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Dienstag, 31. März 2009

Sicher am Morgen


Seit Jahren befällt mich beim Herausfahren aus unserer Straße das nackte Grauen. Die Waldstraße in Schönow mündet auf einem Platz, den "Stern", der vor etwa dreieinhalb Jahren in einen großen Kreisverkehr umgebaut wurde. Der Verkehr war vorher mit abknickender Vorfahrtstraße geregelt. Das ging auch, es gab aber keine Fördermittel von der EU. Damals vor 3 oder 4 Jahren war irgendein britischer oder irischer Verkehrskommissar in Brüssel am Ruder und so gab es kräftig Geld für den Umbau. Als dann wenig später die Ecke Waldstraße/ Am Stern /Berliner Chaussee mit einem Wohnhaus bebaut wurde und der neue Eigentümer des Grundstücks genau diese Ecke mit einer etwa ein Meter 70 hohen Mauer einzäunte, war es mit der Verkehrssicherheit vorbei. Man kann seitdem - als PKW- Fahrer aus der Waldstraße kommend - die in den Kreisverkehr von links einfahrenden Autos nicht mehr rechtzeitig sehen. Jeden Morgen russisches Roulett oder wildgewordene Fahrer japanischer Geländewagen schon fast im Heck, die vermeintliche Vorfahrtignorierungen mit Lichthupenorgeln ahnden wollten und einem kilometerweit folgten, um dann zum Schluß den Stinkefinger zu zeigen. Plötzlich sind sie dann zu Zeit gekommen, wo sie doch im Kreisverkehr gerade überhaupt keine hatten oder wenigstens nicht bremsen konnten. Im Straßenverkehr hat eben bekanntlich jeder Recht. Das steht dann auch auf dem Grabstein. Kurz gesagt: Eine unhaltbare Situation. Ein Brief an das Ordnungsamt Bernau ergab keine Änderung. Man teilte mir mit, dass man die Situation geprüft hätte. Es wurde amtlich festgestellt, dass keine Gefährdung stattfindet. Gut. Offensichtlich waren zwei weitere Mitglieder meiner Familie und ich nur zu blöd zum Autofahren.

Da ich als Kandidat für die Kommunalwahl antrat, häuften sich bei mir im September vorigen Jahres die Beschwerden der Nachbarn genau zu diesem Thema. Allerdings hatte unsere Ortsvorsteherin Adelheid R. im Vorfeld der Kommunalwahl ganz offiziell versprochen, sich darum zu kümmern und dabei irgendetwas von einer Einbahnstraßenregelung gefaselt. Die Kommunalwahl verging, es verging der 3. Oktober, schließlich motteten wir die Weihnachtsmannkostüme wieder ein. Glatteis, Frost, Schneeregen und große Schneehaufen sorgten für langsames Fahren, auch im Kreisverkehr. Im Supermarkt begann der Osterverkauf. Im Hause Adelheid R. hatte man die Versprechen vor der Kommunalwahl längst vergessen, wie so oft hatte man sich versprochen. Diese Bürgeranliegen sind nur nachteilig für die eigene Karriere, denn sie kosten Zeit.

Bei der zweiten Sitzung der Stadtentwicklungausschusses hatte ich dann mit Hilfe zweier Ausschusskollegen endlich herausgefunden, wie man die Sache angehen musste. Da Kreisverkehre (oder Kreisverkehrse ?) eben Kreisverkehre heißen, werden sie vom Kreis verwaltet. Und so schrieben der Abgeordnete der Unabhängigen Fraktion, Herr Vida, und ich die fünf beteiligten Institutionen des Kreises und der Stadt an und baten um einen gemeinsamen Ortstermin.

Lange Rede, kurzer Sinn: Am 13. März trafen sich alle Beteiligten zu einem Vor-Ort-Termin. Es wurde festgestellt, dass die Sichtverhältnisse für die Kraftfahrer, die aus derWaldstraße kommen, tatsächlich eingeschränkt sind. Zwar ergab sich nach Rücksprache mit der Polizei, dass es bisher noch keine Unfälle gegeben hat. Es wurde aber trotzdem festgelegt, dass ein Verkehrsspiegel im Inneren des Kreisverkehrs gegenüber derAusfahrt Waldstraße aufgebaut wird. Der Spiegel ist schon bestellt und wird nach Auslieferung umgehend aufgestellt.

Ich glaube, der morgendliche Nervenkitzel wird mir nicht fehlen...

Foto: Kreisverkehr (Manuel Wörner, www.pixelio.de)

Montag, 30. März 2009

Religioten

Bill Maher kennt sie alle: Den übergewichtigen, selbst ernannten Ururururururenkel von Jesus Christus. Den Sektenprediger in den 5000-$-Anzügen, der davon überzeugt ist, dass Jesus nur in hochwertiger Kleidung herumlief. Den schwulen Prediger, der mit einer Lesbe in biederer Kleinfamilie lebt und mit felsenfester Überzeugung predigt, dass es gar keine Schwulen gäbe. Stattdessen würde Homosexualität nur aus fehlender Selbstsicherheit und mangelndem Gottesglauben resultieren. Sie wäre demnach heilbar. Oder den Kreationisten, der in seinem millionenteuren Museum Dinosaurier und Menschen gemeinsam auftreten lässt, weil Gott alle Tiere an einem Tag geschaffen hat. Es könne demnach nicht sein, dass Dinosaurier so alt wären und Menschen erst Millionen von Jahren später auftraten. Überhaupt: Die Bibel sagt, dass die Erde erst 5000 Jahre alt wäre und die Bibel hat Recht. Maher trifft sogar Jesus persönlich, dem er beim Besuch in einem amerikanischen Bibelpark interviewt. Als der Jesus-Darsteller - vergleichbar mit der Mickey Maus in Disneyland - wenig später dann sogar blutüberströmt gekreuzigt wird, brechen die übergewichtigen, Shorts tragenden Zuschauer reihenweise in Tränen aus. Erschreckend. Bill Maher interviewt sie alle, diese selbstherrlichen Prediger des einen und einzigen Gottes, egal wie der gerade heißt und egal, in welcher Währung sein Prophet gerade von den Gläubigen bezahlt werden will. Und im neuen Film des „Borat"-Regisseurs Larry Charles „Religulous" sind sie alle zu sehen.

Gestern war die deutsche Vorpremiere dieses Films im Berliner Kino "Babylon". Schon der Titel des Films ist Programm, schließlich ist das Kunstwort „religulous" eine Verballhornung von „religious" (religiös) und „ridiculous" (lächerlich). Auf einen kurzen Nenner gebracht: Was Richard Dawkins in seinem Buch „Der Gotteswahn" evolutionsbiologisch und philosophisch zu analysieren versuchte, macht „Religulous" für den Kinobesucher nun auch sinnlich erfahrbar: den schmalen Grat zwischen sanfter Frömmigkeit und manifestem Wahn.

In den USA sorgte der Film für derart volle Kinosäle, dass „Religulous" schon jetzt zu den erfolgreichsten Dokumentarfilmen aller Zeiten zählt. Selbst wenn man nicht alle Positionen des Films teilen muss, wäre den mutigen Filmemachern zu wünschen, dass „Religulous" auch in Deutschland für Furore sorgt. Doch es gibt einige Punkte, die einem solchen Erfolg entgegenstehen dürften. Damit meine ich nicht nur die bedauerliche Tatsache, dass der Star des Films, der grandiose US-Komiker und Talkmaster Bill Maher, in Deutschland bislang noch weitgehend unbekannt ist. Dabei war er bereits 21mal für den "Emmy" nominiert und arbeitet in den USA seit 15 Jahren im Bereich des Polit-Talks. Nebenbei schreibt er Satire-Bestseller mit Titeln wie „When you ride alone, you ride with Bin Laden“. Bereits seit 1979 tritt er erfolgreich als Stand-Up-Comedian auf. Bis heute steht er mindestens 50 Tage im Jahr in Las Vegas auf der Bühne.

Schwerer noch wiegt der Umstand, dass jene fanatischen und unaufgeklärten Frömmler, die Maher so gekonnt vor der Kamera vorführt, in Europa weit seltener in Erscheinung treten als in den USA und den meisten anderen Regionen der Welt. Aber es gibt sie überall und dort wo sie auftreten , sind sie fast noch gefährlicher als in "God's own Country". Sie sind in Großbritannien, in den Niederlanden oder in Dänemark, sie stecken Botschaften und Fahnen an, schlagen Menschen anderen Glaubens tot oder schicken ihre Kinder nicht in staatliche Schulen - überall in der Welt und nicht nur im Grenzgebiet zu Pakistan oder in Jerusalem.

Im Anschluss an die Filmvorführung diskutierte "Das blasphemische Quartett" mit dem Publikum über den Film. Mit von der Partie waren der Comiczeichner Ralf König ("Der bewegte Mann", "Kondom des Grauens"), die Schriftstellerin Esther Vilar ("Der dressierte Mann", "Der betörende Glanz der Dummheit"), der Philosoph Michael Schmidt-Salomon ("Manifest des evolutionären Humanismus", "Wo bitte geht’s zu Gott? fragte das kleine Ferkel") sowie der Musiker/Texter/Autor Michael Kernbach (ehemals "Guildo Horn & Die orthopädischen Strümpfe" und "Die Gerd-Show"). Die Diskussion blieb allerdings weit hinter den Aussagen des Films zurück. Die 4 schilderten im wesentlichen eigene Erfahrungen mit religiösen Fanatikern verschiedener Glaubensrichtungen und kamen an bestimmten Erkenntnisschranken einfach nicht vorbei. Wenn Esther Vilar die Erscheinung der Religion einzig mit der Angst des Menschen vor dem Tode begründet, ist das etwas zu wenig. Die Ursache der Religion an sich ist eine einfache: Wer einen Gott für sich arbeiten lässt, herrscht weitgehend unangefochten. Wenn sich 1 Milliarde Menschen fünfmal am Tag auf Kommando vor einem imaginären Gott in den Staub wirft, kommt genau diese Millarde Menschen nicht dazu, über die Ratschlüsse und Taten ihrer Sultane (oder wie die Regierungschefs gerade heißen) nachzudenken. Oder gar Fragen zu stellen. Und Gott ist immer auf der Seite der Herrschenden, er war ja auch immer auf Seiten unseres Schorschdabbeljus, wenn man dem vertrauen will. Es geht also um Macht und es geht um Profit. Denn nicht nur in den USA sind die Kirchen und Tempel wunderbare Maschinen des Geldverdienens. Gerade das arbeitet der Film an Hand von Beispielen wunderbar heraus. Und nur dazu aufzurufen, die Trennung von Kirche und Staat in dieser Bundesrepublik zu stärken, ist für ein sogenanntes blasphemisches, aber letztlich zahnloses Quartett zu lahm. Denn diese Trennung existiert nicht, wie an vielerlei Beispielen zu zeigen wäre.

Der Film „Religulous" muss uns dazu bringen, uns mit dem Phänomen des religiösen Wahns eingehender zu beschäftigen. Denn in der Tat wird die Welt heute in einem erschreckenden Maße von Menschen regiert, die selbst die verrücktesten Ideen für bare Münze nehmen. Solche Leute einfach als „Gläubige" zu bezeichnen, wäre eine Beleidigung gegenüber all jenen religiösen Menschen, die auch in Glaubensdingen noch bei Verstand sind und sich sogar an die 10 Gebote halten. Deshalb wurde gestern in der Diskussion zum Film ein Begriff vorgeschlagen, der den Glaubenswahn, der uns alle mehr und mehr umgibt und sich leider nicht nur in der Berliner Initiative "Pro Reli" manifestiert, etwas besser verdeutlicht: der Begriff der „Religiotie".

"Unter „Religiotie" (Kurzform für „religiöse Idiotie") versteht man eine spezielle Form der geistigen Behinderung, die durch intensive Glaubensindoktrination vornehmlich im Kindesalter ausgelöst wird und die zu deutlich unterdurchschnittlichen kognitiven Leistungen sowie spezifischen Einschränkungen des affektiven Verhaltens führt, sobald es um glaubensrelevante Sachverhalte geht - etwa um das Anerkennen der empirischen Belege der Evolutionsbiologie. Im Unterschied zu anderen Formen der Intelligenzminderung muss sich Religiotie keineswegs in einem generell reduzierten Intelligenzquotienten niederschlagen. So wie wir - beispielsweise beim autistischen Syndrom - „Inselbegabungen" feststellen können, gibt es allem Anschein nach auch „Inselverarmungen". Religiotie sollte deshalb vornehmlich als „partielle Entwicklungsstörung" verstanden werden - ein Begriff, den der Entwicklungspsychologe Franz Buggle schon vor einigen Jahren vorgeschlagen hat, um die spezifischen Denkhemmungen religiöser Fundamentalisten zu fassen. " so Michael Schmidt-Salomon von der Giordano-Bruno-Stiftung, der Moderator der Diskussion.

Schmidt-Salomon unterscheidet dabei noch zwischen Pseudo -und Vollreligioten. Pseudoreligioten sind diskussions- und in beschränktem Maße auch erkenntnisfähig, manchmal sogar humorvoll. Ein Pseudoreligiot wäre angeblich der Bischof Huber. Da Pseudoreligioten ebenso zur Verdummung ihrer Mitmenschen beitragen, sich dabei aber auf eine andere, etwas intelligentere Zielgruppe konzentrieren, halte ich persönlich diese Menschen für viel gefährlicher und die Unterscheidung daher nicht für sinnvoll.

Vollreligioten halten nicht nur die absonderlichsten Dinge für wahr, sie sind auch bereit, jede nur erdenkliche Gewalttat zu begehen, um ihre verquere Sicht der Dinge gesellschaftlich durchzusetzen. Offenbar ist keine Idee absurd genug, als dass sich nicht doch Menschen fänden, die sie bedingungslos glauben und mit Waffengewalt verteidigen würden. Bill Mahers Warnung am Schluss von „Religulous" ist deshalb sehr ernst: Es ist zu befürchten, dass die apokalyptischen Wahnvorstellungen vollreligiotischer Aktivisten irgendwann einmal in Gestalt von „selbsterfüllenden Prophezeiungen" Wirklichkeit werden könnten. Denn die Technik des 21. Jahrhunderts steht tragischerweise auch jenen zur Verfügung, die weltanschaulich auf der Stufe archaischer Hirtenkulturen stecken geblieben sind.

Es könnte, so regt Schmidt-Salomon an, ein schöner Denksport sein, Prominente in die nach oben offene Religiotie-Skala einzuordnen: Wo etwa steht ZDF-Prediger Peter Hahne, wo Benedikt XVI., wo die Piusbrüder, wo die „fantastischen vier Ms" der Deutschen Bischofskonferenz, Mixa, Meisner, Marx und Müller? Man muss Maher und Charles sehr dafür danken, dass sie es wagten, mit „Religulous" eine Expedition in die wundersame Welt der Religioten zu unternehmen. Denn nun ist es nicht mehr von der Hand zu weisen: Die Religioten sind mitten unter uns! Darüber kann man ebenso lachen wie erschrecken. Im Kino wie im wahren Leben...

Noch etwas persönliches zum Schluß: Aufgewachsen in einem säkularem Staat, in dem die Trennung zwischen Kirche und Staat realisiert und in dem Religion absolute Privatsache war, danke ich täglich meinen Schöpfern, dass sie mit mir im zarten Alter von 4 Jahren aus der Kirche ausgetreten sind und mir die Verblödung erspart blieb. Seit 20 Jahren verfolge ich die immer stärkeren und immer mehr von Erfolg gekrönten Bemühungen aller nur möglichen Kirchen und Seeleneinkäufer, die verlorenen Seelen und vor allem die Pfründe im Osten zurück zu gewinnen und zu mehren. Dazu nutzt man alle Möglichkeiten, angefangen beim staatlich geregelten Einfluß der Priesterkaste auf die Massenmedien bis hin zu persönlichen Diffamierungen sogenannter Ungläubiger. Noch vor 10 Jahren habe ich nicht geahnt, dass mich Religion überhaupt noch einmal beschäftigen würde. Wenn ich allerdings lesen muss, dass eine evangelische "Privat"schule in Bernau drei Jahre lang keine Miete oder Pacht an die Stadt Bernau bei Berlin zahlen muss und nachher 95 % ihrer Kosten von der Stadt erstattet bekommt, sträubt sich mein Gefieder. Deshalb habe ich dann gestern auch in der Diskussion auf meine Frage verzichtet. Ich wollte nämlich fragen, in welchem Bundesstaat der USA sich die Gründung meiner neuen Kirche finanziell am meisten auszahlen würde. Aber eigentlich kann man- wie an diesem Beispiel deutlich zu sehen ist - auch im Lande bleiben und von den Steuergeldern anderer Leute - auch dem der Atheisten - sehr gut leben....

Quelle: Humanistischer Pressedienst /Giordano-Bruno-Stiftung




Sonntag, 29. März 2009

Die Sperlinge


Altes Haus mit deinen Löchern,
Geizger Bauer, nun ade!
Sonne scheint, von allen Dächern
Tröpfelt lustig schon der Schnee,
Draußen auf dem Zaune munter
Wetzen unsre Schnäbel wir,
Durch die Hecken rauf und runter,
In dem Baume vor der Tür
Tummeln wir in hellen Haufen
Uns mit großem Kriegsgeschrei,
Um die Liebste uns zu raufen,
Denn der Winter ist vorbei!?

Das hoffte jedenfalls damals schon Joseph von Eichendorff (* 10. März 1788 Schloss Lubowitz bei Ratibor, Oberschlesien; † 26. November 1857 in Neiße, Oberschlesien). Er war ein bedeutender Lyriker und Schriftsteller der deutschen Romantik. Mit etwa 5.000 Vertonungen zählt Eichendorff zu den meistvertonten deutschsprachigen Lyrikern und ist auch als Prosadichter ("Aus dem Leben eines Taugenichts" ) bis heute gegenwärtig.

Foto: Christine Braune (www.pixelio.de)

Freitag, 27. März 2009

Mitfahren: 18. Schönower Radtour am 1. Mai


Am 1. Mai findet - von M. und mir organisiert - zum achtzehnten Mal die Radtour "Rund um den Liepnitzsee" statt. Es handelt sich nicht um eine Wettfahrt, es wird zwar zügig geradelt, aber Hauptsache ist die Geselligkeit. Die Teilnehmer sind in diesem Jahr zwischen 23 und 67 Jahre alt. Am Ufer des Liepnitzsees gibt es ein Picknick, zu dem jeder Teilnehmer selbst mitgebrachte Spezialitäten beisteuert. Anschließend an die Tour wird Kaffee getrunken und abends gegrillt. Erstmals wird es für jeden Teilnehmer auch ein Start- und ein Zielfoto geben.

Wer Interesse hat, mitzuradeln, der kommt am 1. Mai bis 10:00 Uhr bei uns vorbei. Bitte meldet Euch aber vorher an. Wir erwarten einen vollen Picknickkorb für die Fahrt und einen angemessenen Obulus für die Verpflegung am Nachmittag und Abend.

Also, liebe Leser von Vallis Blog: Putzt mal schon den Drahtesel ! Wir freuen uns auf Euch.

Noch 'ne Weltformel

"Nach dem Philosophen Ly Schwatzmaul findet man immer dort besonders viel Chaos, wo man nach Ordnung sucht. Das Chaos besiegt die Ordnung, weil es besser organisiert ist." Mit diesem absolut allgemeingültigen Satz beschreibt Terry Pratchett in seinem Roman "Echt zauberhaft" das Verhalten von Materie im Uni- und Multiversum. Materie - zu der sich im Großen und Ganzen ausdrücklich auch der Mensch zählt- findet sich überall auf unserem Planeten. Auch im Bundestag, in der S-Bahn, im Wetter, im Frühling, in der Morgenzeitung, auf meinem Schreibtisch und in meinem Wecker. Und deshalb wundert mich heute morgen gar nichts mehr...

Übrigens: Das Foto erklärt den Zusammenhang zwischen auffliegenden Schmetterlingen und Wirbelstürmen im Südostpazifik oder warum katzenfütternde englische Großmütter dafür verantwortlich sind, wenn in Peking ein Sack Reis umfällt. Ja, ähh, oder ein Fahrrad oder so...

Foto: Tagpfauenauge auf Sommerflieder (Frank Hollenbach, www.pixelio.de)

Donnerstag, 26. März 2009

Schnipsel*

  • Wegen ungünstiger Witterung fand die deutsche Revolution in der Musik statt.
  • Deutschland ist eine anatomische Merkwürdigkeit. Es schreibt mit der Linken und tut mit der Rechten.
  • Jede Glorifizierung eines Menschen, der im Kriege getötet worden ist, bedeutet drei Tote im nächsten Krieg.
  • Es ist ein Unglück, daß die SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands heißt. Hieße sie seit dem August 1914 Reformistische Partei oder Partei des kleinern Übels oder Hier können Familien Kaffee kochen oder so etwas - vielen Arbeitern hätte der neue Name die Augen geöffnet, und sie wären dahingegangen, wohin sie gehören: Zu einer Arbeiterpartei. So aber macht der Laden seine schlechten Geschäfte unter einem ehemals guten Namen.
  • Wie rasch altern doch die Leute in der SPD -! Wenn sie dreißig sind, sind sie vierzig; wenn sie vierzig sind,sind sie fünfzig, und im Handumdrehn ist der Realpolitiker fertig.
*oder: Nachdenkenswertes von Kurt Tucholsky.

Kruppzeug*


Meine M. brachte es schon nach dem 2. Teil auf den Punkt (den ersten Teil hatten wir nicht gesehen): "Gute Zeiten, schlechte Zeiten für Reiche". Vom Niveau noch darunter, eher Rosamunde Pilcher und dazu noch handwerklich schlecht gemacht. Gemeint ist der mit vielen Vorschußlorbeeren bedachte Dreiteiler des ZDF " Krupp – eine deutsche Familie". Ich habe mir den Mist tatsächlich nur eine halbe Stunde des zweiten Teils angetan. Nach der blödsinnigen Bemerkung von Berta K., dass der böse Lenin den armen Reichen doch das Gold weggenommen habe, um damit Eisenbahnen zu bauen, wusste ich, wohin der Hase unweigerlich laufen muss und ging dann ins Bett - lesen. Denn es war nämlich umgekehrt: Die Reichen haben zuerst den Armen das Gold weggenommen, ehe diese es sich wiedergeholt haben.

Überhaupt: Als gelernter DDR-Bürger fragt man sich ja fast immer nach dem Sinn eines Kunstwerks, bei Filmen mit einem derartig brisanten Thema natürlich um so mehr. »Es wird das raffiniert gewobene Netz der Konzerngewaltigen sichtbar, in dem die Menschen zappeln. " schrieb das "Neue Deutschland" über einen anderen Film zum Thema im Jahre 1969. Der fünfteilige Fernsehfilm "Krupp und Krause", der im Januar 1969 im 1. Programm des DDR-Fernsehens ausgestrahlt wurde, sollte an individuellen Lebensschicksalen Lehren der deutschen Geschichte vermitteln. Der dargestellte Lebensweg des Fred Krause, gespielt von Günther Simon, vom Arbeiter bei Krupp bis zum Generaldirektor des Magdeburger Ernst-Thälmann-Werkes war eine dramatische Parabel, die die gesellschaftlichen Umbrüche in Deutschland und letztlich 60 Jahre Kampf der Arbeiterklasse verdeutlichen sollte. Der Film war ein expliziter Beitrag zum 20. Jahrestag der DDR. Als literarische Vorlage für den Fernsehfilm diente der 1965 erschienene Roman "Krupp und Krause" des westdeutschen Autors K. H. Helms, der von dem Autor Gerhard Bengsch bearbeitet und erweitert wurde. Die Frankfurter Rundschau schrieb dazu: "Während sich Helms mit einer partiellen Demontage der Krupp-Legende begnügte (deren Faszination er übrigens am Ende selbst wieder erliegt), zielt Bengsch auf umfassendere historische Aufklärung. Über den 1933 endenden Roman hinaus verfolgt er das Schicksal seiner Helden bis in die Gegenwart." (Frankfurter Rundschau vom 25.01.1969). Neben dem Hauptdarsteller Günther Simon sind Lissy Tempelhof als seine Frau, Angelica Domröse, Helga Göring, Herbert Köfer, Herward Grosse, Gerry Wolff, Jürgen Frohriep und viele andere zu sehen. Eine recht gute Zusammenfassung findet man in einem Gedicht von Erwin Jedamus.

Das gegenwärtige "ND" bespricht den jetzigen, bundesdeutschen »Krupp«-Film ebenfalls: "... (es) gibt (..) zwei kurze, dem entsprechende Szenen in der Villa Hügel und in einer Essener Arbeiterwohnung: Der junge Krupp hatte mit Proletarierkindern Fußball gespielt, im jeweiligen Zuhause erfolgen Ohrfeige bzw. Mahnung, gefälligst unter seinesgleichen zu bleiben. Klassenkampf. Der Dreiteiler dreht inmitten einer grobgestrickten Sozialstruktur von Arm und Reich den Schmerz- und Leidensmotor forciert hoch. Ein politisch fordernder Jahrhundert-Roman, der im 60. Jahr der Bundesrepublik in glühende, dunkle Tiefen des Staats-Wesens blickt – dies unterblieb leider."

Kann man dem noch zustimmen, bleibt die Kritik des ND ansonsten eher indifferent, wie leider so vieles aus dem Hause "Die Linke" in letzter Zeit. Die kritischsten Sätze sind noch folgende:
>> Freilich sorgt jede Zeit dafür, dass noch der bemühtest unideologische Film zum Träger einer Botschaft wird, die der Geist der Zeit in die Erzählung einspeist. »Krupp« gerät gerade jetzt, im akuten Entsetzen über kapitalistische Gier, zum fatal nostalgischen Besinnungsstück: Das Ethos der »Kruppianer« – so die trügerische Magie – bleibt im Film trotz Kaiser und Hitler, trotz Kriegsprofit und also Kriegsverbrechen eine Gesinnung des ehernen Arbeitens zum Wohle vieler. »Die Zeit« nennt das »die Entschuldigungslogik des populären Geschichtsfernsehens«. Es ist, als erwüchse alle Kälte dieser Familie, alle Verfehlung, alles Unglück, alle Feigheit vor der politischen Macht aus einer philosophisch zu nennenden Tragik. Dass nämlich der Mensch, der sich zur höchsten Aufgabe, zum gigantischsten Werk (das hier Krupp-Werke heißt), bekennt, grundsätzlich und unweigerlich ins Schuldige rutschen muss.<< Mal ehrlich, wie blind muss man sein, um als Autor ein derartiges Gesülze von sich zu geben. Dabei ist die Sache so einfach, wie schon Marx und Engels im "Kommunistischen Manifest" herausarbeiteten. Die bisherige Gesellschaftsentwicklung ist eine Geschichte von teils verborgenen, teils offenen Klassenkämpfen, hauptsächlich zweier gegensätzlicher Grundklassen. An die Stelle einer religiös oder politisch verbrämten Ausbeutung tritt im Kapitalismus die offene egoistische Bereicherung. Die Familienverhältnisse - auch der Krupps - treten als reine Geldverhältnisse auf. Der Staat wird zum Ausschuss, der die „gemeinschaftlichen Geschäfte“ der Bourgeoisie verwaltet. Da ist nichts, aber auch gar nichts mit Kategorien wie GUT oder BÖSE, SCHULD oder SÜHNE, GLÜCK oder UNGLÜCK, ETHOS und GESINNUNG , WOHL ALLER oder ähnlichem Propaganda-Gedöns. "Wir hier oben und ihr da unten" heißt der Wahlspruch des Kruppzeugs. Und dafür - und ganz eigentlich nur für ihren Profit von 1000 Prozent und mehr - gingen und gehen sie , wie jeder Kapitalist, auch über Leichen...


* eigentlich "Kroppzeug": Gegenstände oder Personen, auf die man eigentlich verzichten möchte, die einem nicht wertvoll oder liebenswert erscheinen ("Dat ganze Kroppzeug kannze doch in Mülleimer haun.") - Slangausdruck, stammt aus dem Ruhrgebiet.

Foto: Thomas Max Müller (www.pixelio.de)


Mittwoch, 25. März 2009

Erste Frühjahrsmeldungen


Nur mal so nebenbei und trotzig dem Winter ins Gesicht gelacht: Der große Klaus kommt 'raus ! Der "große Klaus" ist eine Rhabarberpflanze, die im wir vorigen Jahr von Klaus und Lili aus Mecklenburg bekommen haben. Und da dieser Rhabarber ein wahrer Rhabar-Bär ist, heißt er eben der "große Klaus". Unser Speierling-Baum, den wir vor Jahren von Heinrich bekamen, heißt logischerweise "Heinrich" . Aber egal, warm soll's werden und nicht ewig schneien ! Damit all die Kläuse und Heinriche und namenlosen Gewächse endlich richtig loslegen können...

Foto: Wer strebt denn da der Sonne entgegen ? (Joujou, www.pixelio.de)

Die Arbeit schuf den Menschen


"Die Arbeit ist die Quelle alles Reichtums, sagen die politischen Ökonomen. Sie ist dies - neben der Natur, die ihr den Stoff liefert, den sie in Reichtum verwandelt. Aber sie ist noch unendlich mehr als dies. Sie ist die erste Grundbedingung alles menschlichen Lebens, und zwar in einem solchen Grade, daß wir in gewissem Sinn sagen müssen: Sie hat den Menschen selbst geschaffen." Mit diesen Worten beginnt der Aufsatz "Anteil der Arbeit an der Menschwerdung des Affen" von Friedrich Engels. Engels schrieb diese Studie ursprünglich als Einleitung zu einer umfangreicheren Arbeit mit dem Titel "Über die drei Grundformen der Knechtschaft". Später änderte er diesen Titel in "Die Knechtung des Arbeiters. Einleitung." Da diese Arbeit jedoch unvollendet blieb, gab Engels schließlich dem einführenden Teil die Überschrift "Anteil der Arbeit an der Menschwerdung des Affen", die dem Hauptinhalt des Manuskripts entspricht. Diese Überschrift findet sich im Inhaltsverzeichnis des 2. Konvoluts des Materials zur "Dialektik der Natur" (siehe Marx/Engels: Werke. (Karl) Dietz Verlag, Berlin. Band 20. Berlin/DDR. 1962. S. 444-455. Nicht nur im Darwin-Jahr ist diese relativ kurze und unvollendete Arbeit von Engels ein wahrer Genuss...

Foto: Antrag stellen (
Dr. Klaus-Uwe Gerhardt, www.pixelio.de)

Dienstag, 24. März 2009

Target Sports

"Wir diskutieren intensiv mit den Experten der Waffenbranche - so zum Beispiel mit Referenten und Teilnehmern der europäischen Polizeitrainerkonferenz, die parallel zur IWA stattfindet, und fragen uns, was einen jungen Menschen zu einer solchen Tat treiben kann und wie das alles hätte verhindert werden können...Winnenden wirft einen Schatten auf die IWA & OutdoorClassics und überdeckt dabei die Produktvielfalt, die die Messe repräsentiert." So die Veranstalter der Nürnberger Internationalen Waffen und Outdoor-Messe vom 13.-16.März 2009.

Produktvielfalt, so so. Auch die Effektivität in kills/sec. ist sicher ganz wichtig, vor allem für amoklaufende Schüler. Und damit das Ganze nicht so blutrünstig daher kommt, nennt man die Knallerei auf der Webseite beschönigend "target sports" . Wie immer: Wenn man schon genug gelogen hat, sich ein kleiner Teil des Gewissens meldet, man deshalb nicht so richtig weiter weiß und alle Heuchelei zum Himmel stinkt, bedient man sich einer Fremdsprache. Klingt besser, steckt nur Columbine dahinter. Um nur eines der schlimmsten Massaker zu nennen.

Die Stadt Stuttgart hat allerdings angesichts des Amoklaufs im baden-württembergischen Winnenden einen Computerspiele-Wettbewerb an diesem Freitag untersagt. In der Liederhalle sollten am 27. März im Rahmen des "Intel Friday Night Game" Teams der Electronic Sports League (ESL) in den Disziplinen "Warcraft " sowie "Counter-Strike 1.6" und "Counter-Strike: Source" vor Publikum gegeneinander antreten. Doch daraus wird nichts: "Angesichts der Ereignisse und des schrecklichen Amoklaufs in Winnenden und Wendlingen, bei dem 15 Menschen getötet wurden, können wir eine solche Veranstaltung derzeit in unserer Stadt nicht akzeptieren", begründete Stuttgarts Oberbürgermeister Wolfgang Schuster (CDU) die Absage. Das sei man den Familien, Angehörigen und Freunden der Opfer schuldig. Weil Computer Menschen umbringen, nicht Waffen. Deshalb wurde die Waffenmesse auch nicht abgesagt. Es kommt ja auf die Produktvielfalt an.

Nach Informationen von Heise online vom 23.3.2009 und der Webseite der IWA Nürnberg.

Deutsche zweiter Klasse


Während man sich gerade hoch offiziell - jedenfalls von Seiten des Bundesarbeitsministers, des Träumers auf dem Thron Olaf Scholz - für gleiche Löhne von Frauen und Männern ausgesprochen hat, redet wieder kein Mensch von der Angleichung der Löhne zwischen Ost und West. Nach einer Erhebung des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahre 2005 (neuere Daten sind politisch nicht gewollt und daher nicht erhältlich) lagen die Ostverdienste im Jahre 2004 - wie schon 2003 - bei rund 71 % des Niveaus im früheren Bundesgebiet. Man möchte da gar nicht ausrechnen, was eine gleich doppelt benachteiligte Frau aus Ostdeutschland im Vergleich mit einer Westfrau oder gar mit einem Westmann verdient. Die durchschnittlichen Rentenpunkte eines Ostrentners ergeben im Jahre 2009 im Vergleich zu den Westrenten etwa 84% . Und das 20 Jahre nach dem Mauerfall. Es ist klar, dass man da in den bundesdeutschen Medien den Schwerpunkt der Berichterstattung lieber in Endlosschleife auf das "Unrechtsregime" DDR lenken muss. Eine Beschäftigung mit dem heutigen Unrecht wäre zu anstregend und vor allem desillusionierend. Dazu passt auch durchaus, dass der erste ostdeutsche SPD-Genosse, der Brandenburger Norbert Glante, erst auf dem recht abgeschlagenen Platz 21 der SPD-Wahlliste zur Europawahl erscheint. Zur Zeit sitzen im Europaparlament 23 SPDler. Ziemlich wacklig scheint da die Kiste für Herrn Glante zu sein. Austreten wäre doch eine Alternative...

Foto: Petra Morales (www.pixelio.de) - Wählen wir doch lieber die 60 !

Die Zeit nach Afghanistan


Obama denkt über mögliche Szenarien des Abzugs aus Afghanistan nach. Welch ein Wunder! Während man im Bundesverteidigungsministerium gerade erst ein Heldendenkmal eingeweiht hat. Heisst das jetzt, dass unsere heldenhaften Soldaten bald keine Beschäftigung mehr haben? Eine wichtige Ausbildungsmaxime für Krieger lautet doch, dass Müßigang aller Laster Anfang ist. Der unbeschäftigte Soldat säuft, klaut, kifft, hurt, vergewaltigt oder läuft mordend Amok. Das macht er zwar auch im Krieg, aber dann darf er es. Wenn kein Krieg ist, sind diese Tätigkeiten nicht so gern gesehen. Aber keine Angst ! Der rechte Seeheimer Kreis der SPD mit seinen bedeutenden Führern weiß Rat: Deutschlands Freiheit wird demnächst in den Alpen verteidigt! Jawohl, ab in die Schweiz und denen da beigebracht, wie Demokratie funktioniert. Nämlich so, dass sie dem deutschen Staat nützt. Und so führen sie schon mal vorausschauend das nächste Stück im Tollhaus auf, um dem deutschen Volk und den Verbündeten in der NATO klar zu machen, wo der zukünftige Gegner der freiheitlich-demokratischen Grundordnung a la Bundesrepublik Deutschland sitzt:
  • "Wir müssen eben nicht nur das Zuckerbrot benutzen, sondern auch die Peitsche" pöbelte Bundesfinanzministerle Steinbrück schon im Oktober 2008 gegen die Schweiz, die er als "Steueroase" brandmarkte.
  • In der vergangenen Woche hatte nämlicher St. wieder einmal die Schweiz vor: Deren Einknicken zeige, dass man die Kavallerie - gemeint war eine “Schwarze Liste” gegen “Steueroasen” - nicht ausreiten lassen müsse. Es genüge, wenn die Indianer wüssten, dass es eine Kavallerie gebe. Ein historisch sehr geschickter Vergleich, suggeriert er doch so wunderbar und einfühlsam den Völkermord an den amerikanischen Ureinwohner.
  • Am Aschermittwoch hatte SPD-Oberbonze Müntefehring noch gegen Länder mit anderen Steuergesetzen schwadroniert: "Früher hätte man dort Soldaten hingeschickt. Aber das geht heute nicht mehr".
Die Frage lautet wohl, was in diesen Köpfen vorgeht. Geht dort überhaupt noch etwas vor ? Diese Leute nennen sich sozial und Demokraten und sagen ganz offiziell Dinge, die man seit 1945 in Deutschland nicht mehr denken kann. "Am deutschen Wesen soll die Welt genesen" hieß einmal die Lebensmaxime des deutschen Großbürgertums, das bei der Aufteilung der Welt durch die übrigen Kolonialmächte zu kurz gekommen und deshalb besonders aggressiv war. Und seit der Regierung Schröder/Fischer und den damals beginnenden ständig weiter ausufernden Kriegseinsätzen der Bundeswehr im Ausland scheint diese Losung das gesamte Denken unserer Großkopfeten zu bestimmen...

Foto: Schweizer Bank (wrw, www.pixelio.de)

Sonntag, 22. März 2009

Bernauer Stadtmarketing-Gesellschaft


Im Rahmen des Bernauer Stadtmarketing-Prozesses wurde Ende 2008 ein Leitbild für die Stadt im Jahre 2020 entwickelt : „Schöner Leben - Wohnen, Genießen, Erholen in Bernau“: Dieses Leitbild basiert auf bereits vorhandenen Ideen und wurde mit Unterstützung der Stadtakteure in einem Workshop im Januar 2008 erarbeitet. Seit Anfang des Jahres arbeiten Frau Ross, Verfassern des Stadtmarketingkonzeptes und Frau Gerlach, Geschäftsführerin der BeSt Bernauer Stadtmarketing GmbH daran, die Maßnahmen aus dem Konzept mit den Akteuren der Stadt zu konkretisieren und zu vertiefen. Es zeigt sich immer deutlicher, dass die drei Schwerpunkte „Kunst/Kultur“, „Gesunde Stadt“ und „Wohnen in Bernau“ die Leitthemen für die Stadtmarketingstrategie der Stadt Bernau bei Berlin sein werden.

Am Montag, dem 30. März um 19:00 Uhr, findet im Club 23 im Kulturhof, Breitscheidstraße 43 ein weitere offener Workshop statt. Ziel ist es, die Aussagen aus dem Leitbild unter dem Aspekt der genannten Schwerpunkte weiter zu konkretisieren. Die Ergebnisse des gemeinsamen Arbeit sollen als Arbeitsbasis an Agenturen gehen, die sich in einem Wettbewerbsverfahren um die Bearbeitung des neuen Corporate Designs für die Stadt Bernau bei Berlin bewerben.

Das o.g. Leitbild und die Marketingstrategie aus dem Stadtmarketingkonzept liegen mir inzwischen vor. Ich stelle das Material gern per e-mail zur Verfügung. Gleichzeitg sind alle Leser dieses Blogs und interessierte Bernauerinnen und Bernauer im Namen von Frau Gerlach herzlich zum Workshop eingeladen.

Unter Verwendung der Einladung von Franzika Gerlach, Geschäftsführerin der BeSt Stadtmarketing GmbH, Bernau
Foto: Blick durch die Bernauer Stadtmauer auf die Wallanlagen (Christina Telker, www.pixelio.de)

Samstag, 21. März 2009

Preview von "RELIGULOUS" im Berliner "Babylon"

Am 2. April startet der neue Film "Religulous" von "Borat"-Regisseur Larry Charles in den deutschen Kinos. Vier Tage zuvor, am Sonntag, dem 29.3., präsentiert die Giordano Bruno Stiftung (gbs) im "Babylon" (Berlin-Mitte) die "Exklusive Preview" des satirischen Dokumentarfilms, der in den USA für Aufregung und volle Kinosäle gesorgt hat.

Im Anschluss an die Filmvorführung wird "Das blasphemische Quartett" mit dem Publikum über den Film diskutieren und der "Lust am Lästern" freien Lauf lassen. Mit von der Partie sind der Comiczeichner Ralf König ("Der bewegte Mann", "Kondom des Grauens"), die Schriftstellerin Esther Vilar ("Der dressierte Mann", "Der betörende Glanz der Dummheit"), der Philosoph Michael Schmidt-Salomon ("Manifest des evolutionären Humanismus", "Wo bitte geht’s zu Gott? fragte das kleine Ferkel") sowie der Musiker/Texter/Autor Michael Kernbach (ehemals "Guildo Horn & Die orthopädischen Strümpfe" und "Die Gerd-Show").

"Das wird bestimmt ein Heidenspaß!", verspricht gbs-Vorstandssprecher Michael Schmidt-Salomon. "Religulous ist ein urkomischer und zugleich todernster Dokumentarfilm, der die wundersamen Ansichten religiöser Eiferer auf charmante und erfrischend respektlose Weise offen legt. Wir freuen uns sehr, dass Central Film Verleih uns die Gelegenheit geboten hat, die exklusive Preview des Films zu präsentieren." Dass die Preview ausgerechnet in Berlin stattfindet, sei nicht allein dem Hauptstadtstatus der Spreemetropole geschuldet, erklärt der gbs-Sprecher. "Die Veranstaltung ist sozusagen unsere Antwort auf 'Pro-Reli'! Wir hoffen sehr, dass es dieser Initiative nicht gelingt, das Rad der Geschichte zurückzudrehen!"

Die Filmvorführung von "Religulous" mit dem anschließenden Live-Talk "Das blasphemische Quartett" beginnt um 19.00 Uhr. Der Eintritt beträgt Euro 6,50. Veranstalter ist die Giordano Bruno Stiftung in Kooperation mit dem Central Film Verleih. Veranstaltungsort ist das "Babylon" in Berlin-Mitte (Rosa-Luxemburg-Str. 30, 10178 Berlin). Zu "Religulous" und den Schlüssen, die man aus dem Film ziehen kann, erschien unlängst ein Kommentar von Michael Schmidt-Salomon mit dem Titel "Die wundersame Welt der Religioten".


Deutscher-Religulous-Trailer:
http://www.youtube.com/watch?v=ebSLzbb5-Es

Offizielle Filmwebsite:
http://www.religulous.centralfilm.de

"Die wundersame Welt der Religioten":
http://hpd.de/node/6606

Reservierungen für die Preview + Live-Talk (Website des Kinos):
http://www.babylonberlin.de

Medienvertreter können sich über folgendes Webformular zur Veranstaltung anmelden:
http://giordano-bruno-stiftung.de/tinc?key=uNDCS0r7&formname=Religulous





Freitag, 20. März 2009

Die Starstecher

Neulich war hier von der modernen Operation des Grauen Stars (Katarakt) die Rede. Jahrhundertelang kurierte man die Katarakt allerdings durch sogenannte Starstiche . Schon in babylonischer Zeit wurde mit einer so genannten „Starstichnadel“ in das Auge gestochen und die getrübte Augenlinse auf den Boden des Augapfels gedrückt. Dadurch konnte das Licht ohne Hindernis auf die Netzhaut fallen, der Patient konnte wieder sehen, wenngleich durch die fehlende Brechkraft der Linse eine starke Fehlsichtigkeit (etwa +20 Dioptrien) die Folge war. Durch häufige Infektionen erblindeten viele Menschen in der Folgezeit vollends und verstarben auch an dieser Art von OP. Im Mittelalter entwickelte sich die Kunst der Starstecherei zu einem guten Geschäft. Lange bevor sich die Augenheilkunde als eigenständige medizinische Disziplin etablierte, waren es die fahrenden Starstecher und Oculisten, die von Ort zu Ort und von Jahrmarkt zu Jahrmarkt zogen, um, wie es hieß, Blinde sehend zu machen. Sie operierten ohne Betäubung und unter haarsträubenden hygienischen Bedingungen. Endete der Eingriff fatal, waren sie längst über alle Berge. Oft war es ein Spektakel wie jenes von Gauklern auf einer Bühne vor Publikum, wenn Starstecher Operationen an Menschen vornahmen, deren Linsen sich getrübt hatten und die nicht mehr sehen konnten. Gelang der spektakuläre Eingriff, der kaum eine Minute dauerte, waren dem Oculisten Ruhm und neue Kundschaft gewiss. Ohne Linse konnte der Patient zwar nicht mehr scharf sehen, aber auch das schemenhafte Sehen bedeutete tatsächlich eine erhebliche Verbesserung seiner Lebensbedingungen. Kam es später – nachdem der obligate Verband abgenommen war – zur Entzündung des Auges und der Patient erblindete wieder oder verstarb sogar an einer Wundinfektion, war der Starstecher meist schon weiter gezogen und vermied es üblicherweise tunlichst, im selben Ort noch einmal aufzutauchen.

Eines der berühmtesten Opfer eines Oculisten ist der große Musiker und Komponist Johann Sebastian Bach (* 21. März. nach dem julianischen Kalender / 31. März 1685 nach heutiger Zeitrechnung in Eisenach; † 28. Juli 1750 in Leipzig). Bach war ein deutscher Komponist, Orgel- und Klaviervirtuose des Barock. Er ist heute einer der bekanntesten Tonschöpfer überhaupt, dessen Musik spätere Komponisten wesentlich beeinflusst hat und dessen Werke im Original und in zahllosen Bearbeitungen weltweit präsent sind. Sein Geburtstag jährt sich in diesem März zum 324. Mal.

Am Ende des Jahres 1749 war Bach nahezu blind geworden und konnte überhaupt nicht mehr komponieren und schreiben. Der damals berühmte Oculist John Taylor stach ihn Ende März 1750 den Star und konnte dadurch etwas Sehkraft wieder herstellen. Bis Mai 1750 war Bach ernstlich krank, dann ging es ihm wieder besser und ein neuer Schüler zog bei ihm ein und half ihm bei der Revision der "Achtzehn Orgelchoräle" (BWV 651-668). Im Juli konnte Bach wieder sehen, bekam kurze Zeit danach vermutlich eine Wundinfektion und starb am 28 Juli 1750 an den Folgen von Schlaganfall und Lungenentzündung im Alter von 65 Jahren.

Taylor zog weiter durch Europa und hatte die Vermessenheit, auch am preussischen Königshof aufzutreten und um den Titel "Hofoculist" zu bitten. Der preussische König Friedrich II. soll ihm zwar diesen Wunsch erfüllt haben, verbot ihm aber gleichzeitig, die Hand " an den Körper eines Unserer Unterthanen zu legen" und bedrohte ihn bei Zuwiderhandlung mit dem Strick.
Taylor lancierte in den Berliner Nachrichten eine Meldung , dass er den "Capellmeister Bach" erfolgreich "operiret" habe und zog weiter. Auch Georg Friedrich Händel (* 23. Februar 1685 in Halle an der Saale; † 14. April 1759 in London) litt unter dem Verlust seines Augenlichts durch den Grauen Star und konsultierte Taylor. Am 24. August 1759 stand im London Chronicle die Nachricht von der Wiedergewinnung des Augenlichts des berühmten "Mr. Handel" mit Taylors Hilfe. Doch auch Händel überlebte die Operation nur um wenige Monate. Todesursache: Der Oculist John Taylor.

Wie man sieht, hat sich in den letzten Jahrhunderten auf augenmedizinischem Gebiet viel getan.
Zumindest in Europa und Nordamerika. In Asien und Afrika ziehen immer noch Starstecher durch die Lande. Und wo die nicht helfen können, bleiben die Menschen vielfach blind. Eine Intraokularlinse ist eigentlich erschwinglich, nur nicht für Menschen in der sogenannten dritten Welt. Die Christoffel - Blindenmission organisiert weltweite Hilfe für blinde und augenkranke Menschen. Sie schickt Ärzte und Material. Wie gesagt, eine Intraokularlinse ist erschwinglich...


Donnerstag, 19. März 2009

Straßenbau, Konjunkturpakete und die Realität


Reden wir mal wieder über Zahlen und über das Bauen in unserer Stadt Bernau: Fast jeder, der hier in Frühling, Herbst und Winter sein Grundstück verläßt, steht erst einmal bis zum Knöchel im Matsch oder braucht einen Staubfilter vor der Nase. Die Straßen sind meist keine Straßen, sondern Sand -und Matschpisten. Unsere Waldstraße könnte man zur Zeit wegen ihrer interessanten Topographie wieder als Teststrecke für Geländewagen vermieten. (Einige Autos würden diesen Test hier nicht überstehen) Meine Vorfahren haben zweimal sogenanntes Pflastergeld bezahlt. Das Geld wurde für Kaiser, Führer, Volk und Vaterland in zwei Weltkriegen wortwörtlich verballert. Nun wird wenigstens gebaut, doch meist sind diese Baumaßnahmen schmerzhaft, da für den Bürger sehr teuer. Deshalb schlugen gestern die Wogen im Stadtentwicklungsausschuss besonders hoch. Es waren endlich einmal Bürger da und zwar aus dem Heideweg. Und es ist interessant und gleichzeitig nahezu grausam, wie eine gute Tat eine andere böse Handlung nach sich zieht. Da haben die Bürger am Heideweg sich eine verkehrsberuhigte Zone erstritten. Nun wird es wieder teurer, weil in einer verkehrsberuhigten Zone nur auf extra ausgebauten Plätzen geparkt werden darf. Und die müssen gebaut werden - wie das Baurecht vorschreibt. Egal ob da jemals einer parkt. Anderes Beispiel: Vom Heideweg gehen drei schmale Stichstraßen ab, die auf einem Feld enden. Zunächst waren an den Enden dieser Straßen sogenannte Wendehammer für LKW geplant. Das wurde natürlich als Unsinn abgelehnt. Wenn die Straßen jetzt ohne diese Wendehammer gebaut werden, wird sich die Müllabfuhr weigern, in die Straßen hinein zu fahren - auch nicht rückwärts, wegen zu hoher Unfallgefahr. Zur Zeit fahren sie noch, aber nur weil die Straßen nicht ausgebaut sind. Wahnsinn, oder ? Aber die Bestimmungen schreiben das vor ! Also müssen am Anfang der Straßen Standplätze für Mülltonnen gebaut werden und die Anwohner ihre Mülltonnen, gelben Säcke und Papiertonnen im ungünstigsten Falle 800 m zur nächsten Einmündung ihrer Straße transportieren. Oder extra zahlen - an den Müllentsorger. Es ist eigentlich kein Wunder, dass manche Bürger persönliche Schikanen der Kommune oder des Bürgermeisters vermuten, wenn sie sich einmal gegen zu hohe Kosten gewehrt haben oder sich beschwert haben.

Noch was zum Konjunkturpaket II: Bernau bekommt 2,5 Millionen Euro, die überwiegend für Wärmedämmungen und Arbeiten an der Bauhülle (Fenster, Dächer) bei Kitas und Schulen ausgegeben werden sollen. Ein geringer Bruchteil der Summe fließt auch in den Straßenbau. Zum Vergleich : Ein kombinierter Rad-und Gehweg mit Entwässerung und in Asphaltausführung, 2 m breit und 1,06 km lang, wird mit Kosten von etwa 300 Tausend Euro veranschlagt, 162 m Straße in der denkmalgeschützten Altstadt von Bernau kosten rund 539 Tausend Euro. Wer es bisher noch nicht glauben wollte: Äntschies Konjunkturpaket ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein...

Foto: Matschpiste (Rainer Klinke, www.pixelio.de)

Mittwoch, 18. März 2009

Dumme Sprüche und faule Ausreden

  • „Wir müssen wissen: Wo sind vielleicht Fehler gemacht worden?" (Der Kölner OB Schramma in einem Interview mit den Ruhrnachrichten am gestrigen Dienstag zum Einsturz des Kölner Stadtarchivs und dem Tod zweier Menschen)
  • " Immer und immer wieder fragen wir uns, wieso dies geschehen konnte." (Die Familie des Amokmörders Tim K. in einem offenen Brief an die Angehörigen der Opfer ihres Sohnes in Winnenden)
  • "Die Talphase habe ich hinter mir. Jetzt geht es aufwärts." und " Bei Gott finde ich Trost."(Thüringes Ministerpräsident und Amok-Skifahrer Dieter Althaus zur "Bild"-Zeitung nach dem Totschlag an einer Mutter von vier Kindern)
  • "Ich bin da persönlich zu sehr restriktiven Maßnahmen bereit." (Der baden-würtembergische Ministerpräsident Oettinger am Dienstag in Stuttgart, der nach der Gewalttat eines Schülers in Winnenden vor allem Handlungsbedarf bei den elektronischen Medien und besonders bei PC-Gewaltspielen sieht).
Immer das gleiche eklige Muster: Ich nicht, die anderen sind Schuld! Vielleicht, aber auch nur vielleicht hat irgend jemand Fehler gemacht. Verantwortung übernehmen ? Ich doch nicht! Wieso konnte das geschehen? " Zum Beispiel weil die Knarre frei rumlag" möchte man diesen scheinbar völlig verblödeten Menschen, die aber auch wirklich jede Art von Verantwortung ausblenden, zurufen. Es konnte nicht einfach geschehen, es hat jemand ganz bewußt angerichtet. Und es waren nicht "der da oben" oder"der da unten". Ebenso dieser unheilige Landespolitiker aus Heiligenstadt in Thüringen: In fester politischer Tradition geht es nur um sein kleines, häßliches, unwichtiges ICH. Wer tröstet die vier mutterlosen Kinder ? Und bei Oettinger fehlen mir seit seiner Rede an Nazi-Richter Filbingers Grab sowieso die Worte...

Dienstag, 17. März 2009

Rumeiern, Kasperletheater spielen und Nebelkerzen werfen


Es war eigentlich klar: Computer bringen Menschen um. Nicht 15 Waffen im Haus, darunter eine im Schlafzimmer, frei zugänglich für einen durchgeknallten Massenmörder. Leider ist es so gekommen, wie nach dem Erfurter Massaker: Man schimpft von Seiten der Politik auf das Internet und Computer, wird den Verkauf von Gurkenschälern und Küchenmessern weiter einschränken und private Waffenlager in den Schlafzimmer der Republik weiterhin gestatten.Und so ist es weiter nicht verwunderlich, dass die gesamte Bullerei Baden-Würtembergs wie gebannt in den Computer des Amokläufers starren muss, anstatt die 14 übriggebliebenen Knarren des Mörder-Vaters zu beschlagnahmen. Wie kann es sein, dass ein "normaler" Familienvater 15 Waffen zu Hause hat und dazu einen Munitionsvorrat, den die Bundeswehr bisher nicht mal in Afghanistan verballert hat? Gehört dieser Vater etwa nicht eingesperrt? Waffen sollten sicher weggeschlossen werden und nicht zu Hause rumliegen. Aber die Waffenlobby in diesem Land ist schon eifrig am abwiegeln. Wie schon gesagt: Computer bringen Menschen um. Nachdem sich die offizielle und geheuchelte Trauer und alberne Betroffenheit der Politiker wieder gelegt haben werden, wird weiterhin NICHTS geschehen. Sie haben seit Erfurt 7 Jahre Zeit gehabt und sie haben es wieder zugelassen. So ist der nächste Amoklauf eines durchgeknallten Muttersöhnchens, das mit seinem Luxusleben nicht klar kommt, nur eine Frage der Zeit.

Übrigens: Die "Titanic" bringt wie immer die Heuchelei auf den Punkt. Sie veröffentlicht in ihrer Online-Ausgabe das typisch deutsche Formular zum Amoklauf. Zynisch, was sonst ? Und wahrscheinlich die einzige Art, wie man mit dem ganzen offiziellen Getue der Politik noch umgehen kann, ohne letztlich verrückt zu werden oder gar Amok zu laufen...

Collage: Weg mit den Waffen! (rike, www.pixelio.de)

Harold Ridley und der Graue Star

Neben einigen unbedeutenden politischen Jahrestagen ist in diesem Jahr auch ein wirklich wichtiger Gedenktag zu feiern: Vor nunmehr fast 60 Jahren, im Herbst 1949, implantierte der Engländer Harold Ridley am Londoner St. Thomas Hospital die erste Intraokularlinse in das menschliche Auge. Damit begann der Siegeszug einer Erfindung, die eher zufällig durch einen Medizinstudenten initiiert wurde. Dieser Student- sein Name ist leider nicht überliefert - fragte Ridley nach dem Ende einer Staroperation, warum er nicht einfach die erkrankte natürliche Linse des Patienten durch eine neue ersetzt hätte. Diese Frage war die Initialzündung ! Ridley erinnerte sich, dass er als Augenarzt im Zweiten Weltkrieg Angehörige der Royal Air Force untersucht hatte, denen bei Beschuß Plexiglassplitter ihrer Flugzeugkanzeln in die Augen gekommen waren. Dieses Acrylglas heilte reizlos ein und wurde im Augeninnern gut vertragen. Der hohe Brechungsindex des Acrylglases und seine geringe Dichte sprachen ebenfalls für das Material. Patienten, deren Linse durch den Grauen Star undurchsichtig geworden war, bekamen bis dahin entweder dicke und schwere Brillen aufgesetzt oder blieben gar unversorgt , weil die Brille aufgrund der Dicke der Optik und der damit verbundenen optischen Verzeichnungen nicht vertragen wurde. Mit den Plexiglaslinsen ergaben sich völlig neue Möglichkeiten der Versorgung von blinden und/oder bereits am Grauen Star operierten Menschen. Die erste Intraokularlinse ( intraokular = im Innern des Auges befindlich, nicht zu verwechseln mit Kontaktlinsen) war nur 8,35 mm im Durchmesser und wog in Wasser (Tränenflüssigkeit) 17,4 mg. Im Vergleich: Moderne Kunstlinsen haben heute Optikdurchmesser von etwa 6,0 ... 6,5 mm und wiegen unter 1 mg.

Bevor die Versorgung mit einer Kunstlinse die Standardmethode der Patientenversorgung bei Grauem Star wurde, musste noch viel Wasser die Themse herunter fließen. Es galt zunächst, die Berechnungsmethoden für die Kunstlinsen wesentlich zu verbessern. Ridley selbst hatte sich bei seinen ersten beiden Implantationen noch um -20,0 bzw. -15,0 Dioptrien verrechnet. Lange waren diese Linsenberechnungen sehr kompliziert und bedurften einiger Erfahrung des Augenarztes, sie werden heute aber von laser- oder ultraschallgestützten Geräten relativ problemlos übernommen.
Auch die OP-Methoden änderten sich: Die Operation des Grauen Star- die Katarakt-OP - hatte bis in die 80-iger Jahre des vorigen Jahrhunderts ein beträchtliches Komplikationspotenzial und forderte vom Operateur äußerste Geschicklichkeit. Die Patienten lagen zwischen 1 und 2 Wochen stationär, in den ersten Tagen mit Augenverband und strenger Bettruhe. Das war kein Wunder, denn man musste, um die "alte", undurchsichtig gewordene Linse zu entfernen, das halbe vordere Auge aufklappen, die Kunstlinse einsetzen und das Auge anschließend vernähen. Die Erfindung der sogenannten Phakoemulsifikation im Jahre 1967 durch den US-Amerikaner Charles_Kelman, d.h. der Verflüssigung der alten Linse mit Ultraschall bei gleichzeitiger Absaugung der Linsenreste und der Spülflüssigkeit, war der nächste entscheidende Schritt bei der Verbesserung der OP-Methoden. Dadurch war es möglich, am Auge nur noch kleine, sich selbstverschließende Schnitte zu machen und letztendlich Faltlinsen einzusetzen. Mit diesen Faltlinsen aus Silkon oder Acryl sind heute nur noch Schnitte bis 3,0 mm (und darunter) notwendig. Der vom Allgemeinzustand her gesunde Patient wird in der Regel innerhalb von 10...30 Minuten operiert und am selben Tag nach Hause geschickt. Am nächsten Tag kann der Augenverband bereits abgenommen werden und der Patient kann in der Regel sehen. Das, was mit einem einzigen kleinen Stück Plastik begann, erwies sich als Segen für die Menschheit. Allein in Deutschland wird die Operation des Grauen Star etwa 600.000mal jährlich durchgeführt.

Harold Ridley wurde für seine Leistungen im Februar 2000 von der britischen Königin zum Ritter geschlagen. Er starb am 25. Mai 2001 im Alter von fast 95 Jahren.

Montag, 16. März 2009

Das Buch zur Finanzkrise

"Warum werden Banken immer so gebaut, dass sie wie Tempel aussehen, obwohl feststeht, dass mehrere größere Religionen
a. strikt gegen das sind, was in einer Bank geschieht und
b. selber dort Konten haben ?"

Diese Frage und andere Fragen zur Finanzwirtschaft im Allgemeinen und zur Pleite im Besonderen stellt sich der Held des Romans "Schöne Scheine" von Terry Pratchett. Und wie immer ist die eigentlich weit von der Erde entfernte Scheibenwelt, die auf den vier Elefanten Berilia, Tubul, Groß-T'Phon und Jerakeen ruht, die wiederum von der riesigen Sternenschildkröte Groß A'Tuin durch die Weiten des Multiversums getragen werden, doch nicht so weit von uns entfernt. Obwohl das Buch in erster Auflage bereits 2007 erschienen ist, sind sofort einleuchtende Ähnlichkeiten mit unserer Kugelwelt wohl eher rein zufällig. Oder ? Wo gab oder gibt es das auf Erden, dass der Hauptkassierer einer großen Bank ein Vampir oder Blutsauger ist, die Goldvorräte der Staatsbank eher "goldich" denn gülden zu nennen sind und ein verurteilter ehemaliger Gauner zum Chef eben dieser Staatsbank ernannt wird? Wen diese Art von reinen Zufälligkeiten und völligen Unwahrscheinlichkeiten nicht stört und wer bereit ist, sich auf ein Feuerwerk an Politik, d. h. 'ne Unmenge an falschen Fuffzigern, Intrigen, Attentaten, Diebstählen, Betrügereien, Mordanschlägen und auch auf Sagengestalten, Fabelwesen, Phantasiegestalten und vor allem auf Hintersinn hinter fast jedem Wort einzulassen, sollte unbedingt dieses Buch lesen: "Schöne Scheine" erschienen im Wilhelm Goldmann Verlag München. Nachher ist vieles klarer...

Donnerstag, 12. März 2009

Abmeldung bis Sonntag


Melde mich mal wieder ab. In Düsseldorf tagen die Augenärzte und ich muss hin. Fahr'n, fahr'n, fahr'n auf der Autobahn. Ab Sonntag geht's hier weiter. "Bis denne" wie mein lustiger Kurierfahrer von DPD immer sagt...

Collage: Geschwindigkeit (Gegensätze) von Ernst Rose (www.pixelio.de)

Mittwoch, 11. März 2009

Zahlenspiele

  • 50 Billionen US-$ sind bisher durch die weltweite Finanzkrise vernichtet worden;
  • 1,75 Billionen Dollar fehlen Obama im Haushaltsentwurf allein für das laufende Jahr;
  • 173 Milliarden Dollar an staatlichen Hilfen hat die Versicherungsgesellschaft AIG an andere Geldinstitute verschoben;
  • 100 Milliarden Euro beträgt das Konjunkturpaket 2 der Bundesregierung;
  • 50 Milliarden Euro betrug das konjunkturpaket 1 der Bundesregierung;
  • 6,3 Millarden Euro verdiente die Bundesbank im letzten Jahr durch das höhere Zinsniveau, ab dem kommenden Jahr sollen die Gewinne der Bundesbank zur Tilgung der zusätzlichen Staatsschulden aus den aktuellen Konjunkturprogrammen dienen;
  • 3,3 Milliarden Euro Beihilfen fordert OPEL vom Staat;
  • 1,4 Milliarden neue Schulden muss allein Berlin im kommenden Jahr zusätzlich aufnehmen;
  • 950 Millionen Euro will OPEL in Europa einsparen;
  • 18 Millionen Euro bekommt der Landkreis Barnim aus dem Konjunkturprogramm 2 des Bundes;
  • 11,5 Millionen Euro Sonderboni wurden für die 10 Vorstände der Deutschen Postbank ausgereicht - trotz der Milliardenverluste der Bank,
  • 11 Millionen Euro betragen die geschätzten Reparaturkosten für die Winterschäden an Straßen im Landkreis Barnim;
  • 3,552 Millionen Menschen waren im Februar in Deutschland offiziell arbeitslos, die Dunkelziffer liegt seit Jahren weit darüber;
  • 3,5 Millionen Euro zusätzliches Gehalt will der entlassene Chef der Pleite-Bank Hypo Real Estate , Dagobert Funke (der Vorname ist von mir erfunden !) vor Gericht erpressen;
  • 55.000 Menschen beschäftigt OPEL in Europa; 3500 bis 11.000 Arbeitsplätze stehen davon auf der Kippe;
  • 17.000 mehr US-Soldaten sollen es jetzt unter Obama in Afghanistan richten;
  • 700 mehr Bundeswehrsoldaten schickt auch die BRD nach Afghanistan - ohne den Bundestag zu fragen;
  • 10 Euro Kindergeld für das erste Kind gibt es seit Januar mehr;
  • 4 Banken wurden bisher in Island verstaatlicht;
  • 3 Staatspleiten (Ungarn, Lettland;Rumänien in Vorbereitung) musste die EU bisher mit Sonderkrediten abwehren;
  • 3 Insolvenzkanzleien soll OPEL schon fest engagiert haben;
  • 1 Stasibeauftragten soll Brandenburg endlich nach dem Willen der SPD/CDU-Koalition auch 20 Jahre nach dem Anschluss der DDR an die BRD bekommen;
  • 0,20 Euro pro Liter bekommen die Bauern seit Anfang März weniger für die produzierte Milch;
  • 0 (Null) Vertrauen haben mittlerweile 65 % der Bundesbürger in die Maßnahmen der europäischen Regierungen und der EU zur Bewältigung der Krise.

Dienstag, 10. März 2009

Im Märzen der Bauer die Rösslein anspannt...


Zu Hause arbeiten hat Vor-und Nachteile. Ein wesentlicher Nachteil ist , dass man sich jeden Morgen neu selbst motivieren muss. Fällt vor allem im Winter - wo mir immer so bärig müde ist - sehr schwer. Ansonsten kann man sich den Tag recht frei einteilen, wenn nicht gerade Kunden anrufen (ist bei mir letzter Zeit häufiger der Fall) oder andere dringende Arbeiten anliegen. Quasi nebenbei erledigt die Waschmaschine die Wäsche, die ich dann in der Mittagspause aufhänge. Und wenn ich mit der Büroarbeit besonders schnell bin, bleibt auch mal Zeit für andere dringende Arbeiten im Haus oder im Garten. Heute zum Beispiel ist Rhododendronpflanzen angesagt. Die Pflanze steht schon seit Sonnabend im Eimer mit Wasser, es wird wirklich Zeit. So kurz nach drei - es schneite und regnete gerade mal nicht- hatte ich den Computer ausgeschaltet und mir den Spaten geschnappt. Inzwischen regnet es wieder heftig. Willy und ich sind gerade eben ins Haus geflüchtet. Na gut, wird das Pflanzloch gleich gewässert und auch der Torfersatz bekommt etwas Feuchtigkeit ab. Vielleicht wird es ja noch was vor dem Dunkelwerden mit dem Frühling ...

Collage: Susanne Schmich (www.pixelio.de)

Übergangspunkte der Weltgeschichte

"Es gibt Lebensmomente, die wie Grenzmarken vor eine abgelaufene Zeit sich stellen, aber zugleich auf eine neue Richtung mit Bestimmtheit hinweisen.

In solch einem Übergangspunkte fühlen wir uns gedrungen, mit dem Adlerauge des Gedankens das Vergangene und Gegenwärtige zu betrachten, um so zum Bewußtsein unserer wirklichen Stellung zu gelangen. Ja, die Weltgeschichte selbst liebt solches Rückschaun und besieht sich, was ihr dann oft den Schein des Rückgehns und Stillstandes aufdrückt, während sie doch nur in den Lehnstuhl sich wirft, sich zu begreifen, ihre eigne, des Geistes Tat geistig zu durchdringen."

Dieses Zitat von Karl Marx aus einem Brief an den Vater in Trier (10. November 1837) und die heutige Zeitungsmeldung, dass weitere 600 Soldaten der Bundeswehr nach Afghanistan geschickt werden sollen - schließlich hat der große Bruder dort Schwierigkeiten und ruft um Hilfe - haben mich wieder einmal zu einem Blick in Geschichte veranlasst: Wie oft und mit welchem Ergebnis wurde in der jüngeren Historie dieses Landstrichs am Hindukusch schon versucht, dort fremde Regimes aufzurichten und die afghanischen Stämme dauerhaft zu "befrieden"?

  • 1838–1842 Erster afghanisch-britischer Krieg, England wollte Russland zuvorkommen, erfolglos für die Invasoren
  • 1878–1880 Zweiter afghanisch-britischer Krieg, ohne nennenswerten Dauererfolg für die Kolonialmacht, im Ergebnis wurde A. als Pufferstaat zwischen den Kolonialmächten Großbritannien und Russland belassen.
  • 1919 Dritter afghanisch-britischer Krieg, Afghanistan bekommt verlorene Gebiete zurück
  • 1979–1989 afghanisch-russischer Krieg, erfolglos für die Invasoren.
  • 2001 bis jetzt aktueller Krieg der USA unter Mittäterschaft Deutschlands und der NATO.

Die Geschichte zeigt uns also, dass sich diese Völker dort unten weder unterjochen, noch ausrotten oder gar missionieren lassen. Die übliche imperialistische Praxis der Eroberungskrieger hat demnach versagt. Jetzt ist der Krieg so gut wie verloren. Der britische Oberbefehlshaber hat schon mal offen über einen Rückzug nachgedacht. Karsai verhandelt seit langem schon heimlich mit den Taliban, er ist beim neuen US-Präsidenten Obama nicht gut angesehen und fürchtet um seinen Hintern. Übrigens: Einen von Karsais Vorgänger im Amt schleifte man an seinen Hoden durch Kabul, allerdings war er da schon totgeschlagen. Auch Obama will mit gemäßigten Taliban verhandeln. Über kurz oder lang wird also ein seit 1838 erfolgloses Unterfangen, das von den unterschiedlichsten Kräften betrieben worden ist, wieder einmal beendet werden müssen. Und da auch unsere deutschen Politiker nicht aus der Geschichte lernen können, werden Merkel, Jung und Steinmeier die Verteidigung unserer Demokratie am Hindukusch sicherlich bis zum jüngsten Tag fortsetzen. Es wäre fast lächerlich, wenn im Krieg nicht immer Menschen sterben würden...

Sonntag, 8. März 2009

Predprijatije heißt Enterprise


"Poschli" sagte Juri Alexejewitsch Gagarin (russisch Юрий Алексеевич Гагарин, * 9. März 1934 in Kluschino bei Gschatsk, Russische SFSR; † 27. März 1968 bei Nowosjolowo im Rajon Kirschatsch) - was einfach "Los geht's!" heißt - als er am 12. April 1961 mit dem Raumschiff Wostok 1 seinen spektakulären Raumflug begann. Er umrundete dabei in 108 Minuten einmal die Erde und landete anschließend im Wolgagebiet , in der Nähe der Städte Saratow und Engels. Auf dem Landeplatz steht heute ein Denkmal, und der Jahrestag seines Raumfluges wird dort heute noch jährlich mit einer kleinen Feier begangen. Mit seinem legendären ersten Flug eines Menschen in den Weltraum hinaus öffnete Gagarin der Menschheit das Tor zum Kosmos und sicherte sich einen unsterblichen Platz in der planetaren Entwicklungsgeschichte. Sein berühmtester Satz bleibt unvergessen: " Als ich die Erde in der Raumschiffkapsel umkreiste, habe ich gesehen, wie schön unser Planet ist. Ihr Menschen, laßt uns diese Schönheit erhalten und vergrößern und nicht zerstören!" Juri Gagarin wäre morgen 75 Jahre alt geworden...

Foto: Harry Hautumm (www.pixelio.de)






Freitag, 6. März 2009

Günter Kunert zum 80.Geburtstag


"Ich bin ja öfter in Berlin. Aber die Stadt hat sich verändert. Es ist nicht mehr das Berlin meiner Kindheit und Jugend, weder das unbeschädigte noch das zerstörte und heruntergekommene Berlin. Es ist ein Berlin, das in der Hauptsache aus Glaskästen besteht, in denen statt Goldfischen Menschen herumschwimmen... es gibt da so merkwürdige Gegenden wie den Potsdamer Platz. Der erinnert mich immer an das Kabinett des Dr. Caligari. Das hat etwas Kulissenhaftes und Unheimliches. Zum Glück haben sich noch Ecken erhalten, die ich von früher her kenne." sagte der Lyriker Günter Kunert , der heute seinen 80. Geburtstag feiert, in einem Interview mit dem Berliner "Tagesspiegel".

Wie schon so oft, spricht mir der Dichter aus der Seele ! Überhaupt: Kunert hat mich vor allem mit seinen Gedichtbänden "Notizen in Kreide" (1970), "Offener Ausgang" (1972) oder "Die geheime Bibliothek" (1973) in meiner Jugend- und Sturm-und Drangzeit ganz entscheidend beeinflusst. Später, als er dann im Westen war - ich bin heute noch der Ansicht, dass sich der Einsatz für diesen Biermann einfach nicht gelohnt hat - war er mir stets zu düster. Seinem Gedicht "Über einige Davongekommene" verdanke ich viele Leser in diesem Blog. Weil es nämlich in NRW im Schulbuch steht und die Schüler Interpretationshilfen auch bei mir suchen. Dabei ist es so einfach zu verstehen und braucht eigentlich überhaupt keine Interpretation, gerade in der heutigen Zeit ist der Sinn so klar...

Das Foto zeigt keine "geheime Bibliothek", sondern die berühmte Klosterbibliothek des Klosters Strahov in Prag (Carina Döring, www.pixelio.de) -

Heute mal zum Thema Frühling


Genau seit Dienstag ist Frühling. Ich weiß es deshalb so genau, weil an diesem Tag meine Nase wieder wie ein Wasserhahn zu laufen anfing. Die Naselnussbäume blühen, als würde es morgen verboten und genauso blühte meine Nase urplötzlich auf. Jedes Jahr das gleiche Spiel und wie in jedem Jahr werde ich wieder zwei bis drei Monate meine Antihistaminika schlucken, noch etwas müder als sonst herum schleichen und größere Blütenansammlungen meiden. Die gesellschaftliche Dimension dieses Leidens ergibt sich aus der Bekämpfung des Heuschnupfens: Die Krankenkassen zahlen leider nicht das Mittel, dass bei mir anschlägt, sondern nur irgendwelches Billig-Zeug. Also bleche ich für meine Tabletten schon seit Jahren selbst. Und da der Heuschnupfen Gott sei Dank zur Zeit meine einzige Krankheit ist, frage ich mich auch schon seit Jahren, warum ich eigentlich Krankenkassenbeiträge zahle und diese jährlich steigen. Eine weitere Frage ist, ob es auch noch anderen Heuschnupfengeplagten so geht wie mir? Denn dann ließe sich eine bestimmte Methode der Krankenkassen erkennen. Vielleicht macht man es ja auch bei anderen chronischen Krankheiten genauso? Und spart so wieder einmal Milliarden auf Kosten der Kranken ?

Foto: Carina Döring, www.pixelio.de


Donnerstag, 5. März 2009

Der Anschluss, Kritik und aufrichtige Demokraten


"Die große Schlange hat einen Igel verschluckt" meinte Stefan Heym (eigentlich Helmut Flieg, * 10. April 1913 in Chemnitz; † 16. Dezember 2001 im israelischen Ein Bokek / Totes Meer ) über den Anschluss der DDR an die BRD. Heym war ein deutscher Schriftsteller und kurzzeitig Bundestagsabgeordneter.

In den Jahren nach der Wiedervereinigung äußerte sich Heym sehr kritisch über die bestehende Benachteiligung der Ostdeutschen der Bundesrepublik Deutschland und beharrte auf einer sozialistischen Alternative zum nunmehr gesamtdeutschen Kapitalismus. 1992 war er Mitbegründer des „Komitees für Gerechtigkeit”. Bei der Bundestagswahl 1994 kandidierte Heym als Parteiloser auf der offenen Liste der PDS und gewann ein Direktmandat im Wahlkreis Berlin-Mitte – Prenzlauer Berg gegen den SPD-Kandidaten W. Thierse. Stefan Heym hielt im November 1994 als Alterspräsident die Eröffnungsrede zum 13. Deutschen Bundestag , bei der ihm die Abgeordneten der CDU/CSU-Bundestagsfraktion mit Ausnahme der anschließend zur Bundestagspräsidentin wiedergewählten Rita Süssmuth den Schlussapplaus verweigerten. Entgegen langjähriger Gepflogenheiten wurde die Rede Heyms nicht im Bulletin der Bundesregierung veröffentlicht. Bereits im Oktober 1995 legte Heym sein Mandat aus Protest gegen eine geplante Verfassungsänderung im Zusammenhang mit der Erhöhung der Diäten für Bundestagsabgeordnete nieder. Im Jahre 1997 gehörte Heym zu den Unterzeichnern der „Erfurter Erklärung”, in der ein rot-grünes Bündnis unter Tolerierung der PDS nach der Bundestagswahl 1998 gefordert wurde. Stefan Heym starb am 16. Dezember 2001 an Herzversagen am Toten Meer in Israel nach der Teilnahme an einem Heinrich-Heine-Symposium in Jerusalem.

Interessant, wie unsere Damen und Herren von der CDU/CSU mit Kritik umgehen. So überaus tolerant und demokratisch ! Der größte Kanzler aller Deutschen noch weit vor Bismarck, der Herr Kohl, verstieg sich sogar kurz vor Heyms Rede zu dem Anwurf, dass dieser in seinem Leben immer die Fahne nach dem Wind gedreht habe...

Foto: Sabine Geißler (www.pixelio.de)

Mittwoch, 4. März 2009

Wahlcomputer nach Urteil nur noch Elektronikschrott


"Es gibt noch Richter in Berlin, Majestät!" soll der Müller von Sanssouci zu seinem König gesagt haben, als dieser die Mühle neben dem Schloss wegen Lärmbelästigung abreissen lassen wollte. Und der Müller bekam Recht gegen seinen Souverän. Nun, heute ist angeblich das Volk der Souverän, aber Recht bekommt es selten. Erfreulich daher das gestrige Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zu den unsäglichen Nedap-Wahlcomputern. Laut Bundesverfassungsgericht war der Einsatz von Wahlcomputern bei der Bundestagswahl 2005 verfassungswidrig, weil die Wähler die Stimmenzählung nicht überprüfen konnten. Die Auszählung der Wählerstimmen müsse von jedermann nachvollzogen werden können, so die Richter. Eine hohe Geschwindigkeit bei der Ermittlung des Wahlergebnisses sei dem untergeordnet. Die Wählerstimmen sollten zu keiner Zeit einzig und allein in elektronischen Speichern abgelegt sein.

Wie die Wahlen mit diesen Wahlcomputern bei der letzten Kommunalwahl in Brandenburg abgelaufen sind, habe ich selbst erlebt und hier geschildert. Hier in Bernau liegt übrigens immer noch eine offizielle Wahlbeschwerde an, wie die Märkische Oderzeitung heute berichtet. Und trotz aller Beschwichtigungsversuche durch den Brandenburger Innenminister, Herrn Generalissimus Sch. - dem wir diesen schrottigen Versuch einer Kommunalwahl verdanken - bleibt wohl wenigstens ein übler Geruch der Unzulänglichkeit der Kommunalwahl übrig …

Foto: ...überall Lügen ( Peter Schmidt, www.pixelio.de )

Russland auf dem Wege zum Rechtsstaat ?


"Seit mehr als fünf Jahren sitzt Russlands einst reichster Unternehmer Michail Chodorkowski im sibirischen Straflager. Jetzt steht er wieder in Moskau vor Gericht - brechen konnte ihn die Haft bis heute nicht." So beginnt gestern ein Bericht der "heute"-Sendung des ZDF im Internet.

Und weiter geht's: "Als der 45 Jahre alte Kremlgegner mit kurz geschorenem Haar und der rahmenlosen Brille am Dienstag zu seinem zweiten Prozess wegen Unterschlagung in Milliardenhöhe vor Gericht in Moskau erscheint, ruft er laut "Schande". Kritiker sehen in den Verfahren gegen den früheren Chef des inzwischen zerschlagenen Ölkonzerns Yukos ein Indiz für politische Justiz-Willkür in Russland. Der Erzfeind von Regierungschef Wladimir Putin hat sich auch in der bisherigen harten Lagerhaft in Sibirien seine oppositionelle Haltung bewahrt. Aus dem Gefängnis nahe der chinesischen Grenze, wo er eine achtjährige Haft wegen Betrugs und Steuerhinterziehung verbüßt, hat Chodorkowski in schriftlichen Interviews mit westlichen Medien immer wieder das "autoritäre System Putins" angeprangert." Der dann gestern um 19:00 Uhr gesendete Beitrag endet mit den Worten: " Russland muss in diesem Prozess beweisen, ob es wirklich auf dem Weg zum Rechssstaat ist..."

Richtig, vor allem Russland muss das beweisen. Ich stelle hier mal nicht die Frage, wo der Herr Ch. seine Kohle her hat. Obwohl, es interessiert mich schon: Wie wird man in 9 Jahren - bei gleicher Ausgangsbasis für alle Russen im Jahre 1990 - so einfach mehrfacher Milliardär ? Aber mir geht es eigentlich nur um die Unterschiede zwischen Deutschland und Russland. In Deutschland werden Steuerhinterzieher und Betrüger natürlich auch hart bestraft. Nach rechtsstaatlichen Gesichtspunkten: Der Richter hebt wegen rund 10 Millionen immerhin den Drohfinger. Andere, wie der Sohn des gewaltigen Landesvaters S. aus Bayern, werden gleich freigesprochen. Wieder andere - wie der berühmte Schweizer A. einer deutschen Bank - kaufen sich frei. Bankrotteure mit Millionen von Arbeitsplätzen auf ihrem imaginären Gewissen fallen nicht tief - wegen eines rechtsstaatlich-steuerfinanzierten Rettungsschirms. Und Kassiererinnen, die angeblich gewaltige Summen in Höhe von 1,30 € in Form von Flaschenpfand abgezweigt haben, werden gnadenlos rechtsstaatlich vernichtet. Ohne Beweise, es reicht ein Verdacht. Beweise waren natürlich nicht mehr da, das entsprechende Überwachungsvideo war schon gelöscht. Trotzdem reicht ein Verdacht für eine Verdachtskündigung. Und es ist dann am Arbeitnehmer, den Beweis für seine Unschuld zu erbringen. Rechtsstaat ? In Deutschland ? Ja, sicher. Wenn man Rechtsstaat mit Klassenjustiz gleichsetzt...

Foto: Straße an der Kremlmauer in Moskau (jerzy, www.pixelio.de)



Al Kaida in Köln oder Karneval kracht Häuser ein

Der Einsturz des Historischen Stadtarchivs und benachbarter Gebäude hat am Dienstag Teile eines Straßenzuges in Köln in ein Trümmerfeld verwandelt. Zunächst wurden neun Menschen als vermisst gemeldet. Die mehrgeschossigen Häuser seien auf einer etwa 30 Meter breiten Front in weiten Teilen kollabiert, sagte Feuerwehr-Direktor Neuhoff.

Das Unglück habe sich durch Geräusche angekündigt, sagte Neuhoff weiter. Mitarbeiter und Besucher des Archivs sowie Nachbarn hätten deshalb rechtzeitig fliehen können. Ob die Bauarbeiten für die U-Bahn Ursache für den Einsturz gewesen seien, sei noch nicht zu sagen. In der Vergangenheit seien Risse in den Gebäuden entdeckt worden. Die Zahl der Vermissten hat sich am Dienstagabend auf drei verringert. Die anderen Personen hätten sich inzwischen gemeldet, sagte eine Polizeisprecherin.

So weit, so schlecht. Es ist doch beruhigend, dass man im piefigen Deutschland keine zwei Riesen-Boings für ein fundamentales Inferno braucht. Da reicht ein simpler neuer U-Bahntunnel. Oder hat dem Gebäude gar das Dauerschunkeln in der vorigen Woche den Rest gegeben ?

Zitat: "Wiener Zeitung" - online

Grafik: Rieke (www.pixelio.de)

Montag, 2. März 2009

Notfälle und andere "Kleinigkeiten"


Die Zeitungen berichten heute von neuen Versuchen der Politik, die maladen deutschen Autofirmen zu stützen: "In die Diskussion um die Zukunft des angeschlagenen Autobauers Opel hat sich CDU-Vize Christian Wulff eingeschaltet. Er spricht sich im Notfall für eine Staatsbeteiligung aus und appelliert gleichzeitig an andere Autobauer, einen Einstieg bei Opel zu prüfen. " Seit Jahren ist bekannt, dass die deutschen Autohersteller vor allem bei den Antrieben ihrer Fahrzeuge kaum auf Innovationen setzen. Hybridantriebe, Wasserstoffmotoren, Elektromobile kommen nicht aus Deutschland. Auf den internationalen Autosalons kann man vor allem Luxuskarossen und Benzinfresser aus Deutschland bewundern. Nach der Energie-und Ölkrise mit Wahnsinnspreisen für Benzin und Diesel im vorigen Jahr schlägt nun die Absatzkrise bei Autos voll zu. Eigentlich sollte man die maroden Konzerne nicht noch für ihre miese Innovations- und Absatzpolitik belohnen und das Problem durch den Markt bereinigen lassen. Schließlich hat man sich von Staats wegen ja Anfang der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts auch nicht gerade überhoben, als es um die Rettung der Kombinate und Betriebe der DDR ging, denen man keinerlei Fristen oder gar Hilfen beim Übergang in die Marktwirtschaft gewähren wollte. Begründung war damals, dass man sich nicht einmischen könne, denn Wirtschaftsführung wäre nicht Aufgabe des bundesdeutschen Staates. Heute aber geht es um die westdeutschen Autokonzerne und jetzt übernimmt der bundesdeutsche Staat sogar deren Verluste aus jahrelanger Mißwirtschaft...

Zitat: "Tagesspiegel" online
Bild: Krisenmenü (Gerd Altmann, www.pixelio.de)

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Wir sind noch lange nicht am Ende, wir fangen ja gerade erst an...