Manchem von diesen Typen möchte man das Smartphone mit Sekundenkleber oder Packband rund um den Kopf an die Backe kleben. Zum Beispiel dieser unsäglichen Mutter, die da gestern in der S-Bahn unbedingt neuesten Gedankenmüll in das I-Phone hacken musste, anstatt auf die Fragen ihrer kleinen Tochter zu antworten. Oder dem Teen, der seinen kleinen Hund um den Block zerrt, während er sich stundenlang konsequent ein Smartphone ans Ohr hält und irgendwelchen Geräuschen lauscht, die sicher unheimlich interessant sind. Der Hund kackt dabei gerade vor den Hauseingang - ohne, dass es der Smartie merkt. Ein wenig mehr Zuwendung würden dem oben genannten Kind und auch dem Hund sicher gut bekommen.
Die Smartphoneritis greift um sich wie eine Seuche. Mal ehrlich: Sind Masern, Lepra oder Ebola wirklich schlimmer als ein ganzer U-Bahn-Wagen voller telefonierender oder sms- ins- handy-hackender Kranker, die keinen Blick mehr für ihre Mitmenschen ringsherum haben und ergo auch den Ausbruch dieser Seuchen gar nicht mit bekommen würden? Die Schwangere im 8. Monat, die da vor ihnen im Gang des U-Bahnwagens steht, sehen sie nicht, sie achten nur auf das Display des Handys. Man müsste von dem bequemen Sitzplatz ja auch mal hoch gucken.
Draußen dann könnte man ihnen das Ellenbogengelenk mit einem Nagel still legen, sie halten den Arm sowieso immer gebeugt und drücken so das Smartphone ans Ohr. Dem Rest der Smartie-Süchtigen droht irgendwann der Ohrinfarkt wegen des direkten Dröhneffekts auf die Trommelfelle mittels Kopfhörer. Ich hätte Hörgeräteakustiker lernen sollen.
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Ein Sack Reis ist umgefallen |
Da passt natürlich die gestrige Hauptnachricht des Tages - von ZDF bis Internet auf allen Kanälen lautstark und permanent 24 Stunden lang ausposaunt - wie die Faust aufs Auge bzw. wie ein I-Phone auf's Ohr: Apple (die Unsympathen, die sich das Firmensymbol von den Beatles erprozessiert haben), bringen neuen Elektronikmüll auf den unersättlichen Markt der Spiele-Freaks. Wenigstens 390 Euro soll die neue Apple-Watch kosten. Zu teuer für eine lediglich als Uhr verpackte Fernbedienung, denn ohne I-Phone funktioniert das Ding natürlich nicht. Dass der Mist trotzdem gekauft wird, ist klar. Genau deshalb gibt es doch i- und andere Smartphones: Damit man ihre Besitzer bequem fernsteuern kann. Sie sind vor allem immer online, in jeder Lebensminute. Und so werden sich wieder Millionen von fremdgesteuerten gehirnamputierten Zombies nachts um 2 vor dem nächsten (Ver-) Äppel-Schtor anstellen, um dieses unbedingt notwendige Teil zu erstehen und sich dabei als die Elite der Menschheit fühlen. Die Müllkippen in Afrika warten schon auf diesen Elektronikschrott der nächsten Generation.
Auf "Watch" reimt sich im Deutschen so wunderbar das Wort "Quatsch". Leute, wacht endlich auf! Es geht ohne diesen ganzen Mist. Ob in Peking ein Sack Reis umfällt oder ein Milliardär dringend an Eure Kohle will, indem er neuen unnützen Tand erfinden lässt, ist völlig unwichtig. Freiheit ist auch Konsumverweigerung und vor allem Besinnung auf das Wichtige im Leben. Kümmert Euch um Eure Kinder, um Euren Nachbarn und um Euren Hund. Denn die atmen -im Gegensatz zu Eurem Smartphone. Sie atmen, genau wie Ihr...
Vielen Dank!!! Sie haben es mal wieder auf den Punkt gebracht. Wir sollten uns um uns kümmern und um die, die um uns herum sind. Und nicht um angebissenes Obst. Aber es gab gestern ja nichts " wichtigeres" in unserem Land. Bedauerlich.
AntwortenLöschenUnd so wird von wichtigen, entscheidenden Vorkommnissen abgelenkt.
AntwortenLöschenBarnimer