
Kennt Ihr den Witz vom Angler, der am Stammtisch immer so schrecklich prahlt, dass seine Arme nicht ausreichen, um die Länge der gefangenen Fische anzuzeigen? Eines Tages binden ihm seine Kumpels die Hände zusammen, so dass er sie gerade noch spreizen kann. Und dass macht er, so weit er kann. Die anderen lächeln nun mitleidig - er kommt nur auf dreißig Zentimeter Abstand zwischen den beiden Händen- aber er sagt triumphierend: "Dreißig Zentimeter - aber zwischen den Augen!"
Als wir am Montag früh mit dem Canadier auf dem Autodach los fuhren, hatten wir als Ziel die Jugendherberge in Feldberg in der Nähe von Neustrelitz im Sinn. Unser Kanuhandbuch hatte gemeint, dass hier auf dem Gelände der Jugendherberge, am Ufer des Feldberger Haussees, ein idealer Platz zum Einsetzen des Bootes wäre. Nun, wir fanden nette Menschen in der DJH, aber leider keinen geeigneten Platz am Ufer. Aber wenigstens das Auto durfte auf dem Gelände stehen bleiben.
Mit dem Boot zogen wir einige Meter weiter auf ein scheinbar öffentliches Gelände in Ufernähe, luden ab , sortierten unser Gepäck in das Boot und waren recht bald Gegenstand des Interesses eine einzelnen Herrn. Aber mit einem netten Gruß entspannten wir die Situation und waren bald mit ihm in ein freundliches Gespräch vertieft. Jedenfalls durften wir problemlos einsetzen und hörten auch das neueste Feldberger Anglerlatein über den sageundschreibe zweimeterfuffzig langen Wels im Haussee, mit einem Kopf von der Größe eines Kleinwagens und verantwortlich für das Verschwinden sämtlicher Dackel rings um Feldberg. Dackel baden nun mal gern, für fast alle Feldberger Dachshunde wird wohl im Sommer 2011 das letzte Freibad stattgefunden haben. Soweit das Märchen.
Nun, die ersten Paddelschläge waren wie immer ungewohnt, wir fuhren also nur über den Haussee und Verbindungskanal zum Breiten Luzin, legten am nächsten, sehr gepflegten Campingplatz ("Am Bauernhof") an und machten uns einen schönen Abend im neuen Zelt. Vorher gab es noch ein opulentes Abendessen im "Alten Zollhaus", direkt am Durchstich zwischen Breiten und Schmalen Luzin, wo sich Ilona und Harry Goerke so außerordentlich um das Wohl ihrer Gäste kümmern. Mecklenburger Sauerfleisch und Luzinmatjes aus Hechtfleisch - beides mit frischen Bratkartoffeln ausdrücklich NICHT aus der Tüte- sind sehr zu empfehlen, so wie das gesamte Restaurant mit sehr freundlichem, unaufdringlichem Service sowie kleiner, aber feiner Speise- und ebensolcher Getränkekarte. Ich habe noch nie erlebt, dass sich ein Kellner so über das Lob an den Koch gefreut hätte.
Warum ich hier soviel Reklame mache ? Ganz einfach, wir möchten im nächsten Jahr oder vielleicht schon in der Nachsaison wieder hin. Und wir hatten nicht den Eindruck, dass die Feldberger Seenlandschaft im Moment sehr übervölkert mit Touristen wäre. Ein wenig mehr Umsatz schadet bestimmt keinem und ich glaube nicht, dass ein Wirt in der ostdeutschen Provinz so richtig reich werden kann. Aber die Saison beginnt ja erst, genauso wie unsere Bootstour gerade erst begonnen hat ... (Teil 2 morgen)
Foto: Restaurant "Altes Zollhaus " Feldberg ( © fv 2011)
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