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Donnerstag, 29. Mai 2014

Glück

Gila Hanssen  / pixelio.de
"Ich habe heute nachgedacht. Über das Glück. Und ich habe gemerkt, dass man das Glück nur behalten kann, wenn man es weitergibt." sagte der Schauspieler Thomas Thieme in seiner Rolle als Gerd Mühlfellner im ZDF-Montags-Krimi "Mord in Aschberg" (Regie: Markus Imboden, Sendetermin war der 26. Mai).

Mühlfellner, der in einer früheren Folge einen Kopfschuss überlebt hat, verblüfft immer wieder durch tiefsinnige Folgerungen aus den Vorgängen des täglichen Lebens, über die man als Zuschauer lange nachdenken kann. Auch über das  Glück. Wenn man dann  will...

Montag, 26. Mai 2014

Wenn Wahlen etwas ändern würden...

"Die europäische Idee ist gescheitert" hört man gerade wieder einmal von einigen kritischen Geistern. Wahlbeteiligungen von 13 oder auch 48 Prozent geben ihnen Recht. Die meisten Medien loben allerdings das deutsche Ergebnis der Europawahl. Es bleibt alles wie es ist. Allerdings liegen beide falsch: Sowohl die uneingeschränkten Befürworter des EU-Dirigismus, dieses Auswuchses eines undemokratischen Kolosses wahrhaft byzantinischen Ausmaßes auf tönernden Füßen genauso wie die Enttäuschten, die die Defizite dieser EU weinerlich einklagen.

In Wirklichkeit ist die EU genau dafür geschaffen worden, wofür sie seit Jahrzehnten steht: Für die Profitmaximierung des europäischen  Kapitals. Ab und zu fallen mal - eher aus Versehen - ein paar Brocken für die europäische Bevölkerung ab. Aber sofort erschrecken sich die Beamten in Brüssel wieder und bereiten schon das nächste Diktat vor. Nach Glühlampenverbot und Eurokondom, Duschköpfen oder Gurkenkrümmung und ähnlichem Mist geht es demnächst zum Beispiel an die superbürokratische Überregulierung der Medizintechnikherstellung.Alles, was bei "Drei" nicht auf dem Baum ist, zieht sich das Bürokratiemonster Brüssel auf den Tisch und dann geht es erwartungsgemäß schief. Das, worum man sich kümmern müsste, wie z.B. die Eu-weite Normung  aller möglichen Prozesse  in der Wirtschaft oder auch soziale Mindeststandards, wird dann auch manchmal geregelt: Natürlich auf unterstem Niveau. Man kann ja einzelne, weniger entwickelte Mitgliedsstaaten nicht überfordern!

Wer Analogien zum Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe des seligen "Ostblocks" sucht, wird fündig.  Der war ja auch deshalb so erfolgreich - Vorsicht, ganz besonders zynischer Chauvinismus! - weil man sich auf den sowjetischen Fleiß, auf die polnische Arbeitsorganisation, den mongolischen wissenschaftlich.-technischen Fortschritt und vor allem aber auf die DDR-Statistik stützen konnte.

Tim Reckmann  / pixelio.de
Ganz miserabel und regelrecht landes- oder EU- ?) verräterisch wird es dann beim Datenschutz: Die EU schickt unsere Flugdaten an die Amerikaner, unsere Kontodaten gehen an die Amerikaner,  unsere  biometrischen Ausweise haben wir dank der Amis gekriegt, damit die unsere Daten abschnüffeln können, die Geheimdienste kollaborieren mit denen der Amerikaner. Und darauf sind wir auch noch stolz. Dass man dann auch politisch und militärisch den Gleichschritt mit den USA probt oder  unverhohlen Euro-Streitkräfte plant, schlägt dem Fass die Krone aus.

Alternative für diesen Mist? Nicht in Sicht, es bleibt alles wie es ist. Keine Krisengespräche, auch nicht wegen der Erfolge von AfD, Wilders, Farage oder Le Pen. Schon gar nicht Einbeziehung der europäischen Bevölkerung in den angeblich so hehren EU-Gedanken. Es wird so weiter gehen wie bisher. Irgendwo "da oben" regieren ein paar höchstbezahlte Pfeifen vor sich hin, sind sich selbst genug und wählen sich immer wieder selber.  Der Rest schmeißt dann die in der Regel 5000 Seiten umfassenden  Gesetze irgendwann einfach auf den Müll und macht sein Ding. Ich möchte nicht wissen, wie dieses Ding dann aussieht.


Aber in Brandenburg waren ja auch Kommunalwahlen. Nur soviel dazu: Wir konnten den Einzug einiger besonders krasser Nulpen aus einer ehemaligen Protestbewegung in die Kommunalparlamente verhindert. Die seit 24 Jahren fest verdrahteten Gehirne der meisten unserer Mitbürger haben allerdings wieder in Größenordnungen SPD, Linke und CDU gewählt. Offenbar kann man rund 70 Prozent der Brandenburger jeden Tag ins Gesicht spucken - sie werden ihr Wahlverhalten nicht mehr ändern.

Insofern waren wir als Brandenburger Vereinigte Bürgerbewegungen/ Freie Wähler ganz gut. Ich selbst bin in den Schönower Ortsbeirat und sogar in den  Kreistag Barnim gewählt. Allerdings habe ich diese Plätze schon unseren Nachrückern zur Verfügung gestellt. Ich bin inzwischen fast 62 Jahre alt und seit anderthalb Jahren Opa. Jüngere Leute müssen ran. Mein Enkelchen soll seinen Großvater noch viele Jahre um sich haben. Dazu kommt, dass gerade jetzt mein "Laden" sehr gut läuft. Das soll er auch noch in den kommenden 4 Jahren bis zur Rente und vielleicht auch noch darüber hinaus.

Ganz im Vertrauen: Meine gering bemessene Freizeit verbringe ich gern mit wirklich angenehmen Menschen meiner Wahl. Es wird sicher das übliche blöde Gerede über diesen Rücktritt geben. Deshalb: Meine Stasiakte umfasst  neunzehn Seiten, ist rein wie frisch gefallener Schnee und kann bei begründetem Interesse jederzeit eingesehen werden. Promoviert wurde ich übrigens  in der DDR als Dr.-Ing. aufgrund ehrlicher Arbeit. Wie Frau Dr. rer. nat. Merkel. Anders ging das damals nämlich nicht. 

Ach ja, bevor ich es vergesse: Wenn Wahlen etwas ändern würden, wären sie verboten...









Donnerstag, 22. Mai 2014

Pfingschten schon was vor?

Man muss ja nicht gleich zu Emil Steinberger in die Schweiz reischen und herauschfinden, wasch ein  "kirchlicher Feiertag mit einem "G" drin"  ischt.  Der Werbellinsee ist nah und so schön. Und es ist immer was los:



Datenmüll

Ich gebe es zu: Anfangs - so vor 4 Wochen - habe ich mich noch über den Datenmüll erregt, der da an jeder Laterne hängt. So z.B. über das Wahlplakat eines einsamen  "Grünen" aus unserem Ort, über den uns via Laternenpfahl als hervorstechende Eigenschaft " Geradlinigkeit" eingeredet werden soll. Geradlinig ist er in der Tat - in vier Jahren seiner Mitgliedschaft in der Bernauer Stadtverordnetenversammlung hat er sich nicht ein einziges Mal für die Anliegen der Bürger oder gar für Umweltschutz eingesetzt. Es ging ihm immer nur um die Einhaltung der von Gott geschaffenen Gesetze. Weil diesem Beamten nie jemand gesagt hat, dass Gesetze geändert werden müssen, wenn sie Unrecht zu Recht erklären.

Oder das Plakat mit den Baumstümpfen in der Schönower Heinrich-Heine-Straße von derselben Partei, die den Umweltschutz schon lange vergessen hat. Weil man so für den Baumschutz ist, hat man als Grüne im Barnimer Kreistag auch für den Erwerb eines Holzkraftwerkes gestimmt, für das der Brennstoff Holz aus 200 km Umkreis zusammengerafft werden sollte.  Mit LKW natürlich. Die Wälder hätten dann sicher gut ausgesehen. Vielleicht so, wie eine von grünen Beamten beherrschte Amtsstube? Nur ordentlicher?

Oder das Plakat einer sogenannten Freien Fraktion, die als überragendste Eigenschaft auf ihre außerordentliche Kompromissbereitschaft hinweist. Motto des Vereins: Wir sind so schnell im Mastdarm des gerade Mächtigen, so schnell kannst Du, lieber Wähler, gar nicht gucken! Glücklicherweise tritt wenigstens das Ober-Dummerchen dieser Truppe nicht mehr an. Das hatte sich mit seinen Kontakten zur Kreisspitze der NPD so unmöglich gemacht, dass es von den eigenen Kompromisslern  kompromisslos entfernt wurde. Wenigstens das.

Wie gesagt: Anfangs ärgerte mich dieser Mist maßlos, weil ich die dahinter steckenden lernunwilligen, unfähigen Karrieristen und eitlen Selbstdarsteller mittlerweile zu gut kenne. Inzwischen lache ich nur noch, weil sie sich alle so wunderbar  entlarven. Ob Bernauer CDU, die " Wir sind Merkel" plakatiert und gleichzeitig tolle Rechenkunststücke zu den Altanschließerbeiträgen präsentiert. Nur rechnen können sie nicht. Ständig operiert man mit neuen  Zahlen.

Oder die SPD. Deren Aussagen (zwei küssende Rentner - Rentner bin ich in 4 Jahren übrigens auch, Küssen geht aber sicher auch ohne  SPD) sind so verschwiemelt, dass sie erst gar keiner versteht. Stattdessen schicken die Arbeiterverräter ihren Bernauer Schatzmeister los, der Plakate anderer Parteien und Bürgerbewegter mit dummem Zeug beklebt oder Wahlhelfer beschimpft und berempelt. Ein wahres Schätzchen, dieser Schatzmeister, dieser demokratische "Aufbauhelfer" aus dem Westen. Ob das Alkohol ist, der das alles in leeren Gehirnkästen anrichtet?

Die von mir bezahlte Straßenlaterne vor dem Grundstück blieb übrigens leer. Eigentlich schade, denn ich hätte gern das folgende Werk eines unbekannten Künstlers aufgehängt:


© https://twitter.com/alios

Denn das trifft es doch in jeder Beziehung...

Mittwoch, 21. Mai 2014

Stellungnahme der Bürgerinitiative: Biosphäre unter Strom - keine Freileitung durchs Reservat! zum Netzentwicklungsplan Strom 2014 der Übertragungsnetzbetreiber

1. Unzureichende Bürgerbeteiligung bei der Netzplanung

Der Netzentwicklungsplan greift nach seiner Verabschiedung durch das Parlament als Bundesbedarfsplan ganz erheblich in das Infrastrukturgeschehen der einzelnen Kommunen ein. Die zunehmende Kompetenzverlagerung von der Landes- auf die Bundes- und schließlich auf die EU-Ebene (TYNDP) macht die lokale Bürgerbeteiligung mehr und mehr zur Farce, zumal neuere gesetzliche Regelungen (ENLAG und NABEG) und die Beschneidung des Rechtswegs die Mitwirkung der Bürger nicht etwa einfacher machen, sondern sie eher erschweren.

Die Bürgerinitiative "Biosphäre unter Strom - keine Freileitung durchs Reservat!" hält folgende Bedingungen für effektive Bürgerbeteiligung für unverzichtbar:

-Transparenz auf allen Stufen der Planungsprozesse
- von den Netzbetreibern und Energiekonzernen unabhängige Recherche und
- wissenschaftliche Beratung im Interesse der Bürger
- detaillierte und nachvollziehbare Darstellung der energiepolitischen und übertragungstechnischen Notwendigkeit der geplanten Maßnahmen
.
Diese Bedingungen sind mit der Vorlage des von den Übertragungsnetzbetreibern ÜNB) verfassten Netzentwicklungsplans Strom 2014 (NEP 2014) nicht gegeben. Die Bürgerinitiative betrachtet das im EnWG vorgesehene Konsultationsverfahren in der gegenwärtigen Form nicht als ein geeignetes Instrument, um den Bürgerwillen beim Netzausbau effektiv zur Geltung zu bringen. Sie sieht darin wie bereits im Jahr 2012 bei der Konsultation des NEP 2012 eher ein Verfahren, den von den Netzbetreibern geplanten und in der Öffentlichkeit umstrittenen Netzausbau abzusichern und zu “legitimieren”. Es handelt sich nach unserer Einschätzung nur um eine Scheinbeteiligung der Öffentlichkeit, nicht um echte Beteiligung, denn die grundsätzlichen Fragen, ob und wie ein dezentrales Energieversorgungssystem aufgebaut werden und was es leisten könnte, stehen nicht zur Debatte. Im „Ilmenauer Signal“ (www.zubila.de/ilmenauer-Signal.html) des „Netzgipfels von unten“ (Dez. 2012) wird die Konzeption eines dezentralen Energieversorgungssystems mit erneuerbarer Energie näher erläutert.

Die Notwendigkeit der einzelnen Maßnahmen wird im NEP 2014 nicht nachvollziehbar dargestellt, sondern nur durch sehr allgemein gehaltene qualitative Aussagen „begründet“. So wird z.B. im „Steckbrief“ zur „Uckermarkleitung“ geschrieben, das „netztechnische Ziel der Maßnahme“ sei es, die „horizontale Übertragungskapazität im Netz von 50 Hertz und regelzonenüberschreitend bzw. länderübergreifend zum benachbarten polnischen Übertragungsnetzbeteiber PSE zu erhöhen.“(NEP 2014, S.128)
Diese allgemeine Darstellung ist nicht geeignet, eine Steigerung der Übertragungskapazität um das 4,5 fache gegenüber der Übertragungskapazität der bestehenden 220kV-Freileitung zu begründen. Sie kann z. B. auch nicht die eklatanten Eingriffe in das Biosphärenreservat Schorfheide - Chorin und zwei europäische Vogelschutzgebiete und den Naturpark Barnim rechtfertigen, die bei Realisierung der Planung unvermeidlich wären.

Die Bürgerinitiative “Biosphäre unter Strom - keine Freileitung durchs Reservat!” kann daher im  Konsultationsverfahren 2014 nur kritische Anmerkungen machen, eine Zustimmung zu den  Netzausbauplänen kann aus dieser Beteiligung nicht abgeleitet werden.

2. Konzeptionelle Verengung auf zentralistische Strukturen 

Es zeigt sich, dass der Netzentwicklungsplan 2014 nicht, wie in der öffentlichen Diskussion häufig behauptet, in erster Linie der inländischen Versorgung mit erneuerbaren Energien und somit der Energiewende dient, sondern vielmehr den großen Energieunternehmen zur von der EU gewollten und von den Verbrauchern zu finanzierenden Infrastrukturabsicherung für den europäischen Stromhandel (NEP 2014, S. 31, S. 37, S. 39) vor allem auch mit Kohlestrom nützt. Die gestiegenen Kohlestromexporte und der hohe CO2-Ausstoß im Jahr 2013 belegen diese Einschätzung sehr deutlich (vgl. Tagesspiegel, 15.5.2014).

Der von den ÜNB vorgelegte NEP 2014 ist als modifizierte Fortschreibung der Vorgänger auf zentralistische Strukturen der Stromerzeugung und – verteilung fixiert. Mit dem gegenwärtigen Nord-Südgefälle der Stromerzeugung wird der Aus- und Neubau von Tausenden von Kilometern Höchstspannungsfreileitungen begründet. Die Konzepte und Maßnahmen der bereits realisierten dezentralen Stromerzeugung und Stromversorgung werden im NEP 2014 nicht angemessen berücksichtigt. Der NEP 2014 ignoriert die Möglichkeiten, die die erneuerbaren Energien für die Neustrukturierung des Energiesystems zu einem mehr dezentralen System bieten.

Wesentliches Element des dezentralen Ausbaus der erneuerbaren Energien ist es, Strom dort zu erzeugen, wo er benötigt wird. Große Distanzen zwischen dem Ort der Erzeugung und dem Ort des Verbrauchs werden so vermieden und die erforderliche Länge neuer Stromtrassen deutlich reduziert (Peter Droege, Präsident von EUROSOLAR). Durch Dezentralisierung lässt sich folglich der Netzausbau begrenzen.
Hierzu finden sich im NEP 2014 keinerlei Überlegungen.


3. Die Trassenplanung des NEP 2014 ist überdimensioniert, daher unwirtschaftlich und deshalb nicht genehmigungsfähig

Wenn man die im NEP 2014 empfohlenen Netzausbaumaßnahmen mit den Ausführungen in der DENA-Netzstudie II vergleicht, muss man feststellen,dass die in der DENA-Netzstudie II als zu kostspielig verworfenen Varianten des Netzausbaus in etwas modifizierter Form im NEP 2014 als "Grundlage für einen bedarfsgerechten Netzausbau" (NEP 2014, S. 18) präsentiert werden. Die Dena-Netzstudie II favorisiert den Neubau von 3.600 km neuen 380kV - Trassen, deren Kosten mit ca. 9, 7 Mrd. Euro etwas mehr als die Hälfte der von der Dena verworfenen Varianten (17Mrd. Euro) betragen würden.

Szenario B des NEP 2014 sieht eine Neubeseilung und einen Neubau von Leitungen in bestehenden Trassen von 5.200 km, einen Trassenneubau von 380-kV-Freileitungen von 1.300 km sowie 2.100 km HGÜ-Trassen vor.

Durch den Einsatz von vier HGÜ-Systemen sollte eigentlich eine deutliche Entlastung des Drehstromnetzes erfolgen, so dass der forcierte Ausbau des Drehstromnetzes in der genannten Größenordnung auch aus diesem Grunde nicht nachvollziehbar ist. Ein überdimensionierter Netzausbau ist wirtschaftlich nicht vertretbar und damit nicht genehmigungsfähig.


Durch den Einsatz von vier HGÜ-Systemen sollte eigentlich eine deutliche Entlastung des Drehstromnetzes erfolgen, so dass der forcierte Ausbau des Drehstromnetzes in der genannten Größenordnung auch aus diesem Grunde nicht nachvollziehbar ist. Ein überdimensionierter Netzausbau ist wirtschaftlich nicht vertretbar und damit nicht genehmigungsfähig.


4. Massive Umweltbelastung

Der Begriff "Umweltverträglichkeit" kommt in dem von den ÜNB vorgelegten Dokument nicht ein einziges Mal vor! Der Aufrüstung bestehender Freileitungen auf einer Länge von 5.200km und dem Neubau von mehr als 3.400km neuer Freileitungstrassen (AC/DC) kann nicht ohne eine eingehende Prüfung der Umweltverträglichkeit der jeweiligen Trassierung zugestimmt werden. Es ist befremdlich, dass sich hierzu im NEP 2014 nicht ein Wort findet. Ist der Gesamtplan erst einmal genehmigt, steht zu befürchten, dass mit dem "Argument" der Dringlichkeit des Netzausbaus Umwelt- und Naturschutz ausgehebelt werden.

Die Bürgerinitiative betont die gesamtgesellschaftliche Bedeutung des Umwelt- und Naturschutzes und der Natur- und Großschutzgebiete, deren Integrität bei jeder Netzplanung respektiert werden muss.


5. Mangelnde Bereitschaft zur Implementierung und Anregung von Innovationen in der Netz- und Übertragungstechnologie

Der NEP ignoriert die Notwendigkeit der Entwicklung und Implementation neuer leistungsfähiger und umweltverträglicher Übertragungssysteme.Möglichkeiten der teilweisen Erdverkabelung werden (außerhalb der vierEnLAG-Pilotprojekte) nicht erwogen. Der Plan bietet, abgesehen von dem Versuch der Integration der HGÜ, keine Perspektive für innovative Entwicklungen in der Übertragungstechnik und Netztechnologie – insbesondere in Hinblick auf die Erdverkabelung und die Speichertechnologie - und behindert damit die Erforschung und Entwicklung innovativer Technologien auf diesem Gebiet.

6. Der geplante Netzausbau ist inflexibel und nicht zukunftsfähig

Der NEP enthält eine Fülle von Einzelmaßnahmen, die auf den umstrittenen Netzstudien der Deutschen Netzagentur basieren. Er beinhaltet auch eine Fortschreibung der EnLAG-Projekte (Startnetz), die vor Ort hoch umstritten sind.Die Formulierung des Zielnetzes führt zu einem geschlossenen Planungssystem,
in dem viele Entscheidungen bereits präjudiziert sind, so dass neuere Entwicklungen in der Stromerzeugungsstruktur (Regionalisierung, stärkeres Wachstum erneuerbarer Energien im Süden und Südwesten) nicht mehr angemessen berücksichtigt werden können, ja möglicherweise sogar dadurch verhindert werden könnten.

Gefragt ist ein offenes Planungssystem, das innovations- und damit zukunftsfähig ist und dem Charakter der erneuerbaren Energien gerecht wird.

7. Schlussfolgerungen

1. Die von den ÜNB vorgelegte Planung des Netzausbaus ist seit Anfang an durch die konzeptionelle Verengung der Netzplanung auf die Konservierung zentralistischer Strukturen geprägt. Folglich ist die Ausblendung des den erneuerbaren Energien eigenen Potentials zum dezentralen Strukturwandel die zentrale Schwäche des NEP 2014.

2. Der von den Übertragungsnetzbetreibern 2014 vorgelegte Netzentwicklungsplan besteht wie seine Vorgänger aus Elementen, die in der von den Netzbetreibern selbst vor vier Jahren veröffentlichten DENA-Netzstudie II als zu kostspielig verworfen worden sind. Während in der Dena - Netzsstudie II die Kosten des Netzausbau mit 9,7 Mrd. Euro beziffert werden, legen die ÜNB jetzt eine Planung vor, die diese Kosten um mehr als das Doppelte übersteigt.

3. Das Startnetz setzt die Realisierung aktuell höchst umstrittener Freileitungsprojekte ( z.B. „Uckermarkleitung“) voraus und ignoriert die Kritik an diesen Planungen.

4. Der Einsatz von vier Hochspannungsgleichstromübertragungssystemen sollte dazu führen, dass der Netzausbaubedarf im 380-kV- Drehstromsystem vermindert werden kann. Dies ist im NEP 2014 nicht vorgesehen.

5. Statt dessen präsentieren die ÜNB ein Konzept eines überdimensionierten Netzausbaus, dessen Auswirkungen auf die Umwelt nicht thematisiert werden. Umweltverträglichkeit von großen Infrastrukturprojekten ist immer zweifelhaft. Sie ist im Interesse der Allgemeinheit stets nachzuweisen.

6. Ein mittelfristig angelegter Netzentwicklungsplan sollte auch Impulse für innovative technische Lösungen vermitteln und für neue Lösungen offen und damit zukunftsfähig sein. Davon kann auch beim NEP 2014 keine Rede sein.


Die Bürgerinitiative „Biosphäre unter Strom - keine Freileitung durchs Reservat!“ hält deshalb an ihrer mit Blick auf den NEP 2012 formulierten Kritik an der Netzplanung fest, denn der NEP 2014 ist trotz einiger Modifikationen in seinen Grundzügen nur die Fortschreibung seiner Vorgänger. Dieser überdimensionierte Netzausbau ist weder wirtschaftlich vertretbar, noch umweltverträglich und verstößt damit gegen zwei wichtige Prinzipien, die erfüllt sein müssen, wenn ein Leitungsbau genehmigungsfähig sein soll.

Die Bürgerinitiative lehnt daher den NEP 2014 in seiner Gesamtheit ab. Sie kann der Bundesnetzagentur nur empfehlen, den NEP 2014 zu verwerfen und damit dem Gesetzgeber die Chance zu geben, die Konstruktion eines zukunftsfähigen Bundesnetzplanes in unabhängige Hände zu legen.


Chorin, 19.5.2014

Hartmut Lindner, Sprecher der Bürgerinitiative Biosphäre unter Strom - keine Freileitung durchs Reservat!

Donnerstag, 15. Mai 2014

Deutsche zweiter Klasse, Folge 19

Seit fast 24 Jahren wächst zusammen, was zusammen gehört. Tatsächlich? Sieht es nicht eher so aus, dass die Einen so weiter machen wie bisher, die Anderen dagegen total umdenken mussten und trotzdem nach wie vor weggeschubst werden ?  So bei Renten, Mindestlöhnen, Sozialleistungen, Vergütungen und und und?

Schreddern ? ( © fv 2014)
Ein erschreckendes Beispiel, wie z.B. die Polit-Pfründe unbedingt im Westen gehalten werden sollen, offenbart das Formular für die Briefwahl zur Europawahl: Einzig die FDP hat von allen größeren Parteien und Gruppierungen abseits  der Partei der Linken tatsächlich einen Kandidaten mit Wohnort in den neuen Bundesländern aufgestellt. Bei den Grünen ist immerhin Franziska Keller nominiert, die ist in Guben geboren.

SPD und CDU, Freie Wähler oder auch Alternative für Deutschland lassen sich sicher gern auch von Ossis an die Brüsseler Fleischtöpfe wählen, für Kandidaten aus MeckPomm, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen oder Sachsen hat es allerdings - wahrscheinlich aus Futterneid - nicht gereicht. Mir fällt dazu nur noch das böse Wort vom "Stimmvieh" ein ...

Sprechen Sie nie mit Unbekannten !




Zum 123. Geburtstag von Michail Bulgakow
 
Bulgakow-Haus in Moskau
Michail Afanassjewitsch Bulgakow wurde heute vor 123 Jahren , am  15. Mai 1891 in Kiew, damals Russisches Kaiserreich, geboren. Bulgakow gilt als einer der größten Satiriker der russischen Literatur. Er starb, verfemt vom sowjetischen Kulturbetrieb, schwer krank am 10. März 1940 in Moskau.

 Zu Bulgakows Hauptwerken zählen die Romane "Die weiße Garde" und "Der Meister und Margarita", dessen erster Satz den Titel zum heutigen Post lieferte. „Der Meister und Margarita“, eine satirisch-groteske Aufnahme des Faustmotivs,  ist das bekannteste Werk Bulgakows. Es stellt eine Reise durch die Zeiten dar. Das Werk erschien gedruckt erstmals 1966/67 in Fortsetzungen in der Literaturzeitschrift Moskwa, fast 30 Jahre nach dem Tod des Autors, in gekürzter Fassung. Die ungekürzte Version erschien in Buchform erstmals 1973.

Einige Kritiker und Millionen Fans weltweit halten das Buch für den besten russischen Roman des 20. Jahrhunderts. Eine wunderbare Würdigung des Romans kann man hier nachlesen. Über die Arbeit der internationalen Bulgakow-Fangemeinde aus Laien und Profis kann man sich  im Internet hier informieren. Auf dieser vor allem bei Facebook sehr erlebenswerten  belgischen Webseite (mit unendlich vielen Bildern und Fotos aus aller Welt)  gibt es eine DVD-Kassette mit der äußerst sehenswerten russischen Verfilmung des "Meisters" aus dem Jahre 2005 zu kaufen. Die fünfteilige Serie hat auch deutsche Untertitel, die DVDs sind  im Verhältnis zur Qualität des Stoffes und seiner künstlerischen, spannenden Verfilmung wirklich preiswert. Ich bin gerade dabei, mir den Film zum dritten Mal anzusehen.

DVD der 5-teiligen russischen "Meister"-Verfilmung
Während meines Studiums gehörte der Roman übrigens auch irgendwie zum Stoff des obligatorischen Fachs "Marxismus-Leninismus". Wir alle in meiner Seminargruppe hatten das Buch damals förmlich verschlungen und diskutierten es über mehrere Wochen nutzbringend im Seminar "Wissenschaftlicher Kommunismus".

Ach ja, noch ein Tipp von mir als einem ausgewiesenen Bulgakow-Begeisterten: Wenn Sie schon mit Unbekannten reden müssen, hüten Sie sich wenigstens vor der Straßenbahn. Annuschka könnte schon das Sonnenblumenöl verschüttet haben. Und gehen Sie nie ohne Ihren Degen aus...

Mittwoch, 14. Mai 2014

Helden und Menschen

" Ich halte nichts von Helden, sondern nur von Menschen, die ein bisschen Charakter haben und sich nicht billig verkaufen oder unwidersprochen beleidigen lassen. " meinte Walter Janka (* 29. April 1914 in Chemnitz; † 17. März 1994 in Kleinmachnow) war ein deutscher Dramaturg und Verleger. Er wäre Ende April 100 Jahre alt geworden.

Schlußfolgerung: Lieber kein Held sein. Mensch sein und bleiben...

Dienstag, 13. Mai 2014

Traumtänzer oder Märchenerzähler ?

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Manchmal frage ich mich (Was heißt denn "manchmal" ? Eigentlich doch immer !)  wer in den Redaktionsstuben dieser Bananenrepublik sitzt und den Quark fabriziert, den wir alle glauben sollen.

Da faselt die  die  "FAZ" gestern zur sogenannten "Rente mit 63", dass "der Wirtschaftsflügel der Union ... sich nur schwer anfreunden ( kann) mit der Rente mit 63 – auch weil der Wirtschaft dadurch wertvolle Fachkräfte verlorengehen." Selten so gelacht, liebe FAZkes! Nach wie vor - also auch nach der Einführung der Rente mit 67 - arbeiten nur ein Drittel  aller Sozialversicherungspflichtigen im Alter zwischen 60 und 65 Jahren überhaupt noch. Männer werden - natürlich mit horrenden Abschlägen - durchschnittlich mit 62,1 Jahren berentet, Frauen mit 61,6 Jahren. Für jeden Monat früher werden 0,3 Prozent von der Rente abgezogen. Super ! Diesen Luxus leisten wir Totalarbeitsverweigerer uns dann eben mal. Man/frau gönnt sich ja sonst nichts, nicht wahr, liebe FAZkes?


Wertvolle Fachkräfte ? ! Man kann diesen Typen von der CDU und ihren gekauften Schmierfinken gar nicht zuviel auf's Maul geben für diese Volksverarsche. Es ist der reine Hohn! 

Und bevor wir es noch alle vergessen und wieder nach Skandinavien schielen: In DDR und BRD und sogar noch nach der Wiedervereinigung  durften in Deutschland Frauen mit 60 und Männer mit 65 Lebensjahren abschlagsfrei in Rente gehen...

Sonntag, 11. Mai 2014

Die Zeitmaschine oder: Es hat sich was geändert

Drehbuchautor Johannes W. Betz oder einer seiner Ko-Autoren legt dem Darsteller des Rudolph Augstein in dem Fernsehfilm "Die Spiegel-Affäre" folgende Worte in den Mund:

"Der Journalismus in diesem Land  ist geprägt von Angst und Kadavergehorsam gegenüber der Obrigkeit, die aus längst vergangenen Zeiten stammt und die dieses Land zweimal in den Abgrund geführt hat."

Das Zitat könnte echt sein. Der Film mit Sebastian Rudoph als Augstein und Francis Fulton-Smith als Strauß (Glanzleistung!) wurde am vergangenen Mittwoch in der ARD gesendet.

Meinungsvielfalt ? (Rainer Sturm /pixelio.de)



Ein Ko-Autor des Drehbuches war übrigens Augstein-Nachfolger Stefan Aust, der - zusammen mit anderen Opportunisten -  den "Spiegel" genau zu dem gemacht hat, was Augstein immer vermeiden wollte: Zu einem angepassten, ängstlichen Schmierblatt, geprägt von Kadavergehorsam und Angst gegenüber der Obrigkeit. Eben zu dem, was es heute ist: Ein "ehemaliges" Nachrichtenmagazin für Volksverblödung und -verwirrung.  Das und der Preis des Blattes haben sich verändert seit 1962. Trotzdem kommt man sich spätestens seit der Ukraine-Krise vor, wie in einer Zeitmaschine gefangen. Denn die Obrigkeit in diesem Land ist zwar nicht dieselbe, aber immer noch die gleiche...

Grandiose Sprachkunst: 450 Jahre William Shakespeare

Zwar 14 Tage zu spät in diesem Blog, aber nicht zu spät als Würdigung der Ewigkeit: Ein Kind namens William Shakespeare wurde am 26. April 1564 in Stratford-upon-Avon getauft. Die Eltern des Jungen waren der wohlhabende Landwirt und Handschuhmacher John Shakespeare sowie die Landadelige Mary Arden of Wilmcote.

Der junge William besuchte die Lateinschule in Stratford, lernte dort die antiken Dramen kennen. Sein  Vater stieg indessen zum Ratsmitglied auf. Bereits mit 18 Jahren heiratete William die acht Jahre ältere Tochter eines reichen Bauern, Anne Hathaway. Die Beiden hatten zwei Töchter und einen Sohn, der allerdings schon 1596 im Alter von 11 Jahren starb.William lebte da schon - ab 1592 - in London, er gehörte der Schauspielertruppe "The Lord Chamberlain' s Men" an. Er spielte selbst kleine Rollen und war finanziell an dem Ensemble  und an dessen  Spielstätte, dem "Globe"-Theater, beteiligt, das der Truppe ab 1599 gehörte.  Shakespeare erwarb so als Theater-Unternehmer ein kleines Vermögen und kehrte vermutlich um 1610 wieder in seine  Heimatstadt zurück.

Interessant ist in diesem Zusammenhang vielleicht noch, dass der Gönner, Namensgeber und Förderer der Truppe, Lord Chamberlain, ein Cousin der regierenden Königin Elisabeth I. und höchstwahrscheinlich ein unehelicher Sohn des Blaubartes Heinrich VIII. Tudor war. Heinrich, der sechs Ehefrauen verschliss und wegen der vom Papst abgelehnten Scheidung von seiner ersten Frau sogar eine eigene Staatskirche gründete, soll Mary, die Schwester seiner später enthaupteten zweiten Frau Anne Boleyn, geschwängert haben.  Den Bastard - nämlichen Lord Chamberlain - erkannte er allerdings nie als legitim an, förderte ihn allerdings über alle Maßen. Dieser Ausflug auf die Seiten des "Goldenen Blattes " des Jahres 1600 möge mir verziehen sein.

Julias Balkon in Verona (© Rosel Eckstein/Pixlio.de)
Die Theaterbegeisterung des Publikums jener Zeit kannte keine Grenzen. Es war ein goldenes Zeitalter, in dem England unter Elisabeth I. zur europäischen Großmacht aufstieg und neben wirtschaftlicher Blüte ein eben solches Aufblühen von Kunst und Kultur erlebte. Shakespeares Dichtungen spiegelten die gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen jener Zeit wieder. Es bildeten sich bereits frühkapitalistische Strukturen heraus. Die Idee des eigenständigen, selbst bestimmten und selbst handelnden Indiviuums griff  Raum in Literatur und bildender Kunst, in der Gesellschaft und in der Kultur. Die Charaktere Shakespeares sind deshalb denkende und fühlende Menschen wie Du und ich und uns deshalb heute noch so nahe. Dies ist neben der wunderschönen Sprache, der gedanklichen Tiefe und der Spannung, die in Shakespeares Stücken liegt, wahrscheinlich der wesentliche Grund, warum uns seine Werke auch heute noch so viel sagen.


Shakespeare hat in seinen Stücken nicht nur Ortsangaben aus seiner Heimatregion verwendet, er ließ seine Darsteller manchmal auch im Dialekt der Gegend um Stratford, in Warwickshire, sprechen. So finden sich Bezeichnungen für Vögel und Pflanzen, die auf diese Art damals nur in Shakespeares Heimatregion bezeichnet wurden. Mary Arden, seine Mutter, stammt aus einem alten normannischen Adelsgeschlecht, dass sich bis auf die Zeiten von Wilhelm dem Eroberer zurück führen lässt und dem große Stücke des "Ardenner" (so in der dt. Übersetzung von Schlegel und Tieck) Waldes gehörten. Der kleine William kannte also den Wald von Arden sehr genau und lässt seinen von eigenen Bruder abgesetzten Herzog Orlando und dessen Narren Touchstone im  Stück "Wie es euch gefällt" durch eben jenen Wald wandeln. Schon diese Fakten widersprechen der Theorie der "Anti-Stratfordianer", die noch heute bezweifeln, dass ein Mann aus - im Vergleich zum parasitären Hochadel -  kleinen Verhältnissen, der höchstens eine Latein-Schule besucht hat, derartige Meisterwerke schaffen konnte.
Shakespeare-Denkmal (© Bernadette Schilder/Pixelio.de)

Zwar klaffen in Shakespeares Biografie große Lücken und es sind keinerlei Briefe oder Originalmanuskripte seiner Werke erhalten. Allerdings war er nicht der ungebildete Tropf aus armen Verhältnissen, als den ihn die Zweifler gern hinstellen. Eher ein Vertreter des aufstrebenden Bürgertums, stellte er auch sicherlich nicht den Strohmann dar für einen adeligen und hochgebildeten Autor wie Sir Francis Bacon oder Edward de Vere, den 17. Earl of Oxford. In dem Film "Anonymus" des deutschen Regisseurs Roland Emmerich, der die Theorie der "Anti-Stratfordianer" wieder einmal breit unter die Massen bringen sollte, sind - wieder nur nebenbei bemerkt - wenigstens neunundvierzig nachweisbare historische Fehler enthalten.

Wenn wir uns das damalige Theater in der Form eines Stegreifspiels vorstellen, kommen wir der Wahrheit um Bill Shakespeare wahrscheinlich sehr nahe. Wahrscheinlich erarbeitete ein einzelner Autor oder eine Autorengruppe vor der Aufnahme jedes Stückes in den Spielplan ein Grundgerüst, das dann von den Schauspielern (und dem Publikum) selbst ausgeschmückt werden musste. Dieses Gerüst wurde dann nach jeder Vorstellung ergänzt und vervollkommnet. So entstand allmählich das vollständige, vollendete Stück als eine Gemeinschaftsleistung von einem oder mehreren Autoren, den Schauspielern und dem Publikum. Wir können heute nicht mehr klären, wie viel Shakespeare wirklich in Shakespeares Werken steckt. Trotzdem können wir uns von der Faszination an diesen sprachlichen, spannenden, genialen Kunstwerken tragen lassen.

1623, sieben Jahre nach dem Tod von William Shakespeare, wurden seine Dramen als Gesamtausgabe erstmals veröffentlicht. Im Vorwort zu  diesem Werk, "First Folio" genannt, heißt es:" Er war nicht eines Zeitalters, sondern für alle Zeiten!".

Die Deutsche Shakespeare-Gesellschaft, die älteste literarische Gesellschaft der Welt, feierte Shakespeares 450. und den eigenen 150. Geburtstag mit Vorträgen, Musik, Tanz und natürlich mit Shakespeares Stücken vom 24. bis 27. April diesen Jahres in Weimar.



Sonntag, 4. Mai 2014

Begriffsklärung

Atlanten an einem Jugendstil-Haus in Odessa/Ukraine (© fv 2012)
Wie nennt man eine selbsternannte Regierung, die mit Hilfe von 5 Millarden US-Dollar einen gewählten Präsidenten gestürzt hat und jetzt Panzer und Kampfhubschrauber gegen  das eigene Volk einsetzt? Putschisten, Faschisten, Gauner, Mörder oder gar Lieblinge der CIA und des Friedensnobelpreisträgers im Weißen Haus? Ach wo!!!

Wohl wieder nicht das deutsche Staatsfernsehen gesehen, was? Das sind doch eindeutig ganz offensichtliche Demokraten, Menschenrechtsaktivisten,
Pazifisten, Freiheitshelden, nette Burschen und so ein schönes, blondes Mädel! Und selbst wenn es ganz böse Schweinehunde wären - es sind "unsere" Schweinehunde...*


* "Sicherlich ist er ein Schweinehund - aber er ist unser Schweinehund!" Diese vielzitierte Aussage stammt von US-Präsident Franklin D. Roosevelt, der damit Anastasio Somoza Garcia charakteriesiert haben soll. Als eine von Augusto César Sandino angeführte Guerillatruppe die Amerikaner 1933 aus Nicaragua vertrieb, bleib die berüchtigte Nationalgarde übrig, deren Kommando Somoza übernahm. Der verfügte damit über das entscheidende Machtinstrument  zur Niederschlagung des politischen Widerstands und ließ 1934 Sandino nach Friedensverhandlungen in Managua hinterrücks ermorden. Zwei Jahre darauf putschte er sich an die Macht und begründete die Diktatorendynastie der Somozas. Die Redewendung passt auch auf Tschiang Kai Schek, Pinochet, den afghanischen Karzai, die lange Reihe der südvietnamischen Diktatoren, auf die irakischen Statthalter der USA nach Saddam Hussein und auf all jene Quislinge, die mit CIA und US- Army die Macht des Weltgendarmen in ihren Heimatländern gesichert haben. Vordergründig geht es dabei immer um Menschenrechte - koste es auch das Leben der Andersdenkenden.

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Wir sind noch lange nicht am Ende, wir fangen ja gerade erst an...