Mal ein kleine Geschichte zum Thema "Waffenexportweltmeister Deutschland":
Vor kurzem bin ich aus Kanada zurück in die westdeutsche Provinz geflogen. Mit im Flugzeug nach Frankfurt saßen ca. 60 kanadische Soldaten. "Nun ja", dachte ich, "die Jungs werden wohl über den großen Teich wollen und sich dann von Frankfurt aus weiter verteilen". Allerdings traf ich sie dann allesamt wieder in der kleinen Maschine von Frankfurt nach Paderborn.
Das machte mich neugierig und so kamen wir ins Gespräch:
Ich: "Was wollt ihr Kanadier denn in unserem kleinen Provinzkaff?"
Soldat: "Wir werden ausgebildet auf Leopard Panzern."
Ich: "Das ist doch Kalte-Kriegs-Ware, braucht man die denn heute überhaupt noch?"
Soldat: "Klar, die gehen demnächst nach Afganistan. Die kanadische Armee will mehrere davon kaufen."
Ich: "Und was ist mit euch?"
Soldat (wenig begeistert): "Naja, Anfang nächsten Jahres müssen wir dann auch nach Afganistan."
Daraus kann sich jeder sein eigenes Bild machen. Ich mache mir folgendes:
- Deutsche Waffenfirmen verdienen kräftig mit am Afganistankrieg.
- Deutsche Steuerzahler bezahlen die Ausbildung ausländischer Streitkräfte (durch die Bundeswehr) damit deutsche Firmen mehr Panzer verkaufen können.
- Der Afganistankrieg wird noch eine Weile dauern denn die Verbündeten sind kräftig am gegenseitigen Ausbilden, Investieren und Geldverdienen.
Danke, Stefan.
Foto: Leopard-Panzer der Bundeswehr (Mario Büttner, www.pixelio.de)
Und diese interessanten Fakten werden mir unverblühmt von Neokonservativen aufgetischt als gegenargument meiner Aussage "Der Afghanistankrieg verschlingt Geld, was wir besser in Bildung und soziale Absicherung gesteckt hätten".
AntwortenLöschenJa, der Neokonservative ist sich nicht zu fein die von Stefan vorgetragenen Argumente als positivargument für den Afghanistankrieg vorzubringen.
Elende Bande!
Doch wohl Profit um jeden Preis, oder was ? Unerhört humanistisch.
AntwortenLöschenJa, primitiv oder? Aber trotzdem glaubt man es erst mal kaum wenn man es aus erster Hand hört.
AntwortenLöschenIch finde das Thema "Kriege als Geldeverschiebebahnhöfe" extrem wichtig. Leider ist es in Medien (auch in Blogs) leider kaum Präsent.
Nachtrag:
AntwortenLöschenInteressant fände ich mal eine Liste wer alles an welchem Krieg und den Reparaturen danach verdient (und wenn möglich: wieviel): Waffenfirmen, Ausrüster, Baufirmen, Ingenieurbüros, Berater, Medien (ja auch das sind Kriegsgewinnler), strengenommen sogar Hilfswerke (je nachdem wie gut sie Ihre Vorstände bezahlen)
Das könnte man sich ja mal als gute Tat für's nächste Jahr vornehmen...