Beispiel: Vor einigen Wochen waren wieder einmal Warenlieferungen bei uns angesagt. Zwei Europaletten sollten kommen. Es regnete bereits mehrere Tage lange und die sogenannte Straße vor unserem Grundstück hatte sich wieder einmal in ein Schlammloch verwandelt. Als der Kraftfahrer die Paletten abladen wollte und die Bescherung sah, weigerte er sich zunächst, fuhr sie aber dann doch mit hoch gepumpten Hubwagen auf den gepflasterten Gartenweg. Glück gehabt!
Im Moment ist es gerade trocken, d.h. für uns nichts anderes, dass wir den Staub des Straßenbelages auf unseren Fenstern und trotz fest schließender Fenster überall im Haus wieder finden.
Bedenkt man jetzt noch, dass die Gewerbesteuer ursprünglich erhoben wurde, um die Gemeinden für die Investitionen in die Infrastruktur, die für die Gewerbeausübung nötig sind zu entschädigen, stellt sich die Angelegenheit noch mehr auf den Kopf. Und der größte Witz des Jahrhunderts: Für dieses Dreckloch namens Straße zahlen wir auch noch Straßenreinigungsgebühren.
Aber alles Meckern hilft nicht. Nachbarn haben sich schon die Finger wund telefoniert oder sind e-mailmäßig fast Amok gelaufen, unsere Stadtverwaltung ist entweder zu blöd oder zu faul, die Straße wenigstens in ihren Plan aufzunehmen. Auf Kritik erntet man lediglich dumme oder gar keine Antworten.
Ich habe mich daher zu individuellen Protest entschlossen. Demnächst wird an der Laterne vor unserem Haus ein Plakat befestigt:
Hallo Frank,
AntwortenLöschengute Idee, ein Schild vor Deinem Grundstück zu platzieren. Bitte lasse mir eins mit anfertigen.
Aber ich fürchte, das wird Ärger mit der Bürokratie geben. Man muß bestimmt eine Genehmigung beantragen: In der Verfahrensweise etwa, daß man formlos ein Antragsformular beantragt. Das würde dann gegen eine Gebühr zugestellt werden.
Dieses Formular wird garantiert mehrere Seiten umfassen und ist mit Anlagen zu vervollständigen.
Nach etwa 12 Wochen müssen weitere Begründungen des Antragstellers nachgereicht werden, ggf. in Form von Gutachten, die wiederum kostenpflichtige Gegengutachten nach sich ziehen.
Zur weiteren Bearbeitung (Fertigstellungstermin irgendwann, wenn überhaupt) ist eine weitere Gebühr zu entrichten.....
Es würden ja schon Schilder reichen mit der Aufschrift "Bitte Schrittfahren - Staubentwicklung". Habe ich letztens irgendwo gesehen.
Vielleicht hält sich ja einer dran....
Aber die Bleiärsche in der Verwaltung werden auch diesen Vorschlag ignorieren. Was meinst Du, wenn Sie erst ihr Café und ihre Aussichtsplattform im neuen Rathaus haben......
Ich habe in der Zwischenzeit ein neues Brechmittel entdeckt: Das Amtsblatt.
In diesem Sinne einen schönen Tag und schon mal schöne Ostern.