So veröffentlicht Milosz Matuschek in der neuesten Online-Ausgabe der "NZZ" einen Gastkommentar zur Freiheit der Rede und zur Demokratie. Der für mich wichtigste Absatz ist folgender : " Ein ... verqueres, wenngleich todernstes Spektakel spielt sich derzeit vor unser aller Augen in öffentlichen Debatten ab. Auch hier sind die Massstäbe der Beurteilung, die Standards, aus den Fugen geraten. Wer heute keine guten Argumente hat, kann mit Verweis auf Identität, Gefühl und das persönliche Erleben dank dem Schutz einer folgsamen Schar von Moralisten leicht «recht bekommen». Fakten sucht man sich wie Rosinen: Wer auf der vermeintlich richtigen Seite steht, für den gibt es nur einen Grund für den Klimawandel, aber dafür 60 verschiedene Geschlechter."
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Matuschek meint weiter: "All das ist alarmierend, denn die freie Rede ist die Lunge der Demokratie. Aus der Krankheit der einen folgt unweigerlich ein Siechtum der anderen. Der Ungeist der politischen Korrektheit metastasiert sich gerade durch Universitäten, den Kulturbetrieb, Redaktionsstuben bis hin in die Politik."
In der Ausgabe der NZZ vom 30. April fand ich folgendes schönes Zitat von Immanuel Kant hat in seiner kleinen Schrift über die Aufklärung angemerkt, dass es vor allem Faulheit und Feigheit seien, die die Menschen daran hindern, ihrer selbstverschuldeten Unmündigkeit zu entkommen. Dass jemand, aus welchen persönlichen Motiven auch immer, Freiheitszumutungen abwehrt, mag man ja noch akzeptieren. Aber woher diese Wut, woher diese Indolenz, woher dieser fanatische Hass auf jene, die für sich die Freiheit des Denkens noch in Anspruch nehmen wollen? Freiheit muss in der Tat etwas Furchtbares sein."
Richtig. Denken tut weh. Und man schläft nächtelang nicht. Vor allem, wenn man zwar sieht, wie der Karren immer schneller den Berg herunterrast, sich in dieser Einschätzung mit dem gesamten Bekanntenkreis einig ist und wir alle NICHTS, aber auch gar nichts dagegen tun können...
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