Neulich hatte ich mich hier an dieser Stelle unmissverständlich dazu geäußert, was ich von Konzepten im allgemeinen und von Konzepten speziell in Bernau halte: Nichts. Der entsprechende Leserbrief wurde tatsächlich in der "Märkischen Oderzeitung" gedruckt und stieß natürlich auf heftige Kritik. Denn man fühlte sich angesprochen und ertappt (siehe links, zum Vergrößern bitte anklicken)
Nun schätzt nicht nur die
Unabhängige Fraktion Bernau
den sachlichen Umgang von und mit Frau Ziemann. Mit anderen Worten: Sie ist ein angenehmer Zeitgenosse. Das ist schon viel Wert und muss an dieser Stelle ausdrücklich betont werden. Allerdings ist ganz offensichtlich bereits Wahlkampf angesagt. Im Wahlkampf nimmt man es mit der Wahrheit nicht so genau, man biegt sie sich zurecht und manchmal wird sogar ganz offenkundig gelogen. Vor diesem Hintergrund hat mich Frau Ziemanns Entgegnung auf meinen Leserbrief zum Sozialkonzept fast amüsiert, da hier versucht wird, das Wirken der Linken in der Bernauer Stadtpolitik in ein Licht zu rücken, das der Wahrheit nicht entspricht.
Zu den Fakten:
- Es waren die Linken, die den Antrag der Unabhängigen auf Erhöhung des Bürgerhaushaltes auf 200.000 Euro abgelehnt und somit eine stärkere Bürgerbeteiligung verhindert haben.
- Bereits vor 5 Jahren forderten die Unabhängigen zudem, dass den Stadtverordneten alle Termine von Anliegerbesprechungen bei Straßenausbaumaßnahmen mitgeteilt und die Protokolle vorgelegt werden. Dieses Ansinnen wurde seinerzeit von den Linken massiv bekämpft.
- Erst vor 2 Monaten wurde der Antrag der Unabhängigen Fraktion in der Bernauer SVV, wonach die Anlieger über den Umfang (und damit über die für sie anfallenden Kosten) der Straßenbaumaßnahmen vor ihrer Haustür mitentscheiden sollen, von den Linken abgelehnt.
- Ebenfalls ist unser Vorstoß von vor 4 Jahren, die Protokolle der Sitzungen ins Internet zu stellen, damals am massiven Widerstand der Linken gescheitert und wurde dadurch erst Jahre später umgesetzt.
Auch was die Ortsumgehung betrifft, verschweigen Die Linken
einen entscheidenden Punkt: Die größten Versäumnisse zur Realisierung einer
echten Ortsumgehung wurden in den 90er Jahren gemacht. Regelmäßige Vorstöße der
Unabhängigen zum Bau einer kleinen kommunalen,
aber wirksamen Entlastungsstraße wurden ebenfalls von den Linken
abgeblockt. Und dass die Bernauer Stadtverordneten dem völlig blödsinnigen
Streckenverlauf der vom Land favorisierten Vogelsänger-Variante nicht
zustimmten, ist vor allem dem Unabhängigen Thomas Strese zu danken. Abseits
aller Polemik und Ideologie hat Herr Strese nämlich in Vorbereitung der
SVV-Abstimmung mit Fotoapparat und Notizblock den Unsinn dieser Streckenführung
durch die von EU-Gesetzen geschützte Panke-Niederung umfassend dokumentiert und damit die eigentlichen
Entscheidungsvoraussetzungen für die Stadtverordneten geschaffen.
Nebenbei gesagt: Die Linken regieren in Potsdam mit,
sie stellen einige Minister. Auf vernünftige Vorschläge aus dieser Ecke für
eine Ortsumgehung wartet Bernau schon viel zu lange. Und: Dass der linke
Finanzminister dringend auf die Altanschließerbeiträge wartet und deshalb die
von den Bernauer Linken zu diesem Thema geforderten Einwohnerversammlungen in
Wirklichkeit nur Opium für das Volk sind, pfeifen nicht nur die Bernauer Spatzen von den Dächern.
Überhaupt fällt mir bei den von Frau Ziemann aufgezählten
Erfolgen linker Politik in Bernau auf, dass es immer nur um konsumtive
Maßnahmen geht. Brauchte Bernau ein Kunstkonzept, sind durch dieses Konzept das
völlig vergammelte Konrad-Wolf-Denkmal oder das zerschlagene Denkmal an die
Hexenverbrennungen restauriert worden? Werden durch das Kunstkonzept die
scheußliche Replika des Mühlentors oder die Wappenuhr oder weiterer
geschmackloser Nippes in der Stadt verhindert?
Linke Politik in Bernau bedeutet: Hier mal schnell eine Idee, da
ein Konzept und noch ein Plan – und alles wird schnell wieder vergessen und noch
schneller abgelegt. Man suggeriert Politik, tut so als ob. Konsequente,
nachhaltige Politik zum Wohle der Stadt sieht anders aus.
Was will man mit
einem alle drei Jahre fortgeschriebenen Sozialreport eigentlich bewirken? Man
bleibt nicht nur in der SVV-Vorlage nebulös.
Wer zahlt für die Unzahl von Kultur-, Sozial- und Kunstkonzepten, ganz zu Schweigen davon,
dass sie nie wirklich realisiert werden? Wirtschaftsverstand und damit die
Beantwortung der Frage, wer für das alles aufkommt, geht den Linken nämlich
völlig ab. Mittelstandspolitik und Schaffung von Arbeitsplätzen - und
damit Steuereinnahmen - spielen bei
linker Mehrheit in der SVV in Bernau
keine Rolle. Nicht zuletzt gehören die wortgewaltigsten ideologischen
Gegner der Senkung des Gewerbesteuerhebesatzes und damit einer Investition in
die finanzielle Unabhängigkeit Bernau zur linken Fraktion der SVV.
Gewerbeansiedlungen, die neue Arbeitsplätze bringen - wie
zuletzt des Media-Marktes in Rehberge - werden vehement bekämpft. Dazu nutzt
man dann auch die Mitgliedschaft im Aufsichtsrat des Gewerbegebietes.
Den
Lieken-Mitarbeitern wurden sinnlose Hoffnungen auf Erhalt ihrer Arbeitsplätze
gemacht. Ominöse, nie erstellte, geschweige realisierte Rettungskonzepte für die Großbäckerei wurden
in Aussicht gestellt, man bemühte sogar angeblich einen ehemaligen Deutschen
Banker- und torpedierte mit diesen Verheißungen die Verhandlungen zwischen Gewerkschaft und Barilla.
.
Nach Ansicht der Unabhängigen muss sich Bernau wesentlich
bürgerfreundlicher entwickeln. Aber auch hier herrscht Funkstille bei linker
Politik. So kam der Vorschlag im Finanzausschuss anlässlich der Bewertung der
Bürgervorschläge zum Bürgerhaushalt 2012, den Bürgerhaushalt gleich ganz zu
streichen und damit das viele Geld zu sparen, aus den Reihen der linken
Stadtverordneten. So sieht in Wirklichkeit linke Bürgerbeteiligung aus...
Bild: Bürgerhaushalt (Dr. Klaus-Uwe Gerhardt / pixelio.de)
Ich habe viele Jahre die Linken gewählt, jedoch habe ich kürzlich Frau Enkelmann mitgeteilt. dass ich nicht mehr Links wählen werde.Grund Gedenkstein Mühlentor und die Kukusuhr.
AntwortenLöschenSonst kann ich mich den Ausführungen hier grundsätzlich anschließen.
Übrigens habe ich eine freundliche Einladung von der Staatsanwaltschaft erhalten, wahrscheinlich wegen der Kukusuhr...
bekommt man Einladungen von der Staatsanwaltschaft weil man Kuckucksuhren beleidgt hat?
AntwortenLöschenGott, die arme Kuckucksuhr! Was für eine Beleidigung für das arme Vieh!!!
Barnimer
@Barnimer: Nee, nur wenn man den Kuckuck anzeigt, der in der Uhr steckt und die Gelder der Mieter für diesen häßlichen Nippes verjuxt.
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