
Hubert ist unser Bürgermeister. Und Hubert ist schlau. Aber das wissen wir schon. Was wir bisher noch nicht wussten: Der Herbst naht bedenklich.Deshalb hat sich Hubert wieder Gedanken über die Laubentsorgung für die stadteigenen Straßenbäume gemacht. Doch eigentlich braucht er das gar nicht, denn er redet den Menschen immer ein, dass für das Laub der Straßenbäume vor den Grundstücken die Grundstückseigentümer und nicht die Stadt Bernau verantwortlich sind. Die Stadt Bernau würde aber die Leute bei der Entsorgung des Laubes großzügig unterstützen.So hat er es auch in diesem Jahr wieder an die Zeitungen gemeldet.Das melden die Zeitungen dann fleißig weiter, denn man hat sich in Brandenburg ein schönes Gesetz gemacht und so ist das Fegen und Harken und in Säcke füllen zum Hobby aller Grundstückseigentümer mit Straßenbäumen geworden und außerdem rechtens. Die Stadt Bernau könnte also fröhlich pfeifen und den Leuten den Stinkefinger zeigen und es ihnen überlassen, wo sie mit dem stadteigenen Laub hingehen. Aber da der Hubert so ein Guter ist (und vor allem im nächsten Jahr wieder gewählt werden will) , unterstützt er uns Grundstückseigentümer natürlich uneigennützig. Im vorigen Jahr sollten wir das Laub zu einem Sammelpunkt fahren. Das war genial. Obwohl der Sammelpunkt noch nicht mal in Eberswalde war, haben die Leute das Geniale an Huberts Gedanken mal wieder nicht so richtig erkannt und den Hubert beschimpft. Ein böser Mensch schaltete sogar die Stadtverordneten ein, dachte dann an die horrenden Preise für Komposterde im Baumarkt und hatte dem Hubert sogar in einem Brief geschrieben, er solle die Laubentsorgung privatisieren. Aber natürlich haben wir das in Bernau noch nie so gemacht und der Hubert schrieb dem Querulanten am 5. Dezember 2006: "Die Privatisierung wird immer wieder in Zusammenhang mit Aufwandsenkung gebracht. Im Verständnis Ihres bisherigen Anliegens ist die Frage jedoch nicht recht zu deuten...Bezüglich der Sammlung des Laubes ist also nicht zu erkennen, wo sich ein Spielraum für die Privatisierung befindet..."
Heute, nach fast zwei Jahren, ist auch bei Hubert endlich die Erkenntnis gereift: In diesem Herbst übernimmt eine Privatfirma die Sammlung und Entsorgung des stadteigenen Laubes der Straßenbäume.Wenigstens etwas, obwohl wir nach wie vor fegen, harken und in Säcke füllen dürfen und vom Verfahren her erneut die komplizierteste Variante gewählt wurde, wie man sich hier überzeugen kann..Und wer jetzt immer noch bezweifelt, dass unser Hubert schlau ist, der ist wohl auch ein Querulant...
P.S. Allerdings sind Querulanten auch Optimisten, sonst würden sie nicht immer für ihre Ideen einstehen. Deshalb ist der Briefeschreiber und Verfasser dieses Beitrages nach dem diesjährigen Erfolg seiner Idee auch voller Hoffnung, dass sich Hubert und die Stadt Bernau bei Berlin eines Tages als Eigentümer der Straßenbäume bekennen werden. Auch wenn es noch mal fast zwei Jahre dauert...
Bild: Das letzte Blatt (Grace Winter, www.pixelio.de)
Herrlich! Und so wahr!
AntwortenLöschenLg von Cati