Man feiert sich. Zuerst 20 Jahre Maueröffnung, 20 Jahre einzige "demokratische" Wahl in der DDR, 20 Jahre einzige "demokratische" Regierung in der DDR, 20 Jahre einzige "demokratische" Volkskammer" und 20 Jahre einzig "demokratische" "Märkische Oderzeitung" (man beachte hier auch meinen Kommentar !) in Ostbrandenburg, vormals "Neuer Tag" und Bezirkszeitung der SED. Was für ein festliches Brimbamborium! Da erinnert man sich von offizieller Seite nur ungern daran, dass die demokratische Wahl am 18. März 1990 eigentlich völlig von einer ausländischen Macht bestimmt war, die vorher West-Schokolade, Würste, Fruchtzwerge, Kämme, Spiegel, Glasperlen, Nähzeug, anderen Tinnef und vor allem Versprechungen en masse und aller Art in die Menge der Eingeborenen warf.
Diese ausländische Macht organisierte und finanzierte auch den Wahlkampf aller größeren Parteien, außer natürlich dem des Schmuddelkindes PDS. Irgendwie erinnert das Ganze im Nachhinein sehr stark an die letzten Karsai-Wahlen in Afghanistan. Hier wie dort wurden Volksverräter an die Macht geschoben, die nur an sich dachten bzw. ihrem kleinlichen Ego frönten. Aber selbstverständlich war die Wahl frei, die internationalen Beobachter, vor allem aus der westdeutschen Bundesrepublik, fanden keine Mängel. Betrug war es trotzdem - siehe oben.
Die nun gewählte Regierung sowie das Parlament, die Volkskammer, hatten nach eigenen Aussagen keine anderen Ambitionen, als den ungeliebten Wechselbalg DDR endlich tot zu schlagen. Dazu war jedes Mittel, auch jenseits der Schamgrenze, recht. Ich weiß noch genau, dass die Regierung des famosen Bratschenspielers Czerni - ähm, Verzeihung, das war ja sein Deckname als IM der Staatssicherheit - ich meinte Lothar de Maizière, im Volk nur noch "die Misere" genannt wurde. Und als die sogenannte Volkskammer ihre wichtigste Aufgabe darin sah, das Staatswappen und die Hymne des eigenen Staates, der DDR, zu verbieten, wußten wir Ostlandbewohner, dass wir ohne jegliche Selbstachtung, ohne jedes Recht und ohne Würde in diese "Vereinigung" gehen würden. So ist es ja dann auch gekommen. Verraten und verkauft, für einen Judaslohn, d.h. einen Sitz im Bundestag oder ein Stück Ordensblech.
Wie wir später leidvoll erfahren mussten und wie wir es auch heute noch an den unterschiedlichen Löhnen, Gehältern, Soldzahlungen und Renten in Ost-und Westdeutschland, die scheinbar bis zum jüngsten Tag zementiert sind, sehen und vor allem fühlen können, sind wir hier im deutschen Osten auch nach 20 Jahren noch Deutsche zweiter Klasse. Die Gleichberechtigung ist nicht in Sicht. Wie unpassend und schlecht "getimet" im Sinne unserer Satrapen, dass das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in einer aktuellen Untersuchung gerade eben eine düstere Prognose für die zukünftigen Rentner Ostdeutschlands skizziert hat. Während die ostdeutsche Rentner-Generation bzw. die Jahrgänge, die in den nächsten Jahren verrentet werden, mit Altersrenten zwischen 900 und 1.000 Euro noch vergleichsweise gut dastehen, werden die Geburtsjahrgänge 1962 bis 1971 bei Renteneintritt massiv weniger Altersrente zur Verfügung haben. Freiheit ohne Geld, ein Dasein am Rande der Demokratie? Wen wundert's da noch, dass man den Pöbel mit Jubelfeiern am laufenden Band von der Misere ablenken muss?
Dass man gespannt sein kann, ob das offizielle Deutschland mit ebenso peinlichem Tamtam der Gründung der famosen Treuhandanstalt vor 20 Jahren gedenken wird, versteht sich wohl - sieht man sich die Ergebnisse der Politik der letzen 20 Jahre an - von selbst.
Allerdings hat ein bedeutender Vertreter des Establishments dieses Staates bereits gestern gezeigt, wie sehr ihm der ganze Rummel zur Pseudodemokratie in den letzten Tagen der DDR am Gesäß vorbei geht: Unser Grußaugust musste gestern in Reutlingen bei der Firma Bosch unbedingt eine Halbleiterfertigung einweihen. Dass sich der oberste Repräsentant dieses Staates der Ehrung der ersten freien Wahl zur Volkskammer verweigert, liegt vielleicht an seiner Rolle als Staatssekretär im Bundesfinanzministerium bei der Abwicklung des Großteils der DDR-Wirtschaft und damit der bis heute nicht überwundenen Deindustrialisierung, verbunden mit einer überdurchschnittlich hohen Arbeitslosigkeit im deutschen Mezzogiorno. Aber er hätte keine Angst zu haben brauchen, es wären keine kritischen Stimmen laut geworden. Denn man ist ja nach wie vor stolz auf die blühenden Industriebrachen, die man hier angerichtet hat...
Foto: Die Natur kehrt zurück (Jürgen Treiber, www.pixelio.de)
Diese ausländische Macht organisierte und finanzierte auch den Wahlkampf aller größeren Parteien, außer natürlich dem des Schmuddelkindes PDS. Irgendwie erinnert das Ganze im Nachhinein sehr stark an die letzten Karsai-Wahlen in Afghanistan. Hier wie dort wurden Volksverräter an die Macht geschoben, die nur an sich dachten bzw. ihrem kleinlichen Ego frönten. Aber selbstverständlich war die Wahl frei, die internationalen Beobachter, vor allem aus der westdeutschen Bundesrepublik, fanden keine Mängel. Betrug war es trotzdem - siehe oben.
Die nun gewählte Regierung sowie das Parlament, die Volkskammer, hatten nach eigenen Aussagen keine anderen Ambitionen, als den ungeliebten Wechselbalg DDR endlich tot zu schlagen. Dazu war jedes Mittel, auch jenseits der Schamgrenze, recht. Ich weiß noch genau, dass die Regierung des famosen Bratschenspielers Czerni - ähm, Verzeihung, das war ja sein Deckname als IM der Staatssicherheit - ich meinte Lothar de Maizière, im Volk nur noch "die Misere" genannt wurde. Und als die sogenannte Volkskammer ihre wichtigste Aufgabe darin sah, das Staatswappen und die Hymne des eigenen Staates, der DDR, zu verbieten, wußten wir Ostlandbewohner, dass wir ohne jegliche Selbstachtung, ohne jedes Recht und ohne Würde in diese "Vereinigung" gehen würden. So ist es ja dann auch gekommen. Verraten und verkauft, für einen Judaslohn, d.h. einen Sitz im Bundestag oder ein Stück Ordensblech.
Wie wir später leidvoll erfahren mussten und wie wir es auch heute noch an den unterschiedlichen Löhnen, Gehältern, Soldzahlungen und Renten in Ost-und Westdeutschland, die scheinbar bis zum jüngsten Tag zementiert sind, sehen und vor allem fühlen können, sind wir hier im deutschen Osten auch nach 20 Jahren noch Deutsche zweiter Klasse. Die Gleichberechtigung ist nicht in Sicht. Wie unpassend und schlecht "getimet" im Sinne unserer Satrapen, dass das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in einer aktuellen Untersuchung gerade eben eine düstere Prognose für die zukünftigen Rentner Ostdeutschlands skizziert hat. Während die ostdeutsche Rentner-Generation bzw. die Jahrgänge, die in den nächsten Jahren verrentet werden, mit Altersrenten zwischen 900 und 1.000 Euro noch vergleichsweise gut dastehen, werden die Geburtsjahrgänge 1962 bis 1971 bei Renteneintritt massiv weniger Altersrente zur Verfügung haben. Freiheit ohne Geld, ein Dasein am Rande der Demokratie? Wen wundert's da noch, dass man den Pöbel mit Jubelfeiern am laufenden Band von der Misere ablenken muss?
Dass man gespannt sein kann, ob das offizielle Deutschland mit ebenso peinlichem Tamtam der Gründung der famosen Treuhandanstalt vor 20 Jahren gedenken wird, versteht sich wohl - sieht man sich die Ergebnisse der Politik der letzen 20 Jahre an - von selbst.
Allerdings hat ein bedeutender Vertreter des Establishments dieses Staates bereits gestern gezeigt, wie sehr ihm der ganze Rummel zur Pseudodemokratie in den letzten Tagen der DDR am Gesäß vorbei geht: Unser Grußaugust musste gestern in Reutlingen bei der Firma Bosch unbedingt eine Halbleiterfertigung einweihen. Dass sich der oberste Repräsentant dieses Staates der Ehrung der ersten freien Wahl zur Volkskammer verweigert, liegt vielleicht an seiner Rolle als Staatssekretär im Bundesfinanzministerium bei der Abwicklung des Großteils der DDR-Wirtschaft und damit der bis heute nicht überwundenen Deindustrialisierung, verbunden mit einer überdurchschnittlich hohen Arbeitslosigkeit im deutschen Mezzogiorno. Aber er hätte keine Angst zu haben brauchen, es wären keine kritischen Stimmen laut geworden. Denn man ist ja nach wie vor stolz auf die blühenden Industriebrachen, die man hier angerichtet hat...
Foto: Die Natur kehrt zurück (Jürgen Treiber, www.pixelio.de)
Sehr geehrter Herr Dr. Valentin,
AntwortenLöschenVielen Dank für diese Betrachtung. Es kommt einen Hinweis dazu in „Politik und Kultur“.
Ich fühle mich wirklich ein Glückpilz in meine flämische Sommerfrische (wo wenn auch zögernd sich der Frühling nun doch bemerkbar macht), mir ist viel Leid und Unzufriedenheit gespart geblieben...
Freundschaftlich,
Nadja Norden
DDR Bürgerin in Flandern
Hallo Valli,
AntwortenLöschenich habe mir gerade nochmal das damalige Wahlergebnis angeschaut und da kommt gleich die Erinnerung, wie entsetzt ich deshalb vor 20 Jahren war. Gruß, Jeanette