Ok… jetzt iss’et so weit…
Nach nun fast 25 Jahren bin ich an den Punkt angekommen –und das ist absolute Premiere bei mir- dass ich sage… Leute…. ich will zurück in die Vergangenheit und alle Menschen die es damals um mich gab, will ich sofort zurück! (gern können auch alle mit dazu kommen, die ich mittlerweile kennen gelernt habe.. oder wer auch immer alles möchte... ganz egal... plz -- "bring me back".
Nach nun fast 25 Jahren bin ich an den Punkt angekommen –und das ist absolute Premiere bei mir- dass ich sage… Leute…. ich will zurück in die Vergangenheit und alle Menschen die es damals um mich gab, will ich sofort zurück! (gern können auch alle mit dazu kommen, die ich mittlerweile kennen gelernt habe.. oder wer auch immer alles möchte... ganz egal... plz -- "bring me back".
Nein, ich will nicht das alte
System wieder zurück… darum geht es mir überhaupt nicht. Ich will
einfach nur meine alten Nachbarn zurück, mit denen man ungezwungen nach
Feierabend ein Bier oder was auch immer trinken konnte… ich will die
Menschen zurück, die entspannt in ihren Gärten arbeiteten und sich
gegenseitig ihr Obst und Gemüse schenkten… oder die sich zufällig vorm
Haus oder sonstwo trafen und die noch Zeit und ein ehrliches, offenes
Ohr füreinander hatten.
Ich möchte die Solidarität zurück, die zwischen den Menschen herrschte… die dazu führte, dass man Arbeit und Freude miteinander verbunden hat… dann wenn sich Freunde wie selbstverständlich am Wochenende trafen um das Dach des guten Freundes zu erneuern und um nebenbei -bis zum Dunkel werden- zu feiern. Diese Wochenenden wo Frieda von nebenan den Kartoffelsalat und die Würstchen vorbei brachte mit den Worten: „ihr jungen Leute müsst auch mal was essen, wenn ihr soviel arbeitet“ und meistens kam Frieda dann später noch mal mit frisch gebackenen Apfelkuchen. Gegenleistung?.. nein, so etwas war selbstverständlich. Man kümmerte sich eben … und der größte Dank waren die leeren Teller. Dafür half man dann auch gern der Frieda ihre Kohlen-Lieferung in den Keller zu tragen und darum musste sie nicht mal bitten. Alle sahen den Berg Kohlen vor ihrem Keller, also traf man sich wie selbstverständlich nach Feierabend um das mal so nebenbei in einer halben Stunde zu erledigen…
Ja, ich will diese Zeit zurück.. in der man sich mit Gitarre im Sommer am See traf und Lautsprecher mit Autobatterien mitten im Niemandsland zum Schallen brachte. 50 Brötchen für 5 Mark wurden schnell mitgenommen, falls man doch mal Hunger bekommt. Die Zeit, wo man sich irgendwo zum Konzert traf und ganz unbedarft mit Rucksack auf dem Rücken die Landstraße entlang trampte… man wusste, dass man es auf jeden Fall pünktlich schaffen würde, denn irgend jemand hielt immer an.
Man lebte den Tag und das viel bewusster und mit mehr Freude, denn Karriere und Erfolg waren unwichtig.. Wo sollte man ‚hinkarrieren’ und was bedeutete Erfolg? Erfolg war einen tollen Freundeskreis zu haben, die Tage zu leben und glücklich zu sein. Ellenbogen um an irgend ein Ziel zu kommen brauchte man nicht… Das Leben fand miteinander statt und nicht neben- oder gegeneinander! Das Ziel war einfach… es hieß Freude!
Man musste sich nicht wegen materieller Dinge stressen, die Läden waren nur höchstens zum Viertel so voll wie jetzt, wenn überhaupt. Besitz war nicht annähernd so wichtig, viel wichtiger war es kreativ zu sein. Man musste kreativ sein, das Leben zwang einen dazu. Das was man damals manchmal verfluchte, denn manchmal hätte man lieber ein tolles fertiges Produkt gekauft, statt stundenlang sich aus mehreren Teilen ein gängiges Teil zusammen zu schustern… all das war eigentlich ein Segen. Die Menschen trauten sich noch etwas zu….die Dinge selber anzufassen, waren experimentierfreudig und haben einfach gemacht statt nur stundenlang zu reden. Wusste man nicht weiter, bekam man schnell Hilfe. Hilfsbereitschaft… das ist es was ich am Meisten vermisse!
Heute…. leben wir im Überfluss den wir uns nicht leisten können… wir wissen nicht welchen von unseren Wünschen wir uns zuerst erfüllen sollen.. und auf welchen wir danach sparen… Solidarität ist ein Begriff voller Nostalgie aus längst vergangenen Zeiten… und alle wollen irgendwie erfolgreich sein. Dabei wirken sie fast alle nur noch grau und verbittert. Freude?? sieht man nur noch selten und wenn man mit jemanden redet, dann hört man eher von seinen Problemen als von einem schönen Leben.
Aber wo bleibt da der Sinn an dem Ganzen? Ich verstehe ihn nicht!
Wenn es kaum noch welche gibt, die glücklich sind, warum halten sie an dem fest, was sie offensichtlich nicht glücklich macht? Wie soll sich etwas ändern, wenn man nichts ändert? Ich mag nicht mehr mitmachen… das kann doch nicht ernsthaft das gewesen sein, was man Verbesserung nennt… Irgendwas muss sich ändern und das wenn es geht, ganz schnell!!! Wenn sich darum bitte mal jetzt jemand kümmern könnte, ich habe gerade keine Ahnung wo ich anfangen soll.. und vor allem weiß ich nicht…….wie!
Und nein.. ich will überhaupt nicht hören, wie gut es mir geht und was ich jetzt alles für Vorteile habe... denn ich habe keine! -die sind lediglich symbolischer Natur und damit ziemlich nutz- und wertlos! Ich bin wirklich bereit, meinen Internetanschluß und alle meine Telefone sofort abzugeben, wenn ich dafür ein Leben zurück bekomme, in denen die Menschen noch Zeit haben miteinandern zu kommunizieren und vor allem so ein Leben, in dem sie sich auch die Zeit nehmen... weil sie verstehen, dass genau das Leben bedeutet!
Und nein... ich habe das nicht geschrieben, weil ich einsam bin und niemand mit mir redet... im Gegenteil.. es gibt noch genug die mit mir sprechen! Dennoch hat sich selbst das Sprechen verändert, denn leider sind fast alle Menschen, denen ich begegne, alles andere als glücklich!
Leichtigkeit ist das Wort, was einen in dieser jetzigen Zeit wohl am Schwersten fällt auszusprechen! Und diese alles überschattende Schwere vererben wir unseren Kindern, die irgendwann gegen Depressionen kämpfen müssen... deren Ursprung sie nie ergründen werden. Wir sind doch total verrückt!
Evelin Piètza auf Facebook (mit freundlicher Genehmigung der Autorin)
* Inschrift auf dem Grabstein des Kapitalismus (nach Volker Pispers)
Ich möchte die Solidarität zurück, die zwischen den Menschen herrschte… die dazu führte, dass man Arbeit und Freude miteinander verbunden hat… dann wenn sich Freunde wie selbstverständlich am Wochenende trafen um das Dach des guten Freundes zu erneuern und um nebenbei -bis zum Dunkel werden- zu feiern. Diese Wochenenden wo Frieda von nebenan den Kartoffelsalat und die Würstchen vorbei brachte mit den Worten: „ihr jungen Leute müsst auch mal was essen, wenn ihr soviel arbeitet“ und meistens kam Frieda dann später noch mal mit frisch gebackenen Apfelkuchen. Gegenleistung?.. nein, so etwas war selbstverständlich. Man kümmerte sich eben … und der größte Dank waren die leeren Teller. Dafür half man dann auch gern der Frieda ihre Kohlen-Lieferung in den Keller zu tragen und darum musste sie nicht mal bitten. Alle sahen den Berg Kohlen vor ihrem Keller, also traf man sich wie selbstverständlich nach Feierabend um das mal so nebenbei in einer halben Stunde zu erledigen…
Ja, ich will diese Zeit zurück.. in der man sich mit Gitarre im Sommer am See traf und Lautsprecher mit Autobatterien mitten im Niemandsland zum Schallen brachte. 50 Brötchen für 5 Mark wurden schnell mitgenommen, falls man doch mal Hunger bekommt. Die Zeit, wo man sich irgendwo zum Konzert traf und ganz unbedarft mit Rucksack auf dem Rücken die Landstraße entlang trampte… man wusste, dass man es auf jeden Fall pünktlich schaffen würde, denn irgend jemand hielt immer an.
Man lebte den Tag und das viel bewusster und mit mehr Freude, denn Karriere und Erfolg waren unwichtig.. Wo sollte man ‚hinkarrieren’ und was bedeutete Erfolg? Erfolg war einen tollen Freundeskreis zu haben, die Tage zu leben und glücklich zu sein. Ellenbogen um an irgend ein Ziel zu kommen brauchte man nicht… Das Leben fand miteinander statt und nicht neben- oder gegeneinander! Das Ziel war einfach… es hieß Freude!
Man musste sich nicht wegen materieller Dinge stressen, die Läden waren nur höchstens zum Viertel so voll wie jetzt, wenn überhaupt. Besitz war nicht annähernd so wichtig, viel wichtiger war es kreativ zu sein. Man musste kreativ sein, das Leben zwang einen dazu. Das was man damals manchmal verfluchte, denn manchmal hätte man lieber ein tolles fertiges Produkt gekauft, statt stundenlang sich aus mehreren Teilen ein gängiges Teil zusammen zu schustern… all das war eigentlich ein Segen. Die Menschen trauten sich noch etwas zu….die Dinge selber anzufassen, waren experimentierfreudig und haben einfach gemacht statt nur stundenlang zu reden. Wusste man nicht weiter, bekam man schnell Hilfe. Hilfsbereitschaft… das ist es was ich am Meisten vermisse!
Heute…. leben wir im Überfluss den wir uns nicht leisten können… wir wissen nicht welchen von unseren Wünschen wir uns zuerst erfüllen sollen.. und auf welchen wir danach sparen… Solidarität ist ein Begriff voller Nostalgie aus längst vergangenen Zeiten… und alle wollen irgendwie erfolgreich sein. Dabei wirken sie fast alle nur noch grau und verbittert. Freude?? sieht man nur noch selten und wenn man mit jemanden redet, dann hört man eher von seinen Problemen als von einem schönen Leben.
Aber wo bleibt da der Sinn an dem Ganzen? Ich verstehe ihn nicht!
Wenn es kaum noch welche gibt, die glücklich sind, warum halten sie an dem fest, was sie offensichtlich nicht glücklich macht? Wie soll sich etwas ändern, wenn man nichts ändert? Ich mag nicht mehr mitmachen… das kann doch nicht ernsthaft das gewesen sein, was man Verbesserung nennt… Irgendwas muss sich ändern und das wenn es geht, ganz schnell!!! Wenn sich darum bitte mal jetzt jemand kümmern könnte, ich habe gerade keine Ahnung wo ich anfangen soll.. und vor allem weiß ich nicht…….wie!
Und nein.. ich will überhaupt nicht hören, wie gut es mir geht und was ich jetzt alles für Vorteile habe... denn ich habe keine! -die sind lediglich symbolischer Natur und damit ziemlich nutz- und wertlos! Ich bin wirklich bereit, meinen Internetanschluß und alle meine Telefone sofort abzugeben, wenn ich dafür ein Leben zurück bekomme, in denen die Menschen noch Zeit haben miteinandern zu kommunizieren und vor allem so ein Leben, in dem sie sich auch die Zeit nehmen... weil sie verstehen, dass genau das Leben bedeutet!
Und nein... ich habe das nicht geschrieben, weil ich einsam bin und niemand mit mir redet... im Gegenteil.. es gibt noch genug die mit mir sprechen! Dennoch hat sich selbst das Sprechen verändert, denn leider sind fast alle Menschen, denen ich begegne, alles andere als glücklich!
Leichtigkeit ist das Wort, was einen in dieser jetzigen Zeit wohl am Schwersten fällt auszusprechen! Und diese alles überschattende Schwere vererben wir unseren Kindern, die irgendwann gegen Depressionen kämpfen müssen... deren Ursprung sie nie ergründen werden. Wir sind doch total verrückt!
Evelin Piètza auf Facebook (mit freundlicher Genehmigung der Autorin)
* Inschrift auf dem Grabstein des Kapitalismus (nach Volker Pispers)
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