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Freitag, 30. Juli 2010

WikiSpatzen pfeifen es von allen Dächern - und das ist auch gut so!

"Mut ist ansteckend"

sagte der WikiLeaks-Gründer Julian Paul Assange * 1971 in Townsville, Queensland, Australien) Er ist ein politischer Aktivist, Journalist und Mitbegründer von WikiLeaks. Neben Daniel Schmitt (Pseudonym) ist Assange das einzige bekannte Gesicht dieser Whistleblower-Plattform im Internet, welche sich zum Ziel gesetzt hat, allen Bürgern Zugang zu geheim gehaltenen Dokumenten zu verschaffen. Assange ist verantwortlich für die Veröffentlichung der US-amerikanischen Geheimdokumente zum Afghanistan-Krieg und damit neuerdings der Staatsfeind Nr. 1 unserer Verbündeten. In einem SPIEGEL-Interview meinte Assange weiterhin, dass er es liebt, den Mächtigen in die Suppe zu spucken. Auf Englisch hört sich das sogar noch besser an: "I enjoy crushing bastards!". Assange hofft, dass künftig noch mehr Leute Geheimdokumente der Webseite von WikiLeaks anvertrauen werden.

Gute Ideen

Zugegeben: Die besten Zeiten der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" sind auch schon lange vorbei. Dieses Schicksal teilt die Zeitung mit vielen anderen Käseblättern in dieser Republik. Aber manchmal findet eben auch ein blindes Huhn ein Korn, wie der Volksmund sagt. So kommentiert die Zeitung gestern das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Kürzung von DDR- Ministerrenten mit einem Vergleich der beiden Systeme und fragt "Was wäre, wenn Honeckers DDR die Bundesrepublik und Mielkes Leute die Wacht am Rhein übernommen hätten?". Weiter: "Sicherlich wären viele Politiker und Beamte der »BRD« im günstigsten Falle mit einem längeren Aufenthalt in Sibirien davongekommen, bei Umerziehung und Zwangsarbeit. Bekanntlich kam es anders, so daß der gesamtdeutsche Rechtsstaat auch dem Spitzenpersonal des ostdeutschen Unrechtsstaats Renten und Zusatzrenten zahlen muß, wenn auch Letzteres gekürzt. Gegen dieses »Rentenstrafrecht« klagten nun zwei Alt-Minister in Karlsruhe, was die Verfassungsrichter nun zurückwiesen (…)".

Mich fasziniert an diesem Kommentar die Idee mit den Umerziehungslagern. Abgesehen davon, dass ich selbst mich seit fast 20 Jahren in einem Umerziehungslager wähne - mit der realen Umerziehung fing bei mir schon im Frühjahr 1990 eine etwa sehr bornierte Angestellte der Dresdner Bank am Berliner S-Bahnhof Gesundbrunnen an, als sie mich in Tonfall und Stil einer chinesischen Kommissarin über das Bankleitzahlsystem der BRD aufklärte, später brachte man mir auf ähnliche Art bei, wie ich mich auf dem bundesdeutschen Arbeitsmarkt zu bewähren hätte - wäre die Idee mal einen Test wert: Warum bringen wir nicht zuerst einmal unseren Spitzenpolitikern bei, sich nach den sogenannten christlichen Werten (du sollst nicht lügen, du sollst nicht falsch Zeugnis ablegen, du sollst nicht töten., du sollst deinen Amtseid nicht brechen usw.) zu verhalten? Besonders hartnäckigen Verweigerern könnte man schon mal eindringlich mit einem Umerziehungslager drohen. Man muss ja nicht immer nach Osten gucken, es reicht ja so ein Ferienlager wie das von Obama schon vor einem Jahr geschlossene Guantanamo. Ach nein, das gibt es ja immer noch. Er w o l l t e es innerhalb eines Jahres schließen, so ist es richtig. Hat er wohl vergessen. Also, Guantanamo ist bis auf weiteres belegt. Aber daran soll die Idee nicht scheitern !

So quasi als Nachbemerkung: Ich kenne einige Minister aus den sogenannten Industrieministerien der DDR, auch einige ihrer Stellvertreter und Kombinatsdirektoren, für die dieses Rentenrecht ebenfalls gilt. Diese Leute waren quasi Tag und Nacht unterwegs, damit wir etwas zu Essen und Einzukaufen hatten. Und ich weiß, dass die meisten Vertreter dieser Riege zu DDR-Zeiten ihr zugegebenerweise über dem DDR-Durchschnitt liegendes Gehalt vor allem als Schmerzensgeld betrachtet haben. Dazu kommt, dass es nur Masochisten Spaß gemacht hat , sich vom größten Wirtschaftsstrategen aller Zeiten, dem SED- Politbürosekretär Günther Mittag und seinen noch unfähigeren Parteisekretären quasi täglich für die aus dem System der sozialistischen Planwirtschaft resultierenden und nicht behebbaren Mängel abbürsten oder in die Wüste schicken zu lassen.

Heute wirft man diesen Leuten vor, das "Unrechtsregime" in führender Position am Leben erhalten zu haben und kürzt ihnen die Renten. Auch wenn die "FAZ" suggeriert, dass sich der Initiator der feindlichen Übernahme nicht rächen will - was ist dieses Rentenrecht anderes als eine lebenslange Rache des "Klassenfeindes", verbrämt mit einer unerträglichen Heuchelei über sogenannte "Rentengerechtigkeit", weil selbst die gekürzten Renten immer noch erheblich über der Durchschnittsrente eines früheren DDR-Bürgers lägen? Ich bin mir ziemlich sicher, dass meine Rente ganz wesentlich unter der eines Bundeskanzlers Kohl oder der eines Chefs der Deutschen Bank - um nur mal zwei ziemlich dubiose Gestalten dieser Bundesrepublik zu nennen - liegen wird. Vielleicht sollte man auch hier endlich einmal Rentengerechtigkeit einklagen?

Donnerstag, 29. Juli 2010

Deutsche zweiter Klasse, Teil 14


Die Feierlichkeiten zum 20. Jahrestag des Anschlusses der DDR an die Bundesrepublik liegen vor uns. Grund für eine Bestandsaufnahme. Wie weit ist es mit der Wiedervereinigung ? Nun, offensichtlich leben wir hier im Osten immer noch im deutschen Mezzogiorno, das heißt im Armenhaus. Übertreibung? Mitnichten. Von den mehr als doppelt so hohen Arbeitslosenraten und der Zahl der HartzIV-Empfänger mal ganz abgesehen: Auch die Ostdeutschen, die so glücklich sind, einen Arbeitsplatz zu haben, werden immer noch massiv benachteiligt: So sind die Personalkosten in der ostdeutschen Industrie 40 Prozent niedriger als im Westen. Insgesamt gesehen verdienen Ostdeutsche nur 72,1 Prozent ihrer westdeutschen Kollegen. Die "Aufholjagd" des Ostens fällt dabei seit 1996 immer schwächer aus.

Grund zum ausgelassenen Feiern ?
Wie man uns dieses herausragende Ergebnis einer zwanzigjährigen Politik nun wieder erklären wird? Ob da auch wieder die Stasi dran schuld ist ?

F
oto: "Falschgeld" (Egon Häbich, www.pixelio.de)

Mittwoch, 28. Juli 2010

Dreißig Stunden gemeinnützige Arbeit

Auf den ersten Blick ist er ein junger Bursche wie Du und ich. Anfang zwanzig, ein bißchen korpulent, er hat einen typischen Kinnbart, Brille - eigentlich ganz sympathisch. Der liebe Junge, der da gestern auf der Anklagebank im Saal 234 des Bernauer Amtsgerichts saß, ist allerdings manchmal gar nicht so lieb. Vor allem des Nachts lässt er offensichtlich gerne die dunkle Seite seiner Persönlichkeit heraus. Es ist zu vermuten, dass er sogar noch glaubt, es im Sinne der Gesellschaft zu tun.

Herr Sch., so der Name des jungen Mannes, war gestern der Sachbeschädigung angeklagt. Es ging um einen Streitwert von sechs Euro. Soviel kostet ein Wahlplakat. Er war nachts beim Abreißen und Zertreten eines Plakates der Listenvereinigung "Brandenburger Vereinigte Bürgerbewegung- Freie Wähler " für die Landtagswahlen 2009 beobachtet und anschließend von der Polizei gestellt worden. Dumm gelaufen. Anstatt nun den Strafbefehl zu akzeptieren, hatte er es auf einen Prozeß ankommen lassen.

Der Angeklagte gab sich bemerkenswert wortkarg. Außer den Angaben zur Person ließ er sich keinerlei Worte entlocken, weder der Richter noch der Staatsanwalt konnten die Beweggründe der Tat hinterfragen. So bleiben uns nur Vermutungen. Der Angeklagte bezeichnete sich bisher immer als "links" und hält sich wahrscheinlich sogar für einen Revolutionär und Kommunisten, der die Welt, aber zuerst einmal Bernau, vor den Nazis retten muss. Da sind sechs Euro Schaden doch einfach läppisch. Leider kennen sich aber die heutigen "Jungkommunisten" nicht so richtig mit der Leninschen Revolutionstheorie aus. Anarchistische Gewalt im Klassenkampf wurde gerade von den Bolschewiki immer abgelehnt. Denn Lenin musste zuerst die Massen geduldig agitieren, damit sie ihm folgen.

Auch die Verbindung zur Arbeiterklasse, eine Grundbedingung für die Arbeit eines jeden Kommunisten, konnte Herr Sch. aufgrund seiner bisherigen Erwerbsbiografie leider nicht so richtig nachweisen. Es war nur folgerichtig, dass das Verfahren zwar vorläufig eingestellt wurde, aber durch Herrn Sch. in drei Monaten die Ableistung von dreißig Stunden gemeinnütziger Arbeit nachzuweisen ist. Ausdrücklich nicht in seinem "linken" Jugendklub, wie der Richter betonte. Sonst wird das Verfahren wieder aufgenommen.

Der Richter gab ihm auch noch auf den Weg, während der 30 Stunden Arbeit über andere Wege der politischen Streitkultur nachzudenken. Und so endete das Verfahren wesentlich teurer und sogar noch mit potentiellen Kopfschmerzen für den Angeklagten ...

KT

KT nennen ihn seine Freunde und Fans. Gefühlte siebenundneunzigkommasieben Prozent aller deutschen Frauen wollen unbedingt ein Kind von ihm. Gemeint ist Verteidigungsminister Karl-Theodor Maria Nikolaus Johann Jacob Philipp Franz Joseph Sylvester von und zu Guttenberg. Das ist dieser Ersatz-Rambo hier, mit dieser wunderschönen Fotostrecke. Auf dem Stammschloss seiner Ahnen steht noch die Kanone, mit der sein Vorfahr die Revolutionäre von 1848 niederkartätschen ließ. Der Mann hat das richtige Elternhaus und den richtigen Rückhalt, um uns allen ein X für ein U vormachen zu können. Auch wenn er jetzt die Veröffentlichungen von Wikileaks zum Afghanistan-Krieg mit den Worten kommentiert, viele Dinge, die aus den Dokumenten bisher bekannt geworden seien, seien "nicht gänzlich überraschend". Gleichzeitig fordert er für den Einsatz von Spezialkräften in Afghanistan eine klare Rechtsgrundlage.

Richtig, morden dürfen sie. Sie dürfen und müssen auch foltern. Kinder umbringen ist Pflicht, denn aus denen wachsen eh' nur neue Taliban heran. Selbst die eigenen Leute kann man so mir nichts, dir nichts abknallen. Nur juristisch muss das klar geregelt werden. Es muss alles seine Ordnung haben. Wie bei den Nazis. Die hatten für den Fall ja ihren Globke. Der wurde später Adenauers Staatssekretär. Alles schon vergessen ? Jedenfalls ist die Entwicklung dieser "Republik" kein Zufall.

Mich ekelt es ! Was für Heuchler, was für verlogene, verkommene Strolche ? Und an vorderster Front dieser vielleicht geistig völlig degenerierte adlige Unteroffizier der Reserve, dem Völkerrecht, das Grundgesetz oder gar humanistische Ideale völlig wurscht und piepe zu sein scheinen. Und den das Volk angeblich noch anbetet...

Im März 1977 schrieb Rainer Kirsch ein Gedicht über die Vernunft des Waffenlosen. Waffenlos - das sind wir, die wenigen, die noch ihre Vernunft einsetzen und die nicht im Mainstream der zunehmenden Verdummung und Verrohung untergehen wollen. Die sich - nur vermeintlich waffenlos - auflehnen.

Rat zu üben

Dem Waffenlosen
Bleibt was ? die Vernunft,
Wahr, es ist leichter sich aufzuhängen
Als das Gebelfer der Waffenträger
Fünf Minuten bloß zu ertragen:
Die Vernunft
Ist eine furchtbare Last
Nur die Vernünftigsten
Gehn mit ihr
Ein paar Schritte.


Gehen wir weiter! Entlarven wir diese verdammten Menschenschlächter und ihre Auftraggeber, die uns Tag für Tag Sand in die Augen streuen wollen! Denn nur wir haben sie - die Vernunft. Eine furchtbare Last. Aber auch eine unüberwindbare Waffe...

(Gedicht von Rainer Kirsch in: "Ausflug machen" Hinstorff Verlag Rostock 1980)

Montag, 26. Juli 2010

Freiheit der Meinung


"Die Freiheit der Meinung setzt voraus,
dass man überhaupt eine hat."

meinte Christian Johann Heinrich Heine (* 13. Dezember 1797 als Harry Heine in Düsseldorf; † 17. Februar 1856 in Paris). Er war einer der bedeutendsten deutschen Dichter, Schriftsteller und Journalisten des 19. Jahrhunderts.

Und gerade beim "Haben" hapert es ja bekanntlich sogar schon bei den meisten Medienvertretern...

Grafik: JaNein (Judith Lisser-Meister, www.pixelio.de)

Freitag, 23. Juli 2010

Ganz Neues vom Hubert

Das Bernauer Müllunternehmen GEAB ist insolvent. Wie der amtierende Bürgermeister Illge (Hubert Handke befindet sich in Urlaub) in der gestrigen Hauptausschusssitzung bekannt gab, übernimmt nun der Insolvenzverwalter die Kontrolle über die Beräumung des Grundstückes. Damit endet das unrühmliche Kapitel namens "Müllwirtschaft" oder "Abfallkompetenzzentrum" in der Bernauer Stadtgeschichte. Nach Bresto und Magnus sehen wir uns nun mit dem dritten insolventen Müllunternehmen auf Bernauer Stadtgebiet konfrontiert. Wir erinnern uns gut, wie Bürgermeister Handke die Abfallwirtschaft als Zukunft Bernaus lobte, und wie Vertreter der Unabhängigen, die permanent auf Gefahren hinwiesen, von allen anderen Parteien verhöhnt und diskreditiert worden sind. Wir bedauern, dass wir Recht behalten haben und hoffen, dass auch die anderen daraus gelernt haben.

Die Stadt Bernau muss für die anstehenden Beräumungs- und Dekontaminationsmaßnahmen schätzungsweise 5-10 Millionen Euro ausgeben.
Für die Deponierücklage und Rekultivierung der Ogadeberge in den Jahren ab 2010 wurden bisher 3,3 Mill. Euro in den Haushalt eingestellt. Aber nicht nur diese immensen Kosten sind der Skandal: Auf dem in unmittelbarer Nachbarschaft liegenden Grundstück der GEAB haben sich die Zustände nach dem Großbrand vom 10. September 2005 und der Schabeninvasion weiter verschärft. Wie in der MOZ berichtet, sollen mehrere zehntausend Kubikmeter zerkleinerter Kunststoffabfälle vergraben worden sein.

Wir stellen Fragen, auf die Handke nicht antworten kann!

1. Wird die Rücklage der Stadt allein für die Rekultivierung der Ogadeberge in Höhe von 3,3 Mill. Euro nach aktuellen Erkenntnissen ausreichen?
2. Wie ist der aktuelle Stand der Ermittlungen durch die zuständigen Behörden bzgl. GEAB?
3. Was hat die Stadt Bernau getan, um den Schaden zu verhindern oder abzuwenden?

Aus der Traum, Herr Handke! In den Müll mit Ihren Konzepten...

Foto: Robert Wetzold, www.pixelio.de

Donnerstag, 22. Juli 2010

Opa auch schon Otto - oder so

„Und aus dem Chaos sprach eine Stimme zu mir: "Lächle und sei froh, es könnte schlimmer kommen!" Und ich lachte und war froh - und es kam schlimmer.“

Otto Waalkes, dt. Komiker, der heute genau vor 62 Jahren geboren wurde. In Ostfriesland.

Dazu muss ich mal sagen, dass das, was m e i n Opa (der übrigens Walter hieß) sagte, auch meistens stimmte. Und wenn ich mir Äntschie und das ganze Chaos so ansehe - dann hat der Opa Otto auch Recht...

Mittwoch, 21. Juli 2010

Weichen und weichen

In der Wirtschaft stellen wenige die Weichen so,
dass viele Stellen weichen müssen...

Rolf Handke, Ingenieur und Hobby-Aphoristiker, geb. 1942

Auch wenn es jetzt gerade wieder aufwärts geht mit der deutschen Wirtschaft - vor allem mit Hilfe der deutschen Statistik...

Wieder mal mit Wählerbeschiss...

Die afghanische Regierung will nach wie vor spätestens 2014 die Verantwortung für die Sicherheit im Land von den ausländischen Truppen übernehmen. Die einheimischen Sicherheitskräfte würden "bis 2014 die Verantwortung für alle Militäreinsätze und die Überwachung der Gesetze wahrnehmen", bekräftigte Präsident Hamid Karsai am Dienstag auf der internationalen Truppensteller- und Geberländerkonferenz in Kabul.

Dazu fallen mir drei Dinge ein:
  1. Sicherlich ist der Plan trotz Karsais totaler Verkennung der Lage im Land zu halten. Denn spätestens bis 2014 werden die Taliban die Regierung in Kabul stellen und dann geht Karsais Plan zu hundert Prozent auf.
  2. Soviel ich weiß, hatten die Afghanen bis 2001 eine Regierung. Wozu also insgesamt 14 Jahre NATO-Invasion, tausende Tote und Milliarden-Verluste, auch für den deutschen Steuerzahler ?
  3. Eigentlich wollte Bush in Afghanistan doch wohl den Bin Laden fangen. Wann gibt die US-Regierung endlich zu, dass Bin Laden eine computeranimierte Comic-Figur, eine Erfindung unter Beteligung Hollywoods ist?
Die generelle Frage ist aber, wieviele Märchen man uns in Zusammenhang mit diesem unseligen Krieg noch erzählen will ? Wobei die Guttenbergsche Botschaft vom baldigen Abzug der Bundeswehr an das kriegsunwillige Volk wohl noch die geringste Lüge ist...

Überhaupt Guttenberg: Der ist ja angeblich im Volk so sehr beliebt. Weil er die Probleme anspricht und so offen ist. Eben ein Seiteneinsteiger. So stellt G. seit langem schon die Wehrpflicht auf den Prüfstand und wird dafür von weiten Teilen der Wähler bejubelt. Denn eigentlich hat sich die Wehrpflicht überholt, die Feinde sind weit weg und in einem dreiviertel Jahr kann heute niemand mehr zum Krieger ausgebildet werden. Also sitzen die Rekruten nur rum und saufen noch mehr als früher, als es noch eine richtige Wehrpflicht gab. Außerdem werden gar nicht mehr alle Wehrpflichtigen eines Jahrgang auch eingezogen. Sofern so gut, weg mit dem uralten Mist aus den Befreiungskriegen.

Niemand durchschaut allerdings die wahre Absichten der Politik. Guttenberg soll die Bundeswehr zu einer schlagkräftigen Berufsarmee für Einsätze überall in der Welt umbauen. Dabei stört die Wehrpflicht nur. Und insofern ist der Herr Baron eigentlich nur der richtige Patron am richtigen Platz, ausgewählt von den wirklich Herrschenden in diesem Land...

Dienstag, 20. Juli 2010

Vor vierhundertundvierundneunzig Jahren

"Bei Gott, wenn ich das alles überdenke, dann erscheint mir jeder der heutigen Staaten nur eine Verschwörung der Reichen, die unter dem Vorwand des Gemeinwohls ihren eigenen Vorteil verfolgen und mit allen Kniffen und Schlichen danach trachten, sich den Besitz dessen zu sichern, was sie unrecht erworben haben, und die Arbeit der Armen für so geringes Entgelt als möglich für sich zu erlangen und auszubeuten.“ schrieb schon Thomas Morus in seinem 1516 erschienenen Werk "Utopia". Was könnte man dem vor dem Hintergrund der allerletzten Ereignisse des Banken - und Finanzskandals noch hinzufügen ?

Montag, 19. Juli 2010

Wenn das Kind im Brunnen liegt


"Soldatenmutter zeigt Guttenberg an." meldet heute die Rheinische Post. Die Mutter eines toten Hauptfeldwebels will demnach ermitteln lassen, warum ihr Sohn in Afghanistan sterben musste.

Tja, nun ist das Kind tot. Es liegt im sprichwörtlichen Brunnen. Mal abgesehen davon, dass die ganze Regierung und ihre Vorgänger auf die Anklagebank gehören: Wäre es nicht besser gewesen, den Sohn oder die Tochter, Ehemann oder Ehefrau, Bruder oder Schwester, jedenfalls den fehlgeleiteten Menschen, der sich für einhundertelf Euro zusätzlich am Tag oder wegen eines falschen Ehrgefühls dazu überreden liess, das eigene Leben in Afghanistan einfach weg zu werfen, schon vor dem Einsatz aus dem Truppentransporter zu holen? Auch eine Klage bringt niemanden ins Leben zurück...

Foto: Tote bis zum Horizont (A. Dengs, www.pixelio.de)

Sonntag, 18. Juli 2010

Das Holzhaus, die Parteien und ein Philosoph

EIner meiner Freunde war dreißig Jahre in der SPD gewesen und aufgrund der Politik dieser Partei vor allem in der sogenannten "Großen Koalition" mit der Merkel-CDU aus der Partei ausgetreten. Eines Tages, es war auch noch sein Geburtstag, traf er auf der Straße rein zufällig einen alten Schulfreund, den er jahrelang nicht gesehen hatte. Beide freuten sich über alle Maßen und beschlossen, das Wiedersehen zu begießen. Nach etlichen Bierchen sprach mein Freund auch von der politischen Heimatlosigkeit, die er momentan empfinde und dass er auch schon überlegt hätte, bei den Bündnisgrünen einzutreten. Aber auch die wären mittlerweile viel zu neoliberal, hätten die Bundeswehreinsätze in aller Welt mit zu verantworten und ihr eigentliches Ziel, den Erhalt und die Verbesserung der Umwelt, zugunsten der Karrieren ihrer Funktionäre schon längst aufgegeben. Überhaupt frage er sich, wie es denn komme, dass alles, was man gründe, seien es Akademien, Kunstverbände, Vereine, Arbeitsgruppen oder - gemeinschaften und Parteien sowieso, sofort, wenn trocken kaum die Wände, schon die ärgsten Ignoranten beherberge ? Ob es dagegen überhaupt kein Mittel gäbe ?

Sein alter Schulfreund war von Beruf Baumeister und im Laufe der Jahre Alltagsphilosoph geworden, ihn konnte eigentlich nichts im menschlichen Leben mehr erstaunen und so wusste er auch auf die Frage meines ehemaligen, heimatlosen SPD-Mitglieds eine Antwort: "Ich glaube kaum, dass es ein Gegenmittel gibt." begann er mit der Antwort auf die schwierige Frage: " Mit solchen Körperschaften, ist es wie mit Häusern, die man aus Holz baut." " Wie das ?" kam prompt die Gegenfrage. "Ich habe im vorigen Jahr erst eins ausgeführt, und ehe ich es selbst bezogen, da hatten längst schon, ungelogen, die Schaben sich drin einquartiert."antwortete der Philosoph und Baumeister.

(Unter Verwendung einer Fabel von Iwan Krylow und zweier wahrer Lebensgeschichten)

Samstag, 17. Juli 2010

"Mister Data: Energie !"


Patrick Stewart zum 70. Geburtstag

Wer kennt diese Worte aus der Überschrift nicht, wer sieht nicht das Cockpit des Raumschiffes Enterprise mit seiner Mannschaft und seinem weisen Kapitän vor sich, der oft genug Probleme lösen musste, die noch kein Mensch vor ihm gekannt hatte? Geboren wurde der "Commander", der Schauspieler Patrick Stewart allerdings auf der Erde, am 13. Juli 1940 in Mirfield/England. Bereits im Alter von zwölf Jahren begann er, Theater zu spielen. Die Schule verließ er in seinem 16. Lebensjahr und arbeitete fortan als Journalist. Ein Stipendium eröffnete ihm die Möglichkeit, die Old Vic Theatre School nahe Bristol zu besuchen, und mit 19 Jahren begann er seine Karriere im professionellen Theater, wo er immer größere Erfolge erzielte.

Seine Bekanntheit erlangte Stewart durch die Rolle des Captain Jean-Luc Picard in der Fernsehserie "Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert" von 1987 bis 1994 und in den Star-Trek-Kinofilmen Nr. 7–10 von 1994 bis 2002. Allerdings bedeutet es eine ziemlich große Einschränkung, ihn lediglich auf diese Fernsehserie festlegen zu wollen: Seit 1966 ist er Darsteller der Royal Shakespeare Company (RSC), bis 1982 im Schauspieler-Kernteam, heute als Honorary Associate Artist. Stewart ist Kanzler der britischen University of Huddersfield und wurde durch die Queen zum Ritter geschlagen. Er darf sich seitdem SIR nennen.

Zurzeit konzentriert sich Stewart auf seine Theaterkarriere. In den vergangenen Jahren war er in unterschiedlichen Bühnenrollen zu sehen, vor allem am Londoner Westend und im Royal Shakespeare Theatre in Stratford-upon-Avon (z. B. im Sommer 2006 als Zauberer Prospero in Shakespeares "Der Sturm"). Anfang 2007 trat er am Londoner Westend/Novello Theatre im Rahmen der Complete Works Tour der Royal Shakespeare Company nochmals als Prospero auf, ferner als Antonius in "Antonius und Cleopatra". Außerdem folgten im Sommer 2007 während des Chichester Festival Theatre Events (West Sussex) die Rollen des eloquenten Butlers Malvolio in Shakespeares "Twelfth Night" ("Was Ihr wollt") sowie als Titelfigur in "Macbeth". 2008 stand er erneut für die RSC auf der Bühne, diesmal als brudermordender Claudius in Shakespeares "Hamlet" am Courtyard Theatre, Stratford-upon-Avon.

Seine Liebe zu Shakespeare ist also unübersehbar und das macht ihn seelenverwandt zu meiner Wenigkeit, denn ich bin inzwischen seit fast genau 40 Jahren Mitglied der Deutschen Shakespeare Gesellschaft, der ältesten literarischen Gesellschaft der Welt. Und wenn Patrick Stewart in einem Interview mit dem britischen "Telegraph" im April diesen Jahres sagt
" Nachdem ich viel Zeit mit Shakespeares Welt, Leidenschaften und Ideen verbracht habe, fühlt er sich für mich an wie ein Freund - wie jemand, der gerade aus dem Raum gegangen ist, um noch eine Flasche Wein zu holen", so spricht er mir da aus dem Herzen. Vielleicht sehe ich Stewart noch mal irgend wann auf der Bühne, vielleicht im wunderschönen Stratford? Wer weiß ? Bis dahin wünsche ich ihm jedenfalls vor allem Eines: Energie!

Bild: Stefan Bayer (www.pixelio.de)

Freitag, 16. Juli 2010

Heute mal mit einer Anekdote

Denken wir einmal kurz über Afghanistan nach. Konkret über unsere heldenhaften Truppen dort. Ja, ich weiß: Kann keiner mehr hören. Heiß ist es hier inzwischen genauso und wenigstens im Barnim staubt es auch so wie in der afghanischen Wüste, wenn der richtige freie Barnimer mit seinem richtig freien Auto richtig frei Gas gibt und den doofen unfreien Fußgänger grinsend einnebelt. Lungenkrebs, Allergien und Asthma vom zermahlenen Bauschutt, den unsere Stadtverwaltung vor drei Jahren auf die Straße schütten ließ, so richtig fiese Erkrankungen? Erledigen unsere freien Bürger auch ohne NATO-Einsatz quasi nebenbei. Das ist der Taliban in uns allen. Wenn der einen Fußgänger sieht, der nicht gläubig ist (hier: an den Fortschritt der Motorisierung) , will er ihn leiden sehen. Nun gut, das nur nebenbei.

Nein, mir ist bei meiner gestrigen Abendlektüre wieder einmal aufgefallen, dass es nichts wirklich Neues auf der Welt gibt. Eine Alterserscheinung ? Vielleicht eher ein Resultat von zu vielen Erfahrungen. Ich las also gestern Anekdoten von Roda Roda. Der Mann wurde 1872 geboren und beschrieb in seinen Geschichten vor allem das in sich verfaulende österreichisch-ungarische Kaiserreich, das man uns im Fernsehen immer so schön mit den "Sissy"-Filmen nahebringt. Nun, auch ich lasse mich von Kostümschinken gerne verzaubern, aber dass es für das gemeine Volk eben doch nicht so schön bunt war, davon zeugen u. a. die manchmal ziemlich bitteren Werke des Sandor Friedrich Rosenfeld, wie Roda Roda eigentlich hieß. Hier nun die Anekdote, für Russisch-Japanischen Krieg kann man jeden anderen Krieg einsetzen - vorzugsweise natürlich einen in Afghanistan geführten - und statt Infanterie nimmt man NATO-Stab, Weißes Haus, Bundesregierung oder ähnliche Schwachköpfe: Genug geschwafelt, Ihr wißt schon, wie ich's meine:

Danzers Armeezeitung
Danzers Armeezeitung hatte einen Preis ausgeschrieben für die kürzeste Bearbeitung des Themas:" Was hat unsere Infanterie aus dem Russisch-Japanischen Kriege gelernt?" Die kürzeste, preisgekrönte Antwort lautete: " Nichts."


Tatsächlich nur verfaulendes, dekadentes Österreich-Ungarn, ein Vielvölkerstaat mit antagonistischen Gegensätzen nicht nur der Klassen. der 1918 ob dieser Widersprüche krachend in sich zusammen stürzte? Man sollte mal drüber nachdenken...

Donnerstag, 15. Juli 2010

Eine dringend nötige Nachlese


Der politische Alltag hat uns wieder. Und da das politische Leben so überaus schnell vor sich geht, ist heute schon vergessen, was uns gestern noch wochenlang beschäftigte. Deshalb an dieser Stelle ganz schnell eine dringend nötige Nachlese zur Wahl unseres Bundespräsidenten, bevor der Kerl wieder in der völligen Versenkung verschwindet:

Kritische Staatsbürger wußten im voraus, was ihnen mit diesem Bundespräsidenten eingehandelt wurde. Allerdings gab es - jedenfalls vom realistischen Standpunkt aus - keinerlei Alternativen, denn Frau Jochimsen war wohl von den Linken nur als Lückenfüller wie weiland die zweimal von der SPD verladene Gesine Schwan gedacht. So in dem Stile "Wir kennen da auch noch jemanden, die/der es gern werden würde!". Da waren Peter Sodann oder selbst Gesine Schwan wohl noch bekannter und hatten konkrete Inhalte zu vertreten.

Sei es wie es sei. Nun haben wir endlich wieder einmal einen Liebling des Volkes im Schloß Bellevue - einen Volkstribun wie Karl-Eduard von und zu Nichtbeitrost, diesen auch geistig etwas verwachsenen Kriegsminister, oder wie den Wulff-Vorgänger Köhler, der so überaus beliebt war, dass ihn jeder knuddeln wollte. Nebenbei gesagt: Der Arme ist jetzt arbeitslos und bekommt als HartzIV-Empfänger bis zum Ende seiner Tage nur 210.000 Euro pro Jahr. Einfach lächerlich, diese Summe. Trotzdem muss ich wieder stänkern, denn ich hätte es genauso schlecht für die Hälfte gemacht! Denkt mal drüber nach!

Ein anderer Liebling des Volkes hat es dagegen nicht ins Schloß Bellevue geschafft, obwohl fast sämtliche Massenmedien auf die Wahlfrauen und - männer der Bundesversammlung einhämmerten. So wie der "Stern" texteten unisono Springer, Burda und wie sie alle heißen: "Das Volk würde Gauck wählen". Durfte es aber nicht ! Auch deshalb geht der Preis für die blödeste Bildunterschrift des Jahres an die Redaktion der Illustrierten "Stern", die tatsächlich unter ein Bild des Großinquisitors Gauck von Mielkes Gnaden ( denn hätte es Erich Mielke nicht gegeben, wäre J. Gauck ja nicht so beliebt, oder ?) das Wort "Revolutionär" schrieben. Dieses Wort war wahrscheinlich von einem früheren Artikel über Che Guevara übriggebleiben. Positiv daran ist, dass Vallis Blog gleichzeitig für diese Tat der "Stern"-Redaktion den Preis für die beste Resteverwertung hinterher schiebt. Und mit "Resteverwertung" ist durchaus nicht das o.g. Wort, sondern ausschließlich das Bildmotiv gemeint...

Foto. Das Berliner Schloß Bellevue - der Sitz des Bundespräsidenten (Juana Kreßner, www.pixelio.de)

Mittwoch, 14. Juli 2010

Die Geschädigten der vorerst letzten Gemeindegebietsreform


Man kann davon ausgehen: Alles, was unsere Superstrategen in der öffentlichen Verwaltung und Politik vollmundig in Angriff nehmen, geht garantiert und hundertfünfzigprozentig schief. So natürlich auch die Gemeindegebietsreform 2003 in Brandenburg.

Abgesehen davon, dass man bis heute den Nachweis schuldig geblieben ist, durch diese sogenannte Reform - in Wirklichkeit nur ein Furz im Kopf eines senilen ehemaligen Bundeswehrgenerals - auch nur einen Cent eingespart zu haben, knabbern die Bürger dieses Bundeslandes noch immer an deren Folgen. Höhere sowie vor allem neue Steuern und Abgaben, wesentlich längere Wege zu den Ämtern, noch undurchschaubare Entscheidungen der kommunalen Verwaltung und fast keinerlei Einfluß der dörflichen Parlamente und Ortsvorsteher auf die Entscheidungsfindung sind nur die augenfälligsten Auswirkungen dieses gigantischen Unsinns aus dem Hause des damaligen Innenministers Generalissimus Schönbohm.

Wenn dann wie in Bernau und den Gemeinden Zepernick und Schwanebeck noch scheinbar größenwahnsinnige Politiker ihre Spielchen auf dem Rücken der Bürger austragen, wird es lebensgefährlich. So hatte die Stadt Bernau zwar mein Heimatdorf Schönow im Jahre 2003 quasi auf höheren Befehl "geschluckt", wollte aber anschließend nicht mehr für Schönow gemeinsam mit den o. g. Gemeinden im zugehörigen Abwasser-Zweckverband Panketal sein. Das nahmen die beiden Dörfer Zepernick und Schwanebeck, die inzwischen zur Gemeinde Panketal fusioniert waren und den Abwasserverband nun ohne Bernau betreiben sollten, dermaßen übel, dass sie ihrerseits aus dem Wasser- und Abwasserverband "Panke/Finow" austraten. In dem hat nämlich Bernau mit seinen Stadtwerken das Sagen und das kann ja nun nicht sein. Panketal gründete vollmundig einen Kommunalen Eigenbetrieb, kappte medienwirksam sämliche Rohrleitungen von und nach Bernau und fiel folgerichtig kräftig auf die Schnauze. So fehlt schon längere Zeit ein Klärwerk, man leitet das Abwasser also an ein Berliner Klärwerk und kann dafür ordentlich zahlen. Betrifft ja nur die Brieftaschen der Bürger, ist also für die Gemeindestrategen eigentlich nicht so wichtig. Auch die Bereitstellung von Trinkwasser funktioniert offensichtlich nicht richtig. Es gibt nicht genug Tiefbrunnen, Wasser muss ebenfalls teuer von den Berliner Wasserbetrieben zugekauft werden.

Nachdem hier im Barnim seit Wochen teilweise Temperaturen um die 38 ° Celsius herrschen, gibt es in Teilen von Schwanebeck nun erstmals kein Trinkwasser. Und wer jetzt meinen Eingangssatz eventuell immer noch bezweifelt, hat die letzten 20 Jahre bundesdeutsche Bürokratie und den zugehörigen Größenwahn verschlafen...

Foto: Platsch (Rene Schmidt, www.pixelio.de)

Montag, 12. Juli 2010

Wieder mal die Schlußlichter

In den ostdeutschen Bundesländern nutzen noch immer deutlich weniger Menschen das Internet als im Westen. Eine repräsentative Umfrage, die die Initiative D21, ein Zusammenschluss von Wirtschaftsunternehmen und politischen Institutionen, vor kurzem in Berlin vorstellte, zeigt, dass vor allem die Schere zwischen Ost und West weiter gewachsen ist. Das Meinungsforschungsinstitut TNS Infratest hatte für den sogenannten „(N)Onliner Atlas 2010“ zwischen Februar und Mai dieses Jahres rund 30.000 Interviews geführt und ausgewertet. Spitzenreiter bei der Internetnutzung ist demnach Bremen mit 80,2 Prozent. Brandenburg liegt mit 67,8 Prozent auf dem elften Platz noch vor allen anderen neuen Bundesländern und dem Saarland. Auf dem letzten Platz rangiert Mecklenburg-Vorpommern mit 62,7 Prozent.

Für die schlechten Ergebnisse der neuen Bundesländer gibt es sicherlich mehrere Ursachen. Internet-Flatrates sind für den Einzelnen teuer, vor allem aber sind schnelle Internetanschlüsse auf dem Land Mangelware. Selbst in gut versorgten Landesteilen wie im Berliner Umland kommt es vor, dass der Nachbar einen DSL-Anschluß hat, eine Querstraße weiter aber nur noch wenige Bits fließen.

Die zahlreichen „weiße Flecken“, die es in puncto schneller Internetzugang in Brandenburg noch gibt und die sich zunehmend als Standortnachteil für Familien und Firmen erweisen, müssen endlich beseitigt werden. Die Kommunen reagieren nur sehr vereinzelt und zögerlich auf die Forderungen der Bürger nach schnellem Internet. Im Interesse der Bürger haben sich allerdings auch schon Ämter zusammengeschlossen, um gemeinsam Förderanträge zu stellen. Vorreiter ist das Amt Seelow Land, wo derzeit sowohl Richtfunk- als auch Glasfaserkabelstrecken installiert werden.
Meistens allerdings sind die Möglichkeiten der Politik, die Telekom-Unternehmen für den Anschluss ihrer Bürger zu gewinnen, vor Ort sehr beschränkt. Handlungsanstöße führen nur selten zum Ziel. So scheiterte erst kürzlich eine Initiative für schnelles Internet in Haselberg und Schulzendorf, die Breitbandversorgung sollte eigentlich mittels teurem und langsamen Richtfunk gesichert werden. Nun sucht man nach anderen Lösungen und denkt dabei vor allem über das ebenfalls teure UMTS nach.

Wenn die Bundesregierung wie die Regierungen anderer EU-Länder die Versorgung mit schnellem Internet zu den sogenannten Universaldiensten zählen würde, wären diese meist individuellen Kraftanstrengungen nicht nötig. Dann hätte jeder Bürger Anspruch auf einen leistungsstarken Internetzugang. So aber wird in bewährter CDU-/FDP-Manier (wie schon einmal in Ostdeutschland)den Marktgesetzen vertraut, nach denen die Unternehmen der Telekommunikationsbranche natürlich nur dort investieren, wo diese Investition Gewinn verspricht.

Aber der Schwarze Peter liegt nicht nur beim Bund: Die Förderung neuer Techniken durch die Brandenburger Landesregierung und die Landkreise darf sich nicht nur auf Innovationen wie die fragwürdige CCS-Technik oder gar sogenannte Abfallkompetenzzentren erstrecken.

Auch die von der Brandenburger Landesregierung angestrebte Nutzung der ehemaligen Richtfunktürme der Deutschen Post kann nicht die Lösung sein, denn die zugehörigen Frequenzen werden erst ab 2015 versteigert. Außerdem ist dabei immer zu betonen, dass alle Funklösungen teuer und von der Transferkapazität her beschränkt sind.Brandenburg sollte deshalb wirkliche Innovationen ins Auge zu fassen und nicht nur darauf vertrauen, dass schon irgendwann die Funktechnik zur Verfügung stehen wird.

Eine bedeutende Möglichkeit ist die optische Datenübertragung, Glasfasertechnik heißt das Zauberwort: Damit sind bei Privatleuten Übertragung von Megabits, im professionellen Bereich Gigabits und in Backbone-Netzen bald auch Terabits pro Sekunde durch eine einzige dünne Leitung möglich. Das Problem: Es wird auch bei Verwendung von Glasfaserkabeln noch viele Jahre dauern, bis wirklich jeder Haushalt mit dieser Technik versorgt ist. So liegen in Deutschland zwar in immer mehr Straßen Glasfasern, doch der direkte Heimanschluss bis in die Wohnung ist aufwendig und teuer. Deshalb versucht man derzeit, aus den bereits verlegten regulären Kupfer-Telefonleitungen mehr Bandbreite herauszuholen.
Der französisch-amerikanische Telekommunikationskonzern Alcatel-Lucent – zu ihm gehören unter anderem die bekannten Bell Labs - hat dazu ein neues Verfahren vorgestellt, mit dem bis zu 300 Megabit pro Sekunde über eine gewöhnliche Kupferverbindung übertragen werden können – auf bis zu 400 Metern. Diese relativ kurze Strecke reicht aus, um die Distanz zwischen Wohnung und Glasfaser-Vermittlungskasten auf der Straße zu überbrücken. Auf einen Kilometer Entfernung werden noch 100 Megabit erreicht. Zum Vergleich: Die aktuell verfügbaren VDSL-Technik auf Basis des Telefonkabels zum Hausanschluss arbeiten zur Zeit lediglich mit maximal 50 Megabit.

Das neue Verfahren von Alcatel-Lucent basiert auf der Kombination dreier Techniken. Das sogenannte Vectoring, erlaubt ein besseres Ausfiltern von Störsignalen. Das Bonding verknüpft mehrere Kupferkabel zu einer Leitung, was die Bandbreite erhöht. Technik drei, der sogenannte Phantom-Modus, ist bereits über 100 Jahre alt und erlaubt eine dritte zusätzliche "virtuelle" Leitung über zwei bestehende digitale Kupferverbindungen, indem das Zusatzsignal über mehrere Kabel gesplittet und am Empfangsort wieder zusammengesetzt wird.

100 Megabit per regulärem DSL sind laut Alcatel-Lucent ab 2015 denkbar. Die Firma hofft, ihre High-Speed-Kupfertechnik in den nächsten zwei Jahren kommerziell anbieten zu können, momentan gibt es erste Diskussionen mit Telekommunikationsunternehmen.

Wie wäre es mit Brandenburg als Großversuchsfeld? Die Landesregierung ist gefordert!

Bild:Peter Kirchhoff, pixelio.de


Sonntag, 11. Juli 2010

Regen, Sonne, John, Paul, George und Ringo


Brandenburg ächzt unter der unbarmherzigen Sonne des Südens. Morgens und abends renne ich mit Gartenschlauch und Gießkanne - auch mit unserer polnischen Gastarbeiterin Gieselda Przbylska - durch den Garten und rette wenigstens die wichtigsten Pflanzen vor dem Verdursten. Maximal siebenunddreißig Grad Celsius im Schatten ! Wochenlang über dreißig Grad, nur unterbrochen durch einen kurzen Guss am Montag der vorigen Woche! "Puh" sagt da auch der Willy-Hund und hat Stammplatz in meinem kühlen Büro im Keller bezogen. Einfach zu warm für Leute mit Fell (Zitat Gordon Shumway). Drei neu gepflanzte Bäume machen trotz der Zwangsbewässerung keinen guten Eindruck: Wir werden uns wohl von ihnen und schätzungsweise 80 Euro verabschieden müssen. So hoch war der Kaufpreis der drei Neulinge in unserem Garten.

Aber bevor wir uns nun völlig in den kalten Keller zurückziehen, erfreuen wir uns an den großen, Schatten spendenden Bäumen in unserem Garten - die wir im Gegensatz zu unseren Nachbarn nicht umgehauen haben -und singen mit den Beatles ein Lied über den Regen:

" If the rain comes they run and hide their heads.
They might as well be dead.
If the rain comes, if the rain comes.
When the sun shines they slip into the shade
(When the sun shines down.)
And sip their lemonade.
(When the sun shines down.)
When the sun shines, when the sun shines.
Rain, I don't mind.
Shine, the world looks fine."

auf deutsch:

"Wenn der Regen kommt, laufen sie und verstecken ihre Köpfe.
Sie könnten genauso gut tot sein.
Wenn der Regen kommt, wenn der Regen kommt.
Wenn die Sonne scheint, schlüpfen sie in den Schatten,
Und trinken ihre Limonade,
Wenn die Sonne scheint.
Regen, ich habe nichts dagegen,
Sonne, das Wetter ist gut..."



Was sollen uns diese Worte sagen? Ganz einfach, Leute: Meckert nicht immer über's Wetter! Nehmt es einfach, wie es kommt! Und gerade für diese einfachen Weisheiten liebe ich die vier Jungs aus Liverpool...

( "Rain" ist die B-Seite der Single "Paperback writer" und wurde im Juni 1966 veröffentlicht. Beide Titel sollten ursprünglich auf die LP "Revolver" und stammen von Lennon/McCartney.)

Foto: "Eintauchen" ( © mv 2010)




Leistung zahlt sich aus


Sagen wir es deutlich und ohne Augenwischerei: Mein Berufsleben geht unwiderruflich dem Ende entgegen. Auch wenn eine wie auch immer zusammengesetzte Koalition den Beginn des Rentenalters für uns irgendwann auf 75 Jahre festlegt, habe ich den größten Teil meiner Zeit als Wertschöpfer oder Produzent von Neuwert in dieser Gesellschaft schon hinter mir. In stillen Stunden überlege ich mir daher manchmal, was ich in meinem Berufsleben falsch gemacht habe, da eine ganz große Karriere bisher an mir vorbeiging. Konkret besteht immer die Frage, in wieviel und in wie große Ärsche man(n) hätte kriechen müssen, um einen richtig steilen Aufstieg hinzulegen.

Einer, der es geschafft hat, ist der hier. Und Leute, mal ehrlich: Was der sich ständig den Kopf hat waschen müssen! Oder hat der den permanent-braunen Streifen rings um seine Birne kurz oberhalb der Ohren samt Geruchsbelästigung irgendwie kaschiert ? Und in diesem Sinne ist auch die Überschrift zu diesem Beitrag zu verstehen...

Foto: Thomas Blenkers, www.pixelio.de

Freitag, 9. Juli 2010

"Taxman" oder: Das Finanzamt schlägt wieder zu

Um ehrlich zu sein: Im Moment habe ich keine Lust, mir über diese Bundesregierung oder die lächerlichen Provinzfürsten jeglicher Coleur den Mund zu zerfetzen oder gar das Gehirn zu zermartern. Noch höhere Krankenkassenbeiträge, Afghanistan-Lüge, noch mehr Sozialabbau - erstens war sowieso klar, dass während der Fußball-WM wieder die üblichen Sauereien ausgeheckt und durchgedrückt werden würden. Das hatte man ja schon zur letzten EM probiert und war beim fußball-besoffenen Volk quasi unbemerkt damit durchgekommen. Zweitens ist mir meine Galle viel zu viel wert, als dass ich sie für Äntschie, Westerschnulli, Karl-Eduard von und zu Gutenfürst und all die anderen Doofen opfern würde.

Beschäftigen wir uns lieber mit etwas Schönem. Zum Beispiel mit meiner Lieblingsmusik. Und da haben wir in diesem Jahr einmal Grund zur Freude, aber auch genügend Grund zur Trauer: Im August 1960, vor 50 Jahren, wurden offiziell "The Beatles" gegründet. Und am 10. April 1970, also vor vierzig Jahren, gab Paul McCartney ebenfalls offiziell die Trennung der Gruppe bekannt. Ereignisse, die die musikalische Welt bewegten. In einem lesenswerten Artikel setzte sich der "Spiegel" schon im Mai diesen Jahres mit den beiden Jahrestagen auseinander. Einen relativ polemikfreien Abriß der Bandgeschichte findet man hier.

Nun ist es nicht meine Aufgabe, diese Bandgeschichte zu werten oder einzuordnen. Ich denke nur all zu gern an die sechziger Jahre und die Musik der Beatles zurück. Wie ich am Radio hing und ihre neuesten Hits mit dem Tonbandgerät mitschnitt. Wie ich eine halbe Nacht lang aufblieb, nur um im Westfernsehen über Eurovision die Beatles ihr "All you need is love" live spielen zu sehen. Wie ich die ersten AMIGA-Platten der Beatles vor und zurück dudelte.

Über unsere Lehrer, die wirklich mit allen bösartigen Mitteln versuchten, die Frisuren der Beatles bei uns zu verhindern, habe ich mir inzwischen ein mildes Urteil gebildet. Einer von diesen armseligen Idioten namens Harry Lehmann (Spitzname Mafia-Harry), Direktor der Kinder-und Jugendsportschule Wasserfahrsport in Berlin-Köpenick, wollte noch im Frühjahr 1972 einen meiner besten Freunde von der Schule verweisen, weil er etwas längere Haare und ein Oberlippenbärtchen a la Paul McCartney trug. Als sich mein Vater, ebenfalls Lehrer, aber wesentlich toleranter, in einer Elternversammlung gegen diese Pläne verwahrte, geriet auch ich in das Visier unseres ausgewiesenen Vollblut-Pädagogen. Na ja, er wohnt heute in Kleinmachnow und es ist vielleicht ganz gut, dass die komplette Adresse dieses Armleuchters nicht im Telefonbuch steht. Man möge mir die offene Nennung seines Namens verzeihen, aber dieser Unmensch hat in meiner jugendlichen Seele zuviel Böses angerichtet.

Neulich geriet mir wieder einmal "The Beatles Songbook" in die Finger. Ich besitze noch eine Ausgabe aus der CSSR von 1968, natürlich vor dem 20. August herausgegeben. Die Texte der Vier sind größtenteils genial und man findet tatsächlich auch heute noch Anleitungen für das Leben an sich - im Allgemeinen und im Speziellen. Für den Rest des Jahres werde ich daher in loser Folge immer wieder Beatles- Texte und deren Bezug auf unser reales Leben im 21. Jahrhundert untersuchen.

Mal sehen, ob es so spaßig bleibt, wie es heute anfängt. Als ich gestern meinen neuesten Steuerbescheid vom Finanzamt zugeschickt bekam, fiel mir natürlich das wunderschöne Lied "Taxman" von der siebten Beatles-LP "Revolver" aus dem Jahre 1966 ein:
"...If you drive a car, I'll tax the street,
If you try to sit, I'll tax your seat.
If you get too cold I'll tax the heat,
If you take a walk, I'll tax your feet...

und besonders schön sarkastisch:


Now my advice for those who die
Declare the pennies on your eyes
'Cause I'm the taxman, yeah, I'm the taxman
And you're working for no one but me."

Da lacht mein böses Herz ! Manches ändert sich eben nie oder wird sogar immer schlimmer. Auf eine Übersetzung verzichte ich lieber an dieser Stelle.


Foto: Cover der Single " It won't be long" und "Devil in her heart" von VEB AMIGA Deutsche Schallplatten aus dem Jahre 1965


Richard Starkey zum 70. Geburtstag


Nun wird es aber wirklich Zeit! Also, wie immer zu spät, aber nicht weniger herzlich: Richard Starkey ist am Mittwoch 70 Jahre alt geworden. Allerherzlichste Glückwünsche auch von Vallis Blog ! Happy Birthday und so.

Wer jetzt fragt " Richard wer ?", dem werde hier an dieser Stelle geholfen: Dieser Richard wurde 1962 allgemein bekannt, weil er bei den Beatles als Schlagzeuger einstieg. Ringo Starr, MBE, am 7. Juli 1940 in Liverpool als Richard Henry Parkin Starkey Jr. geboren,wuchs im Liverpooler Hafenviertel Dingle auf. Seine Eltern ließen sich früh scheiden. Zusätzlich wurde seine Kindheit durch zahlreiche Krankheiten überschattet. Bevor er sich den Beatles anschloss, war er von 1959 bis 1962 Schlagzeuger bei der Liverpooler Band "Rory Storm & the Hurricanes". Als die Beatles im August 1962 ihren Plattenvertrag erhielten und einen neuen Schlagzeuger benötigten, holten sie Ringo Starr fest in die Band. Starr ersetzte den von George Martin (dem überragenden Tonmeister der EMI) als spielerisch zu schwach eingeschätzten Pete Best. Der Rest ist bekannt und kann unter anderem auch in Vallis Blog nachgelesen werden.

Ringo sang selten in wirklichen Beatles-Hits. Sein bester Song als Gesangs-Interpret stammt vom ersten Konzept-Album der Musikgeschichte, von der LP "Sergeant Pepper's lonely hearts club band" und heißt "With a little help from my friends". Hier ein Auszug aus dem Text zu unserer Erbauung und gefälligen Berücksichtigung, denn irgendwann brauchen wir alle einmal die Hilfe unserer Freunde:

What would you do
if I sang out of tune,
Would you stand up and walk out on me ?
Lend me your ears and I'll sing you a song
And I'll try not to sing out of key.

Oh, I get by with a little help from my friends
Mm, I get high with a little help from my friends
Mm, I'm gonna try with a little help from my friends.

auf deutsch:
Was würdet ihr tun , wenn ich mal falsch sänge ?
Würdet ihr aufstehen und ganz einfach geh'n ?
Leiht mir eure Ohren und ich singe euch ein Lied,
werd' mich bemühen, nicht falsch zu singen.

Oh , ich schaff’s schon, wenn meine Freunde mir helfen,
ich komm hoch mit ein wenig Hilfe meiner Freunde,
ich werde es versuchen, mit Hilfe meiner Freunde.


Und d a s passt ja nun gerade für uns Blogger wie die Faust auf das berühmte Auge...


engl. Text: © Lennon/McCartney
dt. Text: © fv 2010

Foto: Pilzköpfe ( Ingo Anstötz, www.pixelio.de)



Donnerstag, 8. Juli 2010

Freie Menschen lachen auch über sich selbst

"Der freie Mensch ist gelehrig, er besitzt die Fähigkeit, sich selbst zu beurteilen, zu korrigieren und vielleicht auch auszulachen, er verhehlt nicht im falschen Jargon die Unterschiede, aber er ist bereit zu verhandeln, Kompromisse und Verträge zu schließen." meint György Konrád [ˈɟørɟ ˈkonraːd] (* 2. April 1933 in Debrecen, Ungarn). Er ist ein ungarischer Autor, der sich immer wieder mit dem deutschen Faschismus, dem Ungarischen Volksaufstand von 1956 und seiner Familiengeschichte beschäftigt. György Konrád hat den Herderpreis, den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, den Karlspreis 2001 und den Franz-Werfel-Menschenrechtspreis erhalten. Von 1990 bis 1993 war er Präsident der internationalen Schriftstellervereinigung P.E.N. und von 1997 bis 2003 Präsident der Akademie der Künste Berlin-Brandenburg.

Wechsel- und Gleichstrom

Neulich - so etwa vor zwei Wochen - räumte die australische Band AC/DC in Berlin ab. Natürlich merkt man das als werktätiger Mensch immer erst, wenn das Konzert gelaufen und damit alles vorbei ist. Das heißt, an Teilnahme meinerseits war wieder einmal nicht zu denken und so mussten die Jungs den "Highway to hell " alleine gehen. Na ja, ein paar andere Fans waren ja noch da. So etwa siebzigtausend im Berliner Olympiastadion.

Wer beschreibt allerdings mein Erstaunen, als ich heute feststellte, dass die Jungs um Angus Young und Brian Johnson nach dem Konzert mitnichten nach Australien abgedampft sind. Nein, wirklich ! Sie sind hier. Bei uns in Schönow! Kaum zu glauben, aber wahr. Sie schindern hier auf dem Bau. Mit Wechsel und Gleichstrom ! Zum Beweis hänge ich noch ein Foto ran. Und immer schön vorher die Sicherungen rausschrauben, wenn man an der elektrischen Leitung arbeiten muss...



Foto: © fv 2010

Mittwoch, 7. Juli 2010

Was ich alles schon fast vergessen hatte...



Es gibt Dinge im Leben, die vergißt man einfach. Andere sind so unwahrscheinlich oder verblüffend, dass man immer meint, man hätte sie wohl bisher vergessen. Wieder andere würde man gern vergessen. Ein kurzer Urlaub bringt Einiges wieder zu Tage. So meinte ich vergessen zu haben...
  • ... dass das Wasser aus dem Kaltwasserhahn der Dusche auf dem Campingplatz wesentlich kälter sein kann als der Badesee;
  • ... dass die Wildecker Herzbuben und ihre vielen, vielen fetten Verwandten und Bekannten von überall aus Deutschland auch mit einer Schwimmweste an Bord eines Kanus nicht sonderlich sportlich aussehen;
  • ... dass ein großer See in Mecklenburg bei stehender Hitze ein Glutkessel sein kann, obwohl man sich eigentlich auf dem Wasser befindet;
  • ... dass stundenlanges Betrachten der eigenen nackten Füße im Wasser wahrscheinlich zu besserer Durchblutung des Gehirns und damit zu neuen Gedanken für Arbeit und Privat führt;
  • ... dass die Kombination Schmerbauch und Hängehintern mit einem Tanga nicht nur geschmacklos, sondern geradezu eklig ist;
  • ... dass Kindergeschrei am Badestrand lustig und angenehm klingt und damit wesentlich schöner ist als das ständige Rasenmähergedröhn meiner Nachbarn zu Hause;
  • ... dass "Rocky Racoon" nicht nur ein Titel der Beatles ist, sondern diese Tiere als Waschbären Mecklenburg bevölkern und Pfannkuchen (oder "Berliner") außerordentlich lecker finden.
Ach übrigens, wir sind wieder da. Und sehr gut erholt, mit vielen Eindrücken und kleinen Geschichten. Bis morgen...

Foto: © mv 2010

Impressum und V.i.S.d.P.

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16321 Bernau
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1. einzelne Werke nach dem Erscheinen in ein selbständiges wissenschaftliches Werk zur Erläuterung des Inhalts aufgenommen werden,
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Wir sind noch lange nicht am Ende, wir fangen ja gerade erst an...