Als die Planungsphase für den Fünfjahrplan 2006 - 2010 begann, war Petrus noch ganz optimistisch gewesen. Es gelang ihm erstmalig, das Formblatt 501 für den Planteil 0815-4711 "Wetter" fristgerecht einzureichen. Da er sogar einer der ersten gewesen war, hatte ER ihn endlich einmal gelobt. Und so akzeptierte Petrus zwar etwas knurrend die GAG (göttliche Planaufgabe) , legte IHM frohen Mutes den PE (Planentwurf) vor , den er mutig direkt vor GOTT verteidigte und zeigte sich mit der GAL (göttliche Planauflage) auch relativ zufrieden. Er hatte bei seiner Wetterplanung u.a. den Einfluß des ständig steigenden CO2-Ausstoßes, des Ozonlochs, des sich erwärmenden Golfstroms, der abschmelzenden Polkappen und der weiter steigenden Anzahl der furzenden Kühe im Amazonas-Gebiet berücksichtigt. Eine gewaltige Leistung ! Mit Computern und göttlicher Allmacht kommt zwar fast jeder zum Ziel, aber Petrus lehnte sich doch sehr befriedigt zurück. Das Chaos begann, als der alte Papst starb und ER noch in der Planungsphase des Fünfjahrplans eine Wettbewerbsverpflichtung zu Ehren SEINES neuen Stellvertreters auf Erden einforderte. Also ging man 2006 schon mit ungedeckten Wettbewerbszielen in das Rennen um die Planerfüllung. Es wurde auch nicht besser, als Petrus noch einige politisch gewollte Planaufgaben in den Fünfjahrplan einarbeiten sollte. Abgesehen davon, dass sich Menschen in ihrem Tun noch nie von GOTTES Wünschen haben leiten lassen, trafen die auf SEINEN Wunsch eingearbeiteten schweren Wirbelstürme aufgrund eines Software-Fehlers im neuen Betriebssystem Windows HEAVEN nicht das Weiße Haus in Washington, sondern die Ärmsten der Armen im Mississippi-Delta. Während das Wetter im Winter 2006/2007 noch einigermaßen im Plan war, ging es von da an bergab. Schon im Herbst 2007 war man soweit hinter dem Plan her, dass GOTT auf Antrag von Petrus eine dringend benötigte Planfortschreibung genehmigen musste. ER knurrte zwar ordentlich, konnte aber gegen eine ersatzlose Streichung des Winters 2007/2008 und die nun nötige Vorziehung des Frühjahrs nichts Realistisches einwenden. Man war wieder halbwegs im Plan. Im Sommer 2008 gelang sogar eine leichter Vorsprung bei der Planrealisierung wenigstens bei der Plankennziffer 2136 "Sonnenschein" im Landkreis Barnim. Wenigstens hier im Barnim war das Wetter also ganz ordentlich. Die Probleme mit Windows HEAVEN konnten allerdings auch mittelfristig nicht gelöst werden und als Petrus im Herbst 2008 endlich daran ging, die Niederschlagsdefizite für Brandenburg manuell zu korrigieren, geschah es: Weihnachten blieb schneefrei. Man hatte sich wieder einmal total verplant. Und selbst in der Zeit bis zum 2. Januar hatte Petrus trotz täglicher Rapporte bei der Göttlichen Plankommission und bei IHM keine Chance mehr, die Rückstände noch aufzuholen.
Die Langlaufski blieben im Barnim zwischen Weihnachten und Neujahr also im Keller. Als wir nach langem Urlaub heute morgen die Autos aus dem Schnee gebuddelt hatten und dann endlich zur Arbeit fuhren, konnte sich der alte Petrus da oben aber etliche Flüche anhören...
Foto: Garten im Schnee ( © fv 2009)
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