Vor Dampfmaschinen hat sich wohl jeder Mann die kindliche Verehrung bewahrt. Und so erstarre auch ich noch jedes Mal in Ehrfurcht, wenn ich eine alte Dampflok sehe oder - wie zum Beispiel im Harz - sogar in einem Zug mitfahren kann, der von einer Dampflok gezogen wird. Im Originalbuch der "Feuerzangenbowle" (nicht im Film) vervollständigt der Bömmel dann auch den Physikunterricht mit dem Satz "Und wenn die jroße schwarze Raum Räder hat, dann es et en Lokomotiv. Vielleicht aber auch en Lokomobil."
Geschwindigkeitsanzeige des Transrapid in Shanghai (©sv2014) |
Aus Alt mach Neu. Dass dieser Gedanke selbst in unserer Wegwerfgesellschaft nicht so weit hergeholt erscheint, beweist die Firma Bosch, die unlängst eine 129 Jahre alte, 300 kg schwere und aus Gusseisen gefertigte Drehmaschine aus der Zeit der ersten industriellen Revolution in eine Industrie-4.0-fähige Maschine verwandelt hat. Sensoren und Software bringen das alte Modell auf den neuesten Stand, berichtet die Zeitschrift "Elektrotechnik" in ihrer jüngsten Ausgabe.
Viele Maschinen im Handwerk oder auch in der Fertigung in kleinen und mittelständischen Betrieben sind noch ohne I 4.0- Anbindung. Allein in Deutschland sollen das mehrere 10 Millionen Maschinen sein. Damit existiert für die Nachrüstung der Oldtimer ein Marktpotenzial im dreistelligen Millionenbereich.
Neben der Produktivität der alten Maschinen, die man durch die Modernisierung verbessern kann, sollte man m.E. auch durchaus deren kulturellen Wert sehen. Auch diesen gilt es zu erhalten, denn sie sind Teil der Menschheitsgeschichte.
Und wenn man sich dann noch auf die Oldtimer unter den Arbeitnehmern, d.h. diejenigen, die ab Mitte 50 keine Arbeit mehr bekommen, besinnt...
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