Flughafen Berlin-Schönefeld (alt) - Willfahrt / pixelio.de |
Die letzte Berliner Olympiabewerbung für das Jahr 2000 hatte damals mit vielen, vielen Milliarden DM (unter anderem Bestechungsgelder an das IOC) ein ähnlicher Tiefflieger - ein Freund des damaligen CDU-Regierenden Bürgermeisters Diepgen* namens Axel Nawrocki - in den Sand gesetzt. Nach 25 Jahren ist Berlin nun noch ein wenig ärmer, noch wesentlich mehr verschuldet, bekommt den Hauptstadtfluchhafen nicht fertig und ist über den Länderfinanzausgleich noch viel abhängiger vom Goodwill aus Bayern und BaWü. Was liegt da näher als eine erneute Olympiabewerbung?
Es ist wohl auch kein Zufall, dass Nawrocki nach dem Berliner Bewerbungsdebakel 1993 als kaufmännischer Geschäftsführer der Projektgesellschaft der Berliner S-Bahn eingesetzt wurde. Merke: Niemand ist zu blöd, als dass er nicht noch etwas mehr bei der Bahn versauen könnte, jeder kleine Junge hatte ja schließlich mal 'ne Modelleisenbahn. Bei der Berliner S-Bahn wollte Nawrocki neben einer geänderten Farbgebung der S-Bahn-Waggons auch eine Erste Klasse und einen Snackverkauf einführen. Nichts braucht(e) die S-Bahn bis zum heutigen Tag nötiger!
Der Vollständigkeit halber ist noch zu vermerken, dass Nawrocki 1998 die Leiter sogar noch hoch fiel. Er löste Heinz Neuhaus als für den Fernverkehr zuständiges Mitglied im Vorstand der Muttergesellschaft der Berliner S-Bahn, der Deutschen Bahn AG, ab. Allerdings beschloss der Aufsichtsrat des Unternehmens DB am 24. September 1999, ihn zum 1. Oktober 1999 endlich raus zu schmeißen. Gemeinsam mit dem damaligen Vorstandsvorsitzenden Johannes Ludewig - der wiederum durch Helmut Kohl auf den Posten gehieft worden war - wurde Nawrocki mitverantwortlich für die Stagnation bei Fahrgastzahlen und Umsatz gemacht, so dass sich Bundesregierung und Aufsichtsrat der DB AG auf eine Ablösung von Ludewig und Nawrocki einigten. Auch hatte Nawrocki Eisenbahn-Netzkarten kostenlos an bekannte Persönlichkeiten weitergegeben.
Es ist wohl kein Zufall, dass wir hier- genau an dieser Stelle - unseren Freund Mähdown wiedertreffen: Nachdem sich Bundesregierung und Aufsichtsrat im September 1999 auf die vorzeitige Ablösung Ludewigs sowie des Nawrockis geeinigt hatten, übernahm Superriesenchefmanager Napoleon Mähdown im Dezember 1999 den Vorstandsvorsitz der Deutschen Bahn AG. Mit den bekannten Folgen, d.h. bei seinem Ausscheiden fuhr die Bahn seltsamerweise noch. Was wohl eher NICHT ihm zu verdanken war...
* Einem anderen Freund des CDU-Diepgen haben wir wahrscheinlich durch unaufgeklärte Immobilen-Schiebereien den für BER völlig ungeeigneten Standort in Schönefeld zu verdanken. Was soll's?! Wir haben es ja! Und wenn es nach optimistischen Schätzungen noch 43 Jahre dauert...
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