In der britischen Armee gab es einen bösen Witz: Man stelle sich vor, das Operationsgebiet ist mit Giftgas verseucht, alle Soldaten haben Gasmasken auf. Irgendwann ist der Trupp aus dem verseuchten Gebiet heraus. Jetzt könnten die Masken abgenommen werden. Allerdings sind die chemischen Indikatoren kaputt und man kennt den aktuellen Giftgasgehalt der Atemluft nicht. Also muss einer der Soldaten als erster die Maske abnehmen und für die anderen die Luft testen. In der britischen Armee nahm man für diese Aufgabe die Iren...
An diesen "Witz" dachte ich, als ich den gestrigen Artikel der "jungen welt" mit dem Titel Ossis als Kanonenfutter las. Inzwischen ist es bei der Bundeswehr genauso wie bei den US-amerikansichen GIs: Man sucht sich die Leute nach dem Grad ihrer Perspektivlosigkeit aus und lockt sie mit Versprechungen. Deshalb der überproportional hohe Anteil von Latinos und Schwarzen in der US-Armee. Ähnlich ist es - wie gesagt - jetzt bei der BW-Truppe im Auslandseinsatz
Zitat: "Laut Verteidigungsministerium befinden sich zur Zeit 6391 Soldatinnen und Soldaten »in den Auslandseinsätzen der Bundeswehr«. Von diesen sind 3143 ostdeutscher Herkunft. Dies entspricht einem Anteil von 49,18 Prozent. Zum Vergleich: In der Gesamtbevölkerung machen Ostdeutsche gut 20 Prozent aus (einschließlich Berlin). Die Aufschlüsselung zeigt außerdem, daß kein einziger General oder Admiral (im Auslandseinsatz) ostdeutscher Herkunft ist; ostdeutsche Stabsoffiziere machen mit 59 von 356 gut 16 Prozent aus. Am deutlichsten ist jedoch die proportional ungleiche Verteilung bei den »Mannschaften. Hier stellen Ostdeutsche, die erst seit kurzen den gleichen Sold erhalten wie ihre Westkameraden, 62,47 Prozent ... vor allem in den niederen Dienstgraden (dienen) viele Ostdeutsche , umgangssprachlich: (sie sind) Kanonenfutter..."
Der sächsische Bundestagsabgeordnete Peter Hettlich (Bündnis 90/Die Grünen) führt dies »vor allem darauf zurück, daß ostdeutsche junge Leute sehr viel geringere zivile Lebensperspektiven haben als westdeutsche«. Statt durch die kaum vorhandenen blühenden Landschaften ihrer ostdeutschen Heimat " ziehen sie nun durch die blühenden Mohnlandschaften Afghanistans"...
Das Foto zeigt einen Bundeswehrrekruten ( © fv 2009) vor der Vereidigung.
es war bitter, dieses Artikel zu lesen. Das ist für mich dann leider der Gegensatz zu dem, wenn Politik sich beklagt, daß ostdeutsche Eltern ihren Kindern verklärte Sichten auf die DDR beibringen. Daß Frieden oberstes Gebot in der DDR war, kommt dabei anscheinend viel zu kurz. Soziale Sicherheit hat doch aber auch was mit Frieden zu tun oder?
AntwortenLöschen