
Pippi Langstrumpf in den gleichnamigen Erzählungen von Astrid Lindgren ist dafür bekannt, dass sie sich ihre Welt nach ihrem eigenen Bilde baut. " 2 x 3 macht 4 - Widdewiddewitt - und Drei macht Neune !! Ich mach' mir die Welt - Widdewidde- wie sie mir gefällt .... " singt sie dann auch in der deutschen Übersetzung ihres Lieblingsliedes. In letzter Zeit scheint die Anwendung der Methode "Pippi Langstrumpf" in Kreisen des öffentlichen Lebens in diesem Land zur Pflicht geworden zu sein.
Da gibt es einen Außenminister, der auf sachliche Kritik an seinen Kungelreisen die Schwulenkeule schwingt und jetzt scheinbar völlig abgehoben hat. Andere wiederum meinen, sie könnten die Gesetze der Marktwirtschaft und der Staatsfinanzen aushöhlen und den unzähligen missglückten Gesundheits"reformen" noch eine weitere undurchdachte und ungestaltete Kreatur einer Umgestaltung aufdrücken. "Lieber Phillip, daran sind schon dickere Weiber gescheitert" , möchte man den jungen Mann in seinem wilden Übermut warnen. Und es wurde nach den vielen "Reformen" nie besser - jedenfalls nicht für den Beitragszahler.
Das Bodenpersonal unseres lieben Gottes wiederum hat nun völlig auf Pippi umgesattelt. Benedictus in Rom scheint jedenfalls abgeschrieben zu sein, wenn man allen Ernstes der Bundesjustizministerin aus dem tiefsten Bayern die Verunglimpfung der katholischen Kirche vorwirft und ihre Ablösung betreiben will. Frau Leut - "Ihr Name ist mir zu lang" - Schnarrenberger hatte den Umgang der katholischen Kirche mit den in letzter Zeit gehäuft aufgedeckten Mißbrauchfällen an Schutzbefohlenen kritisiert. Pippi trifft Antike, denn schon die alten Griechen ließen gern den Boten der schlechten Nachricht, nicht deren Verursacher, hinrichten.
Womit wir schon wieder im Barnim sind: Hier bemüht man sich von Seiten der CDU gerade, die Welt der Jugendhilfe des Landkreises nachträglich neu zu erfinden. Dazu lanciert man anonyme Leserbriefe in der "Märkischen Oderzeitung" oder schreibt Kommentare im Barnim-Blog, die die Vorfälle einfach bestreiten und sie als böswillige Kampagne des politischen Gegners hinstellen. In ein paar Wochen wird es den kleinen einjährigen Jungen gar nicht mehr gegeben haben. Wahrscheinlich hatten Kreisverwaltung und Jugendamt auch nie ein Telefon. So einfach ist das !
Pippi allüberall. Wie schön und wie einfach ist auf diese Weise unser kompliziertes Leben! Allerdings: Was bei der kleinen Pippi und bei anderen Kindern noch lustig und sympathisch ist, zeugt bei Erwachsenen von ernst zu nehmenden Realitätsverlust oder läßt auf einen üblen Charakter schließen. Und ist überhaupt nicht tolerierbar....
Foto: Robert Babiak, www.pixelio.de ( Die lebensgroße Plastik der Pippi Langstrumpf wurde von den Schülern der Klasse 6C des Kepler-Gymnasiums Reutlingen für die Ausstellung "100 Jahre Astrid Lindgren" hergestellt)
Sehr geehrter Herr Dr. Valentin,
AntwortenLöschenHierbei lade ich Sie ein um den Blog meiner Freundin Mechtild Mühlstein zu erkunden
http://1-euro-blog.blogspot.com Es dürfte ihre Strecke sein.
Freundschaftlich,
Nadja Norden
DDR Bürgerin in Flandern