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Freitag, 27. Juli 2007

Vattenfall heißt auf deutsch Wasserfall...

... und suggeriert mit dieser Namensgebung dem ahnungslosen Betrachter die schönen bürgerlichen, romantischen Werte wie Kraft und Dynamik, aber auch Reinheit und Klarheit. Mag sein, dass der Konzern diesem Image in seinem Heimatland durchaus entspricht. In Deutschland jedenfalls läßt er fast nur die Drecksau raus. Vattenfall ist in Deutschland einer der großen Vier, die den Strommarkt unter sich aufgeteilt haben. Die paar Stadtwerke haben einen verschwindend geringen Anteil am Strommarkt und dürfen noch nicht mal überall hin liefern. So hat die Stadt Bernau - zu der mein Heimatdorf Schönow seit 2 1/2 Jahren gehört- zwar ein Stadtwerk, das auch Strom erzeugt und günstig anbietet. Es darf aber nicht nach Schönow liefern.
In Brandenburg ist Vattenfall besonders durch dreckige Braunkohlekraftwerke, gnadenlose Abbaggerung von Dörfern in der Lausitz und z.B. des europäischen Schutzgebietes „Lakomaer Teiche und Hammergraben“ bekannt geworden. Der Konzern redet der Landesregierung seit Jahren ein, dass er ein "kohlendioxydfreies" Kraftwerk bauen kann, bekommt dafür viele Fördermittel und wird für diese Art von Volksverdummung von den Tieffliegern in der Politik angestaunt und auf jede erdenkliche Art und Weise hochgejubelt. In Westdeutschland betreibt Vattenfall die Atomkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel. Wie man in letzter Zeit lesen konnte, sind beide Schrott und das Unternehmen informierte nicht rechtzeitig und nur verschwommen über die Unglücksfälle. Erinnern wir uns : 30 Kilometer vor den Toren von Hamburg stehen nicht nur das Kernkraftwerk Krümmel, sondern auch das GKSS Forschungszentrum, ein Institut, das einen atomaren Forschungsreaktor betreibt. Seit 1990 sind in der Elbmarsch 16 Kinder an Leukämie erkrankt. Vier von ihnen sind an dem Blutkrebs gestorben. (Stand von April 2006- der Autor) Nirgendwo auf der Welt gibt es eine solche Häufung von Leukämie-Erkrankungen wie hier an der Elbe, in einem nur wenige Quadratkilometer großen Gebiet zwischen Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Zufall? Der Verdacht liegt wohl nahe, dass die Atomreaktoren hier eine Rolle spielen.

Tatsächlich gab es einige Jahre vor den ersten Erkrankungen einen Zwischenfall in der Region: Am 12. September 1986 wird im Atomkraftwerk Krümmel plötzlich alarmierend hohe Radioaktivität gemessen. Eine Panne in dem Kraftwerk kann schnell ausgeschlossen werden. Die Ursache für die erhöhten Werte muss außerhalb des Kernkraftwerkes gelegen haben, wird behauptet. Radon, ein natürliches radioaktives Gas, das an diesem Tag in der Nähe des Kernkraftwerks ausgetreten sei, habe den Alarm ausgelöst, so die Erklärung des Kraftwerksbetreibers und der Landesaufsichtsbehörde. Nicht alle Wissenschaftler, die mit der Untersuchung der Leukämie-Erkrankungen beauftragt sind, halten diese Begründung für überzeugend. Bei ihrer Suche nach anderen möglichen Ursachen fühlen sie sich behindert. Sechs der acht von Schleswig- Holstein beauftragten Experten legen deshalb im November 2004 aus Protest ihre Arbeit nieder. Kurze Zeit später schließen Schleswig- Holstein und Niedersachsen die Akte Elbmarsch. Die Zweifel der Bürger bleiben:
Die "Bürgerinitiative Leukämie", unterstützt von der Vereinigung "Ärzte gegen den Atomkrieg", lässt im Dezember 2004 von Geologen noch einmal Bodenproben in der Umgebung des Kraftwerks Krümmel und der GKSS Forschungsanlage entnehmen. Die Proben werden von Prof. Vladislav Mironov, einem international anerkannten Experten für Plutonium- Bestimmung an der Sacharow Universität von Minsk analysiert. Sein Ergebnis: " Die Plutonium- und Thoriumwerte, die wir festgestellt haben sind so deutlich erhöht, dass man sagen kann, diese radioaktiven Stoffe sind künstlich hergestellt und kommen so in der Natur nicht vor." Auf die Frage, woher eine solche starke Verseuchung kommen könne, antwortet Mironov: "Das sollten Sie versuchen, in Deutschland zu klären." Natürlich hat man seit 1986 auch einige Willige gefunden, die einen Zusammenhang zwischen Atomkraftwerk Krümmel und Leukämie rundweg leugnen und damit ihre Reputation als Wissenschaftler nur so für Geld verkaufen.Und jetzt, im Jahre 2007, wieder so ein Ei. Vertuschen, Totschweigen, Abwiegeln, ein paar Verantwortliche entlassen - leider nicht nur bei Vattenfall ein erprobtes Konzept.

Ich möchte mich hier nicht über die ständig steigenden Energiepreise auslassen - ein überwiegender Anteil an der Summe, den uns die Konzerne abpressen, geht an den immer gierigen Staat für die erhöhte Mehrwertsteuer, Ökosteuer, Kohlegroschen undundund - Geld, das man dringend für Militärabenteuer überall in der Welt braucht.

Kommen wir daher gleich zum Konzernergebnis für das erste Halbjahr 2007:
Vattenfall hat 50.000 Kunden verloren. Das in Verbindung mit dem milden Winter, Stürmen und sinkenden Einnahmen aus dem Verteilernetz ließen das Betriebsergebnis um 5,8% auf 995 Millionen € fallen. Allerdings hat die letzte Unternehmenssteuerreform der Bundesregierung dafür gesorgt, dass 200 Millionen € Steuern im Vattenfall-Säckel blieben. Das sind sagenhafte 20,1% des BE. Und damit wurden die Verluste aus einer miserablen Konzernpoltik wieder ausgeglichen. Umdenken, Umsteuern, Kunden werben und besser betreuen, Investieren in marode Dreckschleudern oder gar in Krümmel, Preise senken ? Nicht nötig, das Geld sprudelt auch so. Dank unserer Regierung. Und wer zahlt dafür, auch für die kranken Kinder? Dreimal dürft ihr raten...

P.S.: Der abgesägte Tchernobyl-Rauscher - das war der Atomkraft-Verantwortliche bei Vattenfall - bekommt übrigens für seine herausragenden Leistungen 3,5 Mio € hinterhergeworfen. Bleiben noch 196,5 Mio € von der Steuererleichterung übrig.

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Wir sind noch lange nicht am Ende, wir fangen ja gerade erst an...