
Also: Thilo hatte Recht. Nein, nein ! Nicht diese durcheinander gequirlte braune Kacke, die er gerade wieder absondert und die sogar die Stammtische spaltet. Nicht diese Halbwahrheiten, die jede vernünftige und seriöse Diskussion über zweifellos vorhandene Probleme unmöglich machen, weil sie unnütz polarisieren und keine wirklichen Lösungen anbieten.
Ich meine seine Äußerungen, als er noch Finanzsenator in Berlin war und so treffend seine Beamten charakterisiert hat. Wißt Ihr noch, das mit dem schlechten Geruch in den Amtsstuben? Weiß jeder, muss auch stimmen, denn als Frau F. vom Ordnungsamt der Gemeinde Schorfheide neulich aus dem Urlaub kam, war er gleich wieder da - der üble Mundgeruch ihres Chefs.
Ob das nun an seinem Magengeschwür oder dem Erscheinen von Frau F. lag, diskutieren wir an dieser Stelle mal nicht weiter aus. Jedenfalls verdonnerte der Chef die Frau F. gleich zu Wochenenddienst in Altenhof.
Das Wochenende war schön, es gab warmes Wetter und die Leute kamen nach Altenhof, um im Werbellinsee zu baden, sich Eisbecher einzuverleiben und Unmengen von Fisch oder Pommes zu mampfen. Die drei Parkplätze - sie verdienen den Namen eigentlich nicht, denn es sind notdürftig planierte Kartoffeläcker - waren im Nu überfüllt, die ersten PKWs hatten schon mit der Vorderachse aufgesetzt und sich in den Schlaglöchern die Stoßdämpfer gestaucht.
Reiche Ernte für Frau F., denn es gab genügend Autofahrer, die das irgendwo hinter einem Baum oder am Orteingang versteckte "Zeichen 290/292" nicht gesehen hatten und einfach in den nicht beschilderten Nebenstraßen parkten - ohne jemanden damit zu ärgern oder zu behindern. Fünfzehn (T)Euros pro Auto: Da freut sich das Herz des Ordnungsamtsaußendienstlers ! Und dabei sogar dem schlechten Mundgeruch des Chefs entronnen!
Wieviele der abgestraften Gäste Altenhof, seine Badestrände und vor allem seine Wirte zukünftig meiden werden, steht auf einem ganz anderen Blatt. Das ineressiert den Chef, sein Magengeschwür und Frau F. nicht. Denn das ist allein das unternehmerische Risiko dieser Wirte.
Auch ich werde Altenhof eine Weile meiden. Bis ich die sinnlos ausgegebenen fünfzehn Euro wieder herausgearbeitet habe, denn auch ich verdiene mein Geld jeden Tag unalimentiert von Vater Staat und ausschließlich mit unternehmerischen Risiko.
Dabei wünsche ich mir innigst, dass auch jeder kleingeistige, faule und stinkende Beamte in diesem Land (die soll es ja geben) für auch jeden kleinsten Fehler (die sollen ja vorkommen) sofort gnadenlos in Regreß genommen wird. Wie sie selbst es so gern ausschließlich zur Geldbeschaffung mit uns Autofahrern tun.
Aber das steht auf einem anderen Blatt und ist allein ein frommer Wunsch. Auch auf Thilo war da kein Verlaß. Denn er hätte zumindest als Senator in Berlin einiges ändern können. So können wir auf Maulhelden und superschlaue Hilfspolitiker vom Schlage eines Sarrazin gern verzichten. Die ändern nichts, machen im Gegenteil alles noch schlimmer und kosten auch nur unser sauer verdientes Geld...
Foto: Strafzettel (rike/pixelio.de)
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