Zulauf bei den Linken? |
G. war Diplomhistoriker, seit 1975 in der SED und nach der sogenannten Wende arbeitslos. So ging er in die Politik und beglückte die Bernauer mit seinen Gedankenfürzen. Außer flegelhaftem Benehmen in der Stadtverordnetenversammlung (SVV) hat er zwar in den letzten 27 Jahren nicht richtig etwas hinbekommen, aber das sollte sich ändern: G. dachte sich Großes aus! Die Bernauer Hexen sollten rehabilitiert werden. Es geht tatsächlich um die 25 Frauen und drei Männer, die im mittelalterlichen Bernau als Hexen und Zauberer verbrannt wurden.
Bernauer Hexendenkmal (© fv 2009) |
Unbeschäftigten Menschen wie G. kann ein simples Denkmal natürlich nicht reichen. Und so hat er seine Genossen so lange voll gesabbelt, bis es auch eine Hexenausstellung im Bernauer Ratssaal gab und sich außerdem die SVV gerade mit einem Antrag zur moralischen Rehabilitierung der Opfer der Hexenverfolgung beschäftigen musste. Wie gesagt, es geht um Vorgänge aus dem 15. bis 17. Jahrhundert.
Unbestätigten Gerüchten zufolge soll sich G. in letzter Zeit mit der Verfolgung der Slawen und ihrer Christianisierung durch Karl den Großen beschäftigen und gefordert haben, dass in der Mark Brandenburg das Christentum wieder abgeschafft wird. Auch die blutigen Menschenopfer von Umba dem Kahlen etwa 900 vor unserer Zeit an den Ufern der Panke sollen dem Vernehmen nach aufgearbeitet und gebührend verurteilt werden. Vor allem müssen wir Deutschen uns endlich unserer Verantwortung für diese Unmenschlichkeiten stellen und Ausgleichszahlungen leisten! An wen auch immer.
Aber nun mal im Ernst, zum Heute und weil wir gerade beim Hexenwahn sind: Wie halten es die Linken eigentlich mit den Mitgliedern der Unabhängigen in Bernau oder von BVB/ Freie Wähler in ganz Brandenburg, die von G. und seinen Spießgesellen seit vielen Jahren immer wieder gern angepöbelt und diskriminiert werden? Oder mit der politischen Kultur gegenüber anderen politisch Missliebigen? Suchen die Brandenburger Regierungsparteien nicht immer in den Boten (meist den Bürgerbewegten) die Schuldigen für die Missstände, die sie verursacht haben? Und - wenn sie nicht selbst ideologische Scheiterhaufen errichten - was sagen sie eigentlich zu den angesteckten Autos, vernichteten Wahlplakaten oder demolierten Parteibüros von politischen Gegnern oder gar dem allgegenwärtigen Psychoterror durch linke Chaoten ?
Aber lassen wir doch den großen Hexenforscher G. machen. Wenn er sich mit der Vergangenheit beschäftigt, kann er wenigstens in der Gegenwart keinen Schaden anrichten. Und schon gar nicht sollten er und seine Genossen ihr Augenmerk auf die Bernauer Opfer seiner Partei aus den Jahren 1949 bis 1989 richten....
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