Die Wahl zum Bundestagsabgeordneten führt bei einigen charakterlich und geistig wenig gefestigten Menschen offensichtlich zum absoluten Durchknall, d.h. sie schnappen über vor Wichtigkeit und Arroganz. Der heutige Newsletter von abgeordnetenwatch.de bringt mir einige Antworten von Bundestagsabgeordneten auf den Computerbildschirm, die spontan mein Messer in der Tasche aufgehen lassen. Hier einige Beispiele, wie manche Typen abheben und völlig die Bodenhaftung gegenüber ihren Wählern verlieren:
- "Ein anonymer E-Mail-Verkehr, bei dem ich nicht weiß, ob es sich bei Ihnen um einen interessierten Bürger oder einen links- oder rechtsextremen Aktivisten des politischen Gegners handelt, bleibt uns dadurch erspart." meint Christian Freiherr von Stetten (CDU) zur Abfrage eines Bürgers in Abgeordnetenwatch. Und Aktivisten antwortet der Graf Koks von der Gasanstalt erst gar nicht. Der Fragesteller wollte übrigens nur den Bundestag besuchen, mit seiner Schulklasse.
- "...aber mein Respekt gegenüber den Fragestellern gebietet es, weder die Fragen noch meine Antworten auf einem öffentlichen Markt, wie es Internetplattformen sind, beliebig breit zu treten." schreibt Dr. Thomas Feist (CDU) aus Leipzig einem Fragesteller. Gut so, sonst kommt noch heraus, dass man gar nichts zu sagen hat.
- "Täglich erreichen mich bis zu 50 Anfragen zu den unterschiedlichsten Themen von Bürgern aus der ganzen Bundesrepublik Deutschland. Im Schnitt beläuft sich das tägliche Email-Aufkommen in meinem Bundestagsbüro auf mehrere hundert E-Mails. Allein die Sichtung (ohne inhaltliche Auswertung und Ausdruck relevanter Dokumente)und Gruppierung dieser E-Mails bindet einen Mitarbeiter täglich bis zu zwei Stunden. Ich bitte daher um Verständnis dafür, dass ich als direkt gewählte Bundestagsabgeordnete für den Bundestagswahlkreis "Mittelsachsen" vorrangig Anliegen und Anfragen von Bürgern aus meinem Wahlkreis beantworte." meint Veronika Maria Bellmann (CDU) und ist kurz davor, sich vor lauter Arbeit einen Bruch zu heben. Mein Gott, Vroni Maria, wie furchtbar, einfach no fun hier in Berlin und Tag und Nacht nur schindern. Irgendwann, wenn ich noch das 67. Lebensjahr erreiche und meine 800 Teuro Ost-Rente beziehe, werde ich mal etwas Mitleid heucheln. Aber was macht Dein Mitarbeiter eigentlich in den übrigen 22 Stunden des Tages?
- "...vielen Dank für Ihre Frage. Ich werde Ihnen diese allerdings nicht über Abgeordnetenwatch beantworten und möchte Ihnen dies auch kurz erklären. Abgeordnetenwatch ist eine Plattform, die als selbsternannter Mittler zwischen Abgeordneten und Bürgern auftritt. Abgeordnetenwatch liegt die (unausgesprochene) These zu Grunde, dass Bundestagsabgeordnete sonst nicht ansprechbar oder gar abgehoben und für Anliegen der Bürger nur unter öffentlichem Druck zugänglich seien. Ich habe für mich als demokratisch gewählte Abgeordnete jedoch den Anspruch, ohne einen Vermittler für Sie ansprechbar zu sein. Zu meiner Vorstellung von demokratischer Öffentlichkeit gehört es deshalb, dass ich Bürgeranfragen auf direktem Weg beantworte: in meiner Bürgersprechstunde, in meinem monatlichen Politikbrief, auf meiner eigenen Homepage und in meinen Antworten auf schriftliche Bürgeranfragen. Bitte schicken Sie Ihre Anfrage dazu an mich persönlich " beschied Frau Bundesministerin K. Schröder, geb. Köhler (CDU) einen Bittsteller, der bisher tatsächlich glaubte, dass unsere Bundestagsabgeordneten das Licht der Öffentlichkeit nicht zu scheuen brauchen.
- "Sofern die Anfragen ernst gemeint und sachlich sind, äußere ich mich dazu gerne auf dem direkten, persönlichen und nicht-öffentlichem Weg. Ich bitte Sie daher, Ihre Anfrage z.B. per Mail an mein Bundestagsbüro zu senden." meinte Lena Strothmann- na , von welcher Partei ? Richtig: CDU und aus Bielefeld (Der liebe Gott in seinem Zorn schuf Bielefeld und Paderborn). Na, da kennt man sowieso kein Licht der Öffentlichkeit, da regnet es immer.
- " bei Anfragen, die mich direkt und in individualisierter Form erreichen, kann ich dem Absender direkt antworten und die Antwort wird nur ihm persönlich ersichtlich. Bei einem Forum wie www.abgeordnetenwatch.de ist dies – in der Natur der Sache begründet – anders. Das Ziel ist es, eine Antwort an eine Individualperson einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Auch wenn ich in der Vergangenheit an diesem Forum teilgenommen habe, so habe ich mich nach intensiver Diskussion dazu entschieden, Anfragen die mich über das Portal www.abgeordnetenwatch.de erreichen, grundsätzlich nicht mehr zu beantworten" schreibt Klaus Peter Brähmig aus Sachsen (CDU) einem Antragsteller auf dauerhafte Ausreise aus der Sächsischen Schweiz.
"Das Problem dieser Abgeordneten: Sie müssten öffentlich Farbe bekennen." schreibt abgeordnetenwatch.de zu diesem Armutszeugnis einiger, d.h. durchaus nicht aller Bundestagsabgeordneten.
Liebe Leser, ich habe da noch fünf Fragen an Euch, den Souverän dieser Geistesgrößen:
Liebe Leser, ich habe da noch fünf Fragen an Euch, den Souverän dieser Geistesgrößen:
- Warum wollen diese Typen eigentlich nur im Verborgenen wirken ?
- Haben die Angst vor Euch, dem Volk ?
- Haben die vielleicht gar nichts zu sagen?
- Worauf bilden die sich eigentlich etwas ein?
- Wer wählt sowas ?
Quelle: Newsletter 03/2010 von Abgeordentenwatch.de
Eine bissige Satire, leider kommt die Auseinandersetzung mit den Motiven der Kritisierten arg zu kurz...
AntwortenLöschenLieber Herr Feist, über Ihren
AntwortenLöschenKommentar freue ich mich.Vielleicht kommen wir ja ins Gespräch ? Ich bin auch der letzte, der Satire um der Satire Willen betreibt oder alle Politiker verdammt. Z.B. hatte ich mir von Bundesministerin Schröder neue Impulse erwartet - einfach weil sie jung ist und mit dem Internet aufgewachsen ist. Ich bin einfach nur enttäuscht.Beste Grüße nach Leipzig.