"Mit einem dieser absurden Wettläufe der Systeme in Zeiten des Kalten
Krieges hat 1980 alles angefangen. Als die DDR-Führung damals die
Sommerzeit ankündigte, zog die alarmierte BRD Hals über Kopf nach." informiert uns gestern unser Provinz-Leitmedium zur allgemein vom Volk abgelehnten Sommerzeit und verpasst so der DDR den offenbar wöchentlich angesagten finalen Todesstoß. Indem man den Zorn des Volkes über Unsinniges und Menschenfeindliches in die richtige Richtung, nämlich auf die "Soffjetzone", lenkt. Nun wissen wir endlich, dass auch an der Sommerzeit die böse, böse DDR Schuld
ist. Genauso wie an der Berliner Masernepedimie, an Guantanamo, am Putsch in der Ukraine, dem Irak-Krieg, dem Chaos im Maghreb, den polnischen Foltergefängnissen
der CIA, den etwa 3000 unschuldigen Drohnenopfern und dem falschen BER-Standort.
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Maik Schwertle / pixelio.de |
Nur Wikipedia und einige ewig
Gestrige bestreiten tatsächlich noch die Schuld der DDR an allem Übel
dieser Welt, mithin auch an der ungeliebten Sommerzeit. "Von 1950 bis
1979 gab es in Deutschland keine Sommerzeit. Die erneute Einführung der
Sommerzeit wurde in der Bundesrepublik 1978 beschlossen, trat jedoch
erst 1980 in Kraft. Zum einen wollte man sich bei der Zeitumstellung den
westlichen Nachbarländern anpassen, die bereits 1977 als Nachwirkung
der Ölkrise von 1973 aus energiepolitischen Gründen die Sommerzeit
eingeführt hatten. Zum anderen musste man sich mit der DDR über die
Einführung der Sommerzeit einigen, damit Deutschland und insbesondere
Berlin nicht auch zeitlich geteilt waren. Die Bundesrepublik, mit
Ausnahme der Exklave Büsingen am Hochrhein, und die DDR führten deshalb
die Sommerzeit gleichzeitig ein. Büsingen richtete sich nach der Schweiz
und führte die Sommerzeit erst 1981 ein. In der DDR regelte die
Zeitordnung in Verbindung mit der für das jeweilige Jahr gültigen
Verordnung über die Einführung der Sommerzeit (erstmals derjenigen vom
31. Januar 1980) die Umstellung. Wie politisch aufgeladen das Thema in
der damaligen Situation war, wurde auch im Herbst 1980 deutlich, als die
DDR unvermittelt ankündigte, die Sommerzeit bereits nach dem ersten
Jahr wieder abschaffen zu wollen. Dieser Plan sorgte für gewisse
Turbulenzen (er wurde in der Bundesrepublik als Abgrenzung zum Westen
verstanden), obwohl man schließlich doch bei der abgesprochenen
Vorgehensweise blieb." (Zitat: Wikipedia, durch eine Vielzahl von Quellen belegt, man google einfach das Stichwort "Sommerzeit").
Also, nochmal kurz zum besseren Verständnis, auch für rasende Reporter der lügenden Freipresse
mit kognitiv bedingter Lese-und Rechtschreibschwäche: In der DDR hat man sie notgedrungen - weil alle den Unsinn machten - eingeführt und wollte sie dann gleich
wieder abschaffen. Hat man aber leider nicht, trotzdem wohl schon damals
jemand nachgerechnet hatte. Diese Dummheit muss man den Mächtigen der DDR wirklich ankreiden, aber sonst wären wir wohl zu einem zweiten Nordkorea geworden. Nur: Erfunden haben die beiden Etes (Honecker und Mielke) und "die DDR" diesen gequirlten Mist nicht. Fakten muss man aber nicht wissen als sogenannter Journalist, zur Not wird eben einfach etwas erfunden. Hauptsache, die Richtung stimmt. Und die da in der DDR waren ja sowieso alle doofe und faule und hinterlistige Verbrecher. Insofern stimmt selbst das dümmste Phantasieprodukt. Ironie aus.
In der Bananen RD besteht auch nach 35 Jahren keine Chance für eine
Abschaffung dieses groben Unsinns, weil einmal in Stein gehauene Gesetze nicht
geändert werden können oder die Überregierung in Brüssel es nicht
zulässt. Oder was gibt es für eine Erklärung dafür, dass man von Seiten
der Politik bewußt Gesundheitsschäden großer Teile der Bevölkerung wegen
dieses zweimal jährlich zelebrierten Humbugs in Kauf nimmt? Ach ja, im Zweifel war auch
das wieder "die DDR"!
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