Da schalte ich tatsächlich um 19:28 Uhr das ZDF ein, nur um prompt einen Professor, einen sogenannten Parteienforscher, zu erwischen, der mir lang und breit erklärt, dass die AfD alle drei Wahlen vergeigt hat und unwiderruflich auf dem absteigenden Ast ist. Ich reibe mir angestrengt die Augen bis dann in der Quasselrunde bei der Will die Frau "Doktor" h(onoris) c(opiensis) Pfuschi von der Leine genau dasselbe verkündet. Achtzig Prozent der Wähler hätten für die murkselsche, die sogenannte europäische Lösung des Flüchtlingsproblems gestimmt. Ich husche von Webseite zu Webseite, von Wahlstatistik zu Wahlstatistik, um dieses grandiose Bekenntnis der Wähler in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt auch ja nicht zu verpassen.
Was ich finde, sieht folgendermaßen aus:
- die Nichtwähler sind wieder einmal fast größte Fraktion mit durchschnittlich 30 Prozent.
- In BaWü haben die CDU 12,0 % und die SPD 10,4 % der Wählerstimmen eingebüßt
- In RP haben die CDU 3,4 %, die Grünen 10,1 % verloren, die SPD hat aufgrund des Amtsbonus' ihrer Ministerpräsidentin lediglich 0,5 % gewonnen
- In Sachsen-Anhalt erhielten CDU 2,7 %, die SPD 10,9 Prozent, die Linke 7,4 % weniger Stimmen. Grüne kommen um die 5 Prozent vor.
Anmerkung: Nein, ich bin kein Anhänger der AfD. Ich finde deren Parteigranden größtenteils abartig und ihre Anschauungen mittelalterlich. Genauso abartig und nicht viel furchtbarer als die Neoliberalen Murksel, von der Leyen, Seehofer, Gabriel, Nahles, Roth, Özdemir, Tauber und wie die Versager an der Spitze dieses geplagten Landes noch alle heißen mögen. Weil keiner von denen auch nur ein wenig Interesse an seinen Wählern oder gar an den Flüchtlingen hat, größtenteils für die Konzerne arbeitet, vor Heuchelei fast platzt, ansonsten sich nur um die eigene Macht und Position sorgt und dafür buchstäblich über Leichen gehen würde. Und besonders furchtbar finde ich, dass von den Linken (und damit meine ich nicht nur die Partei) außer naivem Wischiwaschi a la "Alle reinlassen" auch nicht ein einziger klarer Gedanke für einen Lösungsansatz der mit Flüchtlings-, Euro-, Griechenlandkrise verknüpften Globalisierungsprobleme kommt.
Nach diesen Landtagswahlen zeigen sich wieder einmal zwei Binsenweisheiten:
- Wenn Wahlen etwas ändern würden, wären sie verboten.
- Alle 50 Jahre muss man in Deutschland wie 1945 wieder komplett bei Null anfangen.
...nicht wuerde, sondern man geht über Leichen. Und damit sind wir bei den Wahlerfolgen - die einen haben sie eingebuesst und die anderen werden sie missbrauchen. Eine Partei nach Gutsherrenart hat gerade noch gefehlt.
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