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Donnerstag, 31. Dezember 2015

Das Letzte

Nur mal so als Zusammenfassung zum Thema Altanschließerbeiträge: Es gibt einen Einigungsvertrag zwischen beiden deutschen Staaten, der die nachträgliche Erhebung von Anschlußkosten aus den Jahren vor 1990 verbietet. Es gibt ein Gesetz, dass die Verjährungsfristen für finanzielle Forderungen der öffentlichen Hand auf VIER Jahre begrenzt. Es gibt zwei ganz eindeutige Urteile des Bundesverfassungsgerichtes zu Verjährungsfristen und Satzungen der Wasser- und Abwasserzweckverbände. Und dann das hier?

Abhilfe? (Claudia Heck  / pixelio.de)
Ich meine, was soll man denn als Bürger nun NOCH machen? Bitten, betteln, weinen? Oder die Polizei holen und die Verantwortlichen  einbuchten lassen?  Oder mit Mistforken dafür  sorgen, dass die Gauner und Ganoven endlich aus ihren Büros und unserem Leben verschwinden?

Aufruf zu Gewalt? Mitnichten! Denn wenn ein staatliches Organ oder auch ein Privater es unternimmt, die in Art. 20 Abs. 1 bis 3 GG verankerte verfassungsrechtliche Ordnung zu beseitigen - und etwas anderes machen diese Wasser- und Jauchestrolche in unserem Bundesland bei der geltenden Rechtslage ja nicht - sieht eben jener Artikel 20 Grundgesetz, Absatz 4  Widerstand vor. Wörtlich: „Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.“

Es ist wohl inzwischen wirklich 5 Minuten vor Zwölf.  Wir sind ja schon auf dem richtigen, allerdings nervigen Weg. Eine wichtige  Erfahrung meiner 63 Lenze lautet, dass - wenn man einen dreckigen Schreibtischtäter endlich in die Wüste schicken kann - sofort der nächste den voll gefurzten Sessel übernimmt. Man wird sie nie los, auch und gerade nicht mit Gewalt. Man kann sie nur in ihrem Einfluss einschränken. Und genau DAS sollten wir weiterhin tun. Wenn dabei einige dieser Bande in die Wüste müssen, ist das eine Warnung für den Rest. Bernau hat mit der Abwahl des  unseligen, unbelehrbaren Hubert H. ein sehr gutes  Beispiel gegeben.

Deshalb ist eine mögliche  Abhilfe gegen Gauner und Ganoven jeder politischen Coleur  hier aufgezeigt. Behalten wir die Nerven!

Auf ein Neues. Alles Gute für 2016. 

Mittwoch, 23. Dezember 2015

Alles Irre, oder watt?



meinte Dr. Manfred Lütz, Chefarzt der psychiatrischen Alexianer- Klinik in Köln-Porz in seinem Buch  "Irre! Wir behandeln die Falschen – unser Problem sind die Normalen: eine heitere Seelenkunde." ( Taschenbuch, 208 Seiten Goldmann Verlag 2011, ISBN-10: 3442156793,ISBN-13: 978-3442156795).

Traum: Wenn man 2016 wenigstens einige dieser Typen aus der ersteren Kategorie für immer in die geschlossene Anstalt kriegen könnte... 

Kundgebung Nr. 104 oder die Botschaft vom Marktplatz in Bernau

von Johannes Madeja

Am 22. Dezember, zwei Tage vor Heiligabend, da gibt es wahrlich "besseres" zu tun! Trotzdem war der Marktplatz auch diesmal wieder gut gefüllt. Die gekommen waren, haben das beste getan, was man tun kann - für Brandenburg, für Bernau und für alle die nicht gekommen waren, weil sie glaubten, daß es für sie besseres gibt.
Diese Kundgebung war etwas besonderes und das sollte sie auch sein! Hauptredner war der Landtagsabgeordnete Peter Vida aus Bernau von den Brandenburger Vereinigten Bürgerinitiativen (BVB)/ Freie Wähler. Weitere - auch Hauptredner - waren Vilma Niclas aus Sonnewalde vom Wassernetz Brandenburg und Frank Mittag, Anwalt aus Cottbus. Moderator war einmal mehr Bernd Schuhmann aus Bernau, Mitorganisator der Kundgebungen von 1 bis 104. Was war nun das besondere an Kundgebung Nr. 104? Es gab etwas zu feiern: den Beschluß des Bundesverfassungsgerichts vom 12. November 2015. Die Verfassungsrichter haben den Klägern und damit allen Kundgebungsteilnehmern bestätigt, daß ihr Anliegen "offensichtlich" gerechtfertigt ist.
Damit haben sie gleichzeitig bestätigt, daß den Bürgern "offensichtlich" Unrecht getan wurde, sie in ihren Menschenrechten verletzt wurden und die Regierenden "offensichtlich" gesetzwidrig gehandelt haben.

Die gerechte Sache, der Rechtsstaat hat - so konnten wir es lesen - gesiegt! Hat er schon gesiegt? Nein! Es war erst ein Etappensieg! Der Kampf - so alle Redner - muß weitergehen bis zum vollständigen Erfolg. Wir gehen nicht nach Hause wie die Arbeiter im Jahr 1848, nachdem der König vor den Märzgefallenen den Hut gezogen hat! Wir stehen für ein besseres Brandenburg und wir haben den Refrain unserer Nationalhymne : "Steige hoch du roter Adler ..." kräftig mitgesungen!
Diejenigen - Politiker und Juristen - die seit Jahren und Jahrzehnten gesetzwidrig handeln und damit Grundrechte verletzen, werden, nach Überwindung einer Phase der Schockstarre (Mittag), auch jetzt wieder versuchen, den Gerichtsbeschluß in ihrem Sinne zu interpretieren und ins Gegenteil zu verkehren (buh-Rufe!)

Aus den entschlossenen Gesichtern der Kundgebungsteilnehmer konnte man ablesen: Das werden wir nicht zulassen! Wir fordern politische Konsequenzen (Vida). Wir fordern, daß sich die Verantwortlichen - nein!, die Verantwortungslosen - bei uns entschuldigen und dann ihren "Hut nehmen". Wer sich, wie sie, bewußt gesetzwidrig verhält, der kann nicht Abgeordneter sein!
Wir stehen auf der Seite des Rechtsstaats. Wir stehen auf dem Boden des Gesetzes. Das mußten die Regierenden schon viel früher erkennen - und sie konnten es erkennen! - dann wäre der Schaden für unser Land nicht so groß, wie er es jetzt geworden ist (Niclas)

Millionen wurden in den märkischen Sand gesetzt. Millionen an (zu Unrecht erwarteten) Beiträgen sind "vom Tisch" und können nicht mehr nachträglich kalkuliert werden - darauf werden wir achten. Die widerrechtlich erzwungenen Beiträge sind schleunig zurückzuzahlen!
Die Kundgebungen seit 2013 standen unter der Überschrift "Gegen Altanschließerbeiträge". Wir haben erkannt: Es geht um mehr! Es geht um einen nachhaltigen, sparsamen Umgang mit Wasser, um ein ökologisch und ökonomisch vernünftiges Wassermanagement! Es geht um eine neue Wasserpolitik im Land Brandenburg! Dazu reichen die Altanschließer den Neuanschließern und den Mietern solidarisch die Hand! Wir lassen uns nicht auseinanderdividieren! Wir fordern für alle ein einheitliches Gebührensystem ohne Beiträge! (Schuhmann) Es gibt keine plausiblen Gründe, jetzt höhere Gebühren zu fordern. Wir haben kein Verständnis für diejenigen, die immer über Geldmangel klagen (Mittag), gleichzeitig aber das Geld - unser Geld - mit vollen Händen ausgeben, oft für Vorhaben, die niemand braucht, zumindest aber überzogen sind! Die Verantwortungslosen sind - auch finanziell - für ihr gesetzwidriges Tun in die Pflicht zu nehmen! Sie wußten, daß ihre Beitragsforderungen ungerechtfertigt, zumindest rechtlich bedenklich sind. Deshalb durften sie das Geld nicht bedenkenlos "verbraten", sondern mußten Rückstellungen bilden (Mittag).

Kundgebung Nr. 104, das war nicht nur ein Tag der Manifestation der ungebrochenen Entschlossenheit, den Kampf bis zum Ende durchzustehen, sondern auch ein Tag des Dankes und ein Tag zum Feiern! Diejenigen, die sich besonders engagiert haben, erhielten unter großem Beifall als Zeichen der Aufmerksamkeit und des Dankes Blumenträuße. Sie haben in vorderster Reihe mit dafür gesorgt, daß heute nicht nur ganz Brandenburg sondern auch Sachsen und Thüringen und Sachsen-Anhalt und Mecklenburg Vorpommern und auch Hessen, Niedersachsen und Bayern hoffnungsvoll nach Bernau blicken. Die Grußadressen wurden mit großem Beifall gefeiert! Gefeiert wurden auch die Verfassungsrichter. Es erklang das Lied: "So ein Tag, so wunderschön wie heute .." Wir erwarten jetzt Beschlüsse in allen weiteren noch anhängigen Verfahren. Die Bernauer sind entschlossen, den Kampf fortzusetzen! Damit haben die Bernauer Verantwortung übernommen, sie haben Flagge gezeigt. Jetzt geht der Kampf weiter bis zum endgültigen Sieg!

Die nächste Kundgebung ist am 12. Januar 2016, wieder auf dem Marktplatz in Bernau.

Vorzeitige Weihnachtsgeschenke

Stirbt aus- der Zeitungsleser (S. Hofschlaeger  / pixelio.de)
Ein Lesesessel. Groß und schwer, die Enkel können sich mit dem Opa darin kuscheln und  aufgeschriebene oder erzählte Geschichten erleben. Kurzzeitig fällt mir ein, wie es wäre, würde man sich am Sonntagmorgen mit einer Tasse Kaffee und einer niveauvollen Zeitung oder Zeitschrift - so wie es FAZ, Süddeutsche, die Zeit  oder der Spiegel früher einmal waren - hineinsetzen und ohne Mittagpause vor dem Nachmittagstee nicht mehr aufstehen. Weil man jeden, aber auch jeden Artikel genießen könnte. Und nicht jeder bezahlte Schmierfink oder geistig minderbemittelte Clown versuchen würde, den Lesern die ideologische Denkart der herrschenden Klasse ins Gehirn zu prügeln, billige Sensationen zu erfinden oder den Leser zu erziehen und zu verblöden. Anstatt einfach  nur unabhängig zu berichten und hinter die Kulissen des Politzirkusses zu schauen. Wirklich die vierte Macht im Staate zu sein.

Träumer, der ich bin, äußere ich diesen Gedanken sofort. Und M. sagt - wie immer auf dem Boden der harten Tatsachen: "Dann musst Du wohl selber eine Zeitung gründen. "

Mit meinen bescheidenen Mitteln versuche ich es hier schon seit dem Januar 2006...

Dienstag, 22. Dezember 2015

Alles Gute zum Fest!

Aus der Rubrik "Früher war alles besser (und aus Holz) " ein wunderschönes Gedicht von Mascha Kaléko zum Thema Advent und Weihnachten:

Advent

 Der Frost haucht zarte Häkelspitzen
Perlmuttergrau ans Scheibenglas.
Da blühn bis an die Fensterritzen
Eisblumen, Sterne, Farn und Gras.

Kristalle schaukeln von den Bäumen,
Die letzen Vögel sind entflohn.
Leis fällt der Schnee ... In unsern Träumen
Weihnachtet es seit gestern schon.


Frost ? Die Piepmätze in unseren Bäumen scheinen schon mit der Frühjahrsbalz begonnen zu haben. Na, mal sehen, was da noch kommt. 

Erwin Lorenzen  / pixelio.de
Es ist wohl höchste Zeit, mich von den Lesern dieses Blogs zu verabschieden. Jedenfalls für die Dauer der Weihnachtszeit. 

Nutzen wir die kommenden Tage zum Rückblick, zum Durchatmen, für die Familie und für ein wenig Erholung. Und zum Lesen, der Bücherberg des Jahres 2015 wartet. 

Allen Lesern ein frohes Weihnachtsfest sowie für das neue Jahr Gesundheit und Glück, beruflichen Erfolg und viele ungetrübte Momente...
 

Querfronten oder: SA und Antifa

Quelle: twitter
"Immer (seltene Ausnahmen bestätigen die Regel), wenn ich online mit Antifa-Leuten zu tun habe, sind die voreingenommen, nicht an inhaltlicher Diskussion interessiert, nicht bereit, irgendeinen auch noch so geringen Teil ihrer Weltanschauung durch Fakten widerlegbar oder anderweitig für revidierbar zu halten, und völlig davon überzeugt, dass sie auf der richtigen Seite für die richtige Sache kämpfen und das Richtige tun. Beziehungsweise ist das, was sie tun, automatisch richtig, weil sie es im Namen der Guten Sache tun, die so offensichtlich richtig ist, dass das Infragestellen der Methoden Häresie ist und mit Exkommunikation oder anderer Kapitalstrafe geahndet werden muss." meint Felix von Leitner, Betreiber von fefes blog.

Und für eine "gute Sache" ist alles erlaubt, kann man mal so einfach Menschen zu Invaliden prügeln, Autos und Büros anstecken, randalieren, Mollies und Steine auf die Bullen werfen.  Alles in Ordnung, ist ja für die "gute Sache" und garantiert stoppt man damit die Bösen.  Um da eventuell Zweifel aufkommen zu lassen, müsste man etwas Grips im Gehirnkasten haben. Zweifel kommen allerdings nicht vor, denn auch total doof ist man noch immer für die "gute Sache" , damit per se "richtig" und darf alles tun. Für die "gute Sache". Je nach Ansicht und Windrichtung  waren und sind das der Antifaschismus, der Führer, die "richtige" und damit "gute" Weltanschauung oder die "richtige" Religion.

Genau aus dem Grunde waren die SA-Mörder in den KZs und Stalins Gulag-Schlächter genau immer auf der "richtigen" Seite - auf der Seite der Unmenschen. Für ihre gepeinigten Opfer waren und sind allerdings die Windrichtungen aus den Gehirnfürzen ihrer Peiniger völlig ohne Belang...

Montag, 21. Dezember 2015

Zeitreise zu den Urahnen der Menschheit - Der Film „Big Family“ erzählt die Geschichte der Evolution auf faszinierende Weise

Die Giordano-Bruno-Stiftung hat im Rahmen des Projekts „Evokids - Evolution in der Grundschule“ einen Film veröffentlicht, der die Geschichte der Evolution als Familiengeschichte eines Kindes erzählt, das zu seinen Urahnen zurückreist. Das 18-minütige Video „Big Family - Die phantastische Reise in die Vergangenheit“ stammt von der Filmemacherin Ricarda Hinz, die das gleichnamige Buch von Michael Schmidt-Salomon und Anne-Barbara-Kindler eindrucksvoll in Szene gesetzt hat.

„Der Film ist bestens geeignet, um Kinder für das Thema 'Evolution' zu begeistern“, sagt gbs-Vorstandssprecher Michael Schmidt-Salomon: „Wir haben festgestellt, dass die Kinder ungemein fasziniert sind, wenn sie erfahren, dass sie gar nicht erst geboren worden wären, wenn eine ihrer Fischomis vor 470 Millionen Jahren keine Nachkommen gezeugt hätte. Zu unserer Überraschung waren selbst Erwachsene perplex, als wir ihnen das Buch bzw. den Film zeigten. Dass wir gemeinsame Vorfahren mit Schimpansen haben, war den meisten zwar bewusst, nicht aber, dass unsere Ur-Großeltern mehrheitlich weder Menschen noch Affen waren, sondern Echsen, Amphibien, Fische und Bakterien. Offenkundig wird der große Bogen der Evolutionsgeschichte viel zu selten erzählt.“

Weitere Informationen:
http://evokids.de/content/film-big-family

Evokids-Film „Big Family“ auf YouTube:
https://www.youtube.com/watch?v=R3HnPLNMAHs

Handlungsauftrag an die Landesregierung – Gerechtigkeit wieder herstellen!

Bürgerverein „wir-von-hier“ e.V. Lübben (Spreewald)
Initiativennetzwerk „Das Wassernetz Brandenburg“

Pressemitteilung zum Beschluss des Bundesverfassungsgericht (Beschluss vom 12. November 2015 1 BvR 2961/14, 1 BvR 3051/14)

Am 17.12.2015 platzte es wie die sprichwörtliche Bombe in die Plenardebatte des Landtages. Das Bundesverfassungsgericht führt aus, dass eine rückwirkende Beitragserhebung für all jene, die vor 1998 angeschlossen waren, nicht möglich ist, verfassungsrechtlich nicht erlaubt ist.

Das fordern wir Vertreter der Bürgerschaft schon seit 2004, seit dem Zeitpunkt als sich der Landesgesetzgeber die Möglichkeit einer praktisch zeitlich unbegrenzten Beitragserhebung in das Kommunalabgabengesetz geschrieben hatte. Und für diese Forderungen kämpfen wir gemeinsam.
Nunmehr bestätigt das Bundesverfassungsgericht unsere Sichtweisen und vor allem auch die Brandenburger Rechtslage vor 2004.

Was bedeutet der Beschluss des Bundesverfassungsgerichtes nun für die Betroffenen?
Wichtig ist, nichts wird sich nun automatisch ändern. Auch werden keine Beitragsbescheide automatisch nichtig. Dafür müssen wir, gern gemeinsam, weiter unseren eigenen Rechtschutz in Anspruch nehmen. Da nun aber ernsthafte verfassungsrechtliche Zweifel an der Brandenburger Gesetzeslage attestiert sind, sollten all jene für die die Zahlung noch ansteht, die sofortige Aussetzung der Vollziehung beantragen. Wir stehen Ihnen da gern zur Seite. Für all jene die bereits gezahlt haben, sollten nun Erstattungsansprüche geltend gemacht werden.

Unsere Landesregierung ist nun zum Handeln gezwungen. Die Formulierungen des Bundesverfassungsgerichtes sind klar:

- Streichung des Wörtchens „Rechtswirksam“ aus § 8 Abs.7, Satz 2
- Es muss für den Beginn der Verjährungsfristen wieder das Datum des ersten Satzungsversuches  
   gelten.
- für die Festsetzungsverjährung muss wieder die rechtskonforme Frist von vier Jahren gelten.

Wir werden dem Landesgesetzgeber gern zur Seite stehen, aber wir werden sehr genau hinschauen, damit nicht wieder Formulierungen und Regelungen gefunden werden, die jahrelange Auseinandersetzungen provozieren. Als Vertreter der Bürgerschaft im Land Brandenburg, stehen wir für die kommenden Evaluierungen des Kommunalabgabengesetzes gern zur Verfügung.
Uns liegt viel daran, dass mit der erforderlichen Neuordnung des Kommunalabgabengesetzes ein Gesetz geschaffen werden wird, dass für die Zukunft belastbar und Gerecht ist, dass die Belange der Bürgerinnen und Bürger wieder deutlich in den Fokus rückt.

Es sollten nicht nur die oben genannten Forderungen eingearbeitet werden, es sollte auch eine Möglichkeit der direkten Bürgerbeteiligung VOR Investitionsmaßnahmen und die Pflicht zur Durchführung von Musterverfahren mit erörtert werden.
Lassen Sie uns gemeinsam den Beschluss des BVerfG umsetzen und gemeinsam zu einer belastbaren und bürgerfreundlichen Neuregelung kommen. Wir reichen die Hand und bieten unsere Hilfe an!

Thomas Kaiser
www.abgaben-experte.de
0152 29 222 722
kaiser-luebben@gmx.de

Freitag, 18. Dezember 2015

Reporterstuss

Dienstagsdemo gegen die Altanschließerbeiträge (© fv 2013)
Die Verwurstung des gestrigen Urteils des Bundesverfassungsgerichtes in den Medien und durch unsere überforderte Landes-und Kommunalpolitik  ist in vollem Gange. Obwohl jeder Mensch mit ein wenig Verstand und vor allem einem vorhandenen Unrechtsbewusstsein nach dem Urteil eben jenes Gerichtes in einem ähnlich gelagerten Fall aus Bayern schon 2013 wissen konnte, wohin der Hase in Karlsruhe läuft, haben die Brandenburger Superdödel von SPD und Linken mit ihrer Verlängerung der Verjährungsfristen bis Ende 2015 noch einen an Blödheit draufgesetzt und - sind folgerichtig auf die Nase gefallen. Ungefähr 800 Millionen Euro an Altanschließerbeiträgen sollen die Wasser- und Abwasserverbände unrechtmäßig von ihren Kunden kassiert haben. Beim Bernauer Verband sind es wohl 33 Millionen, die nun laut Bürgermeister Stahl lediglich an diejenigen Bürger zurückgezahlt werden sollen, die gegen ihren Altanschließerbeitrag rechtzeitig Einspruch eingelegt hatten. Anstatt Konsequenzen zu ziehen, den sinnlosen Verband (Bernau hat funktionierende Stadtwerke)  und damit eine unnötige Leitungs- (und Kosten-) ebene endlich aufzulösen, wird das Unrecht schon wieder zementiert. Es wird also weitere Klagen gegen die Willkür unserer Stadt- und Landesfürsten geben müssen.

Zusätzlich strickt man weiter fleißig an Legenden: In einer gestrigen Sendung des rbb zum Thema stellte der rbb-Quizmaster dem Anwalt der Cottbuser Kläger eine so dämliche Frage, dass es mir fast die Schuhe ausgezogen hat. Er hätte wohl jemanden anrufen oder den 50:50-Joker nehmen sollen. Zum einen faselte er auch nach über zweijährigem bürgerschaftlichen Kampf ständig von Gebühren (es sind Beiträge!). Dann ging es darum, dass es nun angeblich ungerecht ist, dass die "Neuanschließer" die Erweiterungen der Klärwerke und Modernisierungen allein bezahlen müssen. Entweder, der Mann ist der lügenhaften "Argumentation" der Landesregierung auf den Leim gegangen oder er ist wirklich so blöd - was wohl im Endeffekt auf dasselbe hinausläuft. 

Auf folgende Tatsachen ist dringend hinzuweisen:

1. Für die Altanschließer gab es ausreichend Klärwerkskapazität. Einige Klärwerke hatten nach Abzug der GUS-Truppen gar erhebliche Überkapazitäten. In Eberswalde z.B. gab es plötzlich 50 000 Menschen weniger, die duschen wollten und am Spülkasten gezogen haben! Die zu DDR-Zeiten errichteten Klärwerke waren durchaus leistungsfähig! 


Die neuen und vergrößerten Klärwerke haben nachweislich nichts zur Verbesserung der Qualität der Oberflächengewässer beigetragen. Wenn sich was verbessert hat, dann infolge des Industriekahlschlags! 


2. Die Altanschließer haben von Anfang an mit ihren Gebühren, d. h. den darin enthaltenen Abschreibungen, für Erneuerungen und Modernisierungen bezahlt - also wesentlich länger (und damit mehr) als diejenigen, die erst später angeschlossen wurden. Zudem haben viele ihre Anschlüsse selbst gebuddelt und bezahlt! 


3. Erweiterungen oder gar Klärwerksneubauten waren ausschließlich für die Neuanschließer erforderlich. Es ist also nur recht und billig, dass - wenn überhaupt! - die Erweiterungen von den Neuanschließern finanziert werden - natürlich abzüglich der verlorenen Zuschüsse aus div. Fördertöpfen für die  "blühenden Landschaften". 


Für Überdimensionierungen als Folge von Fehlplanungen und Profitsucht müssen diejenigen zur Verantwortung (und zur Kasse!) gebeten werden, die an diesem Unsinn überdimensional verdient haben und die diesen Unsinn - wider besseres Wissen - nicht verhindert haben. Es kann nicht sein, jetzt die Altanschließer als Zahlmeister zu rekrutieren.
 

Wie gesagt, man strickt schon wieder an neuen Legenden, um das alte Unrecht weiter zu zementieren. 

Und noch etwas zur Richtigstellung: Es kann nicht Ausdruck von Rechtsstaatlichkeit sein, daß man erst in drei Instanzen unterlegen sein muß, um überhaupt bei der höchsten Instanz vorgelassen und angenommen zu werden und dann erst zu seinem Recht kommt. Unter Rechtsstaat verstehe ich ein Gemeinwesen, dass sich bereits in der ersten Instanz ausschließlich auf dem Boden geltender Grundrechte bewegt und in dem Gesetze, die auf Landesebene erlassen werden, nicht höherem Recht widersprechen. Davon sind wir zumindest in Brandenburg - einem Bundesland, in dem ein Rechtsanwalt, der die Zweckverbände beraten hat und wahrscheinlich noch immer berät, Richter am Oberlandesgericht werden kann und dann auch noch in entsprechenden Verfahren mitentsscheidet - noch Lichtjahre entfernt ... 




(danke an Johannes Madeja für die Überschrift und den überwiegenden Teil der Fakten) 

Und was mir dann noch abschließend zum Thema Islam ...

... und diesen unseligen "Koranverteilungsaktionen" der Salafisten durch den Kopf ging, war folgendes:

(Foto: Twitter/ Michaela Elfgen)








Nee, diese Lügen brauchen wir nicht auch noch! Wir haben ja schon die vielen anderen Lügen, z.B. die Lüge von der Demokratie, die Lüge von der Meinungs- und Pressefreiheit, die Lüge von der Freiheit von Religion und die Lüge vom Sozialstaat bis hin zur wahrhaft bundeskanzlerischen Lüge vom  "Wir schaffen das!" ...

P.S.: Nebenbei bemerkt, die größte Lüge lauert schon im Slogan "Jetzt kostenlos erhältlich." Das Exemplar dieses Märchenbuches ist nicht kostenlos!  Nur das "Anfixen" - also das Süchtigmachen-  ist immer kostenlos. Anschließend bezahlt der Süchtige mit Gesundheit und Leben.  

Donnerstag, 17. Dezember 2015

Bundesverfassungsgericht kippt Altanschließerbeiträge

Historischer Sieg des Rechtsstaates  - BVB / FREIE WÄHLER sieht Position bestätigt – Kommunalabgabengesetz muss grundlegend reformiert werden

Die heute veröffentliche Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts ist ein historischer Meilenstein in der Wiederherstellung rechtsstaatlicher Strukturen im Bereich der Abwasserbeitragserhebung im Land Brandenburg. Die Position von BVB / FREIE WÄHLER, für die wir seit Jahren kämpfen und zum Schluss allein gegen SPD, CDU, Linke und Grüne standen, wurde durch die Entscheidung des höchsten deutschen Gerichts voll bestätigt.

Im September hatte die Landtagsgruppe BVB / FREIE WÄHLER bereits den Antrag im Landtag gestellt, die Möglichkeit der galoppierenden Verjährung aus dem Kommunalabgabengesetz zu streichen. Zum Leidwesen zigtausender Betroffener wurde dies von SPD, CDU, Linke und Grünen abgelehnt. Unzählige Menschen in Brandenburg sahen sich Beiträgen in horrender, oft existenzbedrohender Höhe ausgesetzt. Dass dies so lange praktiziert werden konnte, wirft ein trauriges Licht auf die Kommunalabgabenstruktur im Land. BVB / FREIE WÄHLER wirbt seit Anbeginn für eine kommunale Kostenkontrolle, die die Zweckverbände zu rechtmäßigem Verhalten anhält, sparsam und ressourcenschonend arbeitet und sozialverträgliche Abgabenhöhen beachtet.

All dies war bisher durch eine breite politische Mehrheit im Landtag nicht gewollt. Das Bundesverfassungsgericht bescheinigt ihr nun verfassungswidriges Verhalten und bestätigt vollumfänglich die Position von BVB / FREIE WÄHLER.

BVB / FREIE WÄHLER im Landtag Brandenburg fordert nun die sofortige Rückzahlung der auf verfassungswidriger Grundlage erhobenen Beiträge. Zugleich muss die Erhebung aller Altanschließerbeiträge sofort gestoppt werden. Eine Komplettrevision des Kommunalabgabengesetzes muss unverzüglich erfolgen. Die im Landesnetzwerk von BVB / FREIE WÄHLER organisierten Wählergruppen werden landesweit die Umstellung in den einzelnen Zweckverbänden kontrollierend begleiten. Diese Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts muss endlich den Startpunkt für eine faire, gerechte Abgabenstruktur im Land Brandenburg  bedeuten.

Leider hat die Landtagsverwaltung eine Dringliche Anfrage in der laufenden Plenarsitzung zu dieser epochalen Entscheidung nicht zugelassen.

Kommentar des Bloggers: Und wieder hat die seit 25 Jahren das Land verwesende SPD auf die Fresse bekommen. Weiter so! 

Mittwoch, 16. Dezember 2015

Zitat des Tages

"Durch alle Gesellschaftsschichten hindurch zieht sich eine große Unzufriedenheit mit den gegenwärtigen Volksvertretern. " meint Prof. Dr. Ulrich Reinhardt, wissenschaftlicher Leiter der Hamburger BAT-Stiftung in Auswertung einer GfK-Studie.

Gleichgeschaltete Politik und gleichgeschaltete Medien haben es nicht so mit der deutschen Sprache, denn statt "Angst" in der Bevölkerung sollte es wohl lieber "Wut" heißen. Wut der Menschen darüber, dass man hier für das Hobby und die übrigen Fehlentscheidungen (NSA, TTIP, Syrienkrieg usw.) einer geistig armseligen Pfarrerstochter gerade die Zukunft dieses Landes verjuxt. Für alle Gutmenschen,Teddybärenwerfer, Total-Verklappsten und Profiteure des ungebremsten "Flüchtlings"stromes nach Helldeutschland habe ich hier noch einen Exklusivbericht  vom vergangenen CDU-Parteitag:




Und natürlich darf auch ein Foto vom CDU-Parteitag nicht fehlen. (Link) Wer übrigens Unterschiede bei der hundertfünfundzwanzigprozentigen Zustimmung  der CDU-Parteitagsdelegierten zum Murksel-Kurs gegenüber den nordkoreanischen Jubel-Parteitagen der dortigen Steinzeit-Kommunisten findet, darf sie behalten...

Dienstag, 15. Dezember 2015

Buchempfehlungen

Pünktlich zu Weihnachten und garantiert ohne Provisionszahlungen  an mich für diese Geschenktipps

Hamed Abdel-Samad: Mohamed. Eine Abrechnung. Droemer 2015.
Nach der „Untergang der islamischen Welt“ und „Der islamische Faschismus“ legt gbs-Beirat Hamed Abdel-Samad eine dritte wegweisende Studie zum Themenkomplex „Islam und Islamismus“ vor. Mit bewundernswerter Klarheit zeigt Abdel-Samad eines der Hauptprobleme der islamischen Welt auf, nämlich die kritiklose Verehrung „des Propheten“. Ohne Mohamed zu dämonisieren, arbeitet Abdel-Samad die Schwächen des Religionsstifters heraus, vor allem dessen „multiple Krankheiten“, die tragischerweise an weite Teile der muslimischen Community übertragen wurden: „Fatalismus, Zwangsstörung, Paranoia, Kritikunfähigkeit sowie eine Neigung zum Beleidigtsein“.
Fazit des Buchs: „Fundamentalismus und Intoleranz sind nicht eine Folge der Fehlinterpretation der Texte, sondern eine Folge ihrer Überhöhung. Die Reform des Denkens beginnt, wenn Muslime es wagen, Mohamed aus dem Käfig der Unantastbarkeit zu entlassen und ihn Mensch werden zu lassen – Mensch, der er ja immer war. Erst dann können sie selbst aus seinem/ihrem Gefängnis ausbrechen und Teil der Gegenwart werden, die nicht von Gott, sondern von den Menschen bestimmt wird!“ Ein mutiges, kluges Buch, dem man weite Verbreitung wünscht!
Lesen Sie zum Thema auch das ausführliche ZEIT-Interview mit Hamed Abdel-Samad:
http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-12/hamed-abdel-sama-islam-kritik-muslime-fundamentalismus/komplettansicht

 

Mouhanad Khorchide: Gott glaubt an den Menschen. Mit dem Islam zu einem neuen Humanismus. Herder 2015.
Mouhanad Khorchide ist einer der mutigsten und gebildetsten liberal-muslimischen Autoren der Gegenwart. Anders als viele Reform-Muslime verschweigt er die Gewaltproblematik im Islam nicht – er geht allerdings (im Unterschied zu Hamed Abdel-Samad, siehe oben) keineswegs so weit, die Wurzeln dafür bei Mohamed selbst zu verorten. In gewisser Weise lässt sich Khorchides Buch, das nicht zuletzt auf Anregung von gbs-Vorstandssprecher Michael Schmidt-Salomon entstanden ist (siehe Khorchides Dankesworte am Ende des Buchs), als Gegen- bzw. Ergänzungsbuch zu Abdel-Samads Schrift „Der islamische Faschismus“ lesen. Der Autor arbeitet die humanistischen Traditionen, die es innerhalb der islamischen Kulturentwicklung durchaus gegeben hat, klar heraus, wobei er sich an den Darlegungen von gbs-Beirat Rolf Bergmeier („Christlich-abendländische Kultur. Eine Legende“) orientiert. Ohnehin zeigt sich Khorchide gegenüber zeitgenössischen Konzepten des säkularen Humanismus aufgeschlossen, die er vor dem Hintergrund seiner Glaubensüberzeugungen freilich nicht voll und ganz teilen kann.
Aus einer konfessionsfreien Perspektive fällt das Urteil über Khorchides Buch ambivalent aus: Einerseits ist es irritierend, dass Khorchide mittels exegetischer Kunstgriffe humanistische Imperative selbst aus solchen Texten herausliest, die in ihrer ursprünglichen Intention mit humanistischen Überzeugungen herzlich wenig zu tun hatten, andererseits kann man es aber kaum hoch genug loben, dass er den Mut aufbringt, die „heiligen Texte“ des Islam einer radikal-humanistischen Neuinterpretation zu unterziehen. Letzteres ist zweifelsfrei von großer politischer Bedeutung, da nicht damit zu rechnen ist, dass eine Milliarde Muslime weltweit dem Weg von Hamed Abdel-Samad folgen werden. Deshalb sind wir auf eine historisch-kritisch argumentierende, humanistisch ausgerichtete Theologie des Islam angewiesen – und Mouhanad Khorchide ist zweifellos einer ihrer wichtigsten Vertreter.
Lesen Sie hierzu auch das dreiteilige Interview mit Mouhanad Khorchide und Hamed Abdel-Samad auf hpd.de:
http://hpd.de/artikel/12305
http://hpd.de/artikel/12306
http://hpd.de/artikel/12307

 

Ensaf Haidar / Andrea C. Hoffmann: Freiheit für Raif Badawi, die Liebe meines Lebens. Lübbe 2015.
Die bemerkenswerten Texte zu Säkularismus, Liberalismus und Humanismus, die zur Verurteilung Raif Badawis in Saudi-Arabien geführt haben, wurden bereits vor einigen Monaten publiziert (Raif Badawi: 1000 Peitschenhiebe. Weil ich sage, was ich denke. Ullstein2015). Mit dem vor kurzem erschienenen Buch seiner Frau Ensaf Haidar erhalten wir nun Einblick in die persönliche Entwicklung eines jungen Mannes, der durch seinen Mut, aber auch durch eine Verkettung unglücklicher Zufälle zu dem wohl bekanntesten Opfer des religiösen Totalitarismus geworden ist. Ensaf Haidars Aufzeichnungen über ihr Leben, die von der deutschen Nahost-Expertin Andrea C. Hoffmann zu Papier gebracht wurden, zeigen schmerzlich auf, was es bedeutet, in einer geschlossenen Gesellschaft zu leben, die jeden Ansatz von Geistesfreiheit radikal unterdrückt. Bemerkenswert ist dabei die Offenheit, mit der Haidar, die den weltweiten Protest gegen die Verurteilung Badawis initiierte, auch über die Höhen und Tiefen ihrer Ehe berichtet. Weder sie selbst noch ihr Mann erscheinen in dieser Autobiographie als strahlende Helden, sie begegnen uns vielmehr als Menschen, die erst allmählich in der Lage waren, sich von vorgegebenen Dogmen zu lösen, und die auch später noch viele Sachverhalte falsch einschätzten. Ein berührendes, lesenswertes Buch.

 

Gisela Notz: Kritik des Familismus. Theorie und soziale Realität eines ideologischen Gemäldes. Schmetterling Verlag 2015.
Um es gleich vorwegzunehmen: Die Sozialwissenschaftlerin Gisela Notz (Mitglied des gbs-Beirats) hat mit ihrer Studie „Kritik des Familismus“ ein bahnbrechendes Grundlagenwerk vorgelegt, das breite Beachtung finden sollte. Denn die Ideologie des Familismus, die die gesellschaftliche Organisationsform aus dem Konzept einer „Idealfamilie“ ableitet, hat noch immer Hochkonjunktur und führt unweigerlich zur Diskriminierung von Individuen, die diesem Bild nicht entsprechen. In unseren Breitengraden etwa herrscht das Leitkonzept der bürgerlichen (heterosexuellen) Vater-Mutter-Kind-Kleinfamilie vor, das (noch immer meist unhinterfragt) vielen sozialpolitischen Entscheidungen zugrunde liegt.
Gisela Notz beleuchtet in ihrem Buch die Entstehungsgeschichte sowie die Konsequenzen der familistischen Ideologie und deutet an, welche Alternativen denkbar wären. Spannend sind dabei vor allem ihre Exkurse zu den verschiedenen Versuchen der Frauenbewegung, die familistische Ideologie zu erschüttern, sowie zum politischen Einfluss christlicher Zirkel, die sich schon seit Jahrzehnten darum bemühen, den Familismus gegen alle Auflösungserscheinungen zu verteidigen. Ein Muss für all diejenigen, die an ideologiekritischer Theoriebildung interessiert sind.

 

Carsten Frerk: Kirchenrepublik Deutschland. Christlicher Lobbyismus. Alibri 2015.
Nach seinen vieldiskutierten Büchern „Vermögen und Finanzen der Kirchen in Deutschland“, „Caritas und Diakonie in Deutschland“ und „Violettbuch Kirchenfinanzen“ legt gbs-Beirat Carsten Frerk eine weitere aufsehenerregende Veröffentlichung vor: In „Kirchenrepublik Deutschland“ zeigt Frerk auf, dass die Kirchen die „erfolgreichsten Lobbyisten der Republik“ sind, die in politischen Entscheidungsprozessen seit Jahrzehnten schon eine sehr viel größere Rolle spielen als alle anderen nichtstaatlichen Organisationen. Dies ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass viele politisch Verantwortliche Funktionen innerhalb der Kirchen ausüben bzw. früher einmal ausgeübt haben. Die personellen Verflechtungen gehen so weit, dass Frerk von einem „gekaperten Staat“ spricht und Befangenheitsregeln für Parlamentarier fordert, da diese – siehe auch das oben verlinkte Gespräch mit Frerk zur Sterbehilfedebatte – oftmals eine Politik verfolgen, die sehr viel eher den Interessen der Kirchen entspricht als den Interessen ihrer Wählerinnen und Wähler.
Website zum Buch sowie zu der noch umfassenderen Studie, die im Auftrag des IBKA erfolgte:
http://www.kirchenrepublik.de/

 


Karlheinz Deschner: Die Nacht steht um ein Haus / Florenz ohne Sonne. Die frühen autobiographischen Romane. Alibri 2016 (SUBSKRIPTION)
Bevor Karlheinz Deschner als „bedeutendster Kirchenkritiker des 20. Jahrhunderts“ von sich reden machte, erschütterte er die literarische Welt als Romanautor und Literaturkritiker. Vor allem seine erste literarische Veröffentlichung „Die Nacht steht um mein Haus“ sorgte für Furore. Wolfgang Koeppen zeigte sich „außerordentlich beeindruckt“, Walter Muschg nannte das Buch „eine vehemente Sache, der man sich nicht entziehen kann“, Peter Rühmkorf „eins von der Sorte, die heut verflucht rar ist … Ein Buch aus Mut und Musikalität.“ Auch heute noch wird diese „radikale Autobiographie“ (Michael Schmidt-Salomon) gewürdigt als „das Werk eines Genies ohne Welt“ (Süddeutsche Zeitung). „Die Nacht steht um ein Haus“ und „Florenz ohne Sonne“ gelten nach wie vor als „Juwelen der unmittelbaren Nachkriegsliteratur“ (Nürnberger Nachrichten), worin sowohl der Literatur- als auch der Kirchenkritiker Karlheinz Deschner bereits deutlich vernehmbar ist. Wer den Menschen hinter dem beeindruckenden Deschnerschen Werk kennenlernen möchte, sollte sich diese sprachgewaltigen autobiographischen Romane nicht entgehen lassen.
Nach „Die Politik der Päpste“ und „Abermals krähte der Hahn“ werden „Die Nacht steht um mein Haus“ und „Florenz ohne Sonne“ als Band 3 der Deschner-Edition des Alibri Verlags erscheinen. Das Buch kann ab sofort vorbestellt werden. Bis zum 30.4.2016 gilt der Subskriptionspreis von 17 Euro, danach wird der Band für 19 Euro abgegeben.


Viel Spaß beim Denken und Lesen...

(Quelle: Newsletter der Giordano-Bruno-Gesellschaft vom 11. Dezember 2015)

Donnerstag, 10. Dezember 2015

Man of the Year...

... 1938 laut Time Magazin vom 2. Januar 1939: Adolf Hitler. Begründung: Greatest single news event of 1938 took place on September 29, when four statesmen met at the Führerhaus, in Munich, to redraw the map of Europe. Das war eine unverhohlene Würdigung des Münchner Abkommens, durch das der Verrat an der Tschechoslovakischen Republik durch den Briten Chamberlain, den Franzosen Daladier und Duce Mussolini zugunsten Hitlerdeutschlands besiegelt wurde.

... 1939 und 1942 laut Time Magazin: Josef Stalin. In der Begründung für 1939 heißt es u.a., dass dieser "Führer" zur lebendigen Quelle der sozialistischen Weisheit geworden ist! Schöner hätte es Genosse Ulbricht auch nicht sagen können.

Weitere Titelträger sind übrigens der chinesische Massenschlächter Chiang Kai-shek (1937), Nikita Chruschtschow (1957), "Tricky Dick" Watergate-Nixon (1971), Reagan (1980 und 1983), der alte (1990) und der junge Bush (2000 und 2004) und der amerikanische Soldat (2003), der nicht erst seit 2001 fast überall in der Welt Krieg führen muss.

Zwischen all diesen ausgesprochenen Sympathieträgern - nein, Pol Pot ist ulkigerweise nicht dabei - fühlt sich unser Murksel nun sicherlich sauwohl. Und was der Titel eigentlich wert ist wird überdeutlich, wenn in der Auswahl des "Time Magazin"  IS-Führer Al-Baghdadi und der etwas bekloppte Donald Trump nur kurz  hinter unserer fantastischen Pfarrerstochter auftauchen...

Mittwoch, 9. Dezember 2015

Ein Hoch der deutschen Politik!

Guter Rat

gegeben im Juni 1866


Warum willst du sorgenvoll
Länger noch dich quälen,
Fragend: »Welche Farbe soll
Ich zum Banner wählen?«

Schwarzweiß, schwarzgelb, schwarzrotgold *–
Welche Musterkarte
Liegt vor Deutschland aufgerollt!
Warte, Teurer, warte!

Sei kein Hippopotamus,
Freund, und lern verstehen
Eine gute Fahne muß
Sich vor allem drehen.

Salbe mit dem Öle sie
Sämtlicher Parteien,
Daß beim Drehen sie sich nie
Untersteht zu schreien.

Und inzwischen winde nur
Weiter deine Sträuße;
Morgen kriegt sie der Pandur
Oder auch der Preuße.

Ist nur eine Farbe gut?
Mancher Schwärmer glaubt's, ach!
Bis er röchelnd liegt im Blut;
Siegen bleibt die Hauptsach.

Warte, warte jedenfalls,
Wem das Glück, die Metze,
Werfen wird an seinen Hals
Sich und ihre Schätze.

Suche deine Meinung klug
Möglichst zu verhüllen;
Erst beim Triumphatorzug
Gilt es laut zu brüllen.

Brülle, brülle, brülle dann,
Laß den Sieger leben!
Viele Stellen hat der Mann,
Viele zu vergeben.

Ob's der Paul, ob's Peter sei,
Schakal oder Tiger –
Rufe: Zwei mal zwei ist drei!
Vivat hoch der Sieger!

Georg Herwegh


Sehr schön, Herr Herwegh! Als ob Sie dieses Gedicht dem 1863 gerade neugegründeten Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins (ADAV)  und damit einem der Vorläufer der SPD ins Stammbuch geschrieben hätten. Nachmärz: Die Wunden von 1848 waren nicht verheilt, man organisierte sich und mutierte in den folgenden 30 Jahren zum Karnickelzüchterverein. Viele Stellen hatte man dann in der Weimarer Republik zu vergeben. Um vom eigenen Versagen in der 1919er Revolution und vom durch eigene Dummheit verursachten Verlust der ersten deutschen Republik abzulenken, dämonisierte man im Nachhinein einen grenzdebilen österreichischen Anstreicher zum Führer und Hypnotiseur. In der BRD dann wurden gleich alle Parteien umgehend sozialdemokratisiert. Und so viele Stellen hatten sie zu vergeben.

tom-sawyer  / pixelio.de
Ja, ich weiß: Wir haben heute längst keinen Vormärz. Das Deutschnationale triumphiert - egal, ob derjenige rechte Flügel der herrschenden Klasse den Ton angibt, der dieses Mal mit dem Amerikaner geht und seine Schlachtfelder aufräumt. Oder aber der im Moment noch konträre Flügel des Spießertums, der Deutschland wieder allein über alles stellen will. Beide handeln im Auftrag des Kapitals und das Kapital, da überwiegend global, ist im Moment noch mit CDU/CSU, Grünen und SPD zufrieden. Wird sich das noch ändern? Keine Ahnung. Man google einmal die Herzogin von Oldenburg von der AfD und frage sich, ob man als freiheitsliebender, aufgeklärter Mensch lieber die Pest oder die Cholera am Hals hätte.

Die Linke wiederum verdient ihren Namen nicht. Genau wie vor 1933, wo sie mit ihren Schlägertrupps ebenfalls das liberale Bürgertum von sich stieß und den Mittelstand mit Visionen vom Stalinschen Sowjetrussland verschreckte. Politik im Leninschen Sinne würde anders ausgesehen haben. Der wollte ursprünglich zunächst die Massen gewinnen und ihnen nicht die Schädel einschlagen. Heute haben im Bewußtsein des Mittelstandes sogenannte Flüchtlinge die Rolle des Schreckgespenstes Bolschewiki übernommen. Wobei das Misstrauen der Menschen durchaus berechtigt ist: Nicht alle Moslems sind Terroristen, aber (fast) alle Terroristen sind Moslems. Und weder die Integration der türkischen "Gastarbeiter", noch die der rund 10 Millionen  Sozialhilfe- und HartzIV-Empfänger haben so ganz prickelnd und doll geklappt. Dabei hatten die Türken der ersten Generation sogar noch Arbeit, was den wenigsten Flüchtlingen aus dem Jahre 2015 passieren wird. Und - um auf den großen Zusammenhang hinzuweisen: Auf die blühenden Landschaften sowie gleiche Renten und Löhne im Osten warten wir händeringend auch noch nach 25 Jahren. Wir schaffen das ! Ähnlich wie im Osten Deutschlands? 

Der liberale Mittelstand - glaubt man den Ökonomen, handelt es sich dabei um die Leistungsträger dieser Gesellschaft - zahlt für alles: Immer mehr, soll noch mehr zahlen, bekommt keine seiner Fragen beantwortet und wählt - die Radikalisierung? Deutschnational ? Oder was?  

Das Foto zeigt übrigens das Hambacher Schloss.  Hier in der Pfalz bei Neustadt an der Haardt (heute Neustadt an der Weinstraße im Bundesland Rheinland-Pfalz) fand vom 27. bis 30. Mai 1832  das Hambacher Fest statt. Die Forderungen der Festteilnehmer nach deutscher Einheit, Freiheit und Demokratie hatten ihre Wurzeln in der Unzufriedenheit der pfälzischen Bevölkerung mit der Verwaltung der Region durch das Königreich Bayern. Die Veranstaltung gilt als Höhepunkt frühliberaler bürgerlicher Opposition in Restauration und Vormärz. (Quelle:Wikipedia)

* Die Fahnen Preußens, Österreichs oder der deutschen Demokratie

Montag, 7. Dezember 2015

Seit Freitag wird jetzt zurückgeschossen. Und von jetzt ab wird Bombe mit Bombe vergolten


Deutschland befindet sich also wieder im Krieg - mit Syrien, in Syrien. 1200 Mann sollen ganze 6 (einsatzfähige) Tornados  betuddeln. Für jeden Tornado also 200 Mann ? Ach nein, wir schicken ja auch noch ein Kanonenboot wie weiland Kaiser Wilhelm die SMS Panther nach Agadir.  Irgendwie gleichen sich wieder einmal die Bilder und die herschende Klasse Deutschlands lernt einfach nichts.

Halten  wir also fest: Wir unterstützen Frankreich in seinem Bombenkrieg in Syrien, weil acht Islamisten 130 Menschen in Paris auf bestialische und heimtückische Weise umgebracht haben. Von den acht verblendeten Bestien waren 5 eingebürgerte Franzosen und drei über Griechenland in die EU eingewanderte Syrer. Letzteres sagt man.

Obwohl: Die Große Koalition aus CDU/CSU und SPD bestreitet bis heute, dass sich unter den Hunderttausenden an Flüchtlingen, oder gar unter denen, die sich inzwischen unkontrolliert in Deutschland aufhalten - von denen niemand weiß,  wo sie sind -  auch Terroristen des Islamischen Staates befinden. Entschuldigung: Sind nun unter den Migranten Islamisten des syrischen IS oder nicht? Warum wollen wir in Syrien bombardieren? Damit dann auch noch die übrigen Bestien  des IS wirklich nach Deutschland kommen, weil sie vor den französischen Bomben fliehen müssen?  Mit genau derselben "Logik" müsste man doch eigentlich Frankreichs arabische Elendsviertel bombardieren, oder ? Denn wie gesagt, rund dreiundsechzig Prozent  der Bestien waren Franzosen. Warum stimmt die SPD, warum stimmen Teile der Grünen  für den Krieg? Ein UN-Mandat für den Kriegseinsatz gibt es nicht, ebensowenig ein Hilfeersuchen Frankreichs oder gar Syriens. Fragen über Fragen.
  
Inzwischen wächst die Wut der Kriegsgegner und beim Generalbundes-anwalt gehen die ersten Anzeigen gegen Murksel und Co. ein. Ein besonders gutes Textbespiel für eine derartige Anzeige findet man hier. Auch wenn diese Anzeigen sicherlich nichts bewirken: Zeigen wir der Kriegstreiberbande, dass die Zahl von 63 Prozent Kriegsbefürwortern in der Bevölkerung eine Lüge war.  Ihre persönliche Anzeige sollten Sie übrigens an den Generalbundesanwalt, Brauerstr. 30 in 76135 Karslruhe schicken. Auch ich werde etwas gegen den Kriegswahn tun und wenigstens diesen Brief abschicken...

P.S.: Wem die Überschrift bekannt vorkommt: Es handelt sich um einen leicht verfremdeten Auszug von Hitlers Rede am 1. September 1939 zum durch die SS vorgetäuschten Überfall auf den Sender Gleiwitz.


Donnerstag, 3. Dezember 2015

Und dann war da noch irgend so ein Treffen in Paris...


... zu dem 151 außerordentlich wichtige Staatenlenker mit 151 Flugzeugen anreisten, um dem Rest von uns zu erzählen, dass wir zuviel Öl verbrauchen würden...

Vielleicht sollten wir sie alle nach Hause laufen lassen!

Dienstag, 1. Dezember 2015

Rahmenlehrplan - Dokument für Bildungsnotstand?

Einige Sorgen hat  Johannes Madeja

Alles was nicht so wichtig oder unbequem ist, das ist in Deutschland Ländersache. Bildung ist Ländersache. Ergebnis: in der Bildung paßt in Deutschland nichts zusammen. Der Abschluß der 11. Klasse im Land Brandenburg z.B. ist allenfalls so viel wert wie der Abschluß der 10. Klasse in Baden-Württemberg. Nun wollen sich Berlin und Brandenburg - eine Fusion zu einem Bundesland hat ja nicht geklappt und wird nie klappen - im Schulwesen mit einem gemeinsamen Rahmenlehrplan abstimmen. Nach 3 (drei!) Jahren gibt es einen ersten Entwurf. Der muß nicht schlecht sein, wenn die Qualität des Unterrichts und damit das Bildungsergebnis - auch im Deutschlandvergleich - besser werden. Abgesehen davon, daß bereits die Lehrergewerkschaft an der Praxistauglichkeit des ersten Entwurfs zweifelt - was man da so bisher lesen konnte (z.B. Märkische Oderzeitung vom 19. November), das nährt auch meine Zweifel.

Da soll aus Geographie, Geschichte und Politik ein Fach Gesellschaftswissenschaften werden. Geographie - das ist eine exakte Wissenschaft, Geschichte wurde zu allen Zeiten gefälscht und Wichtiges wird verschwiegen - das ist heute nicht anders und in der Politik kommt nur der voran, der lügen kann, was das Zeug hält. Nicht zu Unrecht gilt die Politik deshalb im Volksmund als "schmutziges Geschäft". Und das soll nun in einem Unterrichtsfach Gesellschafts-"Wissenschaften" auf dem Lehrplan stehen, also gelehrt werden? Ich fürchte, da gerät die Geographie unter die Räder.
Das scheint beabsichtigt zu sein. Aus Physik und Biologie soll das Fach Naturwissenschaften werden. Chemie erscheint gar nicht mehr. Ein Fernsehjournalist, der neulich einen Chemiker befragen durfte, rühmte sich, das Fach Chemie (das gab es wohl noch!?) abgewählt zu haben. Eine Quiz-Kandidatin, nach dem ersten Element im Periodensystem befragt, forderte schnell "weiter". Nicht anders war das bei dem jungen Mann, der kein einziges Metall nennen konnte, das gegen Korrosion hilft. Ist ein solches Niveau hinnehmbar?
Initiative Echte Soziale Marktwirtschaft (IESM)  / pixelio.de  

Wenn Physik und Biologie künftig von einem Lehrer unterrichtet werden müssen, dann kommt es wohl darauf an, für welches Fach der ausgebildet ist. Die Kombination Bio/Physik ist wohl eher selten. Damit hat die Gewerkschaft wieder Recht, wenn sie feststellt, daß für die im Rahmenlehrplan formulierten Ziele das entsprechende Personal fehle.

Übrigens: Zur Zeit des letzten deutschen Kaisers, also vor mehr als hundert Jahren, gab es in den Schulen - Lehrer waren oft ausgediente Offiziere - nur das Fach Naturkunde. Lehrmaterial war ein sog. Realienbuch, ganz unterhaltsam und durchaus geeignet, niedriges Niveau zu garantieren. Die Naturwissenschften - als Unterrichtsfächer aufgesplittet in Physik, Chemie, Biologie und Geographie - das gab es erst nach dem Kaiser und war weltweit ein Beipiel für Fortschritt im Bildungswesen - u.a. abzulesen auch an der Zahl deutscher Nobelpreisträger zu dieser Zeit. Beim Kaiser hatten Geschichte und Politik, soweit sie im Unterricht vorkamen, nur ein Ziel: Kenntnisse über Militär, Kriege und Adel, das Lob der Monarchie und die Verehrung des Hauses Hohenzollern.


Ich werde das Gefühl nicht los, daß sich der Entwurf des Rahmenlehrplans etwa auf diesem Niveau bewegt. In diesem Zusammenhang fällt mir plötzlich - warum eigentlich? - der Begriff Inklusion ein, aber ich will jetzt nicht abschweifen! Niedriges allgemeines Niveau muß aber kein Defizit sein! Es gibt ja inzwischen schon eine ganze Menge privater (Elite-) Schulen, die man für gutes Schulgeld besuchen kann - wenn man will und die Eltern zahlen können. Die übrigen gut ausgebildeten Naturwissenschaftler und Techniker, die wir dann noch brauchen, holen wir uns aus Afrika und Südostasien - wir schaffen das! Die bildungsfernen Schichten, die wir mit unserem Verblödungssystem (Pardon, das hätte mir nicht rausrutschen dürfen!) schaffen, werden nur noch schlecht bezahlte Jobs bekommen - wenn überhaupt, aber sie können ja ausreichend komfortabel von Hartz IV leben!

Quo vadis, Germania?

Montag, 30. November 2015

Meinungsforschung in ernster Zeit

Vorbemerkung: Umfragen zum Meinungsbild in der Bevölkerung sind so eine Sache. Nicht umsonst geistert immer wieder das angebliche Zitat von Churchill in der Gegend herum, nachdem man nur der Statistik glauben soll, die man selbst gefälscht hat.

Ich habe mich früher mal fast 4 Jahre mit Bedarfsforschung befasst und herausbekommen, dass man Bedarf und damit Meinungen eigentlich nur sehr, sehr eingeschränkt voraussagen kann. Die Bestätigung bzw. Nichtbestätigung der Vorhersagen, egal ob Bedarf an Schrippen, Kaviar oder politischen Entscheidungen, die natürlich mit den neuesten mathematisch-statischen Methoden, der größten Sorgfalt in der Auswahl der Stichprobe und den besten Computern teuer erarbeitet wurden, erfolgt zu einhundert Prozent an den Supermarktregalen bzw. den Wahlurnen. "The proof of the pudding is to eat it" sagen die Engländer sehr treffend. Man könnte sich den ganzen Quatsch der teuren Marktforschungs- und Meinungsforschungsinstitute auch sparen und gleich die berühmte Kristallkugel befragen. Zumindest den Supermarktketten ist dieser Sachverhalt auch bekannt und sie haben daraus schon vor vielen Jahren die Schlußfolgerung gezogen, dass möglichst jederzeit alles für jeden in den Verkaufsregalen zu stehen hat. Was dort dann zu lange steht, weil es keiner mehr will, wird weggeschmissen.

Nicht so bei unseren sogenannten Volksparteien. Die beauftragen immer wieder die berühmt - berüchtigten Meinungsforscher von INSA, infratest dimap, Allensbach, FORSA, EMNID und wie die Spökenkieker alle heißen.  Denn zum einen müssen unsere Steuergelder (die die Parteien über die Parteienfinanzierung abgreifen)  ja weg und zum anderen kann man mit den Ergebnissen der Wahrsagerei vor allem unentschlossene Wähler beeinflussen.

Besonders in Krisenzeiten und in totalitären Staaten liegen die Meinungssammler allerdings meist völlig falsch. In der Krise wechseln die Betroffenen allzuoft die Meinung, in totalitären Staaten sagen sie nicht die wirkliche Meinung. Und insofern sind zur Zeit sämtliche Umfragen der Meinungsforschungsinstitute mit Vorsicht zu genießen. Wie leicht wird zum Beispiel aus einem Teddybärenwerfer ein Asylgegner, weil dieser Mensch irgendwann nachrechnet oder weil er auf der Rolltreppe am Berliner S-Bahnhof Zoo massiv von einem arabisch sprechenden, aufgeblasenen und aggressiven Strolch bedroht wird? Obwohl er weiß, dass es auch genügend deutsch sprechende, aufgeblasene und aggressive Strolche gibt, fragt er sich doch, ob wir so dringend einen ungebremsten und vor allem unkontrollierten Import von aufgeblasenen,aggressiven Strolchen aus anderen Ländern brauchen und würde im Moment wohl eher AfD wählen. Obwohl ihn die ewig gestrigen Reaktionäre dort in dieser Partei auch ankotzen. Hier versagt jede Meinungsforschung, auch weil der ehemalige Teddybärenwerfer durch das gegenwärtig herrschende gesellschaftliche Klima sofort als Nazi und Rassist  gebrandmarkt würde und er deshalb seine wahre Meinung gegenüber dem Meinungsforscher verschweigt. Und vor allem nicht erzählt, dass er sich letztens Pfefferspray zugelegt hat. Also heuchelt er und sagt seine wirkliche Meinung nicht.


Berücksichtigt man diese Unschärfen der Meinungsforschung, wird die letzte Umfrage der "BLÖD am Sonntag" trotzdem für einiges Frohlocken sorgen: "Fast die Hälfte der Deutschen sind laut einer Emnid-Umfrage gegen eine vierte Amtszeit von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). 48 Prozent wollen Merkel nicht noch einmal als Kanzlerin sehen. Bei der von der "Bild am Sonntag" in Auftrag gegebenen Befragung sprachen sich nur 44 Prozent dafür aus, dass Merkel 2017 noch einmal antritt." schreibt "Spiegel online".

Dass das Murksel angeblich mit 55 Prozent vor allem in Ostdeutschland und mit 46 Prozent bei den Frauen den größten Rückhalt hat, kann man - unter Berücksichtigung des oben Gesagten - durchaus als Heuchelei der Befragten gegenüber den Meinungsforschern unserer post-demokratischen und prä-totalitären Meinungsdiktatur abtun.

Vielleicht sollten sich unsere Polit-Pfiffiküsse einfach mal ein Beispiel an den Supermärkten nehmen: Dort wird - siehe oben- das, was zu lange im Regal steht, was keiner mehr haben will, einfach weg geschmissen...    

 

Samstag, 28. November 2015

9. Brandenburger Bürgerblatt der Gruppe BVB/Freie Wähler im Brandenburger Landtag

Das 9. Brandenburger Bürgerblatt steht lesebereit im Internet. Es ist das offizielle Bulletin unserer Landtagsgruppe der Brandenburger Vereinigten Bürgerbewegungen/Freie Wähler im Potsdamer Landtag für den Monat November 2015. In diesem Bürgerblatt sind die wichtigsten Themen, Presseerscheinungen, Reden, Anträge und Anfragen enthalten. Sie können die einzelnen Beiträge und Artikel anklicken und werden dann weitergeleitet.
 
Online: http://bvbfw.de/index.php/9-presse/578-brandenburger-buergerblatt-november-2015
 

Onegin mit dem Staatsballett Berlin

Gestern in der Staatsoper, leider noch immer im Schillertheater.

Polina Semjonova tanzt die Tatjana in  "Onegin", einem Ballett in drei Akten und sechs Szenen von John Cranko. Von ihm stammt nicht nur die Choreografie, sondern auch das Libretto. Es basiert auf dem Versroman Eugen Onegin von Alexander Sergejewitsch Puschkin. Die Musik wurde verschiedenen Werken Peter Iljitsch Tschaikowskis entnommen.

Wir mussten lange warten, um Polina wieder einmal auf der Bühne zu sehen. Es ist nach wie vor ein Genuss, auch wenn "Schwanensee" irgendwie schöner und eindrucksvoller daher kommt. Aber darüber ließe sich sicherlich streiten. Beindruckend ist das Bühnenbild, der Tanz ist oftmals sehr modern, letzlich aber auch nicht schlecht. Wir werden noch lange darüber sprechen können und insofern war die  Aufführung das Eintrittsgeld wert. Und dann natürlich diese wunderbare Tänzerin und ihre nicht minder phantastischen Kolleginnen und Kollegen.

Für mich persönlich ist bei Ballettaufführungen immer wieder die schöne Atmosphäre im Publikum beeindruckend. Es ist so, als ob sich alle kennen. Und wo -bitteschön- fliegen sonst nach Theateraufführungen noch ganze Blumengebinde auf die Bühne?

Wir hatten jedenfalls sehr viel Spaß. Auch als ich in der ersten Pause zwei gut deutsch sprechende Russinnen nach der Übersetzung des Puschkin-Zitats in russischer Sprache auf dem gemalten Vorhang frage - die ich nur teilweise verstanden habe - und die beiden sichtlich Schwierigkeiten haben, Puschkins philosophische Sentenzen verständlich zu machen. Goethe ist ja bekanntlich auch  nicht immer leicht zu verstehen. Jaja, die Klassiker...

BTW: Macht die richtige Staatsoper Unter den Linden noch mal auf? Bei diesen fachkundigen Berliner Bau"löwen" wahrscheinlich nicht!

Freitag, 20. November 2015

Vormärz

DAS FREIE WORT
1841
Sie sollen alle singen
Nach ihres Herzens Lust;
Doch mir soll fürder klingen
Ein Lied nur aus der Brust:
Ein Lied, um dich zu preisen,
Du Nibelungenhort,
Du Brot und Stein der Weisen,
Du freies Wort!

Habt ihr es nicht gelesen:
Das Wort war vor dem Rhein?
Im Anfang ist’s gewesen,
Und soll drum ewig sein.
Und eh’ ihr einen Schläger
Erhebt zum Völkermord,
Sucht unsern Bannerträger,
Das freie Wort!

Ihr habet zugeschworen
So treu dem Vaterland,
Doch seid ihr all verloren
Und haltet nimmer stand,
So lang in West und Osten,
So lang in Süd und Nord
Das beste Schwert muss rosten,
Das freie Wort!

Ach! es will finster werden,
Wohl finster überall,
Doch ist die Nacht auf Erden
Ja für die Nachtigall.
Heraus denn aus der Wolke,
Die, Sänger, euch umflort;
Erst predigt eurem Volke
Das freie Wort!
Lasst eure Adler fliegen,
Ihr Fürsten, in die Welt,
Und sie nicht müßig liegen
Auf eurem Wappenfeld!
O jagt einmal die Raben
Aus unsern Landen fort,
Und sprecht: Ihr sollt es haben ,
Das freie Wort.

Georg Herwegh



Die verratene französische Revolution, der Ursupator Napoleon, die Restauration der reaktionären Kräfte nach Napoleons Fall, überall in Europa gärt es: Immer mehr unübersehbare Parallelen des Herwegschen Vormärz zur heutigen Zeit. Und es reichten dieses eine Mal 25 Jahre, um ein derartiges Chaos anzurichten. Auch ist man schon wieder dabei, Menschen mundtot zu machen. Noch nicht, indem man sie in  Kerker sperrt. Heutzutage macht man sie (vorerst!) ökonomisch und ideologisch fertig, indem man sie mit Medienmacht richtet und in eine ganz bestimmte Ecke sperrt. Was passiert, wenn zwei Politiker auf zwei sogenannte Journalisten treffen? Richtig, es stehen vier Nullen zusammen.

Man muss Menschen wie Bachmann, Höcke, Gauland, Petry, Sarrazin, Akif Pirinçci, Naidoo, Matthias Matussek, Söder, Jebsen und andere enfant terribles der dunkeldeutschen Bewegung  nicht mögen. Man muss auch nicht ihre meist gewöhnungsbedürftigen oder gar abartigen Meinungen teilen.  Aber : "Ich verachte Ihre Meinung, aber ich gäbe mein Leben dafür, dass Sie sie sagen dürfen" soll Voltaire geschrieben haben.

Es  besteht also doch noch Hoffnung für das FREIE WORT. Denn Voltaire lebte vor der Revolution...

Donnerstag, 19. November 2015

Heute noch mal mit James Bond

Nun also doch in "Spectre": Der neue "Q" ist doch nicht nur der jugendlich erfolglose Schnulli, er wächst  letztlich über sich hinaus. Ralph Fiennes als "M" hätte lieber weiter Harry Potter, Hermine und Ron erschrecken sollen und Ober-Obergangster Christoph Waltz ist wie immer beängstigend düster und böse. Miss Moneypenny aus Jamaica stellt eine echte Bereicherung dar. Das Bond-Girl Léa Seydoux ähnelt unserer Nachbarin Nicole. Als ich das dem Taxifahrer erzähle, der mich vom S-Bahnhof Buch nach Hause bringt - natürlich macht die Bahn gerade wieder Schienenersatzverkehr und der Bus ist kurz vor Mitternacht im  Baustellenchaos am S-Bahnhof nicht zu finden - schlägt der Mann Nicole als nächstes Bondgirl vor. Muss ich heute mal mit ihr besprechen...

P.S. Eines habe ich in der zweifellos vorhandenen Handlung nicht verstanden: Ober-Obergangster Waltz will durch einen Untergangster in Staatsdiensten alle Doppelnull-Agenten abschaffen. Bond verhindert es. Aber wenn ich so an unsere Doppelnullen in Staatsdiensten denke, hätte man dem guten James anstelle der ganzen Action-Szenen lieber einen Martini (geschüttelt, nicht gerührt) einschenken sollen. So bleibt uns das Pack leider erhalten...


Dienstag, 17. November 2015

Erklärung?

Stefan Bayer  / pixelio.de


Es kam über uns wie ein schleichendes Gift und irgendwann in den vergangenen Jahren dieser Bananenrepublik muss es dann passiert sein: Aus "Sex, Drugs und Rock 'n' Roll"  wurden "Vegan, Lactoseintoleranz und Helene Fischer".

Was natürlich eine Menge, wenn nicht gar alles erklärt...

Montag, 16. November 2015

Merkel schafft NICHTS!


 Wie man deutlich sehen kann, ist sie noch nicht einmal eine "Schönwetter"-Kanzlerin. Die Liste ließe sich noch fortsetzen. Aber Ihr Versagen und ihre Defizite werden erst jetzt in dieser elementaren Krise der EU richtig gefährlich. Das Einzige, dass sie von ihrem Leer Lehrmeister Kohl gelernt hat, ist auf ihrem fetten A... zu sitzen. Und das tut sie ausgiebig...

Merkel muss weg!

Sonntag, 15. November 2015

Marktkonforme deutsche demokratische Demokratie

 

Gesponsort by Merkel, willig ausgeführt by CDUSPDGRÜNELINKEFDP, völlig devot propagiert und zensiert  by ARD/ZDF, Springer, Spiegel, Zeit, Neues Deutschland und Co., Neinsager mit völligem Blödsinn tot gequatscht by Gauck und allen Gut- und Bessermenschen...

Tina Tandler & Band im Ofenhaus Bernau

Der 4. Kulturherbst im Bernauer Ofenhaus erfreute uns gestern mit einem Auftritt der Jazz-Saxophonistin Tina Tandler und ihrer Band. Tina Tandler gehört zu den bekanntesten Musikerinnen Berlins und stammt wie viele berühmte Berliner eigentlich aus Thüringen, aus Gotha. Sie wuchs in Gera auf  und bevor sie im Alter von 15 Jahren mit dem Saxophonspielen begann, hatte sie 9 Jahre lang Akkordeon gelernt.  Nach dem Schulabschluss studierte sie an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ in Weimar Musik im Hauptfach Saxophon und schloss dies mit dem Staatsexamen ab. Seit 1985 ist Tina Tandler freischaffend und spielte unter anderem mit Gundermann, Gerhard Schöne, Angelika Mann und Roland Kaiser. Tina hat auch Klassisches im Repertoire: Mit Orchestern wie der Robert Schumann Philharmonie Chemnitz, den Berliner Sinfonikern und dem Preußischen Kammerorchester sowie Filmmusiken, Bearbeitungen und Genreübergreifendes gemeinsam mit dem Deutschen Filmorchester Babelsberg.
Handyfoto: © fv 112015

Das Programm des Ofenhauses spricht dann auch von unbändiger Spielfreude und flirrenden Höhenflügen und übertreibt damit nicht. Die Saxophonistin spielt -natürlich - auch Akkordeon. Sie singt mit sehr angenehmer Bluesstimme. Ihre drei Mitstreiter an den beiden Keyboards und am Schlagzeug sind ebenfalls überragende Solisten. Das Programm ist mitreißend, die Songs halten die Leute kaum auf den Stühlen. Nach zwei Stunden und drei Liedern als Zugabe entlassen uns Tina Tandler & Band angenehm beschwingt in den Abend...

Samstag, 14. November 2015

Paris - das bedeutet Leben


Unser Sohn schickt uns gerade die obige Zeichnung aus Paris. Er lebt dort seit einiger Zeit mit seiner jungen Familie. Wir zwei hier in Schönow haben Angst. Angst, dass den Vier etwas passiert.

Um so mehr habe ich heute diese politischen Schleimscheißer wie z.B. Gauck, Gabriel, Göring-Eckardt oder Altmaier hassen gelernt, die in allen sozialen Medien ihre "Betroffenheit" über die Mordserien verschmieren müssen. Das unverschämt-dumme grüne Flintenweib twitterte tatsächlich "Je suis Paris". "Du bist nicht Paris, du bist gar nichts!" möchte man ihr in das arrogante Gesicht schreien. Wenn sie doch alle einfach mal ihre dämlichen Fressen halten würden.

Sie hatten seit Jahren die Möglichkeit, die Politik Deutschlands, der EU und der NATO zu ändern. Nichts ist passiert. Sie versagen selbst bei so etwas simplen wie der Kontrolle unserer Grenzen. Als Zäpfchen im Dickdarm der USA lebt es sich eben viel schöner. Das einzige, was diese Parasiten können, ist Leichenfledderei. Und irgendwann werden sie wieder in irgendeine Kamera glotzen und sich nicht erklären können, woher der ganze Hass gegen sie und ihre willfährigen Medien kommt....

P.S.: Und richtig, liebe Pariser: Wir alle brauchen nicht noch mehr Religion. Eigentlich reichen schon die Heuchler und Verbrecher der sogenannten "christlichen " Kirchen.

Freitag, 13. November 2015

Tschüssikowski und das Granteln

Seit etwa 25 Jahren "grantele" ich Nordostdeutscher über die zunehmende Versüdlichung der deutschen Sprache. Zum Beispiel trifft man  sich "an" Weihnachten unter dem "Christbaum" und gleichzeitig "hat es" "heuer" keinen Schnee. Der Fleischer ist zum "Metzger" mutiert, die Berliner Schrippe heißt hier jetzt "Wecken" und der Schwabe soll angeblich deutsch sprechen.

Sprachen (Rike, pixelio.de)

Allerdings beobachte ich schon geraume Zeit ein verheißungsvolles sprachliches Auflodern des Norddeutschen am Horizont. Verbayerung und Verschwabung haben ein Ende. Während man nämlich vor einigen Jahren als Norddeutscher bei seinen Gesprächspartnern aus dem Süden Deutschlands mit dem freundlichen Abschiedsgruß  "Tschüß !" noch auf völliges Unverständnis stieß, hat sich dieses kleine Wörtchen inzwischen offenbar deutschlandweit durchgesetzt. So war ich auch heute morgen ziemlich baff, als sich meine nette Gesprächspartnerin aus Bayern am Telefon als erste mit "Tschüß !" verabschiedete. Na also, geht doch!

"Tschüß !" stammt übrigens höchstwahrscheinlich vom französischen "Adieu" ("Mit Gott!"), das die nach Norddeutschland eingewanderten Hugenotten mitbrachten. Im Berliner Raum wurde daraus "Adtschö!", dann  "Tschö!"  und schließlich "Tschüß!".

An die in meiner Jugendzeit gebräuchlichen Vorvarianten "Adtschö!" und "Tschö!"  kann mich mich noch gut erinnern. Was mich mit etwas Wehmut daran denken lässt, dass ich doch kein Sprachwissenschaftler geworden bin, wie ich es ursprünglich vor hatte. Aber dann hätte ich meine liebe M. vielleicht niemals kennengelernt. Obwohl es wahrscheinlich für jeden Topf nur einen genau richtigen Deckel gibt, sie mir dann sicher im zentralen Studentenklub der Humboldt-Uni begegnet und unsere zweifellos vorbestimmte Liebesgeschichte damit wieder in Ordnung gekommen wäre. Und auch mit der Sprachwissenschaft ist es noch nicht zu spät: In zwei Jahren beginnt das dritte Leben und da werden die liegen gebliebenen Bücher konsumiert...   



Impressum und V.i.S.d.P.

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2. Stellen eines Werkes nach der Veröffentlichung in einem selbständigen Sprachwerk angeführt werden..."
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Wir sind noch lange nicht am Ende, wir fangen ja gerade erst an...