
Unsere Krieger für die freiheitlich-demokratische Ordnung westlicher Prägung lassen in ihren Implantationsversuchen nicht nach. Gerade heute wieder wird in der überwiegend archaisch-feudalistischen Gesellschaft Afghanistans gewählt.
Nehmen wir mal an, zur Zeit Martin Luthers wäre eine Armada fremder Raumschiffe im damaligen, völlig zersplitterten Deutschland aufgetaucht und hätte die Abschaffung der Feudalherrschaft und "freie Wahlen" gefordert. Was hätten die herrschenden Feudalherren wohl getan ? Richtig, ihre Ritterheere in Bewegung gesetzt gegen Laserschwerter und Photonentorpedos. Egal, wieviele tote Ritter es gekostet hätte. Es ging nämlich um Macht, Pfründe und Einfluß. Und die fremden Eindringlinge hätten unweigerlich verloren.
Übrigens, so ähnlich ist es zur Zeit Martin Luthers wirklich passiert, nur dass die Gegner der von Luther unterstützten Feudalherren die Bauern unter Thomas Müntzer waren und nicht über Raketen und moderne Bewaffnung verfügten. Mit Sensen und Forken gingen sie auf die Söldnerheere der Feudalherren los, um eine gerechtere und freiere Gesellschaft zu schaffen." Als Adam grub und Eva spann, wo war denn da der Edelmann ?" war die berechtigte Frage der Bauern.
Wie wir wissen,wurde nichts aus einer besseren Welt. Im Gegenteil. Zehntausende Bauern büßten ihre Leben ein, wurden barbarisch und "christlich" mit Luthers Segen zu Tode gebracht.Seit Marx wissen wir auch, warum die Bauern untergehen mussten: Die Produktivkräfte und Produktionsverhältnisse waren noch nicht soweit für eine neue Gesellschaftsordnung.
Nun also Afghanistan." Je schlimmer die Lage in Afghanistan wird, desto grotesker klingen die Durchhalteparolen...Der Versuch, einem in archaischen Strukturen verharrenden Gemeinwesen ein westliches Gesellschaftsmodell überzustülpen, ist gescheitert." schreibt die "Märkische Oderzeitung" heute in einem bemerkenswerten Kommentar und stellt weiter fest: "Wenn US-Präsident Obama meint, mit einer massiv verstärkten Militärpräsenz und dem Kauf afghanischer Stammesführer das Steuer noch herumreißen zu können, liegt er falsch. Stattdessen droht ein zweites Vietnam, diesmal mit deutscher Beteiligung. Deshalb ist kein überstürzter Abzug, aber ein Ausstiegsszenario für die nächsten ein bis zwei Jahre notwendig."
Die SPD und die Grünen haben uns in diese Lage gebracht und gemeinsam mit CDU/CSU machen sie weiter, als ob 32 tote deutsche Soldaten ein Fliegenschiß wären. Braucht wirklich noch irgend jemand in diesem Deutschland eine Entscheidungshilfe für die Bundestagswahl?
Foto: Denkmal für "The Woman of World War II" in London, (Hartmut910, www.pixelio.de)
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