
Deutschland im Oktober 2007. Vor 17 Jahren wurde dieses Land wiedervereinigt. Wie ist die Lage ? Glaubt man den Sonntagsrednern, ist die Lage einfach phänomenal. Wie jeder in seinem Geldbeutel sieht, geht es aufwärts, oder ? Zwar stöhnt Ostdeutschland nach wie vor unter einer enormen Arbeitslosenquote, die offiziellen Zahlen sind dazu noch geschönt und zurecht gelogen. Aber es geht aufwärts ! Die jungen und gutausgebildeten Menschen wandern ab, in den Westen, wo sie Arbeit und besseren Lohn finden. Dieser Trend hält seit fast 60 Jahren an. Immer noch bekommen die ostdeutschen Arbeitnehmer maximal 85 % des Lohns ihrer westdeutschen Kollegen, gleiches widerfährt den Rentnern, Beamten und Bundeswehrsoldaten. Preise, Beiträge, Steuern, Abgaben, Energiekosten und anderes sind allerdings vergleichbar hoch bzw. liegen sogar darüber. Es geht auch hier aufwärts. Mit Milliarden an Fördermitteln aus Steuergeldern sind von der Industrie Prestigeobjekte hochgezogen worden, an denen sich die Politik jetzt berauscht. An einigen berauscht sie sich auch schon nicht mehr, denn die sind schon wieder kaputt. Es geht doch aufwärts ! In vielen Dörfern und Städten sieht man nur noch alte Menschen. Viele Dörfer und Städte sehen nach kurzem Renovierungsboom schon wieder schlimmer aus als vor der sogenannten Wende, weil nicht mehr in Infrastruktur investiert wird. Denn die Ostländer, Städte und Gemeinden haben kein Geld. Kommunale Leistungen werden weiter eingeschränkt, Geburtshilfe-Stationen geschlossen, Krankenhausbetten und Buslinien abgebaut. Es geht ja aufwärts ! Der Westen hingegen glaubt das Gedröhn vom Aufschwung auch im Osten und will vor allem den Solidaritätszuschlag abschaffen, der - einstmals für den Aufbau Ost in's Leben gerufen - jetzt zum Stopfen von Haushaltslöchern und für die Kriegskasse genutzt wird. Das ist kurz gefaßt die Lage in Deutschland. Und dieses Versagen der deutschen Politik muss am 3. Oktober - dem Tag der deutschen Einheit - natürlich ausgiebig gewürdigt werden. Die herrschende Politkaste feiert sich wieder einmal selbst, man klopft sich auf die Schulter, einige eingeborene Politiker dürfen auch mal was sagen und Frau Merkel grinst wie ein Honigkuchenpferd. Wie sie war auch der Ministerpräsident von Meck-Pomm - dem Bundesland mit der geringsten Wirtschaftskraft und der kleinsten Wachstumsquote - schon lange nicht mehr unter'm Volk. Ringsdorf kommt lieber nicht aus seinem Schweriner Schloß heraus, kennt nur noch sein Wolkenkuckucksheim und ruft deshalb für sein Bundesland schon mal eilig das Paradies aus. Alle anderen Festivalsteilnehmer sind angenehm berührt und beglückt. Endlich mal ein Ossi, der sich für ihre Wohltaten bedankt und das so richtig schön servil. So wie man es mag als Sieger der Geschichte. Einigkeit (?) und Recht (?) und Freiheit (?) . Welch' ein Hohn ! 500.000 Besucher des zentralen Volksfestes am Brandenburger Tor- vielleicht auch nicht alles notorische Trinker - können nicht irren: Es geht aufwärts, im Zweifelsfall immer mit den Preisen, Steuern, Abgaben, Gebühren, Bußgeldern und Beiträgen. Irgendwoher muss das Plus in der Staatskasse doch herkommen, koste es, was es wolle, auch ruhig ein paar tausend Existenzen, die wieder zu Hartz IV-Empfängern werden.
Das einfache, denkende und wieder einmal belogene und betrogene Ostvolk negiert den ganzen Blödsinn und geht mit Freunden woanders hin - vielleicht in die Pilze. Es amüsiert sich prächtig, zwar primitiv auf Eingeborenenart, aber es ist für einen kurzen Tag wenigstens gedanklich frei von
seinen Bonzen und deren kümmerlichen Hofschranzen...
Das Foto zeigt einen wunderschönen Fliegenpilz, den wir gottseidank nicht an die Bundestagskantine geliefert haben. Wir liessen ihn in seiner ganzen Pracht einfach stehen.
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