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Dienstag, 29. September 2015

Heruntergewirtschaftet

 "Ab sofort ist es notwendig, sich zu registrieren, bevor man kommentieren kann. Mit der Einschränkung der Funktion reagieren wir auf eine Vielzahl an Kommentaren, die gegen unsere Netiquette verstoßen haben. Wir hoffen durch die Einführung einer Registrierungs- und Klarnamenpflicht, sachliche Debatten fördern zu können." beehrt uns die Online-Ausgabe unseres Provinzblatts, der "Märkischen Oderzeitung"  mit einer Neuerung. Das Wurst- oder Käseblatt - ich weigere mich schon lange, dazu noch Zeitung zu sagen -  ist damit offenbar von einer bisher schon geübten rüden Zensur der Online- Leserkommentare direkt zur Inquisition übergegangen und arbeitet damit weiter an seiner zunehmenden Bedeutungslosigkeit. 

Entfernt. Bitte äußern Sie sich respektvoll.*
  
Das Lokalblatt "MOZ", früher als "Neuer Tag" Organ der SED-Bezirksleitung Frankfurt/Oder, heute im Eigentum der (sic!) Neue Pressegesellschaft mbH & Co. KG aus Ulm (49,9 Prozent) und der  Stuttgarter Verlagsgesellschaft mbH (50,1 Prozent) hat seit 1999 rund 41 Prozent seiner verkauften Auflage verloren. Die Bedeutung des Blattes erschliesst sich dem Randberliner vollständig, wenn er morgens zum S-Bahnhof kommt, nach der "MOZ" verlangt und der Zeitungsverkäufer sagt: "Ham wa nich', kooft sowieso keener!". 

Entfernt. Bitte verzichten Sie auf pauschalisierende Äußerungen und achten Sie auf Ihre Wortwahl.*

Gleich zwei Redakteure der Lokalredaktion Bernau sind dann auch wegen erwiesener Unfähigkeit in der Kreisverwaltung Barnim untergeschlüpft. Der eine als Pressesprecher des Landrats - da musste er sich nicht verbiegen - und der andere als Wirtschaftsförderer. Von letzterem und seiner GmbH hört man schon lange nichts mehr. Vor allem keinen eigenen Gedanken, so er jemals welche hatte.

 Gekürzt. Bitte verzichten Sie auf derart drastische Polemik.*

Dabei könnte man aus diesem Blatt soviel machen! Lange Zeit bestand zumindest für den Bernauer Teil durchaus Hoffnung, denn der war manchmal ganz gut. Das lag vor allem an der Chefin der Bernauer Lokalredaktion Sabine Rakitin. Mich persönlich würde die Größe der Daumenschrauben interessieren, die man von Seiten der Chefredaktion und/oder der Eigentümer des Blattes dieser engagierten Frau angelegt hat, damit sie auch den Bernauer Lokalteil auf das Niveau der 4 K - Kirche, Körperkultur, Kirmes und Komasaufen - brachte.

Anmerkung: Wir wünschen eine konstruktive Diskusssion. Bitte beteiligen Sie sich mit weniger unterstellenden Beiträgen.*

Gerade in Brandenburg besteht bei einem Grossteil der Bevölkerung nach 25 Jahren SPD-Herrschaft ein Gefühl der politischen Ohnmacht. Kommt man mit potentiellen Wählern ins Gespräch, zeigt sich deutlich, dass die Mehrheit der Menschen in diesem Land inzwischen abgeschaltet hat und von der Politik nicht mehr erreicht wird.  Wahlbeteiligungen von 23 Prozent (Landratswahl Barnim) über 47,9 Prozent bei den Landtagswahlen 2014 oder den "Rekordwert" von 68,4 Prozent bei den Bundestagswahlen sprechen eine deutliche Sprache. Dass diese Zahlen von den Blockparteien SPDCDULINKEGRÜNE wahrscheinlich als Ausdruck der Zufriedenheit des Wählers mit der Politik 
gedeutet werden, ist zu vermuten. 

Entfernt. Bitte verzichten Sie auf Pauschalurteile und belegen Sie Ihre Behauptungen mit seriösen Quellen.*

Wie gesagt, Stoff gäbe es genug: Die Selbstherrlichkeit der Bürgermeister und Landräte, der noch immer tolerierte Umweltfrevel in den Wäldern und Naturschutzgebieten, die neoliberale Bundespolitik und ihre Auswirkungen im Land bis in die Gemeinden. Das schlechte Abschneiden des Bundeslandes Brandenburg in allen bundesweiten Statistiken, z.B. beim KITA-Betreuungsschlüssel, der Innovationsförderung oder den Schulnoten ist legendär. Warum fragt man den Innenminister nicht eindringlich nach den Ergebnissen der Gemeindegebietsreform 2003 und den wahren Gründen der gnadenlos vorangetriebenen neuen Kreisgebietsreform? Anstoßen von Initiativen der Landesregierung für gerechte Löhne oder Renten im Westmaßstab - Pustekuchen! Berichte über das Beitragsunwesen im Land oder über die vielen in den Sand gesetzten Steuermillionen? Eigene und vor allem kritische Berichte über das Milliardengrab BER und das unselige halbgare Wirken von Platzeck oder Woidke? Berichte über die Arbeit der kleinen Opposition im Landtag oder der vielen Bürgerbewegten, die in Kommunen und in den Kreisen abseits der Blockparteien noch immer versuchen, etwas zu retten für die Menschen in diesem armen, heruntergewirtschafteten Land? Angesagt ist Totschweigen, neben SPD, Linken, CDU und Grünen lobhudelt man lieber noch der abgewirtschafteten FDP.

Entfernt. Bitte äußern Sie sich nur, wenn Sie sich konstruktiv mit dem Artikelthema auseinander setzen möchten.*

Eigentlich wäre es in dieser Situation, auch in der Flüchtlingskrise und dem damit einhergehenden Versagen der kleinen und großen Politik, mehr als angebracht, den Dialog mit dem Leser zu suchen. Was macht man in der Chefredaktion? Nachdem die Online-Leserkommentare bereits seit Jahren rigide zensiert werden - es sei denn, sie entsprechen der vorgegebenen Linie des Herausgebers oder sind nicht zu konkret - folgt nun der nächste Schritt - siehe oben. Viele Menschen wollen auch heute schon wieder lieber anonym bleiben, wenn sie ihre Meinung sagen. Die Gründe sind bekannt, sie liegen in der Hexenjagd auf Andersdenkende, die ihre Meinung abseits der Einheitsfront von "junge welt" und Spinger-"Welt" verorten. Es ist ja inzwischen auch egal, ob man von roter SA oder brauner SA bedroht wird. Auch die hier schon diskutierte Anscheißermoral im Internet ist dafür verantwortlich, dass manche Menschen eben lieber anonym kommentieren. Schließlich geht meine politische Meinung meinen Arbeitgeber gar nichts an, wird ihm aber gegebenenfalls durch die selbsternannten Moralwächter und Blockwarte "gemeldet". 


Entfernt. Ihr Beitrag ist zutiefst menschenverachtend.*

Dass man persönliche Beschimpfungen einzelner Trolle wegzensiert, mag mancher noch in Ordnung finden. Aber warum lässt man den Pöblern fast immer dann freie Bahn, wenn sie aggressiv die abweichenden Meinungen bepöbeln? Vor allem in der Ukrainekrise frönt man in der Chefredaktion einem fast pathologischen Russenhass und duldet deshalb regelrecht faschistische Verschwörungstheorien einiger selbsternannter, angeblich ukrainischer Freiheitskämpfer. Im Gegenzug wird jeder, der darauf dringt, sich nicht vor den Karren der Nazis, Mafiosi und Oligarchen der Ukraine spannen zu lassen, als dummer, gekaufter Putinversteher diffamiert. Ohne, dass sich der MOZ-Zensor rührt.


Entfernt. Bitte bemühen Sie sich auf andere Meinungen mit Argumenten einzugehen.*

Ein Chefredakteur mit Stasi-Verstrickungen mag kein anderes Blatt machen können, denn er ist durch den Herausgeber und Eigentümer im Westen Deutschlands bei Strafe seines ökonomischen Untergangs erpressbar. Wahrscheinlich ist daher, dass man in der "Märkischen Oderzeitung" genau aus diesem Grunde fast ausschließlich nach dem Motto handelt " Ruhe ist die erste Bürgerpflicht". Allerdings wird man diese Ruhe im Land auch nicht mit vermehrter Zensur oder dem Totschweigen der wahren Meinung der Bürgerinnen und Bürger erreichen. Oder gar einen demokratischen Fortschritt der Leser erreichen. Aber ganz nebenbei wirtschaftet man ein Blatt, dass durchaus Potential hätte, immer weiter herunter...

Gekürzt. Bitte verzichten Sie auf Pauschalisierungen.*




P.S. : die mit * versehenen Einschübe sind die Ergüsse des Zensors von " Zeit online", einem Erzeugnis, das einem besonders eigenartigem Stil frönt. Linksliberale, teilweise Antifa- Etüden auf wolkigem Bessermenschenniveau (" Refuttschies wellkamm" und  " Nazis raus aus Deutschland und wer Nazis sind, bestimmen wir allein! ")  paaren sich auf der anderen Seite mit neoliberalem, nach innen und außen aggressivem Mainstream der Marke "Am deutschem Wesen soll die Welt genesen!". Ergebnis: Undefinierbar, platt, größtenteils antidemokratisch, völkerverhetzend im Inland - vor allem gegen den Osten - und gegen andere Länder, nicht nur gegen Russland.  
 





 






 












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Wir sind noch lange nicht am Ende, wir fangen ja gerade erst an...