bitte gestatten Sie mir zu Ihrem heutigen Artikel "Weiter Zoff um Rathaus-Neubau" einige zugegebenermaßen ungeordnete Fragen und Bemerkungen. Aber da ich u.a. für eine Gewerbesteuer arbeite, für die ich von der Stadt Bernau NICHTS, aber auch GAR NICHTS an Leistungen zurück bekomme, bleibt mir wenig Zeit für das aktuelle Kasperletheater aus dem Rathaus.
- Sie sind nicht eventuell der Ansicht, dass die Bezeichnung "Zoff" für ganz normale demokratische Auseinandersetzungen um einen überteuerten 20-Millionen-Bau für eine Kleinstadt eine Herabsetzung der Demokratie, der Mitbestimmung durch die Bernauer Bürger, bedeutet?
- Es bleibt Herrn Stahl unbenommen, die schon jetzt anstehenden Mehrkosten (u.a. ganz neu 900 T€) eben dieser Demokratie unterzuschieben. Seriöse Aussagen hören sich allerdings anders an, denn aus welchem Grunde liegt noch keine Baugenehmigung bzw. noch nicht einmal ein Antrag vor? Liegt das etwa auch am Bürgerentscheid oder schläft die Verwaltung noch? Lassen sich die Kostenerhöhung von 900 T€ eindeutig belegen und dem Bürgerentscheid zuordnen?
- Interessant ist, dass der Verwaltung nun doch das nutzlose, aber damals so "wichtige" Mühlentor quasi "auf die Füße fällt", da man keinen Platz mehr für die Baufahrzeuge hat und der Bürgermeister schon jetzt Mehrbelastungen der Bürger durch Dreck und Lärm eingestehen muss.
- Generell konzentriert sich Bernauer Politik seit Jahren lediglich auf die Innenstadt und einige wenige Prestigeobjekte in den Ortsteilen, die man vor allem deshalb aufstellt, um Neubürger anzulocken, die dann erst zu spät merken, dass die Infrastruktur (u.a. Busse, Bahnen, Straßen, Parkplätze, DSL) nicht mitwächst, geschweige denn Arbeitsplätze entstehen.
- Bei den Rentnerverbänden der Linken scheint es einige Erkenntnisschranken zu geben, die sich offenbar aus der Sozialisierung in ihren ehemaligen Arbeitsstätten (Waldsiedlung usw.) erklären lassen, wie folgendes Zitat beweist: "Die Gegner des Neubaus würden nie Ruhe geben und weiter versuchen, die Stadt zu spalten, stellte er erzürnt fest. Er jedenfalls habe schon wieder ein Schreiben von BVB/Freie Wähler dazu im Briefkasten gehabt, erzählte der Mann. "Ich habe es gar nicht erst gelesen, sondern gleich weggeworfen."" Wie kann der Mann Ersteres behaupten, wenn er Letzteres nicht gelesen hat? Erinnert mich an die Leserbriefe im "ND", die sich mit bösen, bösen Anti-DDR-Artikel im "Spiegel" oder dem garstigen Biermann auseinandersetzen sollten. Allerdings hatten weder die Baggerfahrerin Frieda Hurtig noch der Genossenschaftsbauer Emil Eifrig jemals offiziell einen Artikel im "Spiegel" lesen oder dem Herrn Biermann lauschen dürfen.
- Haben Sie sich schon einmal unter den Rentnern in den Bernauer Ortsteilen umgehört, die mit ihren Rollatoren nicht mehr durch die Sand- und Matschpisten (je nach Witterung) und durch die Schlaglöcher kommen? Wenn ja: Könnten Sie sich vielleicht in einem Beitrag mit dem völlig veralteten Straßenbaukonzept der Stadt beschäftigen?
Ach ja, ich biete Ihnen und den Lesern der MOZ eine Wette an: Ich wette, die Kosten für das unnütze und hässliche neue BERnauer Rathaus werden 30 und mehr Millionen betragen. Sollte es auch nur ein Euro weniger als 30 Millionen sein, werde ich ein Jahr lang eine Blumenampel in der Bernauer Innenstadt sponsern.
Herzliche Grüße an unsere unabhängige Presse in Bernau
Ihr
Frank Valentin
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