Es ist daher nicht verwunderlich, dass man beim Unterschriftensammeln für die Abwahl des Bürgermeisters - neben viel Zustimmung - auch manchmal auf richtig militante Handke-Fans trifft. Von "Er ist doch so ein netter!" über "Die Stadt ist schuldenfrei" bis hin "Hört auf mit eurer Putscherei!" kann man sich manchmal auch grobes Zeug anhören. Mein Freund Karl S. - finanziell arg von dem superteuren Ausbau der Schönower Mittelstraße zur Schnellstraße betroffen - sagte neulich so treffend, als mal wieder das Pseudoargument "Schuldenfreiheit der Stadt" kam: "Kein Wunder, das Geld holt er sich ja von uns Bürgern." - und erntete totale Verständnislosigkeit bei seinem Gegenüber.
«Es ist der älteste Trick
der Bourgeoisie, den Wähler frei seine Unfreiheit wählen zu lassen, indem man
ihm das Wissen um seine Lage vorenthält. Das, was jemand braucht, um seinen Weg
wählen zu können, ist Wissen. Was kommt dabei heraus, wenn man einen Mann, der
weder Notenlesen noch Klavierspielen lernen durfte, vor ein Klavier stellt und
ihm die freie Wahl über die Tasten lässt?», fragte der olle Bertolt Brecht. Wie wahr, wie wahr!
Und obwohl die Mehrheit der Bernauer ganz genau weiß, was in den letzten Jahren alles schief ging - sie badet es ja jeden Tag aus - an dieser Stelle noch einmal zur Erinnerung einige der "Großtaten" :
- der skandalöse Umgang mit Bau- und Grundstücksmaßnahmen in den letzten Jahren, z.B. überteuerter Erwerb des Objektes Bürgermeisterstraße 25 mit mindestens 600.000 Euro Schaden, jetzt die endlose Planung für Neubau Rathaus an derselben Stelle für rund 6,5 Mio. Euro, jahrelange Baukatastrophe am Bahnhofsvorplatz bis zum heutigen Tag, ständige, unkoordinierte Straßenbaumaßnahmen in Innenstadt mit monatelangen Straßensperrungen, da keinerlei Abstimmung oder gar vorausschauende Planung;
- der beabsichtiger Kauf des Objektes Klementstraße von einem CDU-Parteifreund des Bürgermeisters durch die Stadt, und zwar vor der Zwangsversteigerung, (damit der Parteifreund einen höheren Preis erzielt?) Monatelang suchte der Bürgermeister nach einer Begründung für den Kauf , bis ihm angeblicher Grundstücksbedarf der Feuerwehr einfiel. Sein Finanzdezernet hat ihm auch in diesem Punkt öffentlich widersprochen.
- die angebliche Schuldenfreiheit der Stadt bei offenbar mit rund 30 Mio. € verschuldeten Stadtwerken (selbst die "MOZ" berichtete);
- der Vorgang Kantorhaus, das älteste Fachwerkhaus der Stadt: Das wollte er nicht kaufen, musste es wegen eines Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung, jetzt verrottet das Haus seit 2 Jahren;
- der sinnlose Neubau des Mühlentors als Verkehrshindernis für Müllabfuhr und Baufahrzeuge;
- die regelrecht fanatische Ablehnung der Bürgermitbestimmung beim Anliegerstraßenbau: Handke baut regelmäßig teuer und breit aus, was die Bernauer zahlen müssen, ohne mitreden zu können: Bürgerentscheid Gerechter Straßenausbau hat dies gestoppt: Handke war dagegen, 94,6% der Wähler dafür!
Bernau: Steintor und Hungerturm © fv 2009 |
- die teuersten Straßenreinigungsgebühren in ganz Brandenburg;
- die fast krankhafte Ämterhäufung des Bürgermeisters: Neben der Funktion als Bürgermeister auch noch Vorsitzender des Aufsichtsrates von Wobau, von Stadtwerken, von Ge-Wobau, von Stadtentwicklungsgesellschaft, Mitglied im Aufsichtsrat von Stadtmarketinggesellschaft, von Altenheim, Vorsitzender Hauptausschuss, Mitglied Verwaltungsrat Bodelschwingsche Anstalten, Mitglied im Verwaltungsrat Sparkasse Barnim. Wann ist er eigentlich Bürgermeister?
- der klare Mangel an transparenter Politik und die immer stärkere Zurückdrängung bürgerschaftlichen Engagements;
- die rigorose und kompromisslose Haltung im Bereich der Altanschließerbeiträge; Familien mit jahrzehntealten Wasseranschlüssen müssen jetzt 4-5-stellige Summen zahlen. 9.000 Unterschriften für Stopp der Beiträge wurden völlig ignoriert,
- die Arbeitsplatzvernichtung durch eben diese Altanschließerbeiträge (Großbäckerei sollte 1,5 Mio. Euro zahlen , auch EWE geht weg aus Schönower Gewerbegebiet)
- die Verhinderung von Gewerbe und Wirtschaft durch Altanschließerbeiträge und damit Verhinderung der Entstehung neuer Arbeitsplätze.
- die Prozeßhanselei (u.a. Fördermittel vom Land für Zwangsanschluß Schönows eingeklagt = verloren! Mittelzentrum gegen Kreisverwaltung = verloren! , Strafanzeige gegen den unbekannten Whistleblower zum Objekt Klementstraße = Stasi 2.0),
- der heftig kritisierte Polizeischutz für Versammlungen des Wasser- und Abwasserzweckverbandes = Erdogan lässt grüßen!;
- die offensichtlich beabsichtigte soziale Spaltung von Mietern und Wohneigentümern der Stadt mit nicht nachprüfbaren Prozentzahlen, 60 Prozent der Bernauer sollen angeblich Mieter sein, deshalb kein Gebührenmodell für Altanschließerbeiträge.
- Und last but not least: Hubert zahlt seinen Mitarbeitern die schlechtesten Gehälter im Barnim.
Zur Zeit haben wir 4600 Unterschriften für die Abwahl dieses "Bürger"meisters gesammelt. Das sind in der Hälfte der zur Verfügung stehenden Zeit mehr als zwei Drittel der benötigten Unterschriften.
Wer noch nicht unterschrieben hat, kann das morgen zur 19. Dienstagsdemonstration - Beginn: 17 Uhr -tun. Neben Abgesandten
von Bürgerinitiativen aus Cottbus und Lübben, die auf der
Kundgebung auf dem Marktplatz sprechen werden, hat sich auch ein Team vom Zweiten Deutschen Fernsehen angesagt. Zur Erinnerung: Auch mit dem ZDF lag Handke schon mal über Kreuz! Als dieses nämlich damals über den überteuerten Kauf des Grundstücks Bürgermeisterstraße berichten wollte, ließ er die Journalisten schnöde im Regen stehen...
P.S. Und wer partout keine Gelegenheit für eine Unterschrift findet, druckt sich das nebenstehende Formblatt im Format DIN A 4 aus, lässt gleich noch den Nachbarn unterschreiben und schickt es bis zum 20.11.2013 an eine der folgenden Sammelstellen:
- Bernd Schuhmann, Barnim-Haus, Börnicker Straße 11
- Thomas Strese, KfZ-Sachverständiger, Eberswalder Straße 12
- EP-Werner, Elektrofachgeschäft, Brauerstraße 11
- Rita Duschat, Birkenstraße 27, Birkenhöhe
- Jörg Arnold, Am Fliederbusch 22, Ladeburg
- Wolfgang Mischewski, Richard-Wagner-Straße 39, Birkholzaue
- Wasch- und Tankcenter, Am Pankeborn 3
- Dr. Frank Valentin, Waldstraße 70, Schönow
- Monika Löffler, Birkholzer Dorfstraße 25a, Birkholz
- Dieter Geldschläger, Neubauernsiedlung 1, Birkholz-Neubauernsiedlung
- Ivan Schless, Wielandstraße 54b, Nibelungen
- Familie Mrugowski, Brunhildstraße 31, Nibelungen
- Familie Noffke, Guntherstraße 17, Nibelungen
- Torsten Neitzel, Oderstraße 9, Friedenstal
- Zahnklinik Bernau, Rezeption, Rollbergeck, Jahnstraße 52
- postalisch: Unabhängige Fraktion, Ladeburger Chaussee 73 .
Vergessen ist die beauftragte weltgrößte Wappenuhr, die die WoBau nur beauftragten konnte, weil der Aufsichtsratsvorsitzende Herr Hanke und die anderen Stadtverordneten des Aufsichtsrates den Wirtschaftsplan der WoBau zugestimmt haben, diese billigten die Bezahlung durch die Mieter.
AntwortenLöschenMan versuchte aber in der Stadtverordnetenversammlung und der MOZ die Verantwortung Herrn Häßler allein zu übertragen.
Zu dieser Erkenntnis bin ich gekommen, da ich wegen der angeblichen anonymen Anzeige zur einer Geldstrafe wegen übler Nachrede verurteilt wurden.
Danke für die Ergänzung. Die Gerichtsfarce, die zu Ihrer Verurteilung wegen übler Nachrede führte, ist ein typisches Beispiel dafür, was "Rechtsstaat" in Brandenburg bedeutet. Nämlich kurz gesagt: Nichts. Urteile aus Karlsruhe werden einfach ignoriert (http://vallisblog.blogspot.de/2013/08/fairness-gegen-unbarmherzige.html) oder man kauft sich gleich einen Richter wie den Dr. B. beim Landesverwaltungsgericht, der auch den WAV Panke/Finow beriet (berät?). Alles ist möglich in diesem verkommenden Bundesland.
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