In der Einladung der Kreissparkasse heißt es: "... eine Immobilie ist als Altersvorsorge ein wertvoller Baustein. Doch erfüllt das schöne Häuschen noch alle wesentlichen Voraussetzungen? Ist eine gute Erreichbarkeit von Einkaufsmöglichkeiten, dem Arzt oder anderen wichtigen Einrichtungen gegeben?" Für den Fall, dass das Häuschen doch "zur Last" wird, bietet die Sparkasse die Informationsveranstaltung "Wie verkaufe ich meine Immobilie ohne Makler" an.
Wie uneigennützig! Nun sollte man wissen, dass der Vorstandschef der Kreissparkasse der Landrat Bodo Ihrke ist, also jener Mensch, dem die Kreistagsmitglieder im dritten Wahlgang das Vertrauen entzogen hatten, der daher nicht gewählt, sondern letztendlich ausgelost wurde. Ein Brandenburger Gesetz lässt dieses Verfahren, das einer Bananenrepublik würdig ist, zu.
Rein "zufällig" wurde auch gerade der Bernauer Ex-Bürgermeister Handke als sachkundiger Bürger in irgendeinen Beirat der Barnimer Sparkasse berufen. Handke ist derjenige, der als Chef des o.g. WAV vehement die Erhebung der Altanschließerbeiträge durchsetzte und deshalb von einer Mehrheit der Bernauer (leider einige Jahre zu spät) zum Teufel gejagt wurde. Die Bernauer Bürgerinnen und Bürger hat er, um seine Machtsüppchen zu kochen, auf übelste Weise gegeneinander ausgespielt, wie man auch an den unsachlichen Kommentaren zum unten verlinkten Artikel sehen kann. Nun darf er sich mit allerhöchster Genehmigung bei der Kreissparkasse weiter austoben.
Der Dritte im Bunde ist unser allseits beliebter Josef Keil, bigotter ehemaliger Sparkassendirektor, ehemals fünfte Garnitur einer Sparkasse irgendwo im Ruhrgebiet, dann Abbruchhelfer aus dem Westen im Barnim, SPD-Mitglied. Der hatte sich im vorigen Jahr jeden Dienstag als einzelner Provokateur auf den Bernauer Markt gestellt, die Beiträge mittels Transparenten ausdrücklich begrüßt und wurde dafür von einigen Verblendeten sogar in die Bernauer Stadtverordnetenversammlung gewählt. Dort verhindert er nun schon seit fast einem Jahr das Umschwenken des WAV auf eine gerechte Gebührenregelung. Zur Belohnung wurde er jetzt von dieser unglaublichen SPD als sogenannter Nachrücker in den Barnimer Kreistag kooptiert.
Ein Narr, wer bei dieser Personenkonstellation Böses denkt? Ein Narr, wer Zusammenhänge mit der obigen Einladung vermutet?
Melchow liegt - das sei ausdrücklich betont - nicht im sogenannten "Speckgürtel" Berlins. Deshalb gibt es dort noch große Grundstücke, die überwiegend als Anbauflächen genutzt wurden und für die eine Beleihung wahrscheinlich schwierig sein dürfte. Der WAV Panke/Finow verlangt pro Quadratmeter Grundstücksfläche 2,86 € für den Abwasseranschluss und 0,79 € für den Wasseranschluss. Zusammen sind das 3,65 € pro Quadratmeter und z.B. für die durchschnittlich 2.000 Quadratmeter großen Melchower Grundstücke 7.300 €. Zusätzlich wird ein Nutzungsfaktor für die Bebaubarkeit verlangt. Der kleinste Faktor einer möglichen Bebauung beträgt 1,25 und beinhaltet eine angenommene, d.h. MÖGLICHE zweigeschossige Bebauung. Zu zahlen sind dann insgesamt 9.125 € und bei 4.000 m² sind es 18.250 €, also das Doppelte. Eine eingeschossige Bebaubarkeit (Nutzungsfaktor 1 ) wird vom WAV nicht anerkannt, obwohl im Barnim aus Altersgründen viele Menschen im Bungalowstil gebaut haben. Bei wirklich vorhandener dreigeschossiger Bebauung wird die Grundstücksfläche mit 1,50, bei viergeschossiger Bebauung mit 1,75 multipliziert und so weiter.
Diese eigentlich kuriose, kafkaeske Berechnung ist reine Willkür und kein Mensch versteht, warum man plötzlich auf dem Papier größere Grundstückflächen haben soll, als sie in Wahrheit vorhanden sind. In der Gemeinde Melchow müssen fast alle Grundstücksbesitzer eine horrende Summe von rund 10.000 € aufbringen und zwar sowohl als Altanschließer für den Wasseranschluss zu DDR-Zeiten als auch die Neuanschließer für den Abwasseranschluss über ein kilometerlanges Leitungsnetz bis nach Schönerlinde.
Großkläranlage (Dieter Schütz / pixelio.de) |
Die Aasgeier der Immoblienspekulation - diesmal sind es die kreiseigenen- ziehen schon ihre Kreise über Melchow. Und es bewahrheitet sich immer mehr der Ausspruch des Schauspielers und Kabarettisten Uwe Steimle: Solange noch ein einziger Ossi im Grundbuch steht, ist die Wiedervereinigung nicht abgeschlossen...
Quellen: "Märkische Oderzeitung" vom 29. Januar 2015 und Online- Leserkommentar von Dr. Marianne Misslitz, für deren Zahlen zu den Mondforderungen des WAV an seine Zwangskunden ich mich ausdrücklich bedanke!
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