Hübler und Seinesgleichen in ihrem Wahn daran hindern werden, die Stadt mit noch mehr unsinnigen Nippes voll zu stellen.

Die Fotos zeigen das fast fertige Mühlentor in seiner vollen "Schönheit" und Funktion als Straßensperre. Die Aussicht und Durchfahrt aus der Stadt und in die Stadt sind völlig versperrt.  Links und rechts sollen nun noch Stelen angebracht werden, damit wahrscheinlich auch Radfahrer Schrittgeschwindigkeit fahren müssen. Und wie ein Kommentar in der "MOZ" heute lautet: " Falls das neue Rathaus wirklich in der Bürgermeisterstrasse 25 errichtet werden sollte, ist zumindest gesichert, dass der Verkehr der Baufahrzeuge durch die Innenstadt abgewickelt wird (Bauzeit 3 Jahre? Oder mehr?)."

Ein Trost: Das alte Tor wurde nach ca. 400 Jahren abgerissen. Das neue wird wohl nicht so lange stehen...

(Fotos: © fv 2013)


Freitag, 22. Februar 2013

Erwachsenwerden

"Erwachsenwerden ist ätzend. Die Bilder der Plätzchen, der Träume und  Eisverkäufer blenden sich langsam aus wie ein sterbendes Glühwürmchen oder eine Glühlampe, die langsam den Geist aufgibt. Kinder werden Eltern, Eltern werden Greise und Träume, von denen man gedacht hat, man würde sie immer träumen, stehlen sich langsam davon. Betrachtet man sein Leben allerdings einmal ernsthaft, dann ist nur Eines wirklich gewiss: Das Erwachsenwerden hört nie auf. Wie der Tod und die Steuern..." meinte die Schauspielerin Mary  McCormack als US-Marshal Mary Shannon in der Krimiserie "In Plain Sight – In der Schusslinie" .

Wohl wahr. Merke ich selbst fast jeden Tag. An manchen Tagen gibt es allerdings auch Rückschläge. Und dann sind da auch noch die, die nie jung waren und deshalb nicht erwachsen werden mussten. Die wurden dann einfach Politiker....

Schlechter und nicht besser


„Vieles wird zusehends schlechter, anderes wegsehends nicht besser.“ 

hätte Helmut Qualtinger (* 8. Oktober 1928 in Wien; † 29. September 1986 ebenda; ) wohl zum neuen deutschen Wahlrecht gesagt, das statt der aktuell 620 Abgeordneten demnächst mehr als 800 Parlamentarier in den Bundestag spülen wird.

Genau das hat die Bevölkerung dieses ausgepressten Landes noch gebraucht! Noch ein paar mehr überwiegend faule Parasiten auf Versorgungsposten. Einziger Trost: In einem Plenarsaal mit über 800 leeren Plätzen fallen dann die drei anwesenden Hansels  gar nicht mehr auf und vielleicht geht auch deshalb mal wenigstens einem der notorisch-verbohrten Wähler unserer Einheitspartei(en) ein Seifensieder auf...

Helmut Qualtinger war übrigens ein österreichischer Schauspieler, Schriftsteller, Kabarettist und Rezitator. "Seinen ersten öffentlichen Auftritt hatte er aber schon im Mai 1945 als selbsternannter Kulturkommissar. Er wurde von der sowjetischen Besatzungsmacht für drei Monate inhaftiert, weil er mit einem Sowjetstern auf der Brust und einem selbst ausgefertigten Ermächtigungsschreiben eine Villa für die Gründung eines linksgerichteten Theaters beschlagnahmte und Schauspieler warb." schreibt die Wikipedia unter anderem über ihn  Aufgrund seiner Verdienste um Kabarett und Schauspielkunst wurde 2002  im Wiener 3. Bezirk die Helmut-Qualtinger-Gasse nach ihm benannt, Er.ist in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 33 G, Nummer 73) beerdigt.

Mittwoch, 20. Februar 2013

Klare Ansagen

Man kann ja über den dicken Siggi Pop von der SPD sagen was man will: Manchmal jedenfalls findet selbst dieses blinde Huhn ein Korn. Nein, ich meine nicht seine Inszenierung des besten Kanzlerkandidaten der SPD seit 150 Jahren, den rechten Neoliberaldemokraten P€€r.

Modellanlage Flughafen im Alexa Berlin ( © fv 2010)
Ich meine eher seine Einschätzung der Linken in Brandenburg. Die lila-linken Genossen (Linke) der rosa Genossen (SPD) in der unseligen Brandenburger Regierungskoalition hatte Sigmar Gabriel (SPD) im Januar schlankweg als "rechte Sozialdemokraten" charakterisiert: Und Siggi muss das wissen, er ist schließlich selber einer und schwarze Schafe erkennen sich natürlich untereinander. Wer täglich das widerliche Geschleime der Christoffers, Markovs, Tacks, Mächtigs und so weiter gegenüber König Platzeck und seinem Klüngel. erleben darf, kann dem Siggi nur angeekelt zustimmen. Wie man den abgewirtschafteten Platzeck noch weitere Jahre politisch überleben lassen kann und dabei das Land immer weiter herunter wirtschaftet, machen die "Genossen" der Linken seit Start dieser Koalition mit erbärmlicher Konsequenz vor.

Nun stehen im September Bundestagswahlen an, der "rote" Osten könnte sowohl für Linke als auch die SPD verloren gehen. Zu schwach fällt die Leistungsbilanz aus. Besonders krass ist die Unfähigkeit der Politik beim Flughafen Berlin-Brandenburg International zu besichtigen. Schnell also eine Kehrtwende hingelegt. Seit gestern ist die Brandenburger Landesregierung nunmehr für ein striktes Nachtflugverbot. Zuvor hatten 100.000 Brandenburger in einem Volksbegehren Verhandlungen zu einem strikten Flugverbot  von 22 bis 6 Uhr. 100.000 Wähler - da beginnt man zu überlegen und streut etwas Traumsand aus. Damit die Leute sich wieder beruhigen und die Rächer der Enterbten - also SPD und Linke -  wählen.

Dass nicht alle Menschen in Brandenburg dieses durchschaubare Ablenkungsmanöver schlucken, ist klar. Deshalb kommen vor allem von den Bürgerbewegungen  klare Ansagen an Platzeck und seinen Chor der Schmeichler ( hier weiterlesen)  

Montag, 18. Februar 2013

Alle Jahre wieder

Wie stets in diesem Theater der jährliche Lebensmittelskandal. Was hatten wir nicht schon alles: Würmer im Fisch, Acrylamid in den Pommes, Kalorien in der Butterkremtorte, Salmonellen im Huhn, Schweine - und Hühnerpest, üble Grippeerreger im Geflügel, Keime auf den Gurken, mit Darmkeimen kontaminierte Erdbeeren in der Großküche  und und und. Jedes Jahr ein neuer bzw. derselbe alte Skandal.. Diesmal ist also Pferdefleisch überall drin.  Und jedes Jahr läuft es nach demselben Muster:
Darf's auch was vom Pferd sein ? (Rainer Sturm  / pixelio.de)

  1. Furchtbare Aufregung in den Medien 
  2. Noch größere Aufregung in den Medien
  3. Die Verantwortlichen in der Politik schwören furchtbare Rache an den Herstellern
  4. Die Medien machen die wahren Verantwortlichen aus: Nämlich die Verbraucher, weil sie billige Lebensmittel haben wollen und deshalb angeblich jeden Mist kaufen.(Dieses Mal suggeriert man mit der Losung " Geiz isst Gaul" wieder einmal, dass die Verbraucher betrogen werden wollen und nur zu knickrig sind, hochwertige Lebensmittel zu kaufen.)
  5. Weil die Verbraucher selbst schuld sind, werden von Staats wegen keine neuen Lebensmittelkontrolleure eingestellt und keine Maßnahmen zur Vermeidung erneuter Gefährdungen durch verdorbene oder verfälschte Nahrungsgüter ergriffen.
  6. Der Skandal schwächt ab.
  7. Niemand wird bestraft.
  8. Die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung legen sich wieder hin.
  9. In ca. einem Jahr kommt der nächste Lebensmittelskandal.
  10. Erste Todesfälle und furchbare Aufregung in den Medien.
Auf die Gefahr hin, mich ständig zu wiederholen: Es ist kein Preisproblem und der Verbraucher ist nicht schuld.  Kein Hersteller wird gezwungen, mit Lebensmitteln herum zu panschen. Wer es doch macht, ist ganz einfach ein Verbrecher und gehört eingebuchtet. Der Staat respektive das Bundesland hat durch regelmäßige Kontrollen dafür zu sorgen, dass auch in billigen Lebensmittel kein Dreck drin ist. Ansonsten gehört das Zeug nicht in den Verkauf. Nebenbei: Genau dasselbe gilt für Spielzeug und Hygieneartikel wie Zahnbürsten u.ä aus China. Wenn Politiker wie die ehemalige "Verbraucher"ministerin  Künast  von den Grünen etwas anderes behaupten, lenken sie lediglich  von ihrer eigenen Verantwortung ab. Dass sich in den Medien willige Schmierfinken finden, die in dasselbe Horn tuten, lässt übrigens tief blicken, wie weit wir auf dem Weg in ein Dritte-Welt-Land schon sind.... 

Freitag, 15. Februar 2013

Ewige Wahrheiten und ihre Verneinung

Iguaçú-Wasserfälle in Brasilien  (Bildpixel  / pixelio.de)
"Ein blöder griechischer Philosoph hat mal gesagt: ' Das einzig Beständige im Leben ist der Wandel.'  Dabei weiß fast jeder, dass einzig unser Widerstand gegen den Wandel beständig ist: Wir klammern uns an das Floß unseres gewohnten Lebens, selbst wenn uns das Tosen eines Wasserfalls schon in den Ohren dröhnt." meinte jedenfalls Mary Catherine McCormack (* 8. Februar 1969 in Plainfield, New Jersey). Sie ist eine US-amerikanische Schauspielerin. Von 2008 bis 2012 spielte McCormack die Hauptrolle der Mary Shannon in der Krimiserie "In Plain Sight – In der Schusslinie" aus deren ersten Episode der vierten Staffel auch dieses Zitat stammt.

Na ja, ganz so blöd war der Philosoph wohl doch nicht, denn meistens haben wir wenig Einfluss auf den tosenden Wasserfall...


Zweitbeste Lieblingsfirma

Am Wochenende las ich, dass meine zweitbeste Lieblingsfirma Microsoft ab nächstem Jahr die Unterstützung von Windows XP  einstellen will. Und das, obwohl noch viele Firmen dieses Betriebssystem auf ihren Computern installiert haben!

Fundstück : 5,25 " -Floppy Disk (PALMEra  / pixelio.de)
Natürlich warf der Schreiberling sofort wahre Schreckensszenarien an die Wand. Wir werden nun natürlich alle sterben, denn Windows 8 ist viiiiiiieeeeeeel sicherer als das alte XP usw. Was es an verkaufsfördernden Sprüchen noch so alles gibt.

Po mojemu meniju oder in my opinion oder meiner Meinung nach wird sich mit XP schon lange kein Hacker mehr beschäftigen. Die sind längst auf die neuesten Glanzleistungen von MS umgestiegen. Dort haben sie wie immer bei MS-Produkten genug zu tun. Und ob man nun Bock hat auf ständig nervende und schwer oder gar nicht abzustellende Pop-ups oder verspielte Ad-ons oder wichtigtuerische Hilfshinweise wie "Sie wollen offensichtlich einen Brief schreiben..."  muss jeder selbst wissen.

Im Netz fand ich einen schönen Witz, der sinnigerweise nicht nur auf MS passt, sondern mittlerweile fast auf alle Soft- und Hardwarefirmen und leider nicht nur auf die:

Ein Microsoftie bei der Schiessausbildung. Also, Gewehr in Anschlag und auf die 100 m entfernte Scheibe ein Schuss. Von dort wird zurückgerufen: "Kein Treffer !". Na gut, also nochmal... wieder die Meldung "Kein Treffer !". Der Microsoftie nimmt das Gewehr, hält den Finger vor die Mündung und betätigt den Abzug. Peng, der Finger ist weg. Ruft er nach hinten: "Also, bei mir funktioniert es, das Problem muss auf eurer Seite liegen..."

Unser Problem als Kunden ist, dass sich diese Art von "Microsofties" inzwischen in fast allen Kundendienstzentren dieser Republik  herum lümmeln ...

Donnerstag, 14. Februar 2013

Die geistige Aufrüstung (Teil II und Schluss)

Als mein Vater im Jahre 1946 aus englischer Kriegsgefangenschaft kam - er war 17-jährig im November 1944 zur Wehrmacht eingezogen worden und dank vernünftiger Obergefreiter schon im zeitigen Frühjahr 1945 in Gefangenschaft geraten - kam er in ein völlig zerstörtes Brandenburg zurück.
Mein Großvater - 1899 geboren und schon im WK I bei der Kriegsmarine - war trotz schweren Asthmas und eines Leistenbruchs noch im Februar 1945  als Geschützbedienung zur Marine-Flakabteilung 232  eingezogen worden. Auch er geriet in englische Gefangenschaft und wurde aufgrund seiner Krankheiten schon im November 1945 entlassen.

Meine Familie wohnte damals in  einem 1944 erbauten sogenannten Behelfsheim auf dem Grundstück hier in Schönow. Wenigstens das Land hatte ihnen der Krieg nicht nehmen können. Sie waren in Berlin dreimal ausgebombt worden und das wenige, das man aus den brennenden Wohnungen gerettet hatte, fiel dann den Plünderungen durch die Besatzungsmacht zum Opfer. Immerhin - der Krieg war zu Ende. Man dachte wieder über die Zukunft nach.

Im Jahre 1946 ging mein Vater also wieder in die Lehre bei einer  Berliner Firma. Diese lag im Westteil der Stadt. Schon nach kurzer Zeit waren dort die strammen Parteigenossen der NSDAP wieder am Ruder. Die Lehrmeister konnten den ehemaligen Wehrwirtschaftsführern gar nicht schnell genug in den Hintern kriechen. Mein Vater - Zeit seines Lebens kein Kommunist und häufig mit den strammen SED-Genossen aus Margot Honeckers Volksbildungsverwaltungen in Clinch - zog die Konsequenzen: Er setzte seine Berufsausbildung  in Ostberlin fort. Ein Verlassen Ostdeutschlands oder der späteren DDR kam für ihn nie in Frage. Er hatte während seines relativ kurzen Kriegsdienstes zuviel Elend gesehen und konnte die Rückkehr der Verursacher an die Macht  nicht ertragen. Der bessere deutsche Staat war für ihn fortan im Osten.

Warum die ausgiebige Einsicht in die Familiengeschichte? Nun, weil wir alle von unserem Umfeld, von unseren Familiengeschichten mehr oder auch weniger geprägt sind. Ein Pfarrer Gauck, dessen Mutter schon 1932 in die Nazipartei eintrat (damals gab es dafür noch überhaupt keinen wie auch immer gearteten "Zwang" ) und dessen Vater von den Russen als Kriegsverbrecher  verurteilt und auch nach 1990 nie rehabilitiert wurde, musste zwangsläufig zum Kommunistenfresser mutieren, wenn sich ihm später die Gelegenheit dazu bot. Alles menschlich, alles verständlich - allerdings nicht gut zu heißen. Auch muss man sich vor allzu schnellen Schlussfolgerungen a la Sippenhaft  hüten: Größere Geister haben sich stets von ihren reaktionären Elternhäusern losgesagt. Gauck tat das nicht, sondern folgte Mama und Papa in ihrem Hass.

Auch bei Thomas de Maizière, dem derzeitigen bundesdeutschen Kriegsminister, lohnt es sich, Einblick in die Familiengeschichte zu nehmen. De Maizière ist 1954 geboren, mithin ein Vertreter meiner Generation, die  durch ihre Väter geprägt worden sind - wenn sie denn aus dem Krieg zurück kehrten. War dieser Vater auch in Kriegsgefangenschaft, lag er in den eisigen Frühjahrstagen 1945 ohne Mantel im Dreck an der belgischen Kanalküste und überlebte nur, weil der Golfstrom etwas wärmeres Wasser heranführte und es endlich richtiger Frühling wurde?

Dank des Internets erfahren wir einiges über den Background unseres obersten Truppenverwesers, des Friedensengels Thomas de Maizière, der so gern in Drohnen investiert und die Bundeswehr - Söldner noch öfter in  die Weltgeschichte eingreifen lassen möchte. De Maizière ist der Sohn des ehemaligen Generalinspekteurs der Bundeswehr Ulrich de Maizière. Dieser diente in der Reichswehr und  der Wehrmacht und war zuletzt General des Heeres der Bundeswehr.

Ulrich de Maizière hat es immer verstanden, den Reaktionären zu Diensten zu sein und hat wahrscheinlich nie in den Wolchowsümpfen gefroren. Auch kümmerte ihn das Schicksal der von der Wehrmacht eingeschlossenen Stadt Leningrad nicht die Bohne. Befehl ist Befehl und nur durch treue Befehlserfüllung kann man sich in den Generalstab des Heeres im Oberkommando des Heeres hoch dienen. Und immerhin konnte er auch noch zu guter Letzt seinen Führer persönlich kennen lernen. Mich ekelt es, ich kann nicht mehr weiter lesen bei Wikipedia. Diese Menschen sind schon immer wie die Fettaugen auf jeder Suppe geschwommen. Zu Lasten ihrer Untergebenen und des ganzen Volkes.

Es ist klar,dass dieser Mensch für den Neuaufbau der Bundeswehr  gebraucht wurde. Wie gesagt, das Internet vergisst nichts - man kann alles nachlesen. Und man müsste speien. Wenn man dann noch den Querverweisen folgt und liest, dass einer der famosen ehemaligen Chefs des Ulrich de Maizière (der Ritter von Leeb, ein verurteilter Kriegsverbrecher) es zum Namensgeber der Bundeswehrkaserne in Landsberg am Lech gebracht hat, wundert einen nichts mehr: "Im Moment sind 32 Kasernen nach Wehrmachtsangehörigen benannt. Nur zehn davon gehörten zumindest zeitweise dem militärischen Widerstand an. Kriegsverbrecher seien keine darunter, behauptet die Bundesregierung – mit dem wenig überzeugenden Argument, es sei ja keiner von ihnen verurteilt worden. Ausdrücklich bekennt sie sich zu General Adolf Heusinger, der sich »um den Aufbau der Bundeswehr in besonderer Weise verdient gemacht« habe. Da stört es nicht weiter, daß Heusinger zuvor im Oberkommando des Heeres die Planungen für den Überfall der Naziarmee auf die Sowjetunion erarbeitet hatte." schreibt die "junge welt"  am Dienstag dieser Woche. Und weiter im traurigen Text: "34 Divisionen der Naziarmee wurden am Volkstrauertag im November vorigen Jahres (2012 !)  auf dem Gelände des Ausbildungszentrums Munster geehrt, darunter auch die Panzergrenadier-Division Großdeutschland, die sich unter anderem der Ermordung mehrerer hundert französischer Kriegsgefangener schuldig gemacht hatte. Zum Abschluß der Zeremonie sangen zwei rüstige Rentner das »Treuelied der SS«".

Wie die Väter, so die Söhne. Es ist deshalb kein Wunder, dass unser gegenwärtiger Kriegsminister so vehement für sein Ressort die Werbetrommel rührt. So wurde auch der Wehrkundeunterricht a la Margot Honecker wieder eingeführt. Im Rahmen dieses Unterrichts konnten Jugendoffiziere der Bundeswehr 2012  fast 144.000 Jugendliche erreichen – 10.000 mehr als im Vorjahr. Die Vorträge der Jugendoffiziere gelten als regulärer Unterricht mit Anwesenheitspflicht. Nur, diesmal ist das natürlich völlig  in Ordnung. Denn während es damals im Kalten Krieg nur um ein militärisches Gleichgewicht und um die Verteidigung eines angeblichen "Unrechtsstaates" ging, dürfen die umworbenen Schüler heute überall auf der Welt für das Kapital sterben.
Gerd Altmann  / pixelio.de

Kriegshetze mit Nachwuchswerbung im Klassenzimmer, Kriegseinsätze in aller Welt, Aufrüstung um jeden Preis ( Bundeskriegsminister Thomas de Maizière lobte die angeblich präzise Kampftechnik von Drohnen und wehrte sich gegen Kritik: »Wir können nicht sagen: ›Wir bleiben bei der Postkutsche‹, während alle anderen die Eisenbahn entwickeln«, erklärte der Minister am 31. Januar im Bundestag. »Militärisch gesehen ist eine bewaffnete Drohne nichts anderes als ein Flugzeug, das Raketen abschießt.« - Tagesspiegel vom 10.2.2013), immer noch die alten Kameraden von Wehrmacht und SS als Vorbild und Muster. Dass sich der Bundeskriegsminister in einem Gespräch mit DGB-Chef Sommer nicht entblödete, von der Bundeswehr selbst als Teil der Friedensbewegung zu schwafeln, setzt dem Fass die Krone auf und ist pure ideologische Kriegsführung gegen die eigenen Bevölkerung.

Wie die Väter, so die Söhne. Diese "Friedensbewegten" haben nichts, aber auch gar nichts aus den "Friedensmissionen"  von kaiserlichem Heer, Wehrmacht und SS im vorigen Jahrhundert gelernt. Stoppt diese Mörder ! Raus aus Afghanistan! Deutsche Soldaten haben im Ausland nichts zu suchen! Nie wieder Krieg - egal unter welchem Vorwand und mit welchem Verbündeten !

Damit die Militaristen, Kriegsgewinnler und Verwalter des Todes bei ihrer Volksverblödung und in ihrem Mordsgeschäft öfter mal aus dem Tritt kommen, sollten wir die Geschichten unserer eigenen Väter nie vergessen und sie an unsere Kinder und Kindeskinder weitergeben...



Dienstag, 12. Februar 2013

Vergeudung

"Wer auch nur eine Stunde seiner Zeit zu vergeuden wagt, hat den Wert des Lebens noch nicht erkannt." 

Tick-Tack (Erwin Lorenzen  / pixelio.de)


meinte Charles Darwin (* 12. Februar 1809 in Shrewsbury; UK; † 19. April 1882 in Downe). Darwin war ein britischer Naturforscher. 

Er gilt wegen seiner wesentlichen Beiträge zur Evolutionstheorie als einer der bedeutendsten Naturwissenschaftler. Darwin wäre heute 204 Jahre alt. 

Freitag, 8. Februar 2013

Guter Rat!

Apropos Tontafeln (Ruth Rudolph  / pixelio.de)

"Gilgamesch, fülle deinen Bauch, 
sei fröhlich bei Tag und Nacht, 
lass jeden Tag ein Fest der Freude sein, 
tanze und musiziere bei Tag und bei Nacht. 
Ziehe ein sauberes Gewand an, 
wasche dein Haar und bade in Wasser. 
Blicke das Kind an, das deine Hand hält, 
lass deine Frau sich an deiner Umarmung erfreuen! 
Dies allein ist die Aufgabe des Menschen."

Aus dem Gilgamesch-Epos, einer Gruppe literarischer Werke, die vor allem aus dem babylonischen Raum stammen. Das Epos ist eines der ältesten überlieferten schriftlich fixierten Dichtungen, die ursprüngliche Fassung stammt wenigstens aus dem 18. Jahrhundert vor Christus, wahrscheinlich aber aus dem 24. Jahrhundert v. Chr. und ist damit zwischen 3800 und 4400 Jahre alt. Es ist überwiegend auf Tontafel überliefert.


Die geistige Aufrüstung (Teil I)

Zwar lernen nicht  nur die deutschen Militaristen nicht aus ihren Niederlagen, allerdings sind sie auch in dieser Beziehung besonders - dumm.  Kaum aus dem Bunker, den Stahlhelm noch auf dem hohlen Schädel, schwadronieren die übrig gebliebenen Totschläger sofort über neue Kriege und neue Siege.

Besonders gute Beispiele für diese unsäglichen Typen finden sich im Buch von Rudolf Petershagen " Gewissen in Aufruhr". Petershagen (* 4. Juni 1901 in Hamburg; † 13. April 1969 in Greifswald) war in den letzten Tagen des  Zweiten Weltkriegs als Oberst der deutschen Wehrmacht und Ritterkreuzträger Kampfkommandant von Greifswald. Er rettete die Stadt durch kampflose Übergabe vor der Zerstörung durch sowjetische Truppen.

Petershagen, ein durchaus bürgerlich-national gesinnter Mensch und glühender Soldat, als solcher fast an Hitlers Marsch auf die Feldherrenhalle in München beteiligt, beginnt vor Stalingrad umzudenken. Als ihm die Verbrechen der SS und der Wehrmacht im Osten bewusst werden, wendet er sich von den Nazis ab und ignoriert den sogenannten "Führerbefehl", Städte und Dörfer bedingungslos vor den Russen zu verteidigen und "Verrat" durch den Tot zu ahnden. Er selbst entgeht den faschistischen Häschern in den letzten Kriegsstunden nur durch Zufall.

Soldatengrab (H.D.Volz  / pixelio.de)
Das Buch "Gewissen in Aufruhr" führt uns aber noch weiter. Es führt uns in die ersten Jahre der Bundesrepublik Deutschland, in die Zeit der sogenannten Entnazifizierung und die Einbeziehung der Alt-Nazis und Kriegsverbrecher in die Kriegspolitik der USA gegen den ehemaligen Verbündeten Sowjetunion. So wurden "Verteidigungs"ministerium, Bundeswehr, Militärischer Abschirmdienst, Verfassungsschutz und Bundesnachrichtendienst nicht nur zum Sammelbecken dieser Verbrecher und unbelehrbaren Militaristen. Diese Institutionen wurden überwiegend von Nazis in den leitenden Positionen  aufgebaut.  In den fünfziger Jahren waren  z.B. mehr als zwei Drittel der leitenden Mitarbeiter des Bundeskriminalamtes ehemalige Mitglieder der SS.

1968 und der darauf folgende, konterkarierte  "Marsch durch die Institutionen"  wird immer wieder als Wendepunkt der bundesdeutschen Geschichte und als Bruch mit der faschistischen Vergangenheit kolportiert. Bei näherer Betrachtung ist auch das eine der großen Lebenslügen dieser Gesellschaft. Die Auseinandersetzung der 68er mit der faschistischen Vergangenheit der BRD führte nicht etwa dazu, dass die Pensionen der SS-Chargen und hohen Nazi-Generäle der Wehrmacht gekürzt oder gar gestrichen wurden.

Der Artikel 131 des Grundgesetzes hatte bereits ab 1951 die Rückkehr der Alt-Nazis in den öffentlichen Dienst und die Berücksichtigung ihrer Dienstzeiten während des Hitlerregimes für Pensionen und Dienstbezüge abgesichert. Überführte SS-Verbrecher, wie z.B. Sepp Dietrich, wurden trotz von alliierten Gerichten verhängten lebenslangen Haftstrafen aus den Zuchthäusern entlassen und bekamen ihre Pension aus den Zeiten des Dritten Reiches mitsamt den seitdem entgangenen Dienstbezügen ausgezahlt. Die ehemaligen Nazi-Beamten und  Offiziere blieben auch nach 1968 in ihren Ämtern, sofern sich nicht bereits eine biologische Lösung ergeben hatte. Sie hinterließen zudem von ihnen angelernte, jüngere Brüder im Geiste, die auch heute noch ihr Unwesen treiben.

Was haben die 68er daran geändert? Nicht viel. Und schon gar nichts (mehr), nachdem sie in den  warmen und wohlversorgten Amtsstuben dieser Bundesrepublik angekommen waren. So ist leider auch dieser große "Aufbruch" der bundesdeutschen Gesellschaft mitsamt der sogenannten umfassenden Aufarbeitung der Nazizeit nur eine Chimäre, mit der man das einfache Volk und die Weltöffentlichkeit beruhigen wollte.

Wie sich die ewigen alten und neuen, großen und kleinen  Militaristen dieser Bundesrepublik heute als Friedenskämpfer aufführen, diskutieren wir demnächst in diesem Blog...

Dienstag, 5. Februar 2013

Noch ' ne Realsatire

Die Satire - Webseite  "Der Postillion" bringt gestern unter der Überschrift "Flughafen BER nur Attrappe: Trickbetrüger "Wowi und Platze" mit Milliarden untergetaucht" einen Beitrag, in dem behauptet wird, die Schönefelder Bauruine wäre eine rein Potemkinsche Fassade, ein Teil davon nur aus Pappmaché und Pressspan, ein anderer immerhin aus Legosteinen.

© fv 2010
Nichts ist in Deutschland so sehr Satire, dass es nicht noch wahr werden könnte. So lese ich gestern in "Forum" - dem "Zentralorgan"  der Brandenburger IHK, dass nicht nur der mängelbehaftete Brandschutz Schuld am bisher viermaligen Verschieben des Eröffnungstermins für den Flughafen BBI ist. "Mittlerweile haben sich weitere Fehler herausgestellt, die von zahlreichen gravierenden technischen Mängeln bis zu falsch gepflanzten Bäumen reichen. Selbst die Entkernung einzelner Gebäude würde nicht ausgeschlossen. " schreibt das Brandenburger Wirtschaftsmagazin in seiner Februar-Ausgabe.

So langsam muss man sich wirklich jede Satire oder jeden Witz verkneifen. Alles wird wahr. Jetzt warte ich nur noch auf die Meldung, dass Wowi und Platze demnächst eine gemeinsame Reise nach Barbados oder ein anderes Offshore-Steuerparadies antreten....

Foto: Funktionierender Flughafen auf der Modellbahnanlage Alexa am Berliner Alexanderplatz


Realsatire mit P€€r


Wem "Neues aus der Anstalt" oder die "heute-show" immer zu spät am Abend gesendet werden, hat jetzt eine Alternative, die den ganzen Tag über zur Verfügung steht: Den P€€R-Blog. Wer sich mal so richtig schlapp lachen will, möge sich dort die Super-Posts reinziehen und vor allem die Kommentare lesen. Auch die Fotos von dem Kerl sind gruselig-schön komisch. Das fürchterliche Ding soll übrigens von irgendwelchen Unternehmern mit sechsstelligen Summen (also größer 100.000 Euro - das Parteienspendegesetz lässt grüßen! ) gesponsert werden. Deshalb sind die Beiträge auch so gut (hahaha).

Gut, ich würde auch diesen Scheiß genau wie die endgültige Stilllegung des Berlin- Brandenburger Flughafens BBI für die Hälfte der Kohle und quasi nebenbei erledigen. Aber darum geht es gar nicht. Viel wichtiger ist, dass in dieser humor- und einfallslosen , plastifizierten Republik, zwischen all den öden Medien-Satrapen der Blockparteien CDUFDPCSUSPDGRÜNE  dieses neue Blog für - sicher ungewollte -  Erheiterung durch Realsatire sorgt.

So einen absolut unkritischen Hurrapatriotismus in Bezug auf eine einzelne Person habe ich das letzte Mal kurz vor dem 40. Jahrestag der DDR über Genossen Erich Honecker gelesen. Ich frage mich  inzwischen sogar besorgt, ob die ihre Elogen auf  P€€R, den allseeligmachenden Propheten des Gottes Mammon, wirklich Ernst meinen oder ihre Leser nur verklappsen wollen.

Ist dieses P€€R-Blog gar eine raffinierte Attacke der Merkels mit Bundespressefuzzi Seibert an der Spitze? Kein Mensch, auch nicht total verblödet, schon ohne Hirn und Rückgrat und gleich mit SPD-Gen geboren, kann doch im Ernst SO denken !!!??? Wer glaubt denn diesem P€€Rnocchio, dem ähnlich wie der Holzpuppe des Holzschnitzers Geppetto allerdings schon jetzt, noch mitten im Wahlkampf ob seiner Lügen eine überlange Nase wächst? Und wo ist eine wirkliche Alternative zum unseligen Merkel-Clan ?

P.S.: Mein Kommentar über den Götterboten P€€r war auf P€€r-Blog ganze 20 Minuten. Dann war er weg. Gute Traditionen sterben glücklicherweise nicht aus!

Grafiken: Tony Hegewald  / pixelio.de

Montag, 4. Februar 2013

Der Winter unseres Missvergnügens



"Nun ward der Winter unsers Missvergnügens
Glorreicher Sommer durch die Sonne Yorks;
Die Wolken all, die unser Haus bedräut,
Sind in des Weltmeers tiefem Schoß begraben.
Nun zieren unsre Brauen Siegeskränze,
Die schart'gen Waffen hängen als Trophä'n;
Aus rauhem Feldlärm wurden muntre Feste,
Aus furchtbarn Märschen holde Tanzmusiken."

Nun, das Drama wird er nicht überleben, der Adelssproß, der da so optimistisch Shakespeares "Richard III." mit seinem Monolog eröffnet. Am Ende wird er sich dringend "Ein Pferd, ein Pferd!" wünschen und dafür das ganze Königreich hergeben wollen. Und seine Krone rollt vom abgeschlagenen Kopf in den Staub Englands.

Space Center in Leicester/ England (Ch.Wismans/pixelio.de) 
Die Rede ist vom Herzog von Gloucester, dem späteren Richard III. (* 2. Oktober 1452 auf Fotheringhay Castle, Northamptonshire; † 22. August 1485 in Market Bosworth, Leicestershire). Er war von 1483 bis 1485 König von England und der letzte König aus dem Haus Plantagenet, dessen Nebenlinien, die Häuser York ( Wappen Weiße Rose) und Lancaster ( Wappen Rote Rose) , einen jahrzehntelangen Machtkampf gegeneinander austrugen. Mit Richards Tod und der Niederlage der Yorks endete die Epoche der sogenannten Rosenkriege. Im Shakespearschen Stück lässt Richard den Rest der ganzen Sippe York und damit alle übrigen Kronprätendenten umbringen, um auf den Thron zu gelangen. Im realen Leben hat er seine Spuren so genial verwischt, dass ein  Teil seiner vermeintlichen Opfer nie gefunden wurde.

Am 7. August 1485 landet Heinrich Tudor, der letzte Nachkomme Heinrich des V. und aus dem Hause Lancaster, mit walisischen und französischen Truppen sowie einem Söldnerkontingent in England. Richard zieht ihm entgegen, und am Montag, 22. August, wird bei Market Bosworth, einem Flecken zwischen Shenton und Dadlington in Leicestershire, um die Krone Englands gekämpft. Richards zehntausend Mann stehen 5000 Soldaten Heinrichs gegenüber. Richard wird verraten, er verliert die Schlacht und sein Leben, sein Leichnam wird geschändet, im Wirtshaus "The New Wake" in Leicester ausgestellt und schließlich im dortigen Franziskanerkloster bestattet. Als Heinrich VIII. aufgrund seiner Weibergeschichten vom katholischen Glauben abfällt und die Klöster säkularisiert, werden Richards sterbliche Überreste angeblich in einen Fluss geworfen. 

Im August vorigen Jahres findet man ein komplettes Skelett unter dem Beton eines öffentlichen Parkplatzes in Greyfriars, einem Stadtteil  Leicesters. Ein Teil des Parkplatzes liegt auf den Grundrissen einer Kirche, diese wurde im 16. Jahrhundert abgerissen. Da Richard verwachsen war und das Skelett entsprechende Merkmale aufweist, schien der Augenschein die Identität der Überreste zu bestätigen. Entsprechende vergleichende DNA- Tests und  weitergehende Untersuchungen der Knochen inklusive der Anwendung der Radiocarbon-Methode haben jetzt bestätigt, dass Richards sterbliche Überreste gefunden wurden. 

Ein Krimi, vor 528 Jahren passiert und dann aufgeschrieben von William Shakespeare, hat sein Ende gefunden...



zum Foto: Das Raumfahrt-Zentrum Leicester birgt faszinierende Fossile der Geschichte und außerdem das Challenger Learning Centre. 

Kreative Formen des Widerstandes

Die neue GEZ-Zwangsabgabe bietet offensichtlich Raum für Kreativität. Zwar müssen ja seit dem 1. Januar für jede  sogenannte Betriebsstätte und für jede Wohnung Abgaben an die Nachfolgeorganisation der GEZ bezahlt werden und es ist dem Staat scheißegal, ob man einen Fernseher hat oder nicht.

Wenn die Betriebsstätte allerdings  „gottesdienstlichen Zwecken gewidmet“ ist, gehen ARD und ZDF  leer aus. Warum wundert mich das jetzt nicht wirklich? Unser absolut säkularer Staat (Ironie aus!) hilft den armen Staatskirchen mit dem  Artikel 5 des Rundfunkbeitragsstaatsvertrag,.Es könnte ja sonst sein, dass der Papst irgendwann den Petersdom verkaufen muss, wenn für allzu viele Kirchenbauten GEZahlt werden muss

"Nicht vorgeschrieben sind die Art der Religion oder die Gestaltung der Gottesdienste, darauf weist beispielsweise sogar der Bayerische Landtag ausdrücklich hin (Drucksache 16/7001, S.19): „Diese Bestimmung ist im Lichte von Artikel 3 des Grundgesetzes auszulegen und gilt nicht nur für christliche Kirchen.“ Allerdings sind zwei Dinge zu beachten: „Erforderlich ist ein religionstypischer Widmungsakt.“ und „Gelegentlich abgehaltene Gottesdienste begründen keine Ausnahme von einer im Übrigen bestehenden Beitragspflicht.“ schreibt der Humanistische Pressedienst auf seiner Webseite.


Die Frage ist nun, warum Handelsunternehmen wie Rossmann noch gegen die GEZ-Zwangsabgabe klagen? Gerade Super- oder Drogeriemärkte oder Kaufhäuser haben es doch mit Artikel 5 besonders leicht! Einfach den Markt zum "Konsumtempel" erklärt und Ruhe ist mit der Zahlungspflicht  Die ehemalige GEZtapo sieht in die sprichwörtliche Röhre!

Ich denke, es lässt sich noch mehr machen. Man kann sicherlich auch seine Wohnung zur Kirche umwidmen. Und wenn man sich auf's Grundgesetz beruft, sind selbst Naturreligionen schützenswert.  Heidenspass statt Höllenqual beim Betrachten des Girokontos, das damit geschont wird! 


Auch die Regelung zu Gemeinschaftsunterkünften im neuen Rundfunkstaatsvertrag lässt eine Menge Raum für Kreativität. "Raumeinheiten in Gemeinschaftsunterkünften (z.B. Kasernen, Internate oder Unterkünfte für Asylbewerber) sind von der Beitragspflicht ausgenommen. Im Gegensatz dazu zählen Studenten- und Schwesternwohnheime natürlich nicht als Gemeinschaftsunterkünfte, eine Beitragspflicht für die Bewohner besteht. Für die Abgrenzung ist maßgeblich, dass die jeweilige Raumeinheit nicht der dauerhaften Unterbringung der jeweiligen Personen dient. Ist dagegen ein unbefristetes Bewohnen der Raumeinheiten vorgesehen, wie etwa in Behinderten- oder Altenpflegeheimen, ist die Raumeinheit ebenfalls beitragspflichtig." informiert sachsen.de  So weit, so schlecht, denn man trifft natürlich mit dieser Regelung wieder die Ärmsten der Gesellschaft. Für die  Kirchen  und die Kasernen wird dagegen wieder einmal eine Ausnahme gemacht. Wenn da nicht Methode dahinter steckt...

Aber auch hier gibt es die Möglichkeit des Sparens: So zahlen die finanziell leistungsfähigen Personen in Wohngemeinschaften den Rundfunkbeitrag gemeinschaftlich. Ist nur eine Person finanziell leistungsfähig (z.B. in einer WG mit Empfängern von Arbeitslosengeld II oder nicht volljährigen Personen) zahlt sie den Rundfunkbeitrag allein. Was hindert uns also, nur für diesen Zweck die alten DDR-Hausgemeinschaften wieder ins Leben zu rufen und unseren 18-Geschosser in Berlin-Marzahn einfach zur WG zu erklären? Pro Stockwerk je nach Typ des Hochhauses vielleicht 4 Wohnungen = 72, bedeutet 25 Cent pro Wohnung. Das lässt sich doch finanziell aushalten! Auch für Krankenhaus - Konzerne und Pflegeheime ergeben sich hier ungeahnte Möglichkeiten.

Ob die Kultusminister der Länder auf Dauer allerdings den Spaß mitmachen ist zweifelhaft. Politische Einflussnahme ist  sicherer als jede Form von Kreativität im Umgang mit dem gierigen Moloch namens "öffentlich -rechtlicher Rundfunk".und seinen scheinheiligen Interessenvertretern in den Landesregierungen.. Deshalb sollte man lieber noch heute die Petition gegen die GEZ-Zwangsabgabe unterschreiben.



Foto. Aus der Reihe "Paläste des Öffentlich- Rechtlichen Rundfunks" - Das MDR-Hochhaus in Leipzig.  ( Peter von Bechen  / pixelio.de)


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Wir sind noch lange nicht am Ende, wir fangen ja gerade erst an...