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Sonntag, 28. Mai 2023

Sisyphos

Sisyphos ist eine Figur der griechischen Mythologie. Er war ein Sohn des Aiolos und König in Korinth.Sisyphos zeichnete sich durch große Weisheit aus und trug stark zur Vergrößerung Korinths bei.Und wie alle klugen und erfolgreichen Menschen zog er viele Neider auf sich, legte sich auch noch mit den Göttern an und wurde letztendlich bestraft. Nicht zuletzt, weil den griechischen Göttern nichts Menschliches fremd war.

Einmal wird Sisyphos für seine Renitenz dem Gott Thanatos gegenüber bestraft, einmal für seine Verschlagenheit, einmal weil er den Göttervater Zeus an den Flussgott Asopos verrät, weil jener dessen Tochter Aigina geraubt hat. 

Schließlich wird er von Hermes für seinen Frevel in die Unterwelt gezwungen, wo er zur Strafe einen Felsblock auf ewig einen Berg hinaufwälzen muss, der, fast am Gipfel, jedes Mal wieder ins Tal rollt. Heute ist Sisyphosarbeit bzw. Sisyphosaufgabe ein geflügeltes Wort für eine ertraglose und dabei schwere Tätigkeit ohne absehbares Ende.

Nun, als wir vor nunmehr 27 Jahren unser Haus bauten, stand auch die Aufgabe der Errichtung eines neuen Gartenzauns.Metall kam nicht in Frage, wir wohnen hier ja recht eigentlich auf dem Dorf und dann noch in der Waldstraße. Also sollte es selbstverständlich ein Holzzaun, ein Jägerzaun sein.

 

© fv 052023
Sisyphos hatte seinen Stein. Ich habe meinen Jägerzaun. Jedes Jahr im Frühjahr tausche ich die verrotteten Riegel und Latten aus. Schließlich sollen die Nachbarn nicht sagen "Die haben nicht mehr alle Latten am Zaun". Dieses Jahr habe ich sogar noch Originallatten von 1997 gefunden, die sich dadurch auszeichnen, dass sie genagelt waren. Ich schraube. 

Dabei möchte ich nicht sagen, dass ich diese Arbeit als ertraglos oder gar sinnlos empfinde. Sicherlich: Ein Ende ist wie beim armen Sisyphos nicht abzusehen, Materie, vor allem Holz, ist nun mal vergänglich. Aber ich arbeite gern mit Holz und inzwischen habe ich auch eine gewisse Technologie zum Austausch der morschen Latten und Riegel (das sind die Querlatten) entwickelt. 

Das Schöne ist, dass immer einige Nachbarn vorbeilaufen und man ins Klönen kommt. Da macht die Arbeit gleich doppelt soviel Spaß.  Und so werde ich sicherlich noch eine ganze Weile meiner Sisyphosarbeit nachgehen, denn der nächste Riegel ist schon wieder angemorscht, hält aber hoffentlich noch ein Jahr ...  

Sonntag, 14. Mai 2023

Unlust

So richtige Lust habe ich nicht mehr, mich über das seit anderthalb Jahren andauernde Kasperletheater Ampelregierung  "lustig" zu machen. Wenn jetzt selbst weit entfernt lebende, sehr höfliche  nigerianische Prinzen gemerkt haben, dass unsere Außenmystikerin zu jung (= pseudonym für "geistesgestört" ? ) für ihren Job ist, scheint das Ansehen der deutschen Regierung weltweit komplett im Allerwertesten zu sein. Da soll mal noch einer behaupten, Neger seien doof! Das Gegenteil ist der Fall. 

Sie wären sicher  auch schlau genug, sich nicht in das linke Knie zu schießen (also Gasimporte aus Russland zu boykottieren), sich dann die rechte Kniescheibe mit dem Hammer zu zertrümmern (russisches Öl zu verweigern) und dann noch Stunk mit den Chinesen anzufangen, also quasi uns die beiden Ellenbogen zu zermalmen. Das können wirklich nur die dussligen Grünen.

Dreißig Jahre lang durfte ich mir anhören und lesen, dass wir alle nur durch Globalisierung glücklich werden müssen, ergo verlagerten unsere Konzerne fast alle wichtige Produktion immer weiter nach Osten.  Ob Autoteile, Weihnachtsgeschenke, Fiebersaft, Blutdrucktabletten, Stoffe für OP-Kittel oder gar Masken - es kommt mehr aus China, als wir uns vorstellen können. 

Was war ich neulich froh, als ich der Apothekerin meines Vertrauens ein Rezept für simple Blutverdünner auf den Tisch legte und sie mich glücklich anstrahlte, weil sie die Pillen gerade reinbekommen hatte. Die Reaktion der guten Frau brachte mich als gelernten DDR-Bürger natürlich sofort zum Nachdenken und ich beschloß, größere Vorräte anzulegen. So wie früher bei Tomatenketchup, dem Waschmittel Spee oder gewissen "Trabant"-Ersatzteilen. 

Bytheway: Meine Neurologin hat - glaube ich - zumindest in ihrer frühen Jugend noch die Mangelwirtschaft unter Ceaușescu erlebt und wird mich hoffentlich bei der Tablettenhamsterei unterstützen.