Michael Moore, das ist dieser lustige Dicke, der uns das US-amerikanische Waffenrecht und das überaus tolle und nachahmenswerte US-Gesundheitssystem nahe gebracht hat - ich liebe ihn für seinen Ausruf "Shame on you Mr. Bush ! " bei der Oscar-Verleihung 2003, hat einen humorigen, aber sehr ernsten Brief an die schwedische Regierung geschrieben. Es geht um Wikileaks und den Vergewaltigungsvorwurf gegen Julian Assange. Moore bemüht eine Statistik von Amnesty International und da kommen gar seltsame Dinge über Schweden heraus:
- Schweden hat die höchste Vergewaltigungsrate pro Einwohner in Europa
- Diese Rate hat sich in den letzten zwanzig Jahren vervierfacht
- Die Aburteilungsrate ist dabei ständig zurückgegangen.
Prima, könnte man sagen, Zeit wird es, dass die schwedische Justiz da mal durchgreift. Warum nicht bei einem Prominenten? Wikileaks, Pressefreiheit und was es sonst noch so für'n Scheiß gibt hin oder her. In den Knast gehört der Bube. Vergewaltigung ist ein ernsthafter Vorwurf. Allerdings- auch in einem derartigen Strafverfahren gilt, dass eine Straftat erst zu beweisen ist. Erst danach ist der Deliquent schuldig. Assange war in rechten Kreisen schon verurteilt, als die Zeitungen mit den Anschuldigungen erschienen.
Auffällig dabei ist, dass die schwedische Staatsanwaltschaft das Verfahren schon eingestellt hatte. Dass einem der sogenannten Opfer enge Beziehungen zu Anti-Castro-Gruppen nachgesagt werden, hinter denen seit über 50 Jahren erwiesenermaßen die Cocain Importing Agency oder CIA steckt. Dass die plötzlich einsetzende geradezu fanatische Strafverfolgung zeitlich so eng mit den Hassattacken namhafter Protofaschisten aus den USA gegen Assange zusammen fallen. Dass man ihn unbedingt haben will, notfalls auch über den Umweg Schweden.
Und Michael Moore weist in seinem Brief auf einen berechtigten Aspekt hin, wenn er sagt: "Ich befürchte, das man hier einen Vergewaltigungsvorwurf benutzt, um Minderheiten oder "Troublemaker" - schuldig oder nicht - mundtot zu machen."
Niemand weiß im Moment, was zwischen Assange und den zwei Frauen in Wirklichkeit vorgegangen ist. Misstrauen gegenüber den schwedischen Behörden ist jedenfalls angesagt. Zumal hier im Hintergrund andere, sehr dunkle, aber allen bekannte Mächte walten, die solche Werte wie Freiheit, Demokratie und vor allem Menschenrechte für Relikte aus längst vergangenen Zeiten halten...
* Übersetzung: "Der Vergewaltigungsvorwurf gegen Assange wird auf dieselbe Art benutzt wie das Argument, mit der Invasion in Afghanistan die Frauen dort befreien zu wollen. Wacht auf!"
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