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Mittwoch, 31. Dezember 2014

Alles Gute im Neuen Jahr

Bernd Kasper  / pixelio.de
Allen Lesern und Blogger-Freunden wünschen M. und ich einen guten Rutsch ins Neue Jahr, viel Gesundheit und viel Erfolg in 2015. Mögen unsere guten Vorsätze und alle Pläne Realität werden. Und mögen wenigstens ein klitzekleiner Teil der Welt oder auch nur  ein Zipfel des Internets im nächsten Jahr etwas vernünftiger werden. Viel Wünschen hilft ja bekanntlich viel...

Montag, 22. Dezember 2014

Fröhliche Weihnachten!

Wir haben Küstenwetter hier: Sturm, Regen, zehn Grad plus. Der Hund dreht auf der Schwelle um und verkneift sich selbst das Pieseln. Und nur harsche Befehle bringen ihn überhaupt raus.

Weihnachtskekse (Christiane Großbongardt  / pixelio.de)
Unser Problem: Wir sind Nachmittagsschlaf und Ruhe nicht gewöhnt! Der Schlaf von zwei Stunden am Nachmittag wird mit nächtlichem Wachliegen bestraft. Na, was soll's. Wir zwingen den Nero auch bei diesem Wetter zweimal täglich auf den Rundkurs, rubbeln ihn nachher wieder trocken und versuchen, nicht an die Arbeit zu denken. Fällt schwer. Zu sehr ist der Stress verinnerlicht. Wir haben schon leckere Kekse gebacken und heute folgt der obligatorische Mohnkuchen. Ansonsten ist es schön, wenn alle zu Hause sind.

Und wenn es noch so stürmt: Wir lassen uns Weihnachten und unsere schöne Freizeit nicht vermiesen. Denn spätestens am 5. Januar, wenn die Arbeit wieder los geht, haben wir uns auch an die viele Ruhe gewöhnt...

Alles, alles Gute und ein Frohes Weihnachtsfest für alle Leser von Vallis Blog.

Donnerstag, 18. Dezember 2014

"Millionenhilfe für Wasserverbände"

Unter der Überschrift "Millionenhilfe für Wasserverbände" war in der Märkischen Oderzeitung vom 17.11.2014 ein redaktioneller Beitrag zu lesen, der sich auf eine DPA-Meldung bezieht.  In dem Beitrag wurde behauptet, daß Oderberg und Joachimsthal von der Landesregierung  mit je 1,4 Millionen Euro für den Wasserverband unterstützt wurden. Begünstigter ist  in beiden Fällen der ZWA Eberswalde, denn Oderberg und Joachimsthal gehören beide zu diesem Verband.

Der Vorsteher des ZWA, Hein,  behauptet nun in der Kolummne der von ihm herausgegebenen "Barnimer Wasserzeitung" (Zitat): "Der ZWA Eberswalde hat in den letzten Jahren keine Mittel vom Land erhalten" (Zitat Ende) Mit dieser Behauptung beruft er sich auch auf die Kommunalaufsicht. Gleichzeitig gibt es vom Herrn Vorsteher gehörige Schelte an die "Medien", hier also konkret an die Redaktion der MOZ.

Es wäre für die Leser des "Barnim Echos" - also des kommunalen Teils der "MOZ" - sicher nicht uninteressant zu erfahren, ob die DPA-Meldung eine "Ente" ist oder ob Herr Hein nicht die Wahrheit sagt oder es nicht besser weiß.

Im Schlußabsatz seines Leitartikels schreibt der Verbandsvorsteher, daß die Medien das in sie gesetzte Vertrauen rechtfertigen sollten. Diese Auffassung kann ich nur unterstützen. Hier besteht durchaus Klärungsbedarf.

So interessiert die MOZ-Leser sicher, wie hoch der ZWA nach wie vor verschuldet ist und wieviel Cent von jedem Euro Gebühren in Form von Zins- und Tilgungsraten an die Banken fließen. Ich bin durchaus der Auffassung, daß die Landesregierung, die ja die Fehlinvestitionen des ZWA mit verursacht und für die Kredite gebürgt hat, die Kunden des ZWA nicht im Regen stehen lassen darf.
Wenn die Behauptung des Verbandvorstehers zutreffen sollte, dann zahlen die Kunden des ZWA ganz allein für die Fehlinvestitionen der Vergangenheit! Das sollten sie wissen!

Viele Wasserverbände sind hochverschuldet. Diese Aussage trifft zu. Der Artikel der "MOZ" verschweigt jedoch, warum das so ist und wer die miserable Situation zu verantworten hat. Die Antwort ist bekannt, sie wird aber regelmäßig verschwiegen.
Anja Skeide  / pixelio.de

Es war die Landesregierung, konkret das Umweltministerium Anfang der 90er Jahre unter der Führung des landesweit bekannten Herrn Platzeck (SPD), welche die flächendeckende Kanalerschließung des platten Landes betrieben und durchgesetzt  und reihenweise überdimensionierte Klärwerke gefördert, ja selbst erzwungen hat. Daß sich solche Projekte niemals rechnen können, das war von vornherein klar, wurde aber ignoriert und diese Position wird bis heute vertreten.

Die Landesregierung hat die bestehende, gut funktionierende  Organisationsstruktur der Wasser- und Abwasserbetriebe (WAB) zerschlagen und durch mehr als 150 viel zu teure und oft schlecht arbeitende Zweckverbände ersetzt. Die Kommunen, geschweige denn die Bürger selbst, wurden nicht gefragt!

Jetzt ist es eng geworden und es wird immer enger. In solchen Fällen erinnert sich die Landesregierung gern an die (Zitat) "verfassungsrechtlich geschützte Selbstverwaltung der Kommunen" (Zitat Ende). Sie selbst hat jedoch diese Selbstverwaltung hundertfach gewaltsam ausgehebelt und ihre verfehlte Politik der zentralen Kanalerschließung auch gegen bestehende Gemeindebeschlüsse durchgesetzt. Allgemein bekanntes Paradebeispiel ist Briesensee (Spreewald). Im Barnim wurden so kleine Dörfer wie Werbellin und Klandorf kanalerschlossen und seitdem muß das Schmutzwasser dutzende Kilometer weit gepumpt werden. Das kostet nicht nur zu viel Geld, sondern entwässert das viel zu trockene Land und füllt Oder und Elbe, also Ost- und Nordsee, permanent mit Wasserschadstoffen auf.

Wirtschaftlich und ökologisch bessere, dezentrale Lösungen, die es damals schon gab und die der Abteilung Wasserwirtschaft des Herrn Platzeck (SPD) auch vorgeschlagen wurden, hatten gegen die Pläne des Herrn Prof. Niesche (SPD), damals Abteilungsleiter, keine Chance. Der hat nur zentrale Systeme gefördert, d.h. überhaupt zugelassen, vorzugsweise,  wenn er sie mit seinem eigenen privaten Büro hat planen können. Basta!

Wenn die Landesregierung jetzt den Kommunen und ihren Zweckverbänden angeblich aus "finanzieller Bedrängnis" hilft, dann verschweigt sie, daß sie selbst in der finanziellen Klemme steckt. Sie hat nämlich für die sog. Kommunalkredite, die sie den Zweckverbänden aufgedrängt hat, selbst gebürgt. Es trifft auch nicht zu, daß die Landeregierung hier zahlt und daß die Hilfen "teilweise"durch Gebühren, Beiträge und Umlagen auf die Bürger abgewälzt werden. Der Bürger zahlt alles, denn auch der Schuldenmanagementfonds ist Steuergeld!

Es trifft noch viel weniger zu, daß die Gebühren für Trink- und Abwasser von den Kommunen/ Zweckverbänden festgelegt werden. Hier sind nämlich Vorgaben der Landesregierung einzuhalten! Wer nicht einen Mindestbetrag pro Bürger einnimmt, der bekommt von der Landesregierung kein Geld und keinerlei Unterstützung!

Damit ist eines klar: Geholfen wird nicht den Kommunen sondern den Banken. Für die sind die Kommunalkredite ein gutes Geschäft. Offiziell sind sie zwar billiger als Kredite auf dem freien Markt, aber um die 5% sind bei dem derzeitigen Zinsniveau für die Banken ein echtes Schnäppchen. Und die Landesregierung hat nur ein Ziel: Die "Institution Kommunalkredit" zu sichern und zu retten - natürlich aus den Taschen der Bürger!

Wir haben zur Kenntnis genommen, daß der ZWA Eberswalde schon wieder Millionen "abgefaßt hat". Diesmal waren es 2,8 Millionen.
Die WestLB reibt sich die Hände für Geld in den Topf für Bonuszahlungen an die Topmanager!

Wenn Kritiker der Landesregierung jetzt und immer wieder auf zu große Kläranlagen, zu lange Kanäle, schlechtes Wirtschaften und sinkende Einwohnerzahlen verweisen, die auch noch sparsam mit Wasser umgehen - solche Leute sind ja richtig böse! - dann kann man sie schlecht widerlegen. Das nützt aber  nichts, so lange sich die Politik der Landesregierung nicht ändert. Die ist aber und bleibt  wohl auch stabil falsch, auch dank des Koalitionspartners DIE LINKE, der ja schon immer - ich erinnere an das Abstimmungsverhalten der PDS zum Zweckverbandsstabilisierungsgesetz (damals in der sog. Opposition) - für "Stabilität" war.

Johannes Madeja für "Wasser in Bürgerhand" (W!B)


(e-mail, redaktionell leicht bearbeitet)

Ein Wunschtraum für Weihnachten

                           Der Winter

luise  / pixelio.de
Die Pelzkappe voll mit schneeigen Tupfen,
behäng` ich die Bäume mit hellem Kristall.

Ich bringe die Weihnacht und bringe den Schnupfen,
Silvester und Halsweh und Karneval.

Ich komme mit Schlitten aus Nord und Nord-Ost.
- Gestatten Sie: Winter. Mit Vornamen: Frost.
 
 Mascha Kaléko

 


Na ja, wenigstens vom 24.12., 12 Uhr bis zum 28.12. so gegen 16 Uhr wäre ein wenig Winter ganz in Ordnung...

Mittwoch, 17. Dezember 2014

Genosse Stahlin ruhelos

Bei Valentin Katajew findet man eine Szene, in der der kleine Mitja am späten Abend aus dem Fenster der Wohnung seiner Eltern auf den entfernten Kreml guckt und in einem Fenster noch Licht sieht. Er glaubt, dort den Schatten eines Mannes mit einer Pfeife im Mund ausmachen zu können.  Dort in seinem Arbeitszimmer - weiß Mitja - arbeitet ruhelos der Genosse Stalin für das große Volk der Sowjetunion am Aufbau des Kommunismus.Mitja ist beruhigt und kann endlich weiter schlafen.

Neuer(?) Plan der Bernauer Statdverwaltung
In Bernau scheint es im Moment ganz ähnlich zu sein: Auch Genosse Stahl(in),  noch Bürgermeister in Biesenthal und zeitgleich neues Stadtoberhaupt in Bernau, arbeitet sich Tag und Nacht für die Bernauer Bürger ab. Dabei hat er erst einmal den Guttenberg für sich entdeckt: "Was wir bereits vor 2 Jahren forderten, seinerzeit aber auf Ablehnung aller anderen Stadtfraktionen stieß, wird nun umgesetzt. Der Bürgermeister richtet ein 4. Dezernat ein, welches Bau- und Stadtplanungsangelegenheiten bündelt und die bisher sachwidrige Aufsplittung zwischen Rechtsdezernat und Schuldezernat beendet. Da die Stadt Bernau insbesondere im Bereich Bauen und Planung spürbaren Verbesserungsbedarf hat, ist die Zusammenführung dieser Aufgabenbereiche verwaltungslogistisch geboten." (weiterlesen....)

Also, ich kenne die Barnimer Linken nicht anders. Heute noch einen Vorschlag wutschnaubend als "rechts" und besonders populistisch abgelehnt, nach einer kurzen Schamfrist als den eigenen entdeckt und als Ei des Kolumbus vorgestellt. Böse Zungen behaupten, diese stets gleiche Verfahrensweise läge an der mangelnden Denkmasse der Führungskader, die sich im wesentlichen aus ehemaligen Pionierleitern und Staatsbürgerkunde-Lehrern rekrutieren.

Auch der neue Bürgermeister macht da offensichtlich keine Ausnahme. Und während die mit horrenden Beitragsbescheiden belegten Alt- und Neuanschließer in Bernau und Umgebung noch immer auf eindeutige Stellungnahmen von ihm und seinen Genossen warten, hat er jetzt wenigstens die Rathausstrukturen für sich entdeckt. Wir, die Bernauer Bürger, sind beruhigt und können endlich weiter schlafen...

Montag, 15. Dezember 2014

Restauranttipp: Auf dem Hof flüstern in Bernau

Mein Freund und Kollege Albert ist in vieler Augen ein Gourmand, also ein Leckermaul, das sich selten mäßigen kann. Deshalb verstehen wir uns auch so gut, müssen aber des öfteren auf unsere Linie achten. Sei es wie es sei: Auf Albert ist in puncto Essen und Trinken immer Verlass. Wenn man - sagen wir - in Barcelona an irgendeiner Straßenkreuzung steht und nach einem guten Restaurant Ausschau hält, muss man nur Albert anrufen. Er leitet einen sicherer als ein Navigationsgerät zum besten Gourmettempel im Umkreis von einem Kilometer. Eine gemeinsame Geschäftsreise  nach Istanbul führte uns  daher auch am Abend eines harten Tages in das beste Fischrestaurant der Stadt. Sogenannte "Sternerestaurants" liebt Albert nicht so sehr. Das in der Regel arrogante Personal dieser Einrichtungen, in denen der "Sternekoch" (Zwischenfrage:  Kann man Sterne kochen?) meist ein haselnussgroßes Stück Fleisch auf einem riesengroßen Teller anordnet und dann irgendwelche skurrilen Malereien mit Soße darum herum anrichtet, verblüfft er schon mal mit der im tiefsten Pfälzer Dialekt vorgetragenen Frage, ob wir uns vielleicht in einem Tapasrestaurant befinden.

Fachwerkhaus in Bernau ( Rolf Handke/pixelio.de))
Nun wohnt Albert nicht in Bernau, sondern weit weg. Wir müssen also unsere Erfahrungen schon selber sammeln. Und die fallen in Bernau gar nicht so schlecht aus: Es gibt eine Reihe von Restaurants mit solider Küche, z.B. den "Schwarzen Adler", "Zickenschulze" oder den "Leiterwagen" und andere. Zu M.s runden Geburtstag im Oktober suchten wir etwas Besonderes und fanden es im Restaurant "Hofgeflüster" direkt an der Stadtmauer, gleich neben dem Steintor.

Das "Hofgeflüster" besteht seit 2013  auf einem 300 Jahre alten Ackerbürgerhof. Nach umfangreichen Restaurierungs - und Sanierungsarbeiten entstanden hier ein gemütliches Restaurant mit Wintergarten und im Vorderhaus eine nette Pension sowie ein schönes Ofenzimmer für familäre Festlichkeiten. Im Sommer lockt der Hof und erinnert an volkstümliche Restaurants der Toscana.

Die Eigentümer der ganzen Pracht, Uwe Bahr und Rico Mitzscherlich, haben den Ehrgeiz, ihren Gästen außergewöhnliche Stunden und hervorragende kulinarische Momente zu bieten. Das Ambiente passt und die Küche lässt "Tapas" höchstens auf dem Vorspeisenteller zu. Will sagen, die Teller sind nicht nur groß, sondern auch genau richtig gefüllt. Wein- und Nachspeisenkarte sollte man ausgiebiger testen. Man findet auch dort außergewöhnliche Köstlichkeiten.

Wir hatten jedenfalls eine wunderschöne Geburtstagsfeier. Am vergangenen Freitag  testeten wir das ebenfalls von Herrn Bahr und Herrn Mitzscherlich betriebene Restaurant "Gasthaus Lindow" in Bernau in der Paul-Singer-Straße und waren wiederum  begeistert. Küche super, Weinkarte nicht minder, Service immer da, aber nicht aufdringlich.

Albert wäre begeistert und würde beide Restaurants sicherlich mit seinem Pfälzer Lieblingsspruch kennzeichnen: Vun Esse und Trinke kannscht dich vollkomme ernähre...

Diese Unrechtsstaaten aber auch!



Gestern sollte übrigens in Bernau ein Bürgerentscheid stattfinden. Thema: Siehe oben.
Der Entscheid wurde durch den Landrat verboten. Da ist der sogenannte Rechtsstaat wohl an seine engen Grenzen gestoßen...

Donnerstag, 11. Dezember 2014

Buchtipp: "Profile aus dem Landkreis Barnim - Bernau und Umgebung"


Gerade ist der zweite Band aus der Reihe "Profile aus dem Landkreis Barnim" im Verlag Elmar Zinke, Schwerin, erschienen. Nach dem ersten Band, der Menschen aus der Gemeinde Wandlitz vorstellte und bei den Lesern außerordentlich gut ankam, schreibt die Autorin Kefrin Simon aus Basdorf in dem neuen Werk über Persönlichkeiten aus der Stadt Bernau und ihren Ortsteilen sowie aus der Gemeinde Marienwerder mit den Ortsteilen Sophienstädt und Ruhlsdorf. Neben kurzen Abrissen der Geschichte dieser Kommunen gibt es wissenswerte Geschichten aus der  Stadt- oder Ortsentwicklung.

Die Hauptsache allerdings sind die enthaltenen Porträts und Lebensgeschichten unserer Nachbarn hier im Barnim. Das Buch ist eine einmalige Lektüre für all jene, die sich im positiven Sinne für ihre Mitmenschen interessieren. Das ausdrückliche Ziel von Autorin und Verlag ist es denn auch,  ein Mehr an Miteinander zu fördern und das Wir-Gefühl zu stärken. Demnächst - und hoffentlich noch vor Weihnachten - im Buchhandel mit der ISBN 978-3-941294-42-4 zu erhalten. 

Mittwoch, 10. Dezember 2014

Eine Katastrophe für die Demokratie

Es ist eine Katastrophenmeldung: Alle Mittel für den Bürgerentscheid am 14.12.2014 sind  ausgeschöpft. Wir werden es nicht mehr schaffen können, ihn stattfinden zu lassen. Ein Antrag auf Einstweilige Anordnung vor dem Verwaltungsgericht, der durchaus Erfolg hätte haben können, scheitert an einem formellen Punkt. Die Initiatoren - also Bürgerinitiative, Unabhängige und das Bündnis für Bernau - sind nicht klagebefugt. Da sich die Untersagung gegen die Stadt richtet, müsste die Stadt klagen. Die will aber nicht. Die Initiatoren wollen, können aber nicht, weil sie nicht Adressat der Untersagung sind.

"Die Stadt" - d.h. wohl der Bürgermeister - will nicht gegen die Entscheidung des Landrats vorgehen und nicht klagen, also auf die Wahrnehmung einer Chance verzichten. Damit hat der Bürgermeister seine erste Bewährungsprobe nicht bestanden. Das war voraus zu sehen, wenn man Stahl vor seiner Wahl und mit seinem arroganten Gesicht am Rande der Dienstagsdemos stehen sah. Und es war voraus zu sehen, wenn man die unsäglichen Figuren der Linken sieht, die in Landkreis und Landtag die Fäden ihrer bürgerfeindlichen Politik ziehen.

Es ist eine Katastrophenmeldung - vor allem für die Demokratie in diesem Land. Diese Willkürentscheidung der Unteren Kommunalaufsicht wird verheerende Folgen für die politische Kultur haben und zu noch mehr Politikverdrossenheit führen. Statt die Plakate abzuhängen, was letztendlich nicht zu verhindern ist, wünschte ich mir, daß sie noch ein paar Tage hängen bleiben mit einem zusätzlichen Aufkleber, auf dem geschrieben steht: "Verhindert durch den Landrat. Quittung folgt!"

Logische Reaktion wäre am Tage des nun verhinderten Bürgerentscheids ein Sternmarsch aus allen betroffenen Nachbarorten  zum Bernauer Marktplatz mit einer Kundgebung, die dem Landrat klar macht, daß damit sein letztes Stündchen eingeläutet ist.

Allerdings habe ich schon Zweifel - es ist ja der dritte Advent - dass die Bürger, die ja schon jeden Dienstag "Flagge zeigen", dazu bereit sind und dass die bewährten Organisatoren diese zusätzliche Kraftanstrengung stemmen können. 

Es ist wohl meines Wissens einmalig in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, dass sich die Staatsmacht, vertreten durch Landesregierung, Landrat, Bürgermeister und quasi die gesamte Justiz mit einer derartigen Vehemenz und ohne jedes Unrechtsbewußtsein an einer ganzen Bevölkerungsgruppe abarbeitet, die in Bernau immerhin 40 Prozent dieser Bevölkerung ausmachen soll. Vergleiche mit den Enteignungen der Kleinunternehmer in der DDR in den 50er und 70er jahren des vorigen Jahrhunderts liegen auf der Hand und es wird klar, warum man uns von Staats wegen seit 25 Jahren immer wieder den "Unrechtsstaat" DDR eintrichtern will. Nicht die Unterschiede, sondern die immer mehr zunehmenden Gemeinsamkeiten zwischen beiden deutschen  Staaten machen mir Angst.

Bleibt mir, bleibt uns die Hoffnung, daß es den Fraktionsvorsitzenden in der Bernauer Stadtverordnetenversammlung gelingt, in einem parteienübergreifenden Konsens einen Maßnahmeplan zum weiteren Vorgehen zu erarbeiten. Was zu bezweifeln ist. Das Herumnölen, das unsachliche Geifern der Gegner des Gebührenmodells, die törichte Spaltung zwischen Mietern und vermeintlich reichen Hausbesitzern  werden weiter gehen. Die Dummheit, die Arroganz und  die Gier haben eine Schlacht gewonnen. Dem Bundesland Brandenburg, dem Landkreis Barnim und insgesamt der politischen Kaste der Bundesrepublik Deutschland haben sie einen  Bärendienst erwiesen. Nur können diese beschränkten Menschen ihren schweren Fehler nicht erkennen. Sie werden genau deshalb scheitern. Gewinnen werden wir - denn wir sind das Volk. Nicht diese unglaublichen Bonzen in ihrer Angst vor unserem Willen.

Mit allen, die in Vorbereitung des Bürgerentscheids viel geleistet haben, bin ich traurig und wütend zugleich!


Danke für die Informationen  an Peter Vida und Johannes Madeja.

Freitag, 5. Dezember 2014

Presseerklärung zur Absage des Bürgerentscheids in Bernau bei Berlin



Gemeinsame Erklärung der Bürgerinitiative Wasser-Abwasser im Gebiet des Wasser- und Abwasserverbandes (WAV) “Panke/Finow”, der Unabhängigen und des „Bündnis für Bernau“                                                                                                                       

Die Untersagung des Bürgerentscheides am 14.12.2014 durch die Kommunalaufsicht des Landkreises Barnim ist ein in der Bundesrepublik Deutschland  bisher ein einmaliger und zutiefst undemokratischer Akt!

Die Unterzeichner sehen die Bürgerbeteiligung als Ausdruck der Demokratie im Land Brandenburg extrem gefährdet. Es ist nicht hinnehmbar, dass den Bürgern das verbindliche Mitspracherecht zum Finanzierungsmodell der Wasser- und Abwasserkosten laut Kommunalabgabengesetz verwehrt wird. Viele Zweckverbände haben diese Umstellung auf Grundlage des KAG bereits vollzogen!

Die Vertrauenspersonen des Bürgerbegehrens geben bekannt, dass gegen die Beanstandung der Kommunalaufsicht zum Bürgerentscheid am 14.12.2014 eine einstweilige Verfügung bei Gericht beantragt wird.

Wir fordern hiermit die Landesregierung Brandenburg und die im Landtag vertretenen Parteien auf, die im Kommunalabgabengesetz  fixierte und durch Verwaltungsgerichtsurteil bestätigte Altanschließerregelung zurückzunehmen!

Durch undemokratische Handlungsweise der Landesregierung in Sachen Altanschließer werden völkerrechtlich verbindliche Verträge wie der Einigungsvertrag von 1990 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik und das Grundgesetz unterlaufen. Das verbindliche Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom
3. April 2013 zur Verjährung von Beiträgen wird negiert.

Wir sehen mit Sorge, dass das Mitspracherecht der Bürger in den Kommunen durch die Rot/Rote Landesregierung durch das
"Gesetz zur Stärkung der kommunalen Zusammenarbeit" weiter beschnitten wird und die Macht der Hauptverwaltungsbeamten gestärkt werden soll.
 
Wir fordern alle demokratisch gesinnten Kräfte in Bernau und den im WAV vereinten Umlandgemeinden auf, sich gegen diese Entscheidung zu stellen und an Protesten mitzuwirken.

Wir erwarten von den Bernauer LINKEN eine klare Aussage, wie sie sich zum Entscheid der Kommunalaufsicht positionieren!

Liebe Bernauer, Biesenthaler, Melchower und Rüdnitzer Beitragszahler und Sympathisanten, kommt am 09.12.2014 um 17:00 Uhr zur Dienstagsdemo auf den Platz am Steintor und lasst uns ein machtvolles Bekenntnis gegen die Herrschenden in unserer Region und im Land ablegen.

Wir fordern den Bürgermeister von Bernau auf, am 09.12.2014 vor den Demonstranten, die ihn gewählt haben, zu sprechen.




 Bernau, 4.12.2014

Dr. Christel Simon          Peter Vidá                        Andreas Neue
Bürgerinitiative im           Die Unabhängigen            Bündnis für Bernau
WAV Panke/Finow   

Donnerstag, 4. Dezember 2014

Kein Bürgerentscheid am 14. Dezember

Soeben auf der Webseite der Stadt Bernau bei Berlin gefunden:

"Abstimmungsbekanntmachung
Mit Schreiben vom 3. Dezember 2014 hat die Kommunalaufsicht des Landkreises Barnim als allgemeine untere Landesbehörde den Beschluss der Stadtverordnetenversammlung der Stadt Bernau bei Berlin vom 23. Oktober  2014 (SVV-Beschluss Nr. 6-107/2014) über die Entscheidung der Zulässigkeit des Bürgerbegehrens zur Erteilung einer Weisung an die Vertreter der Stadt Bernau bei Berlin in der Verbandsversammlung des WAV „Panke/Finow“, die Umstellung auf ein reines Gebührenfinanzierungsmodell für die Wasserver- und Abwasserentsorgung im Verbandsgebiet des WAV „Panke/Finow“ vom 9. September 2014 zu beantragen, beanstandet.
Der Beschluss darf nicht ausgeführt werden. Der Stadt Bernau bei Berlin wird aufgegeben, den Beschluss (SVV-Beschluss Nr. 6-107/2014) bis zum 30. Januar 2015 aufzuheben. Das aufgrund des Beschlusses bereits Veranlasste ist bis spätestens zum 12. Dezember 2014 rückgängig zu machen.
Infolgedessen findet der Bürgerentscheid zur Erteilung einer Weisung an die Vertreter der Stadt Bernau bei Berlin in der Verbandsversammlung des WAV „Panke/Finow“, die Umstellung auf ein reines Gebührenfinanzierungsmodell für die Wasserver- und Abwasserentsorgung im Verbandsgebiet des WAV „Panke/Finow“ zu beantragen, am 14. Dezember 2014 nicht statt.
Es ist alles Erforderliche zu unternehmen, um das bereits Veranlasste rückgängig zu machen. Die bereits vorliegenden Stimmzettel der Briefabstimmung sind nicht auszuzählen. Die Briefabstimmung wird eingestellt.
Viola Lietz
Wahlleiterin

Statement des Bürgermeisters André Stahl zur Beanstandung durch die Kommunalaufsicht
„Es ist außerordentlich bedauerlich, dass das Altanschließerproblem nunmehr nicht mit Bürgerbeteiligung lösbar ist. Wir werden daher jetzt das Abschmelzungsmodell als ausgleichende Variante favorisieren. Das reine Gebührenmodell ist aufgrund der entgegengesetzten Beschlüsse der Stadtverordnetenversammlung nicht mehr umsetzbar.“
Hintergrund
Die Stadt Bernau bei Berlin hatte am 2. Dezember fristgerecht zur beabsichtigten Beanstandung durch die Kommunalaufsicht Stellung genommen und die Zulässigkeit des Bürgerentscheids umfassend begründet. Insbesondere wurde im Einzelnen dargestellt, dass die vermeintliche Unzulässigkeit nicht gegeben ist und die Abstimmung bereits in Form der Briefwahl läuft. Weiterhin wurde in der Stellungnahme deutlich gemacht, dass eine Absage der Abstimmung bedauerlich wäre, weil durch den Bürgerentscheid die Möglichkeit gegeben gewesen wäre, tatsächlich das Stimmungsbild in der Bevölkerung widerzuspiegeln. Damit hätte festgestellt werden können, ob tatsächlich eine dem Quorum genügende Mehrheit einen Wechsel zum reinen Gebührenmodell wünscht. Informationen zu den Modellen und den finanziellen Konsequenzen sind unter www.stadtwerke-bernau.de > Geschäftsbesorger > Altanschließerproblematik einsehbar."


Nachbemerkung: Nachdem in den vergangenen Wochen sowohl Waldfrieden als auch Schönow mit Bescheiden zugeschüttet wurden - das Ende der Verjährung in 2015 naht bedenklich und die Schreibtischtäter müssen sich mit ihren Untaten beeilen - sind die Altanschließer in diesen Orten aufgebracht. Vor allem in Schönow ist die Enttäuschung groß, hatte doch die allmächtige Ortsvorsteherin, die unselige ehemalige Konsum-Wurstverkäuferin Adelheid Reimann, die Bürger in Sicherheit gewiegt und mit der Versicherung für dumm verkauft, in Schönow würden keine Altanschließerbeiträge fällig werden. Es dürfte inzwischen nun auch dem Dümmsten klar sein, dass man dieser Frau nicht einmal die Uhrzeit glauben darf.

Allerdings sind auch die so genannten Neuanschließer nicht vergessen worden: Mit der neuesten Änderung der Satzung des Wasser-und Abwasserzweckverbandes “ Panke/Finow“ hat man auch für sie eine Überraschung eingebaut. Konkret geht es um den Faktor der Geschosshöhe bei der Berechnung der Anschlussbeiträge. So soll jetzt ein eingeschossiges Autohaus in Bernau 61.000 € nachzahlen, für eine Tankstelle stehen 20.000 € an. Natüüüüürlich muss jedem einleuchten, dass Autohaus- oder Tankstellenbesitzer ihre Gebäude jederzeit auf vier Stockwerke aufstocken werden  , um dann auf dem Dach neue Autos oder Benzin anzubieten. Dass diese Menschen Arbeitsplätze geschaffen haben und dass man mit dieser Abzockerei  die Wirtschaft unmittelbar schädigt, spielt bei unseren Provinzpolitikern offenbar keine Rolle. Unvergessen ist auch der kleine private EDEKA-Markt in Bernau, der mit Beiträgen von 20.000 Euro planmäßig in die Pleite getrieben wird. Der Schwachsinn hat Methode. Nämlich die von besonders unverschämten Taschendieben. 

Es fällt schwer, bei soviel Unverstand ruhig zu bleiben. Was müssen diese Beamten dort im Kreis für eine Angst vor dem Willen der Bürger haben, dass sie zu derart schäbigen Tricks greifen! 

Das Vertrauen der Bürger in die Politik und die Lösungskompetenz der  herrschenden Mehrheiten in Stadt, Kreis  und Land  geht schon lange gegen Null. Und die Frage muss erlaubt sein, warum dumme Politiker, verantwortungslose Beamte und raffgierige Funktionäre so leichtfertig den sozialen Frieden in Bernau und in vielen anderen Kommunen Brandenburgs auf's Spiel setzen dürfen. Will man wirklich testen, wie lange sich die Menschen derartig dreckige Spielchen gefallen lassen?

Péter Vida als Vorsitzender des Beirates für Migration und Integration wiedergewählt

Neuer Beirat
Der Beirat für Migration und Integration des Landkreises Barnim hat auf seiner konstituierenden Sitzung nach der Wahl den bisherigen Vorsitzenden Péter Vida als Vorsitzenden wiedergewählt. Der Bernauer ungarischer Herkunft wurde für weitere 3 Jahre im Amt bestätigt. Als stellvertretende Vorsitzende wurde die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde, Diana Sandler, erneut gewählt. Neu im Vorstand ist der aus Tschetschenien stammende Khusen Serbiev, der als 2. Stellvertreter fungieren wird. Als Delegierte in den Migrations- und Integrationsrat des Landes Brandenburg wurden Péter Vida und Obi Ogbonnaya aus Nigeria bestimmt.

Vida bekräftigte nach der Wahl, dass der Beirat seine aktive Migrationspolitik ausbauen will. Schwerpunkte werden die Unterstützung der Flüchtlinge im Bereich der Wohnungsunterbringung und Integrationsberatung sowie der interkulturelle Dialog sein. Hierzu sollen Besuche und intensive Beratungsangebote in den Asylbewerberheimen eingerichtet werden. Außerdem werden wieder Kulturveranstaltungen und interreligiöse Begegnungen angeboten.

"Der Beirat wird gemeinsam mit vielen Menschen und Vereinen für eine offene Gesellschaft und ein respektvolles Miteinander arbeiten" erklärten die neugewählten Vorstandsmitglieder.

Der Beirat für Migration und Integration im Landkreis Barnim vertritt die Interessen der rund 4.000 Menschen mit ausländischem Pass einschließlich der Asylbewerber.
Weitere Informationen unter: www.beirat-migration-integration.de

Mit freundlichen Grüßen
Vorstand Migrationsbeirat Barnim
0170-4890034

Mittwoch, 3. Dezember 2014

Neues aus dem Brandenburger Landtag

Die drei neugewählten Landtagsabgeordneten der Brandenburger Vereinigten Bürgerbewegungen / FREIE WÄHLER waren in den letzten Tagen und Wochen innerhalb und außerhalb des Landtages wieder sehr aktiv. Lesen Sie nachfolgend eine kleine Zusammenfassung der aktuellen Arbeit. Klicken Sie auf die Links, um zu Zeitungsartikeln, Fernsehbeiträgen u. ä. zu gelangen:

© Initiative echte soziale Marktwirtschaft/ pixelio.de
Na, mit der Herumschnarcherei und dem gegenseitigen Aufdieschulterklopfen der Nationalen Front  im Landtag ist es nun wohl endlich vorbei. Genauso stelle ich mir ein Parlament und vor allem eine funktionierende Demokratie vor...

Montag, 1. Dezember 2014

Fuck you, Zuckerberg!

"Durch Nutzung unserer Dienste nach dem 1. Januar 2015 stimmst du unseren aktualisierten Bedingungen sowie unserer aktualisierten Datenrichtlinie und Cookies-Richtlinie zu und erklärst dich außerdem damit einverstanden, dass du verbesserte Werbeanzeigen siehst, die auf den von dir genutzten Apps und Webseiten basieren. Nachfolgend erfährst du mehr über diese Aktualisierungen und darüber, wie du steuern kannst, welche Werbeanzeigen du siehst." informiert uns Facebook derzeit. 

Aufgrund dieser Äußerungen des Datenkraken Facebook wird mein Account am 31.12.2014 von mir eingestellt und so weit es geht gelöscht.

Ich will nix steuern, ich habe eigentlich
Datenklau , Maik Schwertle  / pixelio.de
keine Zeit für Spielereien. Ich will überhaupt keine Werbeanzeigen. Bisher war dieser Mist bei Facebook - na, sagen wir: erträglich. Da man nun aber wohl festgestellt hat, dass Herr Zuckerberg, der Erfinder von Facebook, noch nicht genug Geld verdient und offenbar einen Werbe-Zahn zulegen will, bringt man mich zu obigen Entschluß. Ich bin außerdem der Ansicht, dass Herr Zuckerberg schon genug Daten von arglosen Nutzern wie mir gesammelt hat. 


Es wird auch ohne Quassel-Facebook gehen. Bis auf weiteres werde ich Vallis Blog bei Google+ verlinken. Obwohl auch Google ein Datenkrake ist, tritt man nicht so frech auf. Und, wie gesagt: Bis auf weiteres...

Ansonsten fällt mir nur noch eins ein: Fuck you, Zuckerberg! Wer die meiste Kohle geramscht hat,  wenn er stirbt, hat gewonnen...

Freitag, 28. November 2014

GAF oder Größte Anzunehmende Fehlbesetzung


.. auch aus allen Regierungen.
Die Printausgabe unserer  hoffnungslos dem Provinzialismus verfallenen Provinzzeitung - es wird wirklich immer schlimmer - bringt heute ein Interview mit der allergrößten Fehlbesetzung der Brandenburger Landesregierung, dem sogenannten Landwirtschafts- und Umweltminister Jörg Vogelsänger (SPD). Schon im letzten Kabinett Platzeck war der Mensch als Infrastrukturminiskus minister der absolute Heuler. Aber wie fast immer im Leben hat die größte Pfeife überlebt und er darf weiter Minister spielen. Der Kerl ist so krass, dass er wahrscheinlich weder für den neuen MP Woidke noch für andere aufstrebende Kader der Brandenburger SPD eine Karrieregefahr darstellt.

Der Journalist oder besser: der Schreiberling fragt den Herrn u.a., ob der Eindruck täuscht, dass in immer größerem Maße Energiepflanzen angebaut wer­den?


Die nun von Seiten des Herrn Miniskus folgende Antwort ist es wert, der Nachwelt und vor allem dem Internet anvertraut zu werden:
"Es ist ein* Herausforderung, die Vielfalt zu unterstützen. Das gilt auch für die Tierproduktion. Dort werden die meisten Arbeits­plätze geschaffen. Ich begrüße ausdrücklich, dass die „Volksini­tiative gegen Massentierhaltung" das Thema nun in den Landtag getragen hat. Damit werden wir dort offensiv umgehen."

Merkt der Kerl noch was? Wie blöde ist der eigentlich? Oder will er nur den Leser/ Wähler verscheißern? Und wie üblich in allen unseren Medien sagt dem Typen keiner, dass er völlig an der Frage vorbeigeplappert hat oder fragt gar mal nach!

Es ist wirklich an der Zeit, dieses Mistblatt abzubestellen. Zwar bleiben die Idioten diesem Land dann trotzdem erhalten, aber ich muss nicht mehr darüber schreiben...

* Rechtschreibung/Grammatik des Zitats unverändert übernommen.

Donnerstag, 27. November 2014

Billigheimer*

Neulich an einer deutschen Universität. Der Forschungsbereichsleiter Professor K. hat viele Drittmittel eingeworben und kann mit diesem Geld in einigen zukunftsträchtigen Forschungsprojekten  junge, ehrgeizige Doktoranden einsetzen. Viola ist eine von diesen jungen Menschen. Sie ist sehr engagiert und steht "ihre Frau"  in der Forschung - trotz oder gerade wegen ihrer zwei Kinder.

Die Jüngste hat gerade die Kita gewechselt - und wie es deutsche Beamtenseelen vorschreiben -  muss Viola in den ersten Tagen ihrem Kind in der Kita halbtags zur Seite stehen. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Es muss sein, obwohl das Mädchen schon Kita- Erfahrung hat. Das Mädchen fühlt sich daher auch schon groß und die Anwesenheit der Mutter ist ihm eher peinlich.

Aber Viola ist froh über den Kita-Platz, in weiten Teilen Deutschlands ist so ein Platz durchaus nicht selbstverständlich. In weiten Teilen Deutschlands bekommen die Kinder mittags kein Essen in der Kita, weil es seit hunderten von Jahren eben festgefügter Brauch ist, dass Kinder ihr Essen zu Hause bekommen müssen. Dass Mütter also nicht arbeiten gehen, den ganzen Tag zuhause sind und das Kind eigentlich nur mal kurz zum Spielen in der Kita abgeben. So ist es eben in weiten Teilen Deutschlands, in denen die Frau immer noch an den Herd gehört und meist in dieser Rolle auch richtig glücklich ist, langsam körperliches und geistiges Fett ansetzt und sich zu dem Hausmuttchen mit begrenztem Horizont entwickelt, das ihr Ehemann von seiner eigenen Mutter gewöhnt ist.

Ausgerechnet jetzt fängt Violas Team eine neue Versuchsserie an. Viola teilt sich die Anwesenheitspflicht in der Kita mit ihrem Mann und ihrer Schwester. Trotzdem bleibt es schwierig mit der Arbeitsorganisation und die neue Versuchsserie wird mit viel Knacken und Knirschen im Getriebe durchgezogen. Eigentlich eine kleine Geschichte, wie sie so oder so ähnlich in vielen Firmen, Universitäten oder Behörden in dieser geistigen Mittelalter-Republik tagtäglich vorkommt.

Was tut die Politik? Die Bundesregierung hat gerade ein gewaltiges Gesetz beschlossen. Dabei geht es nicht etwa um genügend, bezahlbare und vernünftig organisierte Kita-Plätze oder um gleichen Lohn für Frauen bei gleicher (Männer-) Arbeit. Nein, um derlei unnützen Kram kümmert sich unsere Regierung natürlich nicht.  "Die Koalitionsspitzen haben sich auf einen Kompromiss im Streit über eine gesetzliche Frauenquote verständigt. Die geplante Quote von mindestens 30 Prozent für die Aufsichtsräte von rund 100 börsennotierten und voll mitbestimmungspflichtigen Unternehmen komme ohne Ausnahmen, verlautete am Dienstagabend aus Koalitionskreisen am Rande der Beratungen der Partei- und Fraktionschefs von CDU, CSU und SPD. Das Gesetz soll am 11. Dezember vom Kabinett verabschiedet werden, hieß es in einer Erklärung.
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit (Wilhelmine Wulff_All Silhouettes  / pixelio.de)
Es bleibt demnach bei den von Familienministerin Manuela Schwesig und Justizminister Heiko Maas, beide SPD, vorgesehenen Sanktionen gegen Unternehmen, die die Quote unterschreiten: Wenn keine geeignete Frau gefunden werden kann, soll der Posten unbesetzt bleiben. Auch für den öffentlichen Bereich soll nach der schwarz-roten Koalitionsvereinbarung eine Quote eingeführt werden. " schreibt die "Zeit" in ihrer Online-Ausgabe am 26.November.

Gewaltige Sanktionen von Staats wegen , die Konzerne werden sich garantiert vor Schmerzen winden. Meint jedenfalls die SPD.

Na, das wird Menschen wie Viola und ihre Familien unerhört weiter bringen. Und es passt zu dieser Bundesregierung der großen Koalition unter Merkel. Denn es ist billig...


* Der Ausdruck Billigheimer kennzeichnet billige, minderwertige Produkte und deren Anbieter.

Freitag, 21. November 2014

Mehr Kohle für das BfV

"Der Etat des Bundesamtes für Verfassungsschutz wird laut Koalition um etwa zehn Prozent oder gut 21 Millionen Euro auf rund 231 Millionen Euro erhöht." vermeldet die Webseite des Deutschen Bundestages.
Der Etat 2015 des Bundesinnenministeriums wird am Dienstag, 25. November 2014, gegen 15.20 Uhr zur abschließenden Beratung auf der Tagesordnung des Bundestages stehen. Er soll nach den Beratungen des Haushaltsausschusses im kommenden Jahr ein Ausgabenvolumen von gut 6,19 Milliarden Euro und damit knapp 460 Millionen Euro mehr als im Regierungsentwurf vorgesehen umfassen.

"Wir sind ein Dienstleister der Demokratie" behauptet das Amt vollmundig und wahrheitswidrig von sich. Die Verstrickungen seiner V-Leute und hauptamtlichen Schlapphüte in den NSU-Skandal wird man in dieser "Demokratie" wohl niemals aufdecken. Es gibt ja leider keine BfV-Unterlagenbehörde.

Und ja, ich weiß, dass ich mich wiederhole, aber es wird immer klarer, warum man uns seit Urzeiten  mit den Schlagworten von "Stasi" und "Unrechtsstaat" von den bundeseigenen Schandtaten ablenken will...

Notizen aus einem ver(bl)ödeten Land

Tochter und Mutter absolvieren einen Französisisch-Kurs an der Volkshochschule. Die Tochter, etwa 16 Jahre alt und damit Absolvent des hervorragenden Brandenburger Bildungssystems ( 1990 aus Nordrhein-Westfalen übernommen), soll auf Wunsch der Lehrerin das Subjekt eines Satzes bestimmen. Reaktion: "Häh? Subjekt? Was is'n das? Deutsch is' nicht so meine Stärke!" Ohne die letzte Bemerkung hätte das niemand der übrigen Kursteilnehmer bemerkt. Und ganz abgesehen davon, dass man Fremdsprachen erst dann lernen sollte, wenn man die eigene Muttersprache beherrscht: Es spielt natürlich auch keinerlei Rolle, dass man die übrigen Kursteilnehmer mit diesem stolzen Nichtwissen unnütz aufhält, denn die wollen für ihr Geld wirklich lernen.

Später dann sollen die Kursanten kurze Sätze übersetzen, die auf historische Persönlichkeiten hinweisen. Gesucht sind Napoleon, Marie-Antoinette und Zinédine Zidane. Die beiden ersteren sind Töchterchen völlig unbekannt. Auch Hinweise auf Ludwig XVI., Maria-Theresia von Österreich oder die Guillotine bringen nicht weiter. Bevor noch alle anderen vor lauter Fremdschämen im Boden versinken, hat sie wenigstens den Fußballer erkannt. Bei Jauch wäre das wahrscheinlich die 16.000 Euro-Frage gewesen und das reicht ja auch aus.

Wie man fast täglich den Medien oder auch ihren lauten Gesprächen in den öffentlichen Verkehrsmitteln entnehmen kann, sind diese Art von Intelligenzbolzen leider keine Ausnahme. Der Kopf wird offenbar nur noch dazu gebraucht, um ab und zu ein Smartphone ranzuhalten. Es wird aber auch alles dafür getan, damit diese Leute nicht schlauer werden. Ein bekanntes Verlagshaus bringt extra eine Zeitung mit großen Bildern und wenig Text heraus, auch das öffentlich-rechtliche (Staats-) Fernsehen hat sein Programm entsprechend angepasst. Und mit Erfolg - die Hirnasketen sind glücklich!


Fünfundzwanzig Jahre haben für fast durchgängige Verblödung weiter Teile der Bevölkerung in diesem schwer geprüften Landstrich gesorgt. Die industrielle Verödung und der damit verbundene Abbau von Arbeitsplätzen ging bekanntlich noch viel schneller...

Donnerstag, 20. November 2014

Ergreifend und kämpferisch

Die Instrumentalisierung von Silly  zum 25. Jahrestag der Maueröffnung hat wohl doch nicht so ganz geklappt. Wie sagt Anna Loos bei der Anmoderation des Titels "Vaterland" (im Video etwa ab 5:53 min) : "...denn heute ist nicht nur ein Tag, wo man über die Vergangenheit nachdenken sollte, sondern auch über die Gegenwart und die Zukunft von Deutschland."   Hier ist der Text des Liedes  "Vaterland".

Die Meinungsfreiheit als Geschenk? Mann, was war die DDR aber auch für ein Unrechtsstaat, was wurden wir in der DDR aber auch zensiert! Und bei der offiziellen ARD-Übertragung des Konzertes am Brandenburger Tor wurde nach dem ersten Titel "Mont Klamott"  schon mal ausgeblendet. Heute zensiert man nicht, heute lässt man einfach weg...

Ein Fernrohr und die Demokratie

"Heute habe ich mir ein Fernrohr mitgenommen. Wenn die Kameras und die Teleobjektive zoomen dürfen, dann will auch ich schärfer sehen. Aber es hilft nichts: Das Öffentliche schützt das Heimliche. Da reden Menschen vor sich hin, schon in der Live-Situation scheint keiner zuzuhören. Es handelt sich um den letzten Entwicklungsstand einer Institution, um die mit dem Leben gekämpft wurde. Etwas begann barbusig sich auf den Barrikaden und endet mit Motivkrawatte im Ausschuss.

Der Mensch, der jetzt eintritt und sich ein ganzes Bild machen will, staunt über das, was plausible Regeln und ihre Übertretungen aus dem Parlament gemacht haben. Ist dies nicht auch das Leichenschauhaus der parlamentarischen Idee? Oder hänge ich bloß der altmodischen Vorstellung eines Plenums an, indem sich die Interessen aller wieder finden sollen, dass Mehrheiten organisiert, in großen Perspektiven denkt und entscheidet, also lauter romantischer Kram, dem das reale Parlament nur noch entfernt verbunden ist? Doch kann man tatenlos zusehen, wie es sich selbst beschädigt? Wäre nicht auch die Kritik dessen, was das Parlament heute ist, Sache des Volkes?“ fragt Roger Willemsen in seinem Buch“ Das Hohe Haus- Ein Jahr im Parlament“ (Verlag S. Fischer GmbH, Frankfurt am Main 2014).

Willemsen hatte ein ganzes Jahr lang die Debatten im Deutschen Bundestag vor Ort verfolgt und blieb trotzdem einigermaßen geistig rege. Er muss sich offenbar als Professor sehr gewählt ausdrücken. Man könnte auch deutlich die Frage stellen, ob diese Art von Demokratie, die eigentlich eine Parteiendiktatur darstellt, ob dieses Parlament, dieser Bundestag, überhaupt noch den Willen des Volkes ausdrücken, geschweige denn verwirklichen wollen...

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Wir sind noch lange nicht am Ende, wir fangen ja gerade erst an...