Fast jeden Tag erzählen mir unsere Plappermäulchen irgend etwas vom sogenannten Fachkräftemangel. Den kann man selbstverständlich nicht damit beheben, in dem man ein umfangreiches und fabelhaftes Bildungswesen mit materiellen Anreizen zum Lernen und gesellschaftlichem Aufstieg schafft. Der "Fachkräftemangel" lässt sich nach Ansicht unserer regierenden Nichtleister nur durch Einwanderung beheben. Wenn ich das richtig verstanden habe, warten wir darauf, dass andere Länder - möglichst aus der dritten Welt - für teures Geld ihre Leute zu Ärzten, Ingenieuren oder Krankenpflegern ausbilden und wir werben sie dann für'n Appel und 'nen Ei ab. Tolles Geschäft für die sogenannten Entwicklungsländer.
In Wirklichkeit ist das eine ganz einfache Form des Neokolonialismus und man begründet mit diesem ganzen, nicht zu Ende gedachten Nonsens dann die Mär, dass man unsere Grenzen nicht schützen darf und deshalb jeden Ali, Hassan oder Mohammed aufnehmen muss. Es könnte ja 'ne Fachkraft dabei sein.
Die Wirklichkeit ist wieder einmal wie immer ganz anders und zeigt sich im teuflischen Detail. Das Detail (aus dem französischen détailler = abteilen oder aufteilen, bzw. in Einzelteile zerlegen; Verb: »detaillieren«) bezeichnet im übrigen eine Einzelheit bzw. einen exakteren, bildlich oft vergrößerten Ausschnitt aus einem größeren Ganzen. Der Begriff „Detail“ wird in der Regel auch mit Genauigkeit in Verbindung gesetzt.
Gestern also bei meiner Neurologin. Sie ist die typische importierte Fachkraft, wie sie sich kein politischer Stratege schöner backen kann: Promovierte Medizinerin, vom Alter her meine Tochter, also im schönsten Karrierealter. Bei ihr haben wir als Staat ordentlich gespart, denn sie ist aus Rumänien, fachlich versiert, spricht hervorragend deutsch, ist verheiratet, hat Kinder, alles tippitoppi. Ich liebe sie (rein platonisch), weil sie mich und meine Krankheit vom ersten Tag an gut behandelt hat, ich fühle mich bei ihr sehr gut aufgehoben.
Gestern nun muss sie mir eine traurige Nachricht mitteilen. Ich erstarre innerlich, denn ich vermute sofort, daß sich meine Krankheit verschlechtert hat. Nein, das ist es nicht. Sie geht im Januar mit der ganzen Familie in die Schweiz, denn (Zitat) " mit Deutschland geht es bergab."
Natürlich muss ich ihr innerlich zustimmen und sie zu ihrem Entschluß beglückwünschen. Wäre ich 20 Jahre jünger, wären wir schon längst weg. Sie fragt, ob ich auch schon mal daran gedacht hätte, meine Heimat zu verlassen. Wir sind jetzt zu alt und vor 20 Jahren regierte noch nicht der volle Wahnwitz wie heute. Nun, ihre Nachfolge ist (noch) geregelt, meine ärztliche Betreuung weiterhin gewährleistet. Wir verabschieden uns herzlich, denn mein nächster Termin ist erst im April nächsten Jahres.
Auf der Rückfahrt befallen mich dann wieder einmal düstere Gedanken: Mit Deutschland geht es bergab und jeder Tag in den vergangenen 2 Jahren hat bewiesen, dass es schwierig bis unmöglich ist, komplette Idioten wieder einzufangen, wenn sie einmal aus der Klappsmühle entwichen sind. Wahrscheinlich braucht es dafür wieder eine harte Hand...
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