
Oftmals habe ich schon sehr bedauert, das sich bestimmte Sitten und Gebräuche einfach nicht so richtig bei uns durchsetzen wollen. Ich denke da zum Beispiel an den guten alten indischen Brauch der Witwenverbrennung. Vor allem, wenn sich z.B. die völlig talentfreie Frau eines vor fast 30 Jahren erschossenen genialen Musikers wieder einmal mit so etwas Ähnlichem wie "Kunst" zu Wort meldet, fällt mir eindringlich das Fehlen einer entsprechenden Regelung zur Entsorgung unnützer und vor allem nervender Witwen in diesem unserem Lande auf. Aber natürlich geht das hier auch nicht, unsere Regierung würde sowieso nur die hübschen Witwen verschwinden lassen und sicher lässt sich die leidige Angelegenheit auch weniger umweltschädlich durch einfaches Ignorieren der Frau O. lösen. Allerdings gibt es da auch noch ein paar durchgeknallte Kapitalisten-Witwen, die mit "ihrem" sauer verdienten Geld gern andere Firmen kaufen, sich dabei total verzocken und dann mit viel Geschrei um Staatsknete betteln. Sollten wir nicht doch mal eine Delegation des Bundestages nach Indien schicken ?
Allerdings gab es auch in der DDR eine sehr praktische Regelung, die leider seit dem Anschluss völlig in Vergessenheit geraten ist: Die Bewährung in der Produktion. Stellen wir uns mal für einige Sekunden Herrn von, zu, wegen, ohne, zwischen und mit Guttenberg am Opel-Fließband vor, zur Bewährung dorthin geschickt vom Koalitionspartner SPD. Nur weil er Opel in Inkompetenz oder wie das heißt gehen lassen wollte. Oder das Merkel-Mäuschen auf hohen Absätzen an der Kasse bei Karstadt um die Ecke, weil sie den Bossen dort nicht die paar Milliärdchen spendieren will. Und F. J. Jung, der größte Führer unsere Bundeswehr seit F. J. Strauß, müsste dann in den nächsten Jahren die Kyritz-Ruppiner Heide aufräumen und nach Blindgängern durchsuchen. Wobei dafür bei dem wahrscheinlich der morgendliche Blick in den Spiegel reicht...
Aber gehen wir nicht so weit nach oben, sondern schlussfolgern wir vom Allgemeinen auf das Besondere, bleiben wir auf Lokalfürsten-Ebene und schauen auf die Stadtverordnetenversammlung von Bernau: Dort strubelte man sich wieder einmal um die Straßenausbaugebühren. Die Stadt gibt bei Erschließungsstraßen lediglich 10% der Kosten dazu, den Rest von wirklich popligen 90 Prozent zahlen die Anlieger. Bei Straßenausbau gibt's von der Stadt sage und schreibe ganze 25 Prozent. Es soll böswillige Menschen geben, die in diesem Zusammenhang von einer erneuten Enteignungswelle in Ostdeutschland reden. Wahrscheinlich nennen 20 Jahre nach der feindlichen Übernahme noch zu viele Ossis ein Grundstück ihr Eigen.
Die Unabhängige Fraktion hatte nun einen Antrag an die Stadtverordneten eingereicht, der die Stadt Bernau verpflichtet hätte, "Anliegerstraßen nur noch auszubauen, wenn sich im Rahmen einer förmlichen Anliegerbefragung die Mehrheit der Anlieger dafür ausspricht." Eine ähnliche Vorlage gab es schon in Biesenthal. Dort war dieser Vorstoß von Bürgermeister Andre' Stahl (Linke) initiiert worden. Was in anderen Brandenburger Kommunen geht, geht natürlich noch lange nicht in Bernau: Die Vorlage wurde abgelehnt. Die Abgeordnete der Linken, Frau Dagmar E., verstieg sich bei ihrer Begründung der Ablehnung zu dem eher kryptischen Satz:
" Die letzte Entscheidung ...haben wir zu treffen. Das ist auch logisch, denn wir geben das Geld".
Irgend jemand hat hier offensichtlich die Dimensionen des Gesamtproblems nicht gerafft und besitzt außerdem nicht die geringste Ahnung von Prozentrechnung. Abgesehen davon, dass die 10 bzw. 25 Prozent des städtischen Anteils auch nicht aus dem Portemonnaie der Frau E. stammen, sondern von der Mehrheit der Steuerzahler. Da hilft nur "Ab in die Produktion". Und zwar schnell...
Foto: Rainer Sturm (www.pixelio.de)
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