Ich sammle Briefmarken und das ziemlich unkonzentriert. Jedenfalls keine Autogramme. Also eigentlich nicht. Deshalb habe ich in meinen siebzig Lebensjahren auch nur drei Autogramme von in meinen Augen bedeutenden Menschen gesammelt. Eines ist von Helga Hahnemann, eines von Günter Fischer und eines von dieser lustigen und wunderbaren Schauspielerin hier:
Wie ich dazu kam? Diese Geschichte werde ich nie vergessen: Vor ungefähr 25 Jahren brauchte einer unserer Söhne eine neue Wohnung in Berlin. Und wie immer kam es knüppeldick. Eine Beziehung war mit viel Krach auseinander gegangen, gleichzeitig schraubte er an seiner Karriere und musste in der Kanzlei, in der damals arbeitete, einen Kongress organisieren, was auch Wochenendarbeit bedeutete. Mit Wohnungen in Berlin war es schon ähnlich bestellt wie heute und so bat er uns, den von ihm vereinbarten Besichtigungstermin an einem Sonntag für eine Wohnung in der Nähe der Schönhauser Allee wahr zu nehmen. Nun, wir fuhren hin, es war noch etwas Zeit und wir gingen in ein Selbstbedienungscafe in der Nähe des Kinos Colosseum, um einen Kaffee zu trinken. Als ich den frischen Kaffee am Tresen abholen wollte, stand neben mir eine kleine Frau, die mich verschmitzt anlächelte.
Nun war damals gerade Jo Baiers geniale Verfilmung von Strittmatters "Laden" zumindest im Osten in aller Munde und die Anderthalb-Meter-Großmutter (im realen Leben sogar 1,52 m) hatte den "Laden" absolut gerockt. Und jetzt stand sie plötzlich neben mir! Natürlich habe ich sie um ein Autogramm gebeten, was dann auch einige Zeit später bei uns im Briefkasten lag.
Diese Geschichte habe ich allen Verwandten und Bekannten schon hundertmal erzählt und auch in diesem Blog schon einmal verwurstet, aber sie ist auch zu schön. Inzwischen ist die grandiose Schauspielerin 24 Jahre älter, der "Laden" wird trotz seiner vielen Fernsehpreise und Auszeichnungen im Gegensatz zu miesen, immer brutaleren Krimis und schrecklichen Heimatschnulzen nie im Fernsehen wiederholt, aber Carmen-Maja ist noch genauso fit und genial wie damals. Oder sogar noch besser, wie man sich in diesem kurzen Ausschnitt aus dem "Riverboat" überzeugen kann:
Liebe Frau Antoni, alles erdenklich Gute wünschen wir als Ihre treuen Fans ...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Ich freue mich über alle Kommentare. Bitte halten Sie sich aber an die Netiquette - keine rassistischen, sexistischen oder sonstwie diskriminierenden Äußerungen. Auch Militaristen haben hier ausdrücklich kein Forum. Falls Sie der Ansicht sind, ich wäre a. blöd b.hässlich oder c. beides, behalten Sie das bitte für sich. Es interessiert hier niemanden. Versuchen Sie, inhaltlich relevante Kommentare, die die Diskussion zum Thema voran bringen und das Thema erhellen, abzugeben. Ich behalte mir vor, Kommentare zu kürzen oder zu löschen und weise darauf hin, dass die in Kommentaren geäußerten Ansichten nicht unbedingt meinen eigenen entsprechen.