Seit Wochen erzählt man uns wieder einmal Märchen aus 1000 und einer Nacht. So soll der Kleinstaat Zypern ein einziges Geldwäsche-Paradies für das Schwarzgeld russischer Milliardäre sein. Auch die Ziegenhirten und Weinbauern dieser Insel im Mittelmeer haben genau wie DIE Isländer, Griechen, Iren, Italiener, Spaniern, Portugiesen und Franzosen alle über ihre Verhältnisse gelebt und müssen jetzt einzig und allein von DEN Deutschen gerettet werden. So jedenfalls die Kommentare der gekauften Journaille, die einzig und allein die politischen Ansichten einer großdeutschen Finanzpolitik Marke Merkel und ihres Menschenfeindes Schäuble wiedergibt. Nicht die Banken sind schuld, nein: Die Leute dort! Und natürlich die Russen. Die sind plötzlich überall! Wenn sie nicht gerade arme Widerstands-Milliardäre umbringen, horten sie ihre Sparstrümpfe auf Zypern! Skandal! Richtige mafiöse Untermenschen, diese Russen.
Das Trommelfeuer der Medien bewirkte auch bei mir fast eine Gehirnwäsche, wären da nicht ab und zu auch in peinlichst genau
zensierten redigierten Artikeln kleine Halbsätze oder Grafiken versteckt, die leise Zweifel aufkommen lassen. Ist es vielleicht doch eher so, dass 10 Prozent der Isländer, Griechen, Iren, Italiener, Spaniern, Portugiesen, Franzosen und Zyprioten über ihre Verhältnisse gelebt haben, die jetzt von den restlichen 90 Prozent (auch in Deutschland) gerettet werden sollen? Und dass unsere "Finanzwirtschaft" - schon dieses Wort "Finanz" in Verbindung mit "Wirtschaft" ist eine einzige infame Lüge - auf Zypern und damit in der EU einfach die russische Konkurrenz weg beißen will? Nicht, dass mir russische Bankster sympathischer sind als deutsche, italienische,englische oder chinesische. Aber sollte man die Dinge nicht einfach beim richtigen Namen nennen?
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Euromünzen kurz vor einem Schwarzen Loch |
Wie gesagt, manchmal öffnet sich quasi ein
Wurmloch im Weltall der Demagogie, das ganz kurz die Wahrheit aufscheinen lässt. So wie heute in unserem Ostbrandenburger Käseblatt, das mit einem :klitzekleinen Tortendiagramm (leider nicht online) das germanozentrische Weltbild des deutschen Finanzkapitals und seiner Angestellten in der Bundesregierung wieder einmal völlig in sich zusammen stürzen lässt. Das Diagramm zeigt die Höhe der Bankeinlagen in Zypern und ihre Verteilung auf die einzelnen Anleger. Und siehe da: Beim Nachrechnen zeigt sich - die Russen können die Insel doch noch nicht so ganz übernommen haben, denn die ausländischen Anleger insgesamt (darunter auch die Russen) haben nur einen Anteil an den Einlagen von etwas über dreißig Prozent! Wie hoch ist der Anteil ausländischer Anleger eigentlich in der Schweiz? Wollte der P€€r €xport von der SPD deshalb damals die Kavallerie ins Alpenländle schicken? Wie wir inzwischen leider zur Kenntnis nehmen mussten, ist in diesen 30 Prozent auf Zypern auch noch
ein nicht unbedeutender Anteil Brandenburger und vielleicht auch anderer deutscher Steuergelder enthalten, die zockende Finanzminister unbedingt in Zypern anlegen mussten.
Nebenbei: Ich habe gestern in den Nachrichten das Verteidigungsgeschwätz
dieser Erdbeertorte Markov von den Linken gehört. Meines Erachtens ist der sogar zu dämlich, einen Bausparvertrag abzuschließen. So etwas wagt sich auf den internationalen Finanzmarkt! Dass sein Kollege Holzschuher von der SPD dann noch dem Fass die Krone ins Gesicht schlägt und von Verlusten im Promille-Bereich säuselt, bestärkt mich in der Meinung, dass wir tatsächlich von geborenen Idioten, Lügnern und Gangstern regiert werden. Er meinte wahrscheinlich Millionen-Bereich. Ist ja auch nicht so einfach mit den großen Zahlen. Dabei können wir sicher sein, dass es nicht bei 600.000 Euro (30 Prozent auf 2 Mio. Euro angelegte Brandenburger Steuergelder) Verlusten aus den Zypern-Anlagen bleibt.
Lange Rede, kurzer Sinn: Es geht wieder einmal darum, Völker gegen einander aufzuhetzen, um dann die Verluste der Banken ungestraft auf uns alle abzuwälzen. In Griechenland waren es noch die faulen Rentner, Beamten und Ziegenhirten. Auf Zypern sind es nun wieder einmal die Russen. Goebbels lässt grüßen...
Grafik: © Markus Vogelbacher / pixelio.de
Ich finde es völlig absurd, mit Pensionsfonds zu spekulieren, denn nichts anderes hat man in BB gemacht. Man rege sich nicht über russische Oligarchen auf, sondern über die BB Regierung. Die russischen Oligarchen wurde ja auch nur als Feindbild aufgebaut, damit man gut den Mittelstand schröpfen kann. Und es hat geklappt. Die Deutschen sind happy, endlich hätte es mal Schwerreiche getroffen, obwohl man für 100.000 EUR nicht mal nen Sattelschlepper samt Zugmaschine oder nen Reisebus erhält, aber diejenigen, die man schröpfte sind eben in den verkleisterten Augen der Deutschen Müllers und Meiers schwer reiche Leute. Die wirklich Reichen hatten doch genügend Zeit sich aus Zypern zu verabschieden. Wenn es die getroffen hätte, hätte Russland sicherlich Zypern unter die Arme gegriffen. So trifft es die mittelständische Wirtschaft in Zypern.
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