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Martin Jäger / pixelio.de |
"So etwas gibt es bis zum heutigen Tage nicht in der Weltgeschichte, auch
nicht in Amerika: eine unabhängige Presse. Sie wissen das, und ich weiß
das. Es gibt hier nicht einen unter Ihnen, der es wagt, seine ehrliche
Meinung zu schreiben. Und wenn er es täte, wüsste er vorher bereits,
dass sie niemals im Druck erschiene. Ich werde wöchentlich dafür
bezahlt, dass ich meine ehrliche Meinung aus dem Blatt, mit dem ich
verbunden bin, heraushalte. Andere von Ihnen erhalten ähnliche Bezahlung
für ähnliche Dinge, und wenn Sie so verrückt wären, Ihre ehrliche
Meinung zu schreiben, würden Sie umgehend auf der Straße landen, um sich
einen neuen Job zu suchen. Wenn ich mir erlaubte, meine ehrliche
Meinung in einer der Papierausgaben erscheinen zu lassen, dann würde ich
binnen 24 Stunden meine Beschäftigung verlieren. Das Geschäft der
Journalisten ist, die Wahrheit zu zerstören, schlankweg zu lügen, die
Wahrheit zu pervertieren, sie zu morden, zu Füßen des Mammons zu legen
und sein Land und die menschliche Rasse zu verkaufen zum Zweck des
täglichen Broterwerbs. Sie wissen das, und ich weiß das, also was soll
das verrückte Lobreden auf eine freie Presse? Wir sind Werkzeuge und
Vasallen von reichen Männern hinter der Szene. Wir sind Marionetten. Sie
ziehen die Strippen, und wir tanzen an den Strippen. Unsere Talente,
unsere Möglichkeiten und unsere Leben stehen allesamt im Eigentum
anderer Männer. Wir sind intellektuelle Prostituierte.“
meinte
John Swinton, (* 12. Dezember 1829 in Saltoun bei Haddington, Schottland; † 15. Dezember 1901 in Brooklyn Heights, New York) schon im Jahre 1880.
Swinton war ein US-amerikanischer Journalist, Zeitungspublizist und Redner. Obschon er seinen größten Einfluss als Hauptleitartikler der
New York Times während der 1860er Jahre hatte, ist Swinton am bekanntesten als Namensgeber seiner eigenen Wochenzeitung
John Swinton’s Paper,
einer herausragenden Zeitschrift der amerikanischen Arbeiterbewegung
der 1880er Jahre. Swinton arbeitete auch insgesamt 12 Jahre als
Leitartikler der
New York Sun.
Und wem das alles bekannt vorkommt, wem dieses miese Geschmiere, Gequatsche und Geheuchel aktuell z.B. zur Euro-, Griechenland-, Syrien- , Ukraine- oder Flüchtlingskrise jeden Tag sauer aufstösst, liegt wahrscheinlich gar nicht so falsch und kann die sogenannte Pressefreiheit in diesem Land mit seiner alles bestimmenden Parteiendemokratur im Dienste des Kapitals richtig einschätzen...
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