Ja, ich gebe es endlich zu: Ich war auch mal in diesem Verein. In dem von Wissler, Gysi, Bartsch und Wagenknecht. Nur hießen unsere Bonzen damals Honecker, Hager und auch Krenz (um nur mal die schlimmsten zu nennen).
Ich war da rein geschliddert so wie ich meistens in irgendetwas hinein schliddere, mein Doktorvater hatte nach längeren Abenden unter Rotwein und ausgiebigen Diskussionen behauptet, man solle nicht immer nur meckern, man müsse etwas ändern. Mit diesen Argumenten fangen sie einen immer, damit haben mich 2010 auch die Freien Wähler im Barnim gekriegt, als ich dann für den Landrat kandidiert habe. Wobei ich meine lieben Freunde von den Freien Wählern in Bernau in keiner Weise mit der SED vergleichen möchte!
Jedenfalls bin ich in die SED eingetreten wie ein Traumtänzer und merkte schnell, dass man gar nichts verändern konnte. Im Gegenteil: Diese Mitgliedschaft war eine Zwangsjacke oder - wie Stephan Krawczyk sang- ein Druckverband (siehe unten), der einen nur selbst veränderte und deformierte, vor allem aber meiner Galle nicht gut bekam. Die lief nämlich immer über ob des ganzen Blödsinns, den man uns "Genossen" für den Aufbau des DDR-Sozialismus zumutete. Aber rauskommen aus dem Verein war leider nicht so einfach und hätte mir als dem Vater zweier kleiner Kinder nur sehr geschadet. Dass mein Professor später dann noch ordentlich Ärger mit unseren führenden Genossen bekommen sollte und sogar vorzeitig emeritiert wurde, steht ebenfalls auf diesem Blatt.
"Au Partei, du Druckverband / auf offenen Wunden / unter dir wird's Vaterland / auch weiterhin gesunden / Nur die frische Blutzufuhr / die hast du unterbrochen / mit der Zeit hat jeder Mull / nur übel noch gerochen."
Ich zahlte jedenfalls neben meinen Nerven im Laufe der Jahre den Gegenwert eines Trabants als Parteibeitrag in die Parteikasse ein und als dann 1990 nach der Wende die Schiebereien unserer Parteioberen mit dem Parteivermögen bekannt wurden, wollte ich die Unabhängige Kommission zur Überprüfung des Vermögens der Parteien und Massenorganisationen der DDR (UKPV) davon überzeugen, dass die SED mir meine Beiträge zurück zahlt. Diese Kommision war vom 1. Juni 1990 bis 15. Dezember 2006 für die Ermittlung der Vermögen von Parteien und Massenorganisationen der DDR im In- und Ausland zuständig. Mit mäßigem Erfolg. Und da man sich nicht dazu durchringen konnte, die SED als verbrecherische Organisation einzustufen, liegt meine Kohle wahrscheinlich noch heute auf Konten in der Schweiz, in Liechtenstein oder Luxemburg. Mal den Gysi fragen.
Mark der DDR |
Wenn Wagenknecht ausschert, hat sich der Fraktionsstatus mit allen tollen Privilegien erledigt. Zum Beispiel gönnen sich 39 Abgeordnete 108 Mitarbeiter, die man dann sicher kurzer Hand entlassen wird. Alle werden natürlich auch von meiner Knete bezahlt ( wahrscheinlich meinen ehemaligen Beiträgen und natürlich von meinen nicht zu knappen Steuern) und deshalb hält sich mein Mitleid in engen Grenzen. Vielleicht kann man sie ja - wie es der ehemalige Vorsitzende Klaus Ernst einst mit den bösen bösen Kapitalisten machen wollte - zunächst ordentlicher Arbeit zuführen und nicht gleich erschießen. Dass die blöde Wissler uns schon wieder hinter die Fichte führen will, indem sie das Luxemburg-Double für diese Situation verantwortlich macht, ist auch wieder typisch. Sie hat dabei allerdings vergessen, dass sie und einige andere Spinner die Wagenknecht schon lange aus der Partei rausschmeißen wollten und damit der Fraktionsstatus ebenfalls weg gewesen wäre. Ist das nun nur pure Schizophrenie oder will diese Bande uns schon wieder verscheißern?
Auf Marx folgt Murks |
Egal wie der Spaß noch endet: Sarah Luxemburg ist gut beraten, wenn sie sich die Werke ihres großen Vorbilds noch einmal genau ansieht. Auf dem Gründungsparteitag der KPD am 31. Dezember 1918 hielt Rosa Luxemburg (ehemals SPD) die letzte öffentliche Rede ihres Lebens. Das Parteiprogramm begründend rief sie: »Nun, Parteigenossen, heute erleben wir den Moment, wo wir sagen können: Wir sind wieder bei Marx, unter seinem Banner.« Das wäre gut, denn Marx war ein glänzender Analytiker der kapitalistischen Gesellschaft. Wir sollten allerdings immer daran denken, dass auf ihn dann nur noch Murks folgte ...
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